Skygott

Skygott

Rezensionen
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1 - 5 von 6
Skygott vor 11 Jahren 8 3
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Die Einfachheit der Elemente
Terre d'Hermès ist längst kein Geheimtipp mehr und die Anhängerschaft wächst stetig.
Zurecht wie ich meine!

Anfänglich besaß ich das EdT in der 50ml Variante welches aber dank einer großzügigen und regelmässigen Anwendung bereits nach kurzer Zeit aufgebraucht war.
Bei der Recherche zum Nachschub stieß ich im Internet auf die 200ml Flasche Pure Perfume Spray. Was soll´s dachte ich mir und bestellt getreu dem Motto „Klotzen statt kleckern“ einfach diesen Trümmer von Flakon. Nach kurzer Wartezeit wurde das Parfüm geliefert und ich musste feststellen (machmal setzt bei mir durch den „Haben-will“ Effekt schonmal das logische Denken aus), dass das Pure Perfume Spray doch anders als das EdT riecht.
Dies ist aber keinesfalls negativ, vielmehr sind die holzigen und mineralischen Noten des Duftes bereiter aufgestellt und entwickeln sich nach meinem Empfinden besser.

Hermès beschreibt den Duft als „eine Reise durch die Elemente“. Tatsächlich kommen einem bei einer Duftprobe Substantive wie Feuer, Wasser, Luft und Erde in den Sinn. Die Vier-Elemente-Lehre des Sein. Die Namensgebung drängt sich geradezu auf und könnte nicht besser sein.

Allerdings vermag ich nicht die einzelnen Ingredienzien herauszuriechen. Orange, Pampelmuse, Pfeffer, Feuerstein, Vetiver, Zedern und Harze sind so gut miteinander verbunden, dass sie vom Anfang bis zu Ende präsent sind. Ich kann hier einfach nichts störendes finden und die Haltbarkeit ist bei dem Pure Perfume Spray gut.

Wie bereits dem einen oder anderen Kommentar zu entnehmen war, ist dieser Duft ganzjährig tragbar, passt sich den unterschiedlichen Temperaturen gut an und bietet selbst im Sommer ausreichend Frische.

Jean-Claude Ellena, Parfumeur des Hauses Hermès und Schöpfer dieses Kunstwerkes hat trotz seines Vorsatzes „einfach zu sein“ aus meiner Sicht ganze Arbeit geleistet. Vollkommen zu Recht belegt dieser Duft einen Platz in der Top 10.
3 Antworten
Skygott vor 11 Jahren 6
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Eine Frage des Stils!
Tom Ford, langjähriger Design- und Kreativdirektor bei den Luxuslabels Gucci und Yves Saint Laurent, präsentierte im Jahr 2007 sein erstes Parfüm „Tom Ford for men“ unter seinem neuen Modelabel.

Das Eau de Toilette steht für mich wie alle anderen Produkte für moderne Männlichkeit auf höchstem Niveau und selbst Daniel Craig alias James Bond lässt sich für die abermalige Rettung der Welt von Tom Ford ausstatten. Das kann nur ein gutes Zeichen sein.

Die damalige Testosteron-getriebener Werbekampagne zu diesem Duft sorgte aufgrund viel nackte Haut und interessant platziertem Flakon für Aufregung und vermittelte den Eindruck eines echten „panty dropper“. Bei dieser Gelegenheit solltet man(n) sich mal die frühere Werbung der Zürcher Werbeagentur Wirz für die International Watch Company (IWC) ansehen. Nicht unbedingt ein Beispiel für Political Correctness, aber einfach Klasse!

„For men“ präsentiert sich für meine Nase als sehr eleganter und maskuliner Herrenduft welchen ich gerne im Business trage. Der Flakon ist klassisch elegant und schmückt jede Parfümsammlung.

Die Kopfnote beginnt zunächst fruchtig frisch und beinhaltet mehr als die hier genannten Ingredienzien. Neben zitrischen Noten von Zitronenblättern, Mandarine und Ingwer findet sich Bergamotte und Basilikum wieder.
Das Herz des Duftes besticht durch marokkanische Grapefruitblüten und Tabakblätter, abgerundet durch eine leicht pfeffrige Note. Glücklicherweise ist für mich die Lavendel nur dezent erkennbar.
Die Basisnote beeindruckt durch Zedernholz, Amber, Eichenmoos, würzigen Lederaromen und der Nargarmothawurzel aus Indien, welche einen moschusähnlich Geruch hat.

