Ravenous

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6 - 9 von 9
Ravenous vor 7 Jahren 19 4
10
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Amouages betörende und eiskalte Bitch
Der Titel soll auf gar keinen Fall negativ gemeint sein, im Gegenteil.
Amouage Opus X ist ein absolut ungewöhnlicher und daher genialer Rosenkracher.
Die zehnte Nummer der Opus Reihe lässt mich sofort an einen Charakter aus einem bösartigen Buch/Film denken: Amy Dunne aus Gone Girl.
Natürlich ist Opus X laut Pressetext dem Film The Red Violin gewidmet aber beim Tragen kommt mir eben Gone Girl ins Gedächtnis.

Schon allein der blutige Rosenakkord in der Kopfnote könnte passender nicht gewählt worden sein.
Amy ist eine bildhübsche Frau an deren Händen jedoch vor allem gegen Ende einiges an Blut klebt.
Im gesamten Verlauf weht ein unsüsser Rosenduft über mir. Ich werde nicht jeden einzelnen Rosenakkord benennen können, da die Gesamtkombination zusammen mit den Lack- und Metallakkorden einen bis dahin komplett unbekannten Eindruck hinterlassen. Leder, Oud und Ylang-Ylang kann ich unter der gesamten Flut an Rosenakkorden auf meiner Haut nicht wirklich herausriechen.
Zu keiner Zeit riecht es zu feminin oder gar nach Grossmutter. Ich denke mal dass das an der ungewöhnlichen Kombination der vielen Rosenakkorden zusammen mit den Lack- und Metallakkorden liegen könnte.
Einen leicht morbiden Grundton (Rosenwasser bei Beerdigungen?) rieche ich hingegen schon heraus.
Absolut unisex, absolut ganzjahrestauglich, absolut einzigartig und daher für mich ein absolutes Meisterwerk.
Wenn es wirklich das letzte Kapitel der Library Collection gewesen ist dann hat Amouage ein spektakuläres rosen- und blutgetränktes Finale kreiert.

Haltbarkeit: lange genug für einen grausamen Racheplan (12 h +)
Sillage: Schönheit vergeht nicht von Heute auf Morgen (8 h +)
Flakon: das Meisterwerk der Library Collection

Dracula und Rosenfreunde die eine aussergewöhnliche Kreation suchen werden mit Opus X in neue Welten katapultiert. Und nein, ihr werdet nicht nach Blut stinken.
4 Antworten
Ravenous vor 8 Jahren 10 3
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
exotische Suche nach der Identität
Alex Garland's "Der Strand" schickte Richard auf eine Suche nach einem aufregenden Leben abseits der Normen.
Was er jedoch fand war die menschliche Hölle im vermeintlichen Paradies.
Alltag für mich in Zürich ;-)
Amouage Fate Man lässt mich sofort an Alex Garland's Meisterwerk denken.
Die Suche nach dem Anderssein, nicht der Masse angehören wollen, Fernweh......

Amouage Fate Man beginnt für mich mit einem sehr exotischen und zitrischen Auftakt. Mandarine, Absinth, Ingwer und Safran nehme ich deutlich war. Der Kreuzkümmel hält sich dezent zurück. Hier steht Richard zum ersten Mal in der magischen Bucht umringt von Palmen und exotischen Pflanzen.

Nach ca. 1 Stunde kommt dann die Strohblume kräftig zum Aufblühen. Das kann bei vielen den bekannten und meist unbeliebten Currygeruch auslösen. Bei mir vermischt sie sich mit einer ganz leisen Rose, männlichem Lavendel, verspielter Zistrose und kaum wahrnembarem Weihrauch. Der Copaivabalsam ergibt einen feinen balsamischen, leicht vanilligen, harzigen und holzigen Rauch welcher die geliebte Amouage DNA präsentiert.
Richard beim obligatorischen Pflichtbesuch (Reis Trip ans Festland) in der verpesteten Zivilisation.

Im Ausklang bekomme ich durch Labdanum, Tonkabohne, Sandelholz und Moschus eine sehr orientalische Umarmung. Lakritze und Zedernholz kann ich jedoch kaum wahrnehmen (Hautchemie lässt grüssen).
Richard hat seine Lektion gelernt. Das Paradies ist letztendlich kein eigentlicher Ort an sich, sondern das Gefühl Teil eines speziellen, einzigartigen Momentes seines Lebens zu sein.

