Stinkiwinki

Stinkiwinki

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16 - 20 von 24
Stinkiwinki vor 8 Jahren 2 1
5
Flakon
6
Sillage
6.5
Duft
Bist du es, Jack Sparrow?
Eigentlich ein Zufallstreffer. War als Beifang bei einem anderen Duft dabei, den ich mir aus der Bucht gefischt habe. Das EdT zwar in einer homöopatischen Dosis von gerade mal 25 ml, aber die Geschenkpackung beinhaltet ja auch noch eine Luxusseife von 90 g.

Der Duft selber: Ein klassischer Fougere, der nach Gras, Moos und Hölzern duftet. Für mich persönlich ein zu hoher Lavendelanteil, der das Ganze ein bischen zu blumig macht. Damit gehts leider ein wenig in Richtung Seife. Macht nichts wirklich falsch, ist aber auch nicht die olfaktorische Offenbarung vor dem Herrn. Kann man riechen.

Könnte mir vorstellen, dass Johnny Depp's Captain Jack Sparrow genau so geduftet hat. Die Lavendel-Note, die sich immer breiter macht, würde auf alle Fälle gut zu seinem affektierten Gehabe passen. Auf alle Fälle ein wirklich altmodischer Duft. Oder sollte ich lieber "klassisch" sagen?
1 Antwort
Stinkiwinki vor 8 Jahren 9 3
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Große Erinnerungen
Eigentlich wollte ich keinen Duft von Aigner mehr kaufen, nachdem mich "Private Number" so endlos enttäuscht hat. Nach jenem kratzigen Plastik-Obstsalaltduft war ich pappesatt von der Marke. Dass ich den Kauf heute doch gewagt habe, liegt an den Kommentaren von pudelbonzo und Chnokfir. Und natürlich daran, dass Rossmann den 125 ml Sprühflakon für unglaubliche 13,99 € im Angebot hat.

Alles, was die beiden geschrieben habe, empfinde ich ähnlich: Leichte Zitrigkeit, zurückhaltende Blumigkeit und dann jede Menge holzig-frische Würze, die lange Zeit auf einem Level bleibt ohne dabei je penetrant oder aufdringlich zu werden. Damit will ich es auch schon belassen und den Duft gar nicht weiter in seine Bestandteile zerlegen, denn man kann einen Duft auch regelrecht kaputt analysieren. Statement wirkt als Ganzes.

Und erinnert mich unglaublich an einen Duft, den ich in den Neunzigern geliebt habe. Könnte schon fast ein Duftzwilling sein. Ich bevorzugte damals die Düfte von Mülhens und Jade. Also kommen hauptsächlich Sumatra Rain, Galileo de Viento, Jade Zoom oder Jade Feature in Betracht. Sumatra Rain war fruchtiger und weniger holzig, Jade Zoom süßlicher, wenn ich mich recht erinnere. Also bleiben eigentlich nur noch Galileo de Viento oder Jade Feature. Ist mir im Prinzip auch egal, denn ich bin absolut glücklich mit diesem Duft und ärgere mich maßlos, ihn nicht schon viel früher probiert zu haben.

Für die glückseligen Erinnerungen, den Duft selber und die absolute Preiswürdigkeit (selbst ich als kleines Sparschwein würde für diesen Duft jederzeit die UVP von 47,99 € berappen) kann ich gar nichts anderes als 10 Punkte vergeben. Dieser Duft gefällt mir einfach zu 100 Prozent. Wäre die Flakongröße mit 125 ml nicht sehr großzügig bemessen und hätte Rossmann diesen Duft nicht regelmäßig im Angebot, würde ich jetzt noch zwei Packungen kaufen.

Ich danke allen Kommentatoren, die sich diesem Duft gewidmet haben. Ohne euch wäre mir dieser großartige Duft versagt geblieben. Ein Duft, der igrößtenteils unterbewertet und verkannt wird, während aquatische Zuckerwässerchen über den grünen Klee gelobt werden.
3 Antworten
Stinkiwinki vor 8 Jahren 5
6
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
7.5
Duft
Meine Tante, die Avon-Beraterin aus den 70ern
In den 70er Jahren war eine Tante von mir als Avon-Beraterin unterwegs. Sie rauchte Lux-Zigaretten und duftete immer recht heftig nach Lavendel. Ich mochte Tantchen. Sie brachte mir auch immer lustige Kinderseifen mit, die natürlich eine ganz andere Klasse hatten, als das Stück Standardseife aus dem Supermarkt, welches zum Händewaschen diente. So gesehen hat sie mir wohl die ersten Dufterlebnisse meines Lebens beschert.

