Scheeheratze

Scheeheratze

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16 - 20 von 73
Scheeheratze vor 9 Jahren 11 5
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Einer wie Alle ? Alle wie Derda ?
... Jein !

Selbstverständlich ist er sogar mit verbundenen Augen, tamponierter Nase und am Rücken gefesselter Hände noch als Dali zu erkennen. Klar ähnelt er im Aufbau dem Frauen-Ur-Dali, denn auch hinter der goldenen Lippe steckt die goldene Nase von Alberto Morillas und wer sich dessen Kreationen betrachtet, entdeckt schnell, daß der schöne Alberto kein großer Freund von zarten, filigranen und keuschen Düften ist.

Die Gold-Edition wurde geschaffen, um den 1983iger Duft zu feiern und wurde dafür 2011 neu formuliert und:
es ist perfekt gelungen!

Es ist nicht nur ein aufgewärmter Kaffee in neuer Kanne!

Der Fab 1 ist intensiver, runder, verschärfter, deutlicher, kompakter, heftiger, würziger, rauchiger, edler - kurz: bombiger!
Hier gibt es kein Glas.
Hier herrscht Gold vor. Schweres, leuchtendes, pures Gold.

Alberto Morillas, der leidenschaftliche Spanier meinte einmal in einem Interview:
"Kein Duft macht eine Frau sexy, die es sonst nicht ist."

Für diesen Satz und für den Duft hat er einen Goldenen Orden verdient!
5 Antworten
Scheeheratze vor 9 Jahren 16 7
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
"Ätsch" sprach Scheherazade ...
... als Scheeheratze versuchte, diesem Duft auf den Grund zu kommen "...das bleibt mein Geheimnis!"

Es geht los mit dem Markennamen und dem Flakon, der an ein langes fließendes Abendklein erinnert und vom Parfümeur Jean-Louis Vermeil durchgehend glasklar und der vom saudi-arabischen Modeschöpfer Adnan Akbar untern milchig trüb ist.
Beim Inhalt soll es keine Unterschiede geben.

Der erste Blick auf die Pyramide läßt auf einen süßen Himbeer-Vanille-Tonka-Pudding schließen, die erste Prise jedoch zeigt deutlich, dass hier so einiges drin ist, das dem Duft einen märchenhaften Zauber verleiht. Ich lasse mich vierteilen, teeren und federn, wenn da nicht Galbanum eine entscheidende Rolle spielt. Warmes, balsamisches, pfeffrig-würziges Galbanum, das verhindert, daß die süßen Früchtchen und Blüten und die Vanille ins bonbonhafte abdriften.

Es gibt Parfums, da rieche ich kurz dran und das wars und es gibt Parfums, die atme ich tief ein, die inhaliere ich runter bis in den Bauch - 1001 Nacht fordert zum Inhalieren auf.

Ich hab den Duft auf der Haut getestet, aufm Pullover, in den Haaren und im Lammfellkragen - er wurde nie plump direkt oder gar quiekig süß, nie aufdringlich sondern immer voller warmwürzigbalsamischer Blütenrätsel.

Nach ca. 12 Stunden, wenn dem Galbanum die Luft ausgeht, halten Amber und Vanille und Moschus unaufdringlich aber immer noch hellwach die Stellung.

Ein Duft noch von der "alten" Schule, da wo Parfum noch Parfum war und kein Duftwasser.

PS: Dank der liebreizenden Nachfragen zweier lieber Parfumos/innen bezüglich der Nelke: da sind beide drin, sowohl die Blumennelke, als auch die Gewürznelke.
Ätsch.
7 Antworten
Scheeheratze vor 9 Jahren 9 5
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Im Zeichen der Lilie...
... und des wohl bekanntesten Französischen Monarchen, König Ludwig XIV, der Sonnenkönig, wurden unter dem Blauen Banner mit der Goldenen Lilie Kriege geführt und "rebellische" oder protestantische Frauen gebranntmarkt.
Ca. 300 Jahre später hat ein Anwärter auf den Thron, Prinz Henri Pierre d'Orleans, im Zeichen und Namen der Lilie ein Parfüm geschaffen, der, wenn man ihn einmal in den Händen hält, einmal daran riecht, ebenfalls unauslöschbare Spuren hinterläßt.

