Sequoia

Sequoia

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Sequoia vor 3 Jahren 13
5
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
5.5
Duft
Manchmal sollten Erinnerungen einfach Erinnerungen bleiben
Eigentlich wollte ich nicht noch eine Rezension hierzu schreiben, die nur in der Vergangenheit lebt…

Aber manche Düfte definieren einfach eine Zeit und es fällt schwer, sie ohne eine Portion Nostalgie zu beurteilen. Natürlich war Cool Water Woman auch Teil meiner 90er Jahre. Genauso wie Eurodance, Schnullerketten und Videokassetten. Manches hat sich überlebt, manches will man auch einfach gar nicht zurück haben.

Heute habe ich aus einer Laune heraus das erste Mal seit Jahren wieder Cool Water Woman getestet. Klar habe ich es wiedererkannt. Und natürlich kamen auch Erinnerungen hoch.

Dabei bleibt es aber auch, denn heute würde ich den Duft für mich als untragbar empfinden. Heute ist es für mich ein Rätsel, wie ich Cool Water früher als aquatisch wahrnehmen konnte. Die Frische ist doch eher fruchtig-frisch mit floral-holziger Basis. Ich empfinde es als sehr synthetisch - und genau das stört mich heute so daran, dass ich es nicht mehr nutzen würde. Dabei ist es noch immer ziemlich unkompliziert, dezent und gefällig - ein aus der Mode gekommener Duft für U30er.

Bei mir wird Cool Water kein Comeback erleben. Ich würde auch nicht wieder auf die Idee kommen mir Buffalos anzuziehen. Es war aber nett, mal wieder daran zu schnuppern.
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Sequoia vor 3 Jahren 16 5
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Kaltes klares Wasser
Auch wenn ich schon seit Monaten davon träume, die eigenen 4 Wände für ein paar Tage zu verlassen - die ersten ernsthaften Gedanken an einen Sommerurlaub habe ich erst heute gefasst. Und es waren nicht Wind, Wellen und Sand, die es mir angetan haben, sondern die Berge. Schroffe Felsen, sonnige Wiesen und klare Bergseen.

Schon als Kind habe ich es geliebt, nach einer Wanderung an einem schönen Sommertag anschließend die Füße in einem Bergbach oder dem mit Bergwasser gefüllten Tretbecken des Urlaubsorts zu kühlen: diese stechende Kälte, die anschließend eine absolute Erfrischung und Entspannung hinterlässt - herrlich. Auch die Brunnen mit eiskaltem klaren Wasser in ausgehöhlten Baumstümpfen waren immer ein Highlight. Zu Hause gab es ja eher Springbrunnen mit dem Schild "kein Trinkwasser"...

"Silver Mountain Water" ist im letzten Sommer als Blindkauf bei mir eingezogen. Auch da war die Sehnsucht nach Urlaub schon groß - zumindest groß genug, dass der Name mein Interesse geweckt hat. Auch die Duftkomponenten erschienen mir ansprechend, also wurde ein Teil der Urlaubskasse in olfaktorische Urlaubsgefühle investiert. Ich wurde nicht enttäuscht: "Silver Mountain Water" hat tatsächlich etwas von einem Bergbach. Es wirkt frisch, ja regelrecht stechend kühl. Im Hintergrund nehme ich sogar etwas "Baumstamm-Brunnen" wahr.

Im Gegensatz zur Urlaubserfrischung hält die stechende Kühle hier jedoch an, ist nicht nur ein Splash. Dies ist kein Kuschelduft, sondern eher distanziert, frisch und gepflegt. Manchmal nervt mich das sogar, besonders wenn der Duft zeitweise in Richtung klassisches Rasierwasser tendiert. Aber gerade im Sommer finde ich diese Kühle auch für mich absolut alltagstauglich.

Heute ist mir alltagstauglich egal, während ich Hotelangebote und Urlaubsorte ansehe. "Silver Mountain Water" bringt mich in die richtige Stimmung.
5 Antworten
Sequoia vor 4 Jahren 19 4
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Seidenmatt-Effekt
Was so in den letzten Jahren als "Black Edition" von Duft-Klassikern in den Parfümerien gelandet ist... "Aromatics in black" hat für mich so wenig mit "Aromatics Elixir" zu tun, dass es einen unverbrauchten Namen verdient hätte. Und ich meine wirklich "verdient", denn es handelt sich wirklich um einen gut ausbalancierten Duft, der mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.

