Scientist

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6 - 10 von 17
Scientist vor 9 Jahren 3
2.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
4
Duft
Kein erfolgreicher Leistungssportler....
....dieser Alllure Homme Sport. Was gibt es groß dazu zu sagen, hier fehlt es an allem, sogar an Inspiration. Erinnert mich sehr stark das gute Tabac Man, nur um einiges dünner und mit weniger Durchhaltevermögen. Was sie deutlich unterscheidet sind die Frische und diese Zitrusnote bei Allure Homme Sport zu Beginn. Sonst das gleiche in schlechterer Qualität meiner Meinung nach, und wieder ein Beweis dafür, dass Teures nicht unbedingt immer gut sein muss.

Diesem Amateursportler läuft das alte und graue Tabac Man beim Wettrennen noch locker davon, dabei gemütlich noch eine Zigarre paffend.
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Scientist vor 9 Jahren 8 9
2.5
Flakon
10
Sillage
7.5
Haltbarkeit
1
Duft
Muff aus der Flasche
In der Hoffnung einen weiteren Klassiker aus alten Zeiten kennenzulernen legte ich mir dieses unscheinbare Fläschchen zu, hatte ich doch mit Zino und Quorum gute Erfahrungen gemacht.

Doch die Ernüchterung kam schnell. Das einzige, was mir ins Gesicht springt, sind starke, undefinierbare grüne Töne kombiniert mit nicht minder ungezügelten floralen Noten, vermengt zu einem matten, grün-grau-braunen Matsch. Matsch ist ein gutes Stichwort, denn in seiner weiteren Entwicklung kommt Grey Flannel ziemlich nah an den Geruch der kleinen Sickergrube im Keller meines Elternhauses ran. In dieser Sickergrube befindet sich am Grund sandige Erde, die zu jeder Jahreszeit immer ein wenig feucht bis nass ist. Und so riecht Grey Flannel nach einer guten Weile. Von den ganzen Komponenten kann ich keine einzige wirklich ausmachen, meine geliebten Zeder und Vetiver suche ich völlig vergebens.

Am ganzen Duft ist überhaupt nichts frisches, keine besondere Richtung, in die der Duft geht, ich kann mir dazu keine Szene und keinen Anlass vorstellen. Höchstens wenn man in der ohnehin schon grauen Masse gemieden werden will. Denn ich habe noch nie einen Duft gerochen, der mir so unangenehm war. Er schmerzt wirklich in meiner Nase, aus kurzer Distanz empfinde ich ihn als stechend, aus größerer Entfernung als muffig. Dementsprechend sind auch meine Assoziationen dazu: Sickergrube, Altersheim, Kloluft, billige Seife, stechender Reiniger.

Fazit:
Meiner Meinung nach vollkommen untragbar, weil penetrant und gänzlich unschön geraten, noch dazu sehr auffällig aber image- und charakterlos.

Bestimmt werde ich anhand des großen Zuspruchs vieler Nutzer hier für Grey Flannel den Titel für den am wenigsten hilfreichen Kommentar ernten, aber ich musste das einfach mal loswerden.

P.S.: Möchte jemand meinen Flakon geschenkt haben? Er ist noch so gut wie voll! :-D
9 Antworten
Scientist vor 9 Jahren 2 1
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Moderner Bestseller oder Klassiker?
Ich glaube dies hat man sich bei Jil Sander gedacht, als man dieses Parfum konzipiert hat, doch man konnte sich wohl einfach nicht entscheiden, in welche Richtung es gehen soll.

Es hat sowohl ganz tief verborgene Anleihen von Klassikern, was wohl dem Tannenbalsam geschuldet ist - man denke sich ganz entfernt Agua Brava, Pino Silvestre, Hâttric Classic - sowie eine stärker durchscheinende weiche, cremige Gefälligkeit, die man vom vielverkauften Boss Bottled kennt, hier im Vergleich dazu ganz unfruchtig, aber doch irgendwie ähnlich. Ganz zu schweigen von dem pfeffrigen Auftakt moderner Größen à la Marc Jacobs Bang oder Narciso Rodriguez For Him, von welchem ich mir mehr Langlebigkeit erhofft hätte, denn ich mag Pfeffer sehr.

