Schahram

Schahram

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6 - 10 von 25
Schahram vor 8 Jahren 1
7
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft
Indische Küche
Murmure des Dieux startet bei mir frisch und dreht dann relativ schnell ins würzig-krautige, wo er über 5 - 6 Stunden verbleibt. Tonangebend sind für mich Fenchel und Bockshornklee, die Blüten der Herznote sind leider nur marginal zu erschnuppern. Die Sillage empfinde ich als wahrnehmbar, aber nicht zu stark.
Ein bißchen erstaunt war ich schon, als ich ausnahmsweise erst nach der Testung die Statements las. Ja, der Duft hat etwas von indischer Küche. Da ich diese aber liebe und oft und gerne mit in Indien erworbenen Gewürzen koche, ist mir gerade Bockshornklee nicht fremd. Anders ist es schon beim Fenchel. Als Kind mit Fenchelhonig traktiert begegnete er mir später als ungeliebte Rohkost ( ! ) in der Katine. Ich mag ihn erst, seit ich ihn mit Zwiebeln und etwas Puderzucker schmore bis er windelweich ist.
Die Frage ist nun, ob ich nach Küche riechen möchte. Eindeutig nein, daher würde ich das Göttergemurmel ( welch großes Wort für einen nicht besonders großen Duft ! ) sicher nicht tragen. Aber ich kann ihn mir gut an einem jüngeren orientalischen Mann vorstellen.
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Schahram vor 8 Jahren 2 1
3
Sillage
2
Haltbarkeit
8
Duft
In die Backstube gebeamt
Challot ( engl. Challah ) sind in der jüdischen Tradition geflochtene Brote aus Weißmehl, Hefe, Eiern und etwas Fett - wobei die Rezepte, die Anzahl der „Zöpfe“ und die Form je nach Brauch und Anlass variieren. Challot werden meist für Schabbat und jüdische Feiertage gebacken.
Ich hätte nicht für möglich gehalten, wie authentisch man den Duft einer Backstube einfangen kann. So täuschend, daß man meint, ein noch warmes, frisches Brötchen mit einer krossen Kruste in der Hand zu halten. So, daß man einfach nur hineinbeißen möchte. So, daß der Magen zu knurren beginnt.
Aber selbst so duften ? Zu welchem Anlaß ? Auf jeden Fall würde man den Duft mehr für sich selbst als für die Umgebung tragen, da die ohnehin nur sehr geringe Sillage nach 30 Minuten völlig dahin ist. Der Zeitfaktor ist auch das Manko der meisten veganen Gourmands, die ich durch Fluxits wunderbarer Wanderpakete kennenlernen durfte ( dem Spender sei Dank ! ). Nach 1,5 Stunden ist auch die letzte Duftspur verflogen. Ich hätte aufgrund der Duftpyramide angenommen, daß zumindest Tonka und Sandel für Haftung sorgen, aber von beiden habe ich nichts erschnuppern können. Der Duft wird zwar nach einer halben Stunde etwas herber, einer bestimmten Duftnote kann ich das aber nicht zuordnen.
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Schahram vor 8 Jahren 5 1
5
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Authentisch und tragbar
Caramel Chai ist einer der Düfte von Common Brimstone, die ich absolut authentisch und gut tragbar finde. Im Gegensatz zu einigen anderen Düften der Firma sind hier die Duftnoten gut miteinander verwoben, es besteht ein Nebeneinander von süßen, würzigen und scharfen Noten, wobei ein Hauch von Puderzucker nur im Auftakt tonangebend ist, sehr schnell aber von Gewürzen übertönt wird. Unterlegt ist das Ganze mit einer samtweichen milchigen Basis. Der Duft riecht für mich völlig identisch mit dem sogenannten Jogi-Tee ( nicht der aus Instant-Pulver, sondern der, den man beim guten Inder bekommt ). Er ist absolut Unisex, auch aufgrund der leichten Schärfe, die wohl dem Kardamom entstammt. Sillage und Haltbarkeit ( 3 - 4 Stunden ) sind nicht berauschend, aber deutlich besser als bei einigen anderen Brimstones und bei handgemachten Düften auf Ölbasis wohl nicht anders machbar.
Ein Dank an Fluxit, dessen Initiative zu verdanken ist, die Brimstone-Düfte kennenlernen zu können !
Teilweise hat sich durch die beiden Wanderpakete mit handgemachten Gourmand-Düften meine Einstellung zu dieser Duftkategorie gewandelt. Fand ich bisher nur Vanille ( und auch diese nicht tonangebend ) für mich tragbar, könnte ich mir nun auch vorstellen, Düfte wie Caramel Chai zu tragen. Bei Schoko / Nuß / Kuchen / Creme Brulee usw. ziehe ich immer noch die Variante vor, diese Köstlichkeiten zu essen. Auch, weil nicht nur der erste Schmelz weg ist... Um zum Anbeißen zu riechen sollte man möglichst auch so aussehen. Bei mir ist es eher so, daß man mir einige zuviel genossene Süßigkeiten deutlich ansieht, da möchte ich nicht auch noch so riechen.