Insgesamt ist die Komposition von „For men“ sehr angenehm und hat einen gefälligen Duftverlauf. Die Haltbarkeit ist bei mir ordentlich weshalb ich diesen Duft oft und gerne trage.

Ich schließe mit Worten der Meisters: “Stil hat für mich nichts mit Mode zu tun. Stil – das bedeutet den Mut zum eigenen Charakter zu haben und sich zur eigenen Persönlichkeit zu bekennen. Bei der Mode geht es hingegen einfach darum, zeitgemäße Dinge zu entwerfen, zu tragen und zu konsumieren.”
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Skygott vor 11 Jahren 11 6
5
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Kyoto - Ich bin auf einem guten Weg!
Jetzt sitze ich hier, halte mir immer wieder den Flakon unter die Nase und freue mich einfach, diesen tollen Duft zu besitzen.

Die japanische Designerin Rei Kawakubo - Gründerin des Modelabels Comme des Garcon - hat mit Unterstützung von Betrand Duchaufor als Parfümeur ein beeindruckendes Parfüm geschaffen. CDG Series 3 Incense: Kyoto ist einer meiner absoluten Lieblingsdüfte und hat bei mir die Begeisterung für Weihrauch geweckt.

Rei Kawakubo versteht ihre Kreationen als "non-parfums" und widmet sich in der Series 3 dem Thema „Religionen“. In den fünf verschiedenen Düften der Series begegnet einem immer wieder Weihrauch welcher bereits seit vielen Jahrhunderten ein wichtiger Bestandteile von kultischen Vollzügen ist.
Die Namen der Düfte orientierten sich an wichtigen Glaubensstädten (Avignon - Katholizismus, Jaisalmer - Hinduismus, Kyoto - Buddhismus und Shintoismus, Ouarzazate - Islam, Zagorsk - orthodoxes Christentum).

Aber genug zu der Series! Kyoto ist bekanntermaßen eine der geschichtlich und kulturell bedeutendsten Städte Japans in dem der Buddhismus und Shintoismus die beiden größten Religionsgemeinschaften darstellt. Die beabsichtigte Verbindung zur Stadt und Religion ist für glaubhaft.

Der in der Beschreibung aufgeführten Duftnoten ist meinerseits nichts hinzuzufügen. Sämtliche Bestandteile sind für mich gut herauszuriechen. Gerade aber die Kombination von rauchigem Weihrauch in der Kopfnote und edeln Hölzern in der Basisnote beeindruckt mich immer wieder. In dieser Verbindung hat der Geruch von Weihrauch für mich nichts sakrales sondern etwas beruhigendes.

Eine Duftentwicklung ist wie bereits in anderen Kommentaren geäußert nur in geringem Maße festzustellen, allerdings finde ich Sillage und Haltbarkeit für ein Eau de Toilette hervorragend. Ich kann auch nach einem langen Arbeitstag den Duft noch sehr gut wahrnehmen und auf der Kleidung hält er sich über mehrere Tage. Dies lässt für mich den Rückschluss auf stark synthetische Ingredienzien zu.

Insgesamt bewerte ich die Tragbarkeit aber als sehr gut. Ich habe noch nie einen Weihrauchduft gerochen welcher sich so gut in jeglichen Alttagssituation einfügt ohne zu stören oder für Mitmenschen aufdringlich zu sein.

Die Düfte von CDG sind je nach Wohnort nicht einfach zu bekommen. Vor ca. 10 Jahren habe ich einen Duft (Sequoia) aus der Series 2 besessen welchen ich ebenfalls hervorragend fand und den man nicht an jeder Ecke riechen konnte. Aus diesem Grund und damit ich nach so vielen Jahren nicht „blind“ kaufen musste, bin ich letztes Jahr extra 90km zu einem Händler gefahren der diesen Duft vorrätig hatte. Hierbei bin ich zufälligerweise auf Kyoto gestoßen und habe mich sofort umentschieden. Eine gute Entscheidung!