Soeben habe ich eine aktuelle Lieferung blue stratos erhalten. Als Hersteller weist der Karton "Jonarve Ltd. , England aus. Die Markenrechte liegen bei MCPL, England. Die angegebene Domain mcplonline.com scheint nur für Mailzwecke verwendet zu werden; eine Webseite konnte ich nicht erreichen. Der aktuellen Packung liegt ein winziges Döschen Rasierschaum mit 45 ml Inhalt bei.

Warum habe ich eingangs meine Tante erwähnt? Ganz einfach: Wenn ich blue stratos auftrage, nehme ich zuerst eine sehr frische zitrische Note wahr, die sehr angenehm wirkt, da ihr jeglicher Alokholduft abgeht. Bischen später wird es dann leicht süßlich-blumig, aber es bleibt immer noch frisch. Leicht erdig-holzig aber dabei auch irgendwie süßlich-schwer und exotisch - das muss Patchouli sein. Soweit okay und gar nicht schlecht, denn damit sollte man aus der Masse der heutigen Düfte hervorstechen und seine eigene Marke setzen.

Dann aber kommt der Lavendel knüppeldicke und ich muss an Tantchen denken. Tantchen war nicht nur Avon-Beraterin, sondern auch diejenige in der Verwandtschaft, die einer Gesellschaft das gewisse Flair brachte; Glamour wäre vielleicht ein wenig übertrieben. Auf alle Fälle war sie gar nicht auf den Mund gefallen und dennoch ein sehr angenehmer Mensch mit dem Herzen am rechten Fleck. Und man roch sie schon aus einiger Entfernung. So gesehen bin ich blue stratos unendlich dankbar für die Erinnerungen, die es auslöst. Allerdings liegt hier gleichzeitig auch mein Problem: Möchte ich wirklich wie Tantchen (so lieb sie auch war) nach Lavendel duften? Eigentlich sagt man Lavendel ja eine beruhigende Wirkung nach, weshalb er auch als Entspannungsduft verwendet wird. Andererseits soll Lavendel auch die Fantasie anregen und das Blut in Wallung bringen. Ich denke mal, dass das bei blue stratos eher der Fall sein wird. ;-)

Was ich sonst noch rieche: Rose! Verstärkt die Wirkung des Lavendels und lässt den Duft noch ein wenig schwerer erscheinen. Von der frischen Kopfnote ist jetzt nicht mehr viel übrig. Auf alle Fälle entwickelt sich der Duft und bleibt nicht an einer Stelle stehen. Bin mal gespannt, ob irgendwann Moschus und Zeder noch durchkommen. Ich fürchte fast, dass die es sehr schwer haben werden. Oder ich vermag es einfach nicht, sie unter dem ganzen Lavendel herauszuriechen. Auf alle Fälle wird es immer süßer und süßer. Das Kielwasser empfinde ich schon als recht heftig. Auf der Arbeit oder in der U-Bahn sollte man mit diesem Duft vielleicht doch etwas zurückhaltender sein. Würde der Lavendel nicht zu wummern, käme wahrscheinlich auch die realtiv hohe Süße (kommt die wirklich vom "Vanillezucker" - ich bin nicht sicher, kann aber gut sein) nicht so störend rüber. Aber hätte, wenn und aber - der Duft ist so, wie er ist!

Mit einem Fazit tue ich mich schwer. Der Duft weckt Erinnerungen an eine andere Zeit. Schlecht ist er gewiss nicht und das Preisleistungsverhältnis ist hervorragend. Für die Einzelpackung zahlt man um die 13 Euro im Internet. Greift man zu Doppel- oder Dreifachpacks, bekommt man den Preis sogar deutlich unter 10 Euro pro Flakon. Von daher kann man also überhaupt nicht meckern. Die Frage ist nur, ob man diesen Duft heutzutage wirklich noch tragen kann oder will. TVC15 bringt es so ziemlich auf den Punkt: Auf einer 70er-Jahre-Motto-Party die perfekte Ergänzung zu Koteletten, Discohemd, Brusthaar, Goldkettchen, Schlaghose und Plateausohlen. Hier wäre man mit Sicherheit der Star. Ob das nun schlecht oder gut oder was auch immer ist, mag jeder für sich selbst entscheiden.

Eins muss ich unbedingt noch ergänzen: Ich habe zur gleichen Zeit auch ein Papiertaschentuch eingesprüht. Hier riecht der Duft immer noch süßlich-frisch und sehr lecker, während ich selber fast nur noch nach Flieder-Tante dufte. Also leider ein Duft, der an mir nicht funktioniert. Muss also jeder selbst ausprobieren.