Aber das ist Geschmackssache und ich möchte hier keinem Süßkram-Fan zu nahe treten, absolut nicht !
1 Antwort
Schahram vor 8 Jahren 5 3
7
Sillage
10
Haltbarkeit
3.5
Duft
Ausgerechnet dieser...
hält und hält und hält. Nun habe ich fast alle im dankenswerterweise von Fluxit gestifteten Wanderpaket enthaltenen Düfte von Common Brimstone getestet und keiner hat sich als besonders ausdauernd erwiesen. Und dann das : seit sage und schreibe 11 Stunden umweht mich ein Hauch wie aus einer indischen Suppenküche. Ich koche gerne und oft indisch, deshalb fiel es mir auch nicht besonders schwer, den Verursacher zu benennen: Curry Leaf, das Blatt des Currybaumes. Riecht nicht nach Curry, ist aber in getrocknetem Zustand würzig-pikant und paßt in fast alle südindischen Gerichte. Aufgetragen habe ich Blood Moon 2 Stunden bevor ich mich auf den Weg nach Hamburg machte, um dort meinem liebsten Hobby, dem Schnüffeln, zu frönen. Der Duft war mir vom ersten Moment an nicht sehr angenehm, aber wie gesagt, Common Brimstone ist eher kurzlebig und ich sah keine Notwendigkeit, ihn abzuwaschen. Erkannt habe ich keine der gelisteten Duftnoten außer dem in der Liste nicht erwähnten Curryblatt. Dieses aber durchgehend und mit der Zeit immer kräftiger in Erscheinung tretend. Im Alsterhaus, zwischen Amouage, Lalique und Houbigant : Curryblatt. Zu Lubner und in den Hamburger Hof habe ich mich dann nicht mehr getraut. Ich hätte ihn abwaschen können, aber ich war so perplex über die unerwartete Sillage und Haltbarkeit, daß ich es nun einfach wissen wollte: wie lange bleibt dieses Curryblatt und woher kommt es ? Einst hat ja Meister Ellena aus Hedion und alpha-Jonon den Duft von Tee gezaubert. Vielleicht ist Common Brimstone die Synthese von Curryblatt aus Blutorange und gesalzenem Karamell gelungen ?
Nun, bei 11,5 Stunden indischer Beduftung gehe ich schlafen und sollte das Curryblatt morgen früh immer noch im Raum schweben, gibt's nicht Chicken Madras, sondern Pellkartoffeln.
3 Antworten
Schahram vor 8 Jahren 4 4
3
Sillage
3
Haltbarkeit
4.5
Duft
Lieber oral
Der Name des Parfums Rats and Beadles ( Ratten und Kirchendiener ) bezieht sich auf die im viktorianischen England übliche Praxis, Ratten und anderes Ungeziefer mit vergifteter Schokolade und Tee zu bekämpfen. Die Kopfnote - ein reiner Schokoladenduft - ist absolut authentisch, quasi zum Reinbeißen. Sie ist allerdings fast schneller wieder verflogen als erschienen und macht einer recht synthetisch erscheinenden, leicht fruchtigen Bergamottenote Platz, die dem in der Duftpyramide angegebenen Earl-Grey-Tee nur sehr entfernt ähnelt. Beim ersten Test ( ohne Kenntnis der Duftpyramide ) hatte ich es für einen Fruchtduft gehalten. Eine weitere Wandlung findet nicht statt, vor allem gibt es keine fixierende Basis. So ist der Duft auch nach 1,5 bis 2 Stunden sang-und klanglos dahin. Die nur in den Anfangsminuten riechbare Sillage hatte sich schon viel früher verabschiedet.
Was Haltbarkeit und Sillage angeht, ist Rats and Beadles eine Enttäuschung und auch der Duft hat Entwicklungspotential, um es diplomatisch auszudrücken. Mehrmals während des Testens dachte ich, daß so ähnlich wohl eigene erste Versuche, Düfte zu kreieren, riechen würden. Vor allem stört mich das strikte Nacheinander der beiden so verschiedenen Noten. Daß Schokolade mit Zitrusfrüchten eine wunderbare Melange eingehen können, ist kein Geheimnis, aber hier findet diese Vermischung nicht statt. Was bleibt, ist ein kurzer Schokohauch und eine Ahnung von Tee. Beides würde ich mir lieber oral als nasal zuführen.
4 Antworten
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