30.07.2020 - 00:45 Uhr
Taurus
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Taurus
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26
Danke Bruno!
Vor einiger Zeit schrieb ich, dass es viele verschiedene Geschichten gibt, wie man an Parfums geraten kann. Die allermeisten gehen wohl in die Richtung, dass man entweder in einer Parfümerie einen Duft gekauft oder auf einer Online Plattform ganz unspektakulär bestellt hat. Dann gibt es vielleicht Storys, die davon erzählen, dass man sein Parfum auf einem Trödelmarkt oder einer Börse entdeckt oder gar irgendwie über den Souk hier erworben oder getauscht hat. Natürlich gibt es auch Düfte die man geschenkt bekommen oder gar gefunden hat. Wer es mit Ehrlichkeit und Moral nicht ganz so genau nimmt, hat eventuell sein Parfüm mit dem sogenannten „Fünf-Finger-Rabatt“ an sich genommen. Würde wohl kaum einem Parfumo in den Sinn kommen, soll es aber leider geben.
Nicht weniger interessant ist es wohl, wenn man seinen Duft persönlich in Auftrag geben und herstellen lassen würde. Doch bei meinem Carthusia Uomo ist alles ganz anders. Den habe ich mehr oder weniger geerbt. OK – jetzt nicht testamentarisch mit notarieller Beglaubigung, sondern eher als minimales Andenken an einen vor kurzem verstorbenen Bekannten. Jener leitete in Düsseldorf einen kleinen, aber dennoch gut renommierten und recht anspruchsvollen Verlag. Er war zwar nicht mehr der Jüngste, doch er machte innerhalb seiner Unternehmens noch vieles selber. Leider viel zu viel, denn trotz eines Herzinfarktes im vorletzten Jahr konnte oder wollte er keineswegs kürzer treten, was letztendlich alles andere als gut ausging. Tragisch, weil es irgendwie vorhersehbar war.
Ich kannte ihn zwar nur relativ flüchtig, doch schätzte ich seine angenehme weltgewandte Art und sein enormes Allgemeinwissen.
Zur Auflösung des Verlages konnte ich dann gegen eine Spende einige literarische Werke aus dem Portfolio an mich nehmen und wurde darüber hinaus gefragt, ob ich an seinen Parfüms Interesse hätte, schließlich sei ich ja da tief im Thema. Da erwartete mich nun keine große oder bedeutende Sammlung, aber immerhin jener Carthusia Uomu als fast voller 25 ml Flakon, den ich dankbar annahm. Damit verbinde ich zwar keine persönlichen Erinnerungen und Erlebnisse, doch dafür gefiel er mir beim Anschnuppern mehr als sehr. Und das hat seinen Grund:
Was mir ganz besonders gefiel, ist diese herb-würzige Frische mit dieser leichten Krautigkeit. Bergamotte wird nur ganz bescheiden eingesetzt und wird übertrumpft von einer angenehmen weich-grünen Note mit einem gekonnten Schuss Patchouli und vor allem ordentlich Eichenmoos. Wer letztgenanntes mag, ist hier genau richtig, denn Carthusia Uomo strotzt nur so voller Barbershop-Attitüde, ohne diesen seifigen Einschlag. Eventuell ist er für andere zu sehr am Rasierwasser-Thema bzw. zu profan. Für mich ist er genau richtig, denn diese fein-herben Nuancen sprechen mich an. Zudem erinnert mich dieses lang haltbare Eau de Parfum ein wenig an Nobile von Gucci. Ich weiß, dass habe ich schon öfter erwähnt, aber hier ist die Ähnlichkeit besonders intensiv. Vielleicht liegt es auch daran, dass beide Düfte in der Pyramide elf Ingredienzien teilen und als Italiener dieses typisch würzig-mediterrane Flair ausstrahlen.