Die Lilie - eine königliche, heilige Blume, die schon in der Bibel groß rauskommt, die Lilien auf dem Felde.
Meist schmückt sie Särge, wird gerne auf harte Männerrücken und mehr oder weniger zarte Frauenpopos tätowiert und auch die Esoteriker haben sie in ihrem Programm.

Diese Einleitung hat dieser Duft verdient.

Tagelang hab ich ihn getragen, bemüht, ihn in seine Bestandteile zu zerlegen, versucht, ihn einzuordnen - es gelang mir nicht.

Beschrieben wird er als Blüten-Chypre mit Hölzern, Moosen, Früchten und Obst. Wow!

Mir ist ein treffenderes Rezept in den Sinn gekommen.
Man nehme: Mitsouko, Champagne, Le Dix, Miss Dior, Nahema, Mystere, schüttelt und rührt gut durch, würzt das Ganze mit einem Spritzerchen Aramis, Alliage und Amouage gold ab, reduziert ein wenig die geballte Macht, verfeinert es und verlieblicht es, schmeißt ein paar Lilienblüten dazu.... dann kommt man ein wenig Lys Bleu auf die Schliche.
Aber eben nur ein wenig - er ist und bleibt ein unbeschreiblicher, königlicher Duft in einem majestätischen Flakon, versehen mit einem Glasstopsel in Form der Lilie.
5 Antworten
Scheeheratze vor 10 Jahren 4 2
7.5
Flakon
7.5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Ich zeig Dir das Land, wo die Zitronen blühen!
Zitronen, Zitronen, Zitronen und nach einiger Zeit kommt ein kitzekleines Bißchen Jasmin zum Vorschein und mehr rieche ich nicht heraus, muß aber auch nicht sein, der Duft ist köstlich!

Warum das Haus VERA diesen Duft den Namen "Festigkeit" gegeben hat, erschließt sich mir nicht ganz. Ich hätte ihn einen leichteren Namen gegeben, der wohl auch besser zu diesem klaren, erfrischenden Flair gepaßt hätte.

Ein Duft, der Heiterkeit verbreitet, egal was für eine Jahreszeit und was für ein Wetter, er zaubert ein Lächeln ins Gesicht und verbreitet die Unerträgliche Leichtigkeit des Seins.
Und das mit der Festigkeit der Kraft der Zitrone und des Jasmins - aha! Deswegen der Name!

AUch hier geht mein ganz großer dicker Dank an Florblanca, die derartige wunderschöne Exoten an Land zieht!
2 Antworten
Scheeheratze vor 10 Jahren 6 5
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Die goldenen Pagoden von Birma
Ein Land bzw. wie in diesem Fall eine Stadt in einen Duft einzufangen ist sowieso ein Kapitel für sich. Hier in diesem Fall ist es wohl der Name, der lockte: Mandalay!

Der gleich zu Beginn relativ scharfe Alkohol verfliegt rasant und gibt einen zarten Hauch von Zimt, Nelken, Muskatnuß, exotischen Blüten und ein wenig Sandelholz frei.

Alles zart und filigran und freundlich, wie die Menschen des Landes.

Der Duft ist leicht und relativ flüchtig, fast so wie die Religion dieses Landes: alles fließt, nichts bleibt.

Ein angenehmer, unaufdringlicher, warmer und sonnig-würzig leichter Duft.

Einfach mal so, wenn der Fraß des Lebens auf Magen und Gemüt schlägt, ein paar Spritzer in der Hand verreiben und einatmen und ausatmen und: Panta rhei!

Danke an Florblanca für diese Reise ins Land der Stupas!
5 Antworten
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