14.04.2011 - 17:35 Uhr
Apicius
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Apicius
Top Rezension
16
Viel Entwicklung in kurzer Zeit
Friendchilds Einschätzung kann ich unterstreichen: Zen for Men hat das gewisse Etwas. Kurz und knapp ist das die wahrscheinlich bestmögliche Beschreibung dieses Dufts.
Ich habe Zen for Men in Unkenntnis der Pyramide getestet und war ziemlich ratlos. Die Kopfnoten konnte ich überhaupt nicht identifizieren. War das floral, zitrisch, minzig oder alles zusammen? Bevor ich mich entscheiden konnte, war das auch schon weg. So bleibt nur ein flüchtiger Eindruck: modern, urban und ungewöhnlich. Bereits die Kopfnote macht deutlich: Hier ist etwas, was man nicht alle Tage findet.
Schnell ändert Zen for Men seinen Charakter. Die Leichtigkeit ist immer noch da, macht aber Platz einer etwas standfesteren, in meinem Empfinden holzigen Herznote. Und die ist attraktiv: keine der üblichen herben Zedern- Sandelholznoten, sonderen etwas Milderes. Von eindeutig holzig ragt diese Note hinein in einen Dufteindruck von altem, stockfleckigen Papier, wie er vor allem in Diors Homme recht ausgiebig zelebriert wird. Doch das ist noch nicht alles: Eine ungewöhnliche Würznote flankiert das Ganze. Als Muskat konnte ich das freilich nicht bestimmen. Lässt mich da meine Nase im Stich?
Wie dem auch sei - die Herznote ist wirklich attraktiv. In diesem Abschnitt verbreitet der Träger von Zen for Men eine aussergewöhnliche, angenehm-zurückhaltende Aura. Ich denke, das kann durchaus schon mal neugierige Fragen und Kommentare nach sich ziehen.
Doch leider, leider, wird das nicht gehalten. Gerne hätte ich diesen Akkord als Duftbasis gehabt. Die tritt übrigens schon nach einer Stunde auf und ist im Grunde eine alte Bekannte. Weder Leder noch Patchouli rieche ich hier. Eindeutig empfinde ich das als holzig, gepaart mit Vanilleartigem und etwas Pudrigkeit, die meinetwegen auf ein Moschus zurückgeführt werden könnte. So kennt man das aus vielen anderen Parfums, von billig (J‘S Exté Man) bis edel (Guerlains Arsène Lupin Voyou). Die ist zwar nicht schlecht, aber hier eindeutig am falschen Ort.
Ich habe nichts Grundsätzliches gegen Parfums mit Duftentwicklung - aber eine gewisse Linie sollte doch gewahrt bleiben. Wenn ein Parfum unterwegs seinen Charakter ändert, gehe ich nicht mehr mit. Das ist hier der Fall. Die Herznote ist total anders als die Basis, passt zu anderen Typen und Anlässen. Sie ist edel, aufregend, dunkel, sexy und mysteriös - doch die Basis ist altbekannt, gediegen, freundlich und hell. Beides ist schön, aber bitte nicht zusammen.
So hinterläßt Zen for Men einen recht zwiespältigen Eindruck. Mich enttäuscht er im Grunde - ich hätte es toll gefunden, wenn der Stil der Herznote weitergeführt worden wäre. Auf der anderen Seite hat Zen for Men spannende, originelle Seiten. Schwierig, sich hier dafür oder dagegen entscheiden zu müssen. Auf jeden Fall sollte der Träger die Abwechslung bei Parfums lieben.
Ich habe Zen for Men in Unkenntnis der Pyramide getestet und war ziemlich ratlos. Die Kopfnoten konnte ich überhaupt nicht identifizieren. War das floral, zitrisch, minzig oder alles zusammen? Bevor ich mich entscheiden konnte, war das auch schon weg. So bleibt nur ein flüchtiger Eindruck: modern, urban und ungewöhnlich. Bereits die Kopfnote macht deutlich: Hier ist etwas, was man nicht alle Tage findet.
Schnell ändert Zen for Men seinen Charakter. Die Leichtigkeit ist immer noch da, macht aber Platz einer etwas standfesteren, in meinem Empfinden holzigen Herznote. Und die ist attraktiv: keine der üblichen herben Zedern- Sandelholznoten, sonderen etwas Milderes. Von eindeutig holzig ragt diese Note hinein in einen Dufteindruck von altem, stockfleckigen Papier, wie er vor allem in Diors Homme recht ausgiebig zelebriert wird. Doch das ist noch nicht alles: Eine ungewöhnliche Würznote flankiert das Ganze. Als Muskat konnte ich das freilich nicht bestimmen. Lässt mich da meine Nase im Stich?
Wie dem auch sei - die Herznote ist wirklich attraktiv. In diesem Abschnitt verbreitet der Träger von Zen for Men eine aussergewöhnliche, angenehm-zurückhaltende Aura. Ich denke, das kann durchaus schon mal neugierige Fragen und Kommentare nach sich ziehen.
Doch leider, leider, wird das nicht gehalten. Gerne hätte ich diesen Akkord als Duftbasis gehabt. Die tritt übrigens schon nach einer Stunde auf und ist im Grunde eine alte Bekannte. Weder Leder noch Patchouli rieche ich hier. Eindeutig empfinde ich das als holzig, gepaart mit Vanilleartigem und etwas Pudrigkeit, die meinetwegen auf ein Moschus zurückgeführt werden könnte. So kennt man das aus vielen anderen Parfums, von billig (J‘S Exté Man) bis edel (Guerlains Arsène Lupin Voyou). Die ist zwar nicht schlecht, aber hier eindeutig am falschen Ort.
Ich habe nichts Grundsätzliches gegen Parfums mit Duftentwicklung - aber eine gewisse Linie sollte doch gewahrt bleiben. Wenn ein Parfum unterwegs seinen Charakter ändert, gehe ich nicht mehr mit. Das ist hier der Fall. Die Herznote ist total anders als die Basis, passt zu anderen Typen und Anlässen. Sie ist edel, aufregend, dunkel, sexy und mysteriös - doch die Basis ist altbekannt, gediegen, freundlich und hell. Beides ist schön, aber bitte nicht zusammen.
So hinterläßt Zen for Men einen recht zwiespältigen Eindruck. Mich enttäuscht er im Grunde - ich hätte es toll gefunden, wenn der Stil der Herznote weitergeführt worden wäre. Auf der anderen Seite hat Zen for Men spannende, originelle Seiten. Schwierig, sich hier dafür oder dagegen entscheiden zu müssen. Auf jeden Fall sollte der Träger die Abwechslung bei Parfums lieben.
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