Es ist wahr, der Duft driftet nach einer Weile wirklich ins recht Belanglose und Beliebige ab, der Pfeffer in der Kopfnote ist das einzige, was einen catcht, und ist an sich auch nichts neues mehr, trotzdem empfinde ich ihn als angenehm, die leichte Holzigkeit und die Weichheit machen ihn tauglich für ein breites Publikum. Die Haltbarkeit ist gut, nach 10 Stunden kann ich ihn immernoch wahrnehmen, wenn auch nur hautnah, die Sillage fällt dementsprechend auch schwächer aus, was man bereits nach einer Stunde merkt. Ultrasense macht seinem Namen schon alle Ehre, wie es aussieht muss man wirklich einen ultra geschulten Geruchsinn haben um ihn an anderen merklich wahrzunehmen, zumindest aus einer Entfernung größer als die halbe Armreichweite.

Der Duft ist nciht schlecht und ich trage ihn gerne, aber anhand doch zu vieler Mankos werde ich ihn eher nicht nachkaufen.
1 Antwort
Scientist vor 9 Jahren 2 1
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Got Soul?
Dieser Duft ruft in mir - entgegen einigen Vorrednern - nicht den Gedanken an "die Seele von Boss" hervor, sondern viel mehr den Gedanken an die Soulmusik. Mag zwar etwas weit hergeholt sein, doch ich kann diese Assoziation nicht von der Hand weisen.

Verspielt-männlich, fruchtig-würzig, aber auch leicht geheimnisvoll und dunkel, warm und schmeichelnd kommt Boss Soul daher. Deswegen auch der Vergleich mit der gleichnamigen Musikrichtung, die einerseits ausgelassen und temporeich, andererseits auch langsamer, sehr romantisch und sensibel sein kann, eben mit Tiefgang und daher sehr passend wie ich meine. Der Abschluss gibt sich süßlich-vanillig.

Sehr gut gelungenes Herrenparfum, in sich stimmig. Der einzige Boss, den ich nicht langweilig und belanglos finde. Der Flakon ist auch etwas besonderes und lässt 50er Jahre Flair aufkommen, ein sehr schönes Schmuckstück. Er spiegelt den fließenden, schmeichelnden, sowie den hellen und dunklen Charakter des Inhalts gut wider. Dunkel keinesfalls als bedrohlich oder ähnliches, sondern das Nächtliche, die Privatsphäre, Zweisamkeit, vielleicht sogar eine schwummrige, aber stilvolle, classy Soul-Bar mit der passenden Livemusik auf einer kleinen Bühne...

Eine gute Wahl für gemütliche Abende mit der Partnerin, oder solchen die es werden könnten, fast schon zu schade für die Disco, aber dafür wäre er sowieso nicht laut genug. Worin auch meine Abzüge begründet liegen, eben leider etwas schwächere Sillage und Haltbarkeit, wobei letztere besser im Hinblick auf diese zwei Punkte dasteht.
1 Antwort
Scientist vor 9 Jahren 5 2
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Nicht Blumen, sondern Kraut für die Braut
Trotz der relativ vielen Blumen in der Duftpyramide ist Quorum für mich vor allem eins: krautig. Die Blumen verhelfen höchstens zum Gesamtbild, aber mir fallen sie garnicht auf. Besonders gut kommen die Grapefruit und der Kümmel zur Geltung, später auch das Leder. Dabei muss ich an altes, trockenes, schon leicht sprödes, hellbraunes Leder denken, Lederriemen. Der Rest ist ziemlich eng verwoben, aber lässt sich bei genauerer Betrachtung etwas weiter aufspalten.

Das Duftchaos unmittelbar beim Aufsprühen legt sich nach spätestens einer halben Stunde und der Duft ist dann nicht mehr so scharf und stechend, eben sehr schön. Nach einer guten Weile gesellt sich sogar eine leichte Lieblichkeit dazu, etwas glänzendes..... der Glanz der 80er Jahre? Gut möglich! Weit im Hintergrund findet man Seifigkeit, eine dezente Spur Rauch und ein bisschen Erdigkeit fehlen auch nicht. Hier ist wirklich fast alles drin, was man als männliche Note bezeichnen kann.

Der Flakon passt wie die Faust aufs Auge zum Duft und zeigt, aus welcher Zeit er kommt. Die Haltbarkeit ist mit 6-8 Stunden ziemlich gut und die Sillage ist auch zufriedenstellend.

Das tolle an Quorum ist, dass man es, obwohl es "altmodisch" anmuten mag, heutzutage immernoch durchaus tragen kann. Gut ist eben gut... und kann zeitlos werden.
2 Antworten
6 - 10 von 17