Ergänzung: Ich habe es tatsächlich gewagt, den Duft im realen Leben zu tragen u nd dabei mehr als einen einzigen Probesprühstoss aufzutragen. Es war eine ungezwungene Grillparty, die man in Freizeithemden, kurzen Hosen und FlipFlops besuchte. Das Bemerkenswerte: Der Duft überlagerte selbst die ganzen Grillgerüche noch und ist auch von einer unglaublichen Ausdauer. Ich muss Sillage und Haltbarkeit auf 100 Prozent korrigieren. Das Unerwartete: Die Reaktionen auf den Duft waren ausgesprochen positiv. Dieser Duft mag zwar hier und heute merkwürdig erscheinen, offensichtlich tut er dies aber auf eine liebenswerte Art und Weise. Er halt einfach diesen: "Du riecht ja wie früher"-Retrofaktor. Trotzdem würde ich mich nicht trauen, den Duft zur Arbeit zu tragen. Als Partyduft scheint er aber durchaus zu gehen.
0 Antworten
Stinkiwinki vor 8 Jahren 15 5
6
Flakon
4
Sillage
4
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ma Ma Ma Märchenprinz
"Ich betrete voll Elan den Tanzsalon
Eingehüllt in eine Wolke Pitralon.
Weil es bei den Mädels 'tilt is
Wenn man riecht als wie ein Iltis.

Ich bin der Märchenprinz, Ma Ma Ma Märchenprinz"

So sang 1985 die Erste Allgemeine Verunsicherung. Und mal ehrlich: Wie oft kommt es vor, dass ein Popsong einem Duft auch ein akustisches Denkmal setzt? Das ist auch einer der beiden Gründe, weshalb ich hier überhaupt noch einen Kommentar zu Pitralon Classic abgebe. Denn zum Duft selber wäre eigentlich schon alles von Couchlock und Schmörkes in deren hervorragenden Kommentaren gesagt.

Die zweite Sache, die mir am Herzen liegt: Pitralon Classic brennt NICHT! Egal, wie oft man das hört. Jedenfalls nicht mehr, als jedes andere Rasierwasser. Wieso sollte es auch? Diese ewig wiederholte Behauptung ärgert mich genauso wie die Legende, dass sich Hattric hervorragend zum Ausrotten hartnäckiger Pickel eignen würde. Pitralon Classic enthält Menthol und dies offensichtlich nicht zu knapp. Das zaubert einem eine unglaubliche Frische ins Gesicht, besser als jede Ice Bucket Challenge. Wer das tatsächlich als Brennen interpretiert, wird ansonsten wohl nur extrasensitiven Balsam von Nivea verwenden. Hier passt prima der Werbeslogan von Fisherman's Friend.

Was mich persönlich an diesem Duft wirklich stört: Wieso gibt es den nur als After Shave und nicht als Edt oder gar als EdP? Meiner Meinung nach ist der nämlich viel zu gut, um nur flüchtiges Rasierwasser zu sein. Der hat eindeutig das Zeug zu mehr und ich würde ihn gerne wesentlich länger tragen und riechen. Dafür würde ich auch locker den vier- oder fünfachen Preis bezahlen.
5 Antworten
Stinkiwinki vor 8 Jahren 2 2
Das zweite "richtige" Parfüm meines Lebens ...
... und dennoch irgendwie vergessen. Jetzt aber kommt die Erinnerung wieder: In unserem Städtchen gab es eine Photo-Parfümerie. Der Inhaber hatte schon Fotostudio samt Parfümerie, noch bevor Lagerfeld Photo auf den Markt kam. Im Jahre 1990 schien es dann so, als hätte er nur auf diesen Duft gewartet. Das ganze Schaufenster wurde mit alten Kameras, abgewickelten Filmen und jeder Menge Duftfläschen dekoriert. Auf einmal war der bisherige Schaufensterplatzhirsch der damaligen Zeit "Davidoff Cool Water" (mein erster "richtiger" Duft) offensichtlich keinen Pfifferling mehr wert. Was mir heute zu denken gibt: Obwohl der Duft für meine damaligen finanziellen Verhältnisse schon in der gehobenen Liga spielte, erinnere ich mich kaum daran und ich habe ihn auch nie wieder gekauft. Keine Ahnung, ob es am Duft selber oder am Preis lag. Gerne würde ich ihn noch einmal probieren, aber die Berichte über die heute Reformulierung sind ja relativ ernüchternd. Wenn ich dann noch in Betracht ziehe, dass sich nicht einmal der Originalduft bleibend in mein Gedächtnis eingeprägt hat, lasse ich es wohl lieber bleiben. Oder vielleicht doch nicht? Soll ja heute für kleines Geld beim Drogeriediscounter zu haben sein. Wie sich die Zeiten doch ändern ...
2 Antworten
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