Nach einem sehr flüchtigen bitter-zitrischen Auftakt kommt sehr schnell der Jasmin ins Spiel, aber er strahlt und betört nicht. Hier bleibt der Jasmin matt, fast schon unterschwellig und geerdet. Im Laufe der Stunden wird der Duft noch matter, fast ein wenig mystisch.

Dabei empfinde ich "Aromatics in black" seltsamerweise gar nicht als düster, eher so als wirft man einen verschleierten Blick auf seine Umwelt: nicht richtig rauchig, für Nebel nicht kühl oder frisch genug, vielleicht Disconebel. Er ist ein Weichzeichner und Schmeichler. Er bleibt sanft, aber wahrnehmbar über den ganzen Tag. Und trotz des sperrigen Namens ist der Duft durchaus auch tagsüber tragbar.

Für mich hat er heute die ersten Herbstgefühle eingeläutet, obwohl ich immer noch Lust auf ein paar Spätsommertage habe.
4 Antworten
Sequoia vor 4 Jahren 7 1
5
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Mal die Äußerlichkeiten beiseite...
Wäre dieses Parfum in diesem Jahr auf den Markt gekommen: Ich hätte es glatt stehenlassen. Die ganze Aufmachung ist meilenweit von meinem Beuteschema entfernt. Bling-bling-Flakon in türkis-gold - na gut, das türkis ist schon schön. Roberto Cavalli war vorher noch nie so mein Geschmack. Und der Name "Paradiso azzurro" deutete eher auf aquatisch oder fruchtig-süß hin.

Alles in allem in diesem Sommer kein Kandidat für den Corona-bedingten Schnelltest (schnell den Teststreifen unter die Maske schieben) oder Blindkauf.

Aber vor gefühlten Ewigkeiten konnte man sich ja noch in der Parfümerie gescheit - also mit großer Duftprobe - beraten lassen. Und da hab ich mich einfach mal von seinen inneren Qualitäten überzeugen lassen.

"Paradiso azzurro" ist ein angenehmer Sommerduft für die nicht ganz so heißen Tage: ein wenig frischer Zitrus am Anfang, dann übernehmen Jasmin und Holz. Richtig schwer wird der Jasmin nicht, aber weich bis träge.

Wenn es schon ein Paradies sein soll, dann eher ein mediterranes. So könnte ich mir Sommerferien in der Toscana vorstellen - obwohl ich da noch nie gewesen bin. Azzurro ist dann auch maximal der Himmel. Keine Meeresbrise in Sicht.

Der Duft ist zwar nicht körpernah, aber er bleibt dezent. Allerdings nehme ich ihn auch relativ schnell nicht mehr wahr. Insgesamt ist der Eindruck eher casual und hat mit der goldenen Bling-bling-Aufmachung nichts zu tun.

Auch wenn "Paradiso Azzurro" sicherlich nicht mein Signature wird, in diesem Jahr mag ich ihn. Vielleicht, weil er zu Homeoffice und Fernweh besser passt als zu Meetings.
1 Antwort
Sequoia vor 4 Jahren 15 2
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Out of time - out of place
Ein "Boudoir" ist für mich ein Damenzimmer, ein Rückzugsort, warm und gemütlich eingerichtet, mit einem großen Schminktisch und Kleiderständern. Und dieser Duft trifft das Thema ganz gut: warm, weiblich, pudrig, ein wenig pompös, aber eher für Stunden des Rückzugs geeignet. Kein Aufreißerinnen-Duft, eher was zum Kuscheln.
Als "Boudoir" bei mir eingezogen ist, passte er nicht in die Zeit: Welche junge Frau hatte schon Ende der 90er ein Zimmer, dass als Boudoir durchgehen würde. Der Begriff ist doch schon seit Jahrzehnten ziemlich veraltet. Und auch der Duft selbst war zu diesem Zeitpunkt schon eher altmodisch. Ende der 90er ein Duft mit Aldehyden... eher kein Mainstream. Auch sonst war der Duft eher auffällig - körpernah war etwas anderes.
Das Parfum hat mir schon gefallen - trotz der Aldehyde zu Beginn. Getragen hab ich es trotzdem selten, weil ich kaum die richtige Gelegenheit dafür gesehen habe. Als junge Frau war mir eher nach ausgehen als nach Rückzug.
In nostalgischen Momenten denke ich trotzdem ganz gern an die hell bernsteinfarbene Flüssigkeit - kein Vergleich mehr zum heutigen rosa Inhalt. Heute würde "Boudoir" als Winterduft vielleicht ganz gut zu mir passen - vielleicht... Aber wahrscheinlich ist er heute noch weiter außerhalb von Zeit und Raum als Ende der 90er.
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