Sniffsniff

Sniffsniff

Rezensionen
Filtern & sortieren
1 - 5 von 23
Sniffsniff vor 8 Monaten 19 12
8
Flakon
8
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Was Junkies wollen ...
Ich gestehe. Ich bin vanillesüchtig. Seit 1989. Es begann in den großen Pausen einer niedersächsischen Grundschule. Am Milchverkaufstisch. Die Auswahl war übersichtlich: normale Milch, Kakao oder Vanillemilch. Das Päckchen zu je 35 Pfennig. "Vanille, bitte", sagte mein siebenjähriges Ich. Zack, angefixt!

Diese Vorliebe, weniger für die Milch als für die Vanillenote, hat sich bis heute wacker gehalten. Umso schwieriger gestaltet sich die Suche nach einem alltagstauglichen Vanilleduft. Von DEM Vanilleduft traue ich mich gar nicht zu träumen - es scheint hoffnungslos. Je tiefer man in der Sucht hängt, desto empfindlicher reagiert man auf Substitute, die nicht exakt das abzubilden vermögen, wonach man sich verzehrt.


Vaniglia Eau de Parfum lernte ich im Herbst 2020 in einer Parfümerie am Hafen von Portoferraio kennen, in der ich die Wartezeit bis zur Abfahrt meiner Fähre totzuschlagen versuchte. Er gefiel mir auf Anhieb, fast hätte ich ihn gekauft.

Zurück in Deutschland versorgte ich mich dann mit einer Abfüllung, die mich ein wenig entzauberte. Ich nahm den Duft kaum wahr, er schien mir zu sanft, zu wenig intensiv.

Ich vergaß ihn, widmete mich anderen Vanilledüften.

Im September entdeckte ich dann in einem süßen Lädchen in einer korsischen Kleinstadt einen einsamen Restflakon.
Ich testete ihn erneut, war wieder genauso verzückt wie bei der ersten Begegnung, erinnerte mich an meine damaligen Zweifel und ... ließ ihn abermals stehen.

Einen Tag später erreicht mich eine Tauschanfrage einer anderen Parfuma. Ob ich nicht einen Duft aus meinem Souk gegen Vaniglia Eau de Parfum tauschen wolle ...

Glauben Sie an Zufälle? Ich mittlerweile nicht mehr.

Seit der Flakon bei mir eingezogen ist, bin ich begeistert von dieser eierlegenden Vanillemilchsau.

Der Duft ist leichter als andere Vanilledüfte. Irgendwie blumig-beseelt und ätherisch. Da klebt nichts Sämig-Schweres, Übersüßtes.
Alle Ingredienzen wirken hochwertig und natürlich. Auf die mir so verhasste Synthetik zum Zwecke der künstlichen Intensivierung und Haltsbarkeitsverlängerung hat man dankenswerterweise gänzlich verzichtet. Der Start ist leicht bergamottig-zitrisch, aber das ist zum Glück nur ein wirklich kurzes Intermezzo. Wenn ich irgendetwas noch mehr hasse als Ambrocenide, dann ist es eine zitrisch-versäuerte Vanillenote. Da kann ich mir auch gleich Nutella-Matjes unter die Achseln reiben. Ähnlich harmonisches Gesamtbild. Also keine Bange, unter der Kopfnote schält sich Stück für Stück eine federleichte, blumig-pudrige Vanille hervor, die niemals nervt und mich stundenlang freundlich und hell umschmeichelt. Und Heliotrop, herrje, der ist hier so schön harmonisch verbaut - gar nicht mandelklebrig, sondern eher als zarter Puderschatten. Jasmin passt ebenfalls ganz wunderbar ins Bild. Der Duft bleibt stets luftig, driftet nicht ins Kitschblumige ab.

Stundenlanges Umschmeicheln? Ja. Tatsächlich. Ich trage den Duft inzwischen mehrmals wöchentlich bei der Arbeit und auch fünf Stunden nach dem Aufsprühen "docken" meine Klienten bei mir an und wollen an mir riechen (falls das jetzt komisch klingen sollte, ich arbeite in einem Kinderheim und werde ca. 480 x pro Tag umarmt). Wohlgemerkt bei maximal drei Sprühstößen.

