Scientist

Scientist

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1 - 5 von 17
Scientist vor 7 Jahren 3 4
6
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft
Ein alter Bekannter
In Tsar habe ich das von mir ebenfalls kommentierte Quorum wiedererkannt, deswegen wird dieser Kommentar auch recht kurz. Für mich riechen beide Düfte nahezu identisch, Tsar ist aber eine Spur "leichter" als Quorum, liegt eventuell an der fehlenden Rauchigkeit, die auch in der Duftpyramide nicht aufgelistet ist. Auch zeigt Tsar nach 1-2 Stunden einen spürbaren Herrenduschgel-Einschlag, welcher den kräuterigen und eigentlich eigensinnigen Charakter dieses Duftes in die Richtung des Beliebigen abschwächt. Dies passiert bei Quorum nicht, es bleibt seiner Linie treu und entwickelt sich höchstens im Verlauf weiter, indem weitere Duftnoten andere ablösen.

Der Flakon ist recht simpel und schnörkellos, er wirkt schon fast monolithisch und massiv, leider auch etwas plump.

Für mich ist also Tsar das schlechtere Quorum, vielleicht wurde er auch davon inspiriert, da er einige Jahre später auf den Markt kam. Aber für alle, die mal 80er mit Kompromissen von heute ausprobieren wollen, wäre er mal einen Versuch wert.
4 Antworten
Scientist vor 7 Jahren 3
8
Flakon
2
Sillage
2
Haltbarkeit
2
Duft
Was erwartet der Parfumeur vom Bambus?
Bambú startet katastrophal, gleich zu Beginn unterscheidet er sich kaum von No-Name Parfums, die man in 1€-Läden oder im untersten Drogerieregal finden kann. Diese synthetische, nichtssagende, verdünnte Süße, die zusätzlich noch Noten von Gummi hervorbringt, wenn man seine Nase ganz nah ranhält, ich denke die Meisten kennen sie.

Dieser Grundcharakter ändert sich im weiteren Verlauf nicht, schwächt sich jedoch etwas ab, indem grün-holzige (das dürfte wohl der Bambus sein) und an Textilien (Baumwolle) erinnernde Nuancen recht unauffällig zum Vorschein kommen. Etwas teeartiges ist auch hin und wieder erfassbar, ich denke das macht die sogenannte Würze dieses Duftes aus.

Nach einer Weile gesellt sich zurückhaltend Florales hinzu, sehr verschwindend ist noch Holziges vorhanden, der Duft wird zudem cremig-trocken.

Unterm Strich wird Bambú das billig Anmutende nie los, außerdem völlig underpowered, da Sillage und Haltbarkeit kaum zulassen, dass die Umgebung Notiz von diesem Duft nimmt. Allenfalls gut, wenn man ihn aufsprüht einfach um irgendetwas draufzuhaben, ohne viele Gedanken, solche Tage gibt es ja auch. Gähnend langweilig wenn man mich fragt, wie konnte man auch so etwas wie Bambus, der wenig Eigengeruch hat, zum Thema und damit Namensgeber eines Parfums machen? Achja, immerhin ist der Flakon gut gelungen, er stellt schön und relativ naturgetreu den Ausschnitt eines Bambusrohres dar, mit der Segmentgrenze als Grenze zwischen Kappe und restlichem Flakon, gut gedacht vom Designer.
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Scientist vor 8 Jahren 3 1
8
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Der etwas andere Vetiver
Beim ersten Riechen war Vetiver Hombre völlig anders, als ich ihn erwartet hatte. Es ist ein Duft, der gleich am Anfang (fast) alles auspackt was er hat und damit fast die ganze Zeit über fest wie eine Wand steht.

Der Auftakt kommt daher mit einer nussigen, getreideartigen Note und einer, die für mich nach Textilien, Baumwolle riecht, so ähnlich wie in einem Klamottenladen. Dieser matte, spröde Kern ist umrandet von zitrischen und grünen, leicht grasigen Noten. Über allem hängt noch etwas rauchig-synthetisches, was mich ein wenig an Gummi oder den Geruch eines frisch verlegten Teppichbodens erinnert. Nichts tanzt aus der Reihe, alle diese Komponenten bilden eine feste Einheit, die auch im weiteren Verlauf zum Großteil bestehen bleibt. Nach 1-2 Stunden schimmern die Blumen der Herznote ganz leicht durch, kaum bemerkbar. Im Drydown wird die dichte Einheit zunehmends blasser und lässt so auch schwächere erdige und holzige Nuancen nach vorne.