Duft: der exotische-orientalische Aussenseiter/Ausreisser
Sillage: 8 h + je nach Witterung möglich
Haltbarkeit: 12 h +
Flakon: mystisches (Farben-)Spiel der Identität

Amouage Fate Man begleitet mich durch die kalte Jahrezeit und lässt mich an abgeschiedene, andersartige, exotische und spirituelle Orte reisen. Zeit für die Urlaubsplanung. Bali vermisse ich dann doch sehr.
3 Antworten
Ravenous vor 8 Jahren 12 2
10
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Hauptwohnsitz Wildreservat
Wildkatzen Pipi, Curry Verpestung, modrig nasser Waldboden...... und dann auch noch mein Signaturduft !?!?!?!
Jawohl, erst recht und mit Stolz.

Bei mir startet Opus VII weder als Thai/Inder Curry noch als sonstige derbe Kräutermischung.
Schon eher als ehrwürdige Wildkatze welche in einem (Regen-)Wald ihr Revier markiert.
Das Dschungelbuch für Erwachsene sozusagen. Und ich liebe es.

Generell bleibt Opus VII über den ganzen Duftverlauf dank Bockshornklee und Cypriol unter Mithilfe von Ambrax auf meiner Haut sehr grün. Dazwischen gibt es durch rosa Pfeffer und Kardamom immer wieder ledrige und würzige Einschläge. Oud, Muskat und Sandelholz machen sich in meinem Revier jedoch nicht sehr breit.
Erst gegen Schluss kommt dank Weihrauch und Amber eine kleine Brise typisch orientalischer Amouage DNA ins Gehege.

Duft: animalisch-grün-würzig
Sillage: 8-10 h
Haltbarkeit: 16 h + (beinahe Interlude Niveau)
Flakon: der edle schwarze Panther

Die Opus Reihe ist ja bekannt dafür dass sie gerne mal abseits der geliebten Amouage Pfade wandert. Was vielen nicht gefällt, anderen hingegen den Dufthorizont erweitert.
Danke Amouage für dieses Risiko und die Experimentierfreudigkeit.
2 Antworten
Ravenous vor 8 Jahren 21 4
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Wächter der Ewigkeit
Mein erster Kommentar im parfumo Universum und zugleich für die absolute Nummer 1 meines Duft Kosmos.
Untragbar, Höllenfeuer, Spargel (????????), Meisterwerk, ........ die Liste könnte ewig weitergeführt werden.
Interlude Man ist für mich die Sinnesinterpretation der Wächter Reihe von Sergei Lukjanenko.
Die Nachtwache, die Tagwache, die Inquisition und alle irgendwo dazwischen in einer Welt voller Licht und Dunkelheit, Machtspiele, Intrigen, epischen Schlachten und vieles mehr. Ein Kampf für die Ewigkeit.
Genau all das stellt für mich Interlude Man dar.

Für mich beginnt Interlude Man dank Bergamotte und Oregano (welchen ich jedoch äusserst schwach wahrnehme) mit einer leicht süss-säuerlichen Note die aber nach maximal 10 Minuten wieder im Zwielicht verschwindet. Danach wird es richtig gourmandig. Das Harz der Zistrose (Labdanum) zusammen mit Amber bringt süsse/fruchtige Noten welche sich mit Weihrauch und Opoponax (aromatischer, süßer, würziger und leicht animalischer Wohlgeruch) die Ehre geben und auf meiner Haut perfekt harmonieren. In der Basis welche Ewigkeiten auf sich warten lässt (nicht negativ gemeint) verwandelt sich Interlude Man dank Oud, Leder, Sandelholz und (eine kleine Menge) Patchouli in ein erotisches Lager-/Kaminfeuer.

Ich trage Interlude Man auch stolz im Büro und bisher hat sich noch niemand darüber beschwert, im Gegenteil.
Neugierige Komplimente über einen ungewohnten aber keinewegs untragbaren Duft. Die humane Dosierung natürlich vorausgesetzt (wie bei jedem Duft).

Haltbarkeit: ewig (16-24 h +)
Sillage: ewig (12 h +)
Flakon: der perfekte Wächter für meinen Duft der Ewigkeit

Somit beende ich meinen Kommentar zu meiner Nummer 1.
Auf wieviel "ewig" seid Ihr gekommen? ;-)
4 Antworten
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