Stirling

Der (US-)Amerikaner kennt den Smoking unter anderem Namen als der Rest der Welt, wahrscheinlich ist aber grade deshalb die amerikanische Schreibweise für das Kleidungsstück als Name für diesen wunderschönen Duft geeigneter als der sonst übliche. Denn wie meine Vorredner/innen schon beschrieben haben, der Duft impliziert Klasse, Qualität, Bewusstsein über die Dinge, mit denen man seinen Körper so schmückt. Wie ein Tux eben. Allerdings nehme ich persönlich keine rauchigen Noten wahr, deshalb wäre auch der Name Smoking eher unangebracht. Leichte, weiche Bitterkeit aus der Bergamotte, Würze aus Pfeffer und Rose und das ganze sehr schön untermalt von weicher, warmer Vanille und Amber. Grade hier wurde die feminine Duftnote schön in ein (für mich tatsächlich eher in die Männerrichtung gehendes - nicht falsch verstehen - charakterstarke Frauen können sowieso alles tragen) Unisex-Parfum eingebunden!
Lange habe ich die Qualität aus meiner 10ml-Probe genossen, bevor ich dann im Souk doch noch einen Flakon ergattern konnte :) YSL lässt sich für dieses EdP aber leider auch sehr gut bezahlen!
Aktuell sind die Flakons zumindest in DE kaum zu bekommen. Hoffen wir, dass sie bald wieder aufgestockt werden, damit noch mehr Leute den Duft hinaustragen können!

Nuit d'Issey ist so ähnlich zu Layton von PdM, allerdings älter, dass ich vermute, er hat ein (vielleicht großes) kleines bisschen als Vorlage gedient. Issey Miyake ist ja schon lange und zu Recht einer von den größeren Herstellern auf dem Markt, an dem sich auch Häuser wie Marly orientieren dürften.
Der Duft war ein Weihnachtsgeschenk an mich. Und Gott sei Dank, alleine wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen, ihn zu kaufen.

Er passt optimal zur kalten Jahreszeit und auch zu den kurzen Tagen - und wie sein Name vermuten lässt - natürlich zur Nacht :)
Und da will er auch gut ankommen. Der super frische und etwas süßliche Auftakt aus weichen Zitrusfrüchten weckt einen erstmal wieder auf, bevor man von den gut harmonierenden Gewürzen angezogen wird. Ein kräftiger Mix aus Pfeffer, Holz und Leder. Auf jeden Fall sehr maskulin. Sehr präsent, aufmerksam machend, aber nicht penetrant.
Er riecht für mich wie eine lange, ausgiebig durchtanzte Nacht. Manche Dinge verschwimmen, manche Hemmungen wurden zweitrangig, manches ist am nächsten Tag verschwunden, aber eins ist sicher: Der Duft bleibt, wenn nichtmehr auf der Haut, dann im Kopf. Und nicht nur in deinem eigenen.

Das gleiche behaupten manche über Layton! Hier die preisgünstigere Alternative mit etwas geringerer, aber zufriedenstellender H/S.

Vorab: falls jemand einen alten Flakon besitzt oder einen Duft kennt, der sehr ähnlich ist, bitte bei mir melden!

Lieber TH Man Sport, danke für alles. Danke für die Sommer, die ich mit dir erleben durfte, danke, dass du mich zu Parfum gebracht hast. Schade, dass du weg bist und wahrscheinlich nicht wieder kommst.
Tommy Hilfiger Man Sport war mein erstes richtiges Parfum, ein Kauf auf den ersten Sniff im Douglas, damals mit 16 Jahren.

„Richtiges“ Parfum deshalb, weil der Duft nicht so flach ist, wie man es beim Namen vielleicht erwarten dürfte. Ein süß-fruchtiger Auftakt, die Mandarine und Ananas ganz klar im Vordergrund, harmonisch, werden ganz dezent würzig begleitet. Der Übergang zum frischen Puder im Herzen ist fließend. Und der ist wirklich frisch und vor allem pudrig. Kam bei den Herzensdamen immer gut an :) Abschließend die schöne Sandelholznote, die auf der Haut verbleibt und ihn - kombiniert mit der Entwicklung des Dufts - ein bisschen „erwachsener“ macht.
Ganz klar ein Begleiter für den Sommer, für den weichen Frischekick nach der Dusche, für die Melancholie an den warmen Abenden, für die unschuldigen Träume davon, was als Teenager noch so alles vor einem liegt.

H/S sind durchschnittlich. Leider. Und lang gehalten hat er mir auch nicht, er ist nach 4 Jahren gekippt. Trotzdem bleibt er mir in fester Erinnerung!

Was soll man sagen - Bois d'Argent ist nicht nur ein Pleaser, Allrounder, Compliment-Getter, er ist mittlerweile Teil von mir selbst geworden.

Bei einem Freund durfte ich diesen Duft probieren und war anfänglich nicht überschwänglich begeistert.
Klar - Dior Privée überzeugt eigentlich immer mit Qualität und Haltbarkeit - das lässt sich auch beim Ersten Riecher erkennen. Aber wirklich viel hat mir der Duft zu Beginn nicht gesagt. Trotzdem soukte ich mir 20ml und habe ihn über die Zeit lieben gelernt. Sehr lieben gelernt.

Der Weihrauch-Start ist nichts ungewöhnliches, nichts neues, er ist eher weich gehalten und knallt einem nicht so ins Gesicht, als ob man als Ministrant neben dem Pfarrer steht. Das ist schonmal ein großer Pluspunkt, weil Weihrauch auch gerne aneckt.
Die Komposition, die sich nach einer knappen halben Stunde einstellt, ist für mich die angenehmste, entspannendste und gleichzeitig erfrischendste Mischung, die ich in dieser Konstellation bis dato gerochen habe. Ganz klar lässt sich hier die pudrige Dior-DNA erkennen, die das Haus meistens durch Iris verwirklicht. Diese gemischt mit frischem Moschus, wenig Amber und leichter Holznote ergibt eine stilvolle Kombination, dezent, nicht aufdringlich, geschmackvoll und gleichzeitig Understatement. Wahrscheinlich meinen das alle mit "Er riecht nach Geld". Eine mittelmäßige Sillage ist mir nicht aufgefallen. Die Leute in meinem Umfeld haben ihn ab und zu definitiv wahrgenommen. Ich glaube er soll sich auch garnicht groß aufdrängen.

Für mich hat er eine ganz persönliche Bedeutung. Ich habe ihn zu einer Zeit kennengelernt, in der ich reifen musste. Und es ist ein wirklich reifer Duft.
Der Flakon ist auf dem Weg :)

Vorab: Bis heute ist mir nicht begreiflich, wie solch ein Duft zu einem wirklich guten Preis im Drogeriemarkt meiner Kleinstadt neben Diesel stehen kann.

Burberry London begleitet mich seit ungefähr 10 Jahren jeden Winter, immer wieder und das aus gutem Grund. Nicht jeden Tag, aber regelmäßig genug, um ihn wirklich kennen zu lernen.

Wie alle meine Vorredner bestätigen - London lässt sich ausschließlich im Winter tragen.
Und genau da gehört er auch hin. Nicht, dass er nicht auch kühleren Herbsttagen gerecht werden könnte - aber da will er gar nicht sein.
London ist wie ein Weihnachtsfeiertag. Voller Vorfreude auf gutes Essen, gutes Bier, die Familie und das beruhigende Gefühl dieser