Es ist zwar etwas schade, dass ich den Duft nach etwa drei Stunden selbst nicht mehr intensiv wahrnehme, aber die Sillage ist definitiv gegeben.

Ich fühle mich mit diesem sympathischen Duft einfach wohl, nahbar und positiv beseelt. Eine sanfte und elegante Vanille ohne süßgourmandig-schwere Betulichkeit, die viel mehr an das beschwingte italienische Dolcefarniente als an kalorienreiche Zuckerwaren auf deutschen Weihnachtsmärkten erinnert.

Mein Arbeitsduft. Meine Alltagsvanille. Endlich gefunden.
12 Antworten
Sniffsniff vor 1 Jahr 25 8
8
Flakon
9
Duft
Wenn ich so könnte, wie ich nur wollte ...
Natürlich stellt man sich im Laufe der eigenen, bescheidenen Parfumo-Existenz irgendwann die Frage der Fragen: "Was wäre, wenn ich Parfümeur*in wäre ... wie würde der ideale Duft riechen, wenn ich ihn allein nach meinen Vorlieben und für meine Nase kreieren dürfte?"

Ich habe diese Frage vor Jahren für mich folgendermaßen beantwortet: Vanille, Iris, Leder.

Und natürlich habe ich in der Folgezeit zahlreiche Düfte getestet, die sich diesen Präferenzen annähern.
Das Duftbild in meinem Kopf ist ziemlich konkret: Etwas Süße, einer satten, sämig anmutenden Vanille geschuldet, jedoch weit entfernt von jeglicher Klebrigkeit, feiner Irispuder, gerne einen Hauch karottig, aber keinesfalls staubig. Und zu guter Letzt ein samtweiches Veloursleder von makelloser Textur, das die beiden Erstgenannten elegant verblendet, ohne den Gesamteindruck zu dominieren.

Am nächsten kam diesem inneren Wunschbild "Le Vestiaire - Velours | Yves Saint Laurent", bei dem allerdings der Weihrauch eine Facette hinzufügte, die mir auf Dauer zu dominant wurde und meinen Wunsch nach vanilliger Harmonie sabotierte. Bei Violet Ida war ich im Karotten-Iris-Himmel und fühlte mich rundum wohl und geborgen. Pudersüße Unbeschwertheit - aber hier fehlte mir der ledrige Antagonist, der dem Ganzen ein wenig Kante hätte verleihen können. Zu viel der Nettigkeit ist eben auf Dauer auch keine praktikable Lösung.

Umso mehr war meine Neugier geweckt, als mir La Baguette vor die Flinte lief. Ganze drei Duftnoten. Vanille, Iris, Leder. Excusez-moi!? Hatte da eine gewisse Frau Flippo meine nächtlichen Stoßgebete erhört?

Heute hat mich das französische Klischeegebäck, das in Wahrheit nichts anderes als eine sündhaft teure Handtasche repräsentieren soll, dann endlich auf dem Postweg erreicht.

Hohe Erwartungen. Der Postbote kam natürlich just in dem Moment, in dem ich gänzlich unbeduftet das Haus verlassen und in Richtung Arbeit starten wollte. Also blieb nur eine Option: Auf's Ganze gehen.

Im Auto ein schneller Sprühstoß auf den linken Handrücken. Joa. Nicht verkehrt. Ein zweiter Sprühstoß auf den rechten Handrücken. Immer noch keine Gegenwehr vonseiten meines Großhirns. Was kostet die Welt? Pfft, pfft, links und rechts an den Hals.

Nach etwa fünf Minuten bereue ich meine Entscheidung. Hat Fendi da etwa auch mit dem derzeit allseits beliebten Ambrocenide herumgesaut? Was ich mir als Veloursleder gewünscht hätte, erscheint mir plötzlich als Kunstholz. Aber da ist auch eine herrlich herbe Vanille, zuckertechnisch perfekt austariert. Und diese Karotteniris - hachja. Wundervoll.