Dass Carthusia Uomo hier so relativ schlecht weg kommt, überrascht mich dann doch etwas. Schließlich empfinde ich den Duft als wenig polarisierend oder unangenehm, sondern verstärkt als hervorragende Alternative zu Nobile, der ja unverständlicherweise eingestellt wurde und auf eBay hoch gehandelt wird.
An dieser Stelle gilt noch mal mein Dank an Bruno sowie insbesondere an seiner Schwester, die es mir ermöglicht hat, Carthusia Uomo kennen und schätzen zu lernen und dieses willkommene Souvenir aufzubewahren.
Nicht weniger interessant ist es wohl, wenn man seinen Duft persönlich in Auftrag geben und herstellen lassen würde. Doch bei meinem Carthusia Uomo ist alles ganz anders. Den habe ich mehr oder weniger geerbt. OK – jetzt nicht testamentarisch mit notarieller Beglaubigung, sondern eher als minimales Andenken an einen vor kurzem verstorbenen Bekannten. Jener leitete in Düsseldorf einen kleinen, aber dennoch gut renommierten und recht anspruchsvollen Verlag. Er war zwar nicht mehr der Jüngste, doch er machte innerhalb seiner Unternehmens noch vieles selber. Leider viel zu viel, denn trotz eines Herzinfarktes im vorletzten Jahr konnte oder wollte er keineswegs kürzer treten, was letztendlich alles andere als gut ausging. Tragisch, weil es irgendwie vorhersehbar war.
Ich kannte ihn zwar nur relativ flüchtig, doch schätzte ich seine angenehme weltgewandte Art und sein enormes Allgemeinwissen.
Zur Auflösung des Verlages konnte ich dann gegen eine Spende einige literarische Werke aus dem Portfolio an mich nehmen und wurde darüber hinaus gefragt, ob ich an seinen Parfüms Interesse hätte, schließlich sei ich ja da tief im Thema. Da erwartete mich nun keine große oder bedeutende Sammlung, aber immerhin jener Carthusia Uomu als fast voller 25 ml Flakon, den ich dankbar annahm. Damit verbinde ich zwar keine persönlichen Erinnerungen und Erlebnisse, doch dafür gefiel er mir beim Anschnuppern mehr als sehr. Und das hat seinen Grund:
Was mir ganz besonders gefiel, ist diese herb-würzige Frische mit dieser leichten Krautigkeit. Bergamotte wird nur ganz bescheiden eingesetzt und wird übertrumpft von einer angenehmen weich-grünen Note mit einem gekonnten Schuss Patchouli und vor allem ordentlich Eichenmoos. Wer letztgenanntes mag, ist hier genau richtig, denn Carthusia Uomo strotzt nur so voller Barbershop-Attitüde, ohne diesen seifigen Einschlag. Eventuell ist er für andere zu sehr am Rasierwasser-Thema bzw. zu profan. Für mich ist er genau richtig, denn diese fein-herben Nuancen sprechen mich an. Zudem erinnert mich dieses lang haltbare Eau de Parfum ein wenig an Nobile von Gucci. Ich weiß, dass habe ich schon öfter erwähnt, aber hier ist die Ähnlichkeit besonders intensiv. Vielleicht liegt es auch daran, dass beide Düfte in der Pyramide elf Ingredienzien teilen und als Italiener dieses typisch würzig-mediterrane Flair ausstrahlen.
Dass Carthusia Uomo hier so relativ schlecht weg kommt, überrascht mich dann doch etwas. Schließlich empfinde ich den Duft als wenig polarisierend oder unangenehm, sondern verstärkt als hervorragende Alternative zu Nobile, der ja unverständlicherweise eingestellt wurde und auf eBay hoch gehandelt wird.
An dieser Stelle gilt noch mal mein Dank an Bruno sowie insbesondere an seiner Schwester, die es mir ermöglicht hat, Carthusia Uomo kennen und schätzen zu lernen und dieses willkommene Souvenir aufzubewahren.
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