Nach der buddhistischen Lehre sind alle unerleuchteten Wesen einem endlosen leidvollen Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt unterworfen. Ziel der buddhistischen Praxis ist aus diesem Kreislauf des ansonsten immerwährenden Leidenszustandes herauszutreten. Auf diesem Weg werden Leid und Unvollkommenheit überwunden und durch Erleuchtung der Zustand des Nirwana, der Leidlosigkeit bzw. der Zustand des Glücks realisiert.

Ich bin auf einem guten Weg!
6 Antworten
Skygott vor 11 Jahren 9 8
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Frau Homme?!
Da es sich bei diesem Parfüm um einen der hier gelisteten Top 10 Düfte handelt, sollte eigentlich bedenkenlos ein Blindkauf möglich sein!
Glücklicherweise liegen mir solche Denkansätze fern und ich konnte auf eine Abfüllung zurückgreifen.

Nachdem ich heute diesen Duft aufgetragen hatte und ich die erste Nase einsog, setzt sofortige Verwirrung ein. Hast du nach dem richtigen Duft gegriffen? Ein Blick auf die Beschriftung ließ aber keinem Zweifel zu.
Hatte sich die nette Dame etwa durch meine Flirtbemühungen auf der Jagd nach einigen exklusiven Abfüllungen von hochpreisigen Parfüms derart aus der Fassung bringen lassen, dass sie den falschen Duft abfüllte? So wie ich mich ins Zeug gelegt hatte, sehr naheliegend, aber andererseits sollte sie als echter Profi ihr Sortiment sicher im Griff haben.
Nach kurzer Recherche zu den verwendeten Inhaltsstoffen war schnell klar, es liegt kein durch meinen Charme verursachter Fehler vor. Bedauerlich aber wahr!
Niemals wurde für mich bei einem Duft deutlicher, dass Geschmäcker unterschiedlich sind.

Bitte warum macht man ein solches Parfüm und schreibt "Pour Homme" drauf?!
Die Kombination von Rose und Patchouli macht diesen Duft für mein Empfinden einfach untragbar für einen Mann. Zimt überspitzt die aufdringliche süße dieses Duftes ins unerträgliche und ich habe das dringende Bedürfnis mich mit Kernseife zu waschen.
An diesem Eindruck vermag auch die Zugabe von Cumin, oder auch Kreuzkümmel genannt, nichts ändern.

Aus meiner Sicht gehört dieser Duft trotz der eindeutigen Zuordnung des Herrn Kurkdjian in die Kategorie Unisex.

Toll fand ich aber den Flakon mit dem schweren Zinndeckel der die Dächer Paris darstellen soll. Ansonsten kann ich diesem sicherlich gut gemachten Duft nichts abgewinnen.
8 Antworten
Skygott vor 11 Jahren 15 8
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Der Spalter für die Helden der Gegenwart
Meine zweite Rezension und ich möchte mich in dieser mit einem ausgesprochenen „Spalter“ beschäftigen.
Schaut man sich die bisherigen Kommentierungen zu Aventus an, drängt sich zumindest dieser Eindruck auf. Offensichtlich kann dieser Duft nur schwarz oder weiß und nötigt dem einen oder anderen Kommentare ab, die an einer objektiven Bewertung vollständig vorbeigehen.
Gerade aus diesem Grund möchte ich auch die einzelnen (kritisierten) Aspekte beleuchten. Dabei soll aber nicht außer Acht gelassen werden, dass Geschmäcker und Empfindungen unterschiedlich sind und hier lediglich subjektive Eindrücke wiedergegeben werden.

Der Name:
Eine Übersetzung des Namens „Aventus“ konnte ich auf die Schnelle nicht finden. Der Google-Translator erkennt „Aventus“ als ein niederländisches Wort welches aber in gleicher Weise ins deutsche Übersetzt wird. Ändert man die Ausgangssprache in Latein, kommt als Übersetzung „besorgt“ heraus. Kritiker mag dies freuen, mich besorgt die Namensgebung aber in keiner Weise.