Mit diesem Zwiespalt im Gepäck erreiche ich meinen Arbeitsplatz. Der übliche Wahnsinn ergreift Besitz von mir und es bleibt keine Zeit, um über Düfte im Allgemeinen und La Baguette im Besonderen zu sinnieren.

Eine halbe Stunde später betrete ich eine Kinderarztpraxis und werde nach fünf Minuten von der nicht besonders zugänglichen Tresendame gefragt, ob ich es sei, die hier so gut rieche.

Ernsthaft? Das letzte Kompliment für einen Duft bekam ich vor drei Jahren von unserem dörflichen Dönermann. Damals trug ich übrigens Violet Ida.

Ja, ich roch wirklich gut. Der erste Synthetikeindruck hat sich glücklicherweise als nicht von Dauer erwiesen. Feine Vanille, angenehme Süße, eine karottig-saftige Iris und ein elegantes Leder mischen sich zu einem harmonischen Ganzen, das erwachsen und distinguiert wirkt, ohne in unnahbare Ernsthaftigkeit abzudriften. Lange nicht so staubig-pudrig wie Comète , der für mich trotz seiner narkotisch-einnehmenden Pudrigkeit zu den schönsten Neuentdeckungen des Jahres zählt.

Wenn ich an Frau Flippos Stelle meinen kühnen Dufttraum hätte ausleben dürfen, hätte ich dennoch den Vanilleregler etwas weiter aufgedreht und das Leder vorsichtig gedimmt.

Nichtsdestotrotz ein wunderschöner Duft. Kein Girlie-Gourmand, sondern ein ruhiger und eleganter Duft für Damen und gestandene Weibsbilder (eher meine Kategorie), ohne Hang zu artifizieller Verstellung und Effekthascherei.

Ich hab noch gar nicht geschaut, was der Flakon kostet, aber mir schwant Böses ...
8 Antworten
Sniffsniff vor 1 Jahr 19 11
10
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Seelenfrieden to spray.
Mauna. Klingt gut. Da schwingt so eine phonetische Sanftheit mit, etwas Rundes, Harmonisches, Wohlgefälliges.

Aber wir wollen uns ja nicht von subjektiven Schwammigkeiten, sondern von höchst empirischen Fakten leiten lassen. Bittesehr: Mauna entstammt der hinduistischen Philosophie und bezeichnet ein Schweigegelübde, das den Schweigenden auf den langen und beschwerlichen Weg der inneren Ruhe leiten und letztlich zum Seelenfrieden führen soll.

Da ich mir den absoluten Seelenfrieden im Großen und Ganzen sanft, rund, harmonisch und wohlgefällig vorstelle, bin ich nun doch ein wenig überrascht, wie plastisch die Onomatopoesie hier zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem vermittelt.

Vielleicht ist mein assoziativer Zufallstreffer aber auch einfach der Tatsache geschuldet, dass ich bereits ein winziges Tröpfchen des Duftes auf meinen Handrücken gesprüht hatte, als ich über die Wirkung des Namens nachdachte. Denn Mauna wirkt auf mich genau so: Sanft, rund, harmonisch, wohlgefällig.

Ein weicher, kontemplativer Duft mit wunderschöner Sandelholzseele. Ein beruhigender und erdender Duft. Ein eher leiser Duft, der dazu einlädt, seine Facetten in aller Ruhe und mit der gebotenen Achtsamkeit zu ergründen. Ein Duft, der durch seine warmholzige Aura nahbar wirkt und doch ständig zwischen Nähe und Distanz changiert. Ein Duft, dessen Kopfnote durch würzige Pfeffrigkeit geprägt ist, über die sich ein zarter Weihrauchschleier legt. Ein Duft, dessen wunderbar austarierte und federleichte Süße sich erst dann zeigt, wenn das weiche Benzoeharz und die Tonkabohne in der Herznote die Bühne betreten.