Was mich sehr überrascht hat ist, dass der grünen Note völlig die Frische zu fehlen scheint wie ich es von anderen Vetiverdüften kenne und dieses Nussige, Kernige, Synthetische hebt ihn ab von allen anderen Vetivers, die für mich übrigens alle ziemlich ähnlich riechen. Für mich ist dieser Duft in seinem Charakter bierernst, trotzdem trage ich ihn auch zum ausgehen, weil ich ihn einfach mag. Ich kann ihn mir aber auch gut für die Arbeit vorstellen, für jemanden, der viel Verantwortung trägt oder eine "graue Eminenz". Sillage und Haltbarkeit reichen für einen Abend und sind für seinen Preis völlig ok,

Abschließend kann ich sagen, dass ich ihn trotz völliger Nichterfüllung meiner Erwartungen mag, da ich ihn als angenehm und sehr interessant empfinde. Einziger Nachteil: Ich werde mir wohl noch einen weiteren Vetiverduft kaufen müssen, weil dieser so untypisch für diese Richtung ist! :-D
1 Antwort
Scientist vor 8 Jahren
2.5
Flakon
2.5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
3
Duft
Leider nicht mehr als frisch geduscht...
Auf der Suche nach einem Sommerduft habe ich mir diesen vom Aussterben - zu Recht - bedrohten Zeitgenossen, da eingestellt, zugelegt. Was die Eigenschaften betrifft kann ich mich meinem Vorredner in Punkto Schüchternheit nur anschließen, denn die Sillage und die Haltbarkeit dieses Duftes sind wirklich nicht besonders gut.

Der Duft wirkt direkt nach dem Aufsprühen leicht grün und irgendwie säuerlich, mehr unangenehme Säuerlichkeit, wenn auch keine starke. Vielleicht das Bananenblatt? Einige Minuten später erkennt man einen etwas trocken-pudrigen, an Kokos erinnernden Ton, den ich mir nicht erklären kann. Über allem liegt ein sehr gedämpfter, aquatischer Charakter, sonst kann ich nichts charakteristisches ausmachen. Wenn sich alles eingestellt hat riecht Quasar im Grunde nach "frisch geduscht", was also dem Duft der meisten beliebigen Duschgele gleichkommt, also eine schwache Leistung. Vom Rausch der Tiefe ist nichts zu spüren, höchstens vom Rauschen der seichten und schaumigen Süßwasserlagune in der Duschwanne, wenn das Wasser mal wieder nicht so richtig abfließen will.

Der Flakon sieht auf Bildern viel besser aus als in der Wirklichkeit, meiner Meinung nach hat er zu viele Unebenheiten.
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Scientist vor 9 Jahren 3 1
5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Sehr guter Allrounder
Ich hatte schon länger ein Auge auf ihn geworfen, kam aber nie dazu, ihn mir zu kaufen, bis ich ihn vor gut zwei Jahren von einer wissenden Person geschenkt bekam.

Ich finde den Duft wirklich gelungen, süß und doch männlich herb zugleich, Vetiver-Erdigkeit trifft auf Vanille-Süße im Lavendel-Holz-Rahmen. Trotz dieser beiden fast schon Gegensätze ergibt dieser Duft ein stimmiges Gesamtbild, was ihn für Jeden und jede Gelegenheit geeignet macht. Sehe das sehr ähnlich wie Unruh, wenn nichts geht oder man einfach nicht weiß, was man will, der geht immer. Und für den Preis kann man sich so einen Joker ruhig zulegen, so hat man immer eine Notlösung.

Männlich, aber nicht übertrieben und süß, aber zurückhaltend. Viele würden sagen weder Fisch noch Fleisch aber in diesem Fall war es ein Glücksgriff.

Haltbarkeit und Sillage sind auch gut, kann man nicht meckern. Empfehlung, besonders auch für Einsteiger.
1 Antwort
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