Der Duft:
Die Beschreibung fällt mir unheimlich schwer. Ananas in der Kopfnote? Ich habe extra eine gekauft um den Geruch zu vergleichen, aber irgendwie rieche ich keine. Geschmeckt hat sie trotzdem und auch am Duft hat sich für mich nichts geändert.
Sehr angenehm finde ich den frischen Auftakt von roter Johannisbeere, Apfel (vielleicht Boskop?) und auch Bergamotte ist nach wenigen Minuten gut zu riechen. Auch in der Herznote finde ich nicht alles wieder. Birke und Patchouli und ein wenig Jasmin sind zugegen, aber die Rose will bei mit (zum Glück) nicht gerochen werden.
Beeindruckend finde ich aber die Kombination von Eichenmoos, Ambra und Moschus. Dieses Trio verleiht dem Duft eine unheimlich maskuline Note und ist mir in dieser Form bei keinem anderen Duft bekannt.

Das Image:
Vollmundig wird der Duft angepriesen. „Für die Helden der Gegenwart - inspiriert vom bewegten Leben eines Eroberers aus längst vergangener Zeit.“ - so ließt man(n). Wer hier nicht sofort in die nächste Parfümerie stürmt um sämtliche Vorräte des Aventus aufzukaufen, der ist offensichtlich resistent gegen Werbebotschaften. Um es mit den Worten von Kevin Spacey in American Beauty zu sagen, der ist offensichtliche keine „Hure der Werbeindustrie“. Ich kann jedenfalls gut und gerne auf solche Texte verzichten und eifre niemandem durch das Tragen eines Duftes nach. Ehrlich gesagt habe ich aber auch noch nie Werbung zu diesem Duft gesehen.

Die Haltbarkeit:
Ob hier tatsächlich - wie an der einen oder anderen Stelle behauptet - die unterschiedlichen Batch Nr. eine unterschiedliche Haltbarkeit aufweisen, kann ich nicht bestätigen. Ausschließen kann man dies wie bei Weinjahrgängen sicherlich nicht vollständig. Dies ist sicherlich nicht zuletzt den natürlichen Inhaltsstoffen geschuldet.
Insgesamt bin ich aber (bisher) mit der Haltbarkeit zufrieden. Bei mir hält der Duft locker 8 Stunden durch.
An dieser Stelle sollte man sich aber vor Augen halten, dass die anfängliche „zitrische“ frische Note selbstverständlich schneller verblasst als die eines schweren Moschus Duftes oder bei einem synthetischen Duftstoff. Ich für meinen Teil bin jedenfalls zufrieden und finde gerade die Basisnote sehr langanhaltend.

Der Preis:
Zugegeben der Preis hat mich zunächst auch schlucken lassen. Dank eines netten Member´s hier habe ich den Duft zu einem ordentlich Preis bekommen.
Schaut man sich den Preis im Vergleich zu dem einen oder anderen hier vergötterten Duft an, sind die 165 € für die 75ml Flasche auch nicht der absolute Ausreißer nach oben. Unabhängig ob man hier bereits wegen dem Namen mehr zahlt ist Fakt, dass Creed nicht mit dem Chemiebaukasten arbeitet sondern mit rein natürlichen Essenzen. Das kostet nun mal mehr und ist nachvollziehbar. Die Preissteigerungen in der nahen Vergangenheit sind aber natürlich ärgerlich und noch teurer werden sollte der Kaufpreis auf keinen Fall.

Das Fazit:
Allen Unkenrufen zum trotz! Ich finde diesen Duft beeindruckend ohne (für mich) wirklich eine richtige Erklärung hierfür geben zu können. Obwohl mir in der Parfümerie meines Vertrauens viele weitere tolle Düfte gezeigt wurden und ich einige interessante Abfüllungen mitbekommen habe, war die Entscheidung unterbewusst schon getroffen. Das wurde mir spätestens klar als man mich fragte, ob ich den Tester nicht wieder zurückstellen wolle.
Aufgrund der für mich einzigartigen Mischung aus „frisch & clean“ und „männlich markant“ empfinde ich Aventus als absoluten Allrounder und gebe eine klare Kaufempfehlung. Von mir gibt es die volle Punktzahl!
8 Antworten
1 - 5 von 6