Diese Noten sind jedoch nur charmante Statisten, die das Sandelholz, das für mich unumstritten im Zentrum des Duftes steht, so vortrefflich betonen, dass ich sagen möchte, dass ich es schöner kaum je gerochen habe.

Sandelholz wird gerne brachial interpretiert und wirkt dann schnell spanplattig. Und ich meine damit die günstigeren Spanplatten aus Fernost. Die, bei denen man es mit den Formaldehydgrenzwerten nicht ganz so genau nimmt.

Bei Mauna kann man diesbezüglich gänzlich unbesorgt sein. Brachialsynthetik ist diesem Duft fremd. Er wirkt eher so, als wäre er ein bislang unbekannter Teil von mir, der sich heute an die Oberfläche wagt. Schön, dass du da bist.

Wann würde ich ihn tragen? Immer. Und wo? Überall. Und kann den auch Tante Hilde tragen? Klar. Sogar Onkel Jürgen.

Und performt der auch so richtig im Beastmode? Nein. Zum Glück nicht.
Der ist schließlich Seelenfrieden.
11 Antworten
Sniffsniff vor 1 Jahr 19 15
6
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
4
Duft
Bekenntnisse einer Marzipanhasserin.
Velvet Tonka fand als großzügige Duftpostbeigabe in Form einer kaum angetasteten 3-ml-Essenza-Nobile Abfüllung den Weg zu mir. Hier machte sich bereits ein leiser Anflug von Skepsis breit. Der Duft schien scheinbar nicht den Geschmack seiner Käuferin getroffen zu haben.

Ich hatte Velvet Tonka für mich nicht wirklich auf dem Schirm - BDK ist, bis auf Vanille Leather, der hier nicht sonderlich viel Anklang zu finden scheint, bislang nicht unbedingt meine Marke. Zu plakativ, teilweise arg synthetisch, oft eindimensional.

Und mit Mandeln habe ich generell gewisse Schwierigkeiten. Nein, da muss ich differenzieren. Mandeln sind großartig - aber Marzipan ist mein Kryptonit. Ich bin Marzipanaversionista. Zuckerklebbäh. Gab es zu Weihnachten schicke Präsente aus dem Hause Niederegger, habe ich diese bevorzugt am zweiten Schultag nach den Ferien gegen Hausaufgaben getauscht. Stabile Währung.

In Erwartung eines starken, vermutlich sehr süßen Marzipanduftes sprühte ich Velvet Tonka auf meinen Handrücken. Dreimal fzzzz. Und zack. Selbsterfüllende Prophezeihung. Die Marzipankeule schlägt unbarmherzig zu. Latthammer auf Stirnmitte. Ich befinde mich in Sekundenbruchteilen in einer dichten Wolke aus schreiend süßem Kratzmarzipan. Das Velvet besteht hier offensichtlich aus borstigen Synthetikfasern. Samt geht definitiv anders. Auch nach dem Verfliegen der intensiven Alkoholbegrüßung kratzt es munter weiter.

Es hilft nichts, ich muss jetzt los. Edeka ruft, der Laden schließt bald. Mein Auto ist klein, sehr klein. Die Fahrgastzelle ist ein dankbarer Duftträger. Ich rieche Marzipan, Marzipan, Marzipan. Oder vielleicht doch eher Persipan. Das günstige Substitut. Denn meine Niederegger-Präsente rochen deutlich angenehmer und nicht so stechend-bittermandelig-artifiziell.

Als ich nach dem Einkauf an der Kasse stehe, kann ich die Marzipanwolke, die mich umgibt, fast sehen. Sie ist ockergelb. Ich schäme mich, fühle mich angestarrt. Ich silliere hemmungslos. Der Mann hinter mir tritt einen Schritt zurück. Nehme ich ihm nicht krumm, hätte ich nicht anders gemacht. Ich fühle mich verkleidet. Diese Süße, dieses Essbare. Das bin ich nicht.

Später am Strand ist es luftiger, jetzt mischt sich eine subtile Orangenblüte ins Geschehen. Das Marzipan macht peu à peu der Tonkabohne Platz, die ja auch von Haus aus eine gewisse Marzipanigkeit mitbringt - aber eben nicht mehr in der Intensität des initialen Mandelakkords. Da schwingt auch etwas Vanille mit. Aber der Grundton bleibt süß und synthetisch. Immerhin wird er jetzt etwas gnädiger, büßt ein wenig von seiner kratzigen Gnadenlosigkeit ein. Er gefällt mir immer noch nicht.

Ich bin froh, dass ich den Duft nur auf den Handrücken und nicht an meinen Hals gesprüht habe. Da wäre mir vermutlich der Kragen geplatzt.

Es geht mir mit Velvet Tonka nicht anders als mit vielen anderen getesteten BDKs - zu plakativ, arg synthetisch, eindimensional.

Aber wat dem een sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall.
15 Antworten
Sniffsniff vor 1 Jahr 21 20
6
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
2
Duft
Nussdämmerung
Sommer 1997, Zeltübernachtungsparty bei meiner Freundin Manu.
Manu hatte sehr liberale Eltern, die sich nicht daran störten, dass diverse Flaschen des Berentzen'schen Milchlikörsortiments und einige Exemplare eines bekannten irischen Toffee-Likörs ihren Weg in den Obstgarten fanden. Wir waren immerhin alle bereits konfirmiert.

Die liebe Josy war hellauf begeistert und langte beherzt zu. Wollte sie doch an diesem Abend alle Hemmungen über Bord werfen und endlich bei Christoph landen. Sie schüttete das süß-klebrige Zeug in sich hinein, als gäbe es kein Morgen. Christoph schien davon recht angetan und tat es ihr gleich.

Irgendwann kam er auf die Idee, Josy einen leckeren Longdrink zu mixen: Baileys mit Apfelsaft. Ich beobachtete nicht ohne Interesse, aber aus sicherer Distanz, dass die Mixtur lustige Flocken bildete und auch farblich nicht sonderlich appetitlich wirkte. Josy ließ sich jedoch nicht beirren und trank mit Todesverachtung aus, was Amor ihr dargeboten hatte.

Irgendwann erhob sie sich aus dem Schneidersitz. Ihre Gesichtsfarbe hatte sich verändert. Nicht unbedingt zu ihrem Vorteil. Sie ähnelte nun irgendwie dem blassen Beige-Grün des zuvor konsumierten Mischgetränks. Statt den Weg zur Toilette einzuschlagen, tat Josy einen großen Ausfallschritt in Richtung meines nagelneuen Igluzeltes. Sie ging recht zügig in die Knie und im selben Moment ergoss sich ein süßsaurer Schwall ihres Mageninhaltes auf die bis dato unbefleckte knallblaue Zeltwand. Ich werde diesen Geruch niemals vergessen. Danke nochmals, liebe Josy!

Mit dem Eintreffen von Happy Nuts konnte ich diesen wunderbaren Moment meiner Jugend in all seiner olfaktorischen Pracht nun noch einmal detailgetreu nacherleben. Happy Nuts ist ein Konglomerat aus allerlei Gourmandnoten, die so beliebig und unharmonisch zusammengewürfelt wirken, dass mir die Worte fehlen. Ich rieche nichts Nussiges, oder zumindest nichts, was ich mit angenehmem Nussgeruch assoziieren könnte. Stechend künstliche Ethylmaltolsüße begleitet dieses undurchdringliche Süßspeisenpürree. So weit, so schlecht. Wären da nicht auch noch Patchouli und Tabak in den Brei gefallen, welche dem Ganzen eine gewisse dumpfe Säure verleihen, die mich sofort ins Jahr 1997 zurückkatapultiert. Vergorene Schokoladensüße. Der Duft ist für mich absolut nicht (er)tragbar und es wäre mir höchst unangenehm, wenn mich jemand so riechen würde.

Keine Nüsse für Aschenbrödel.
20 Antworten
1 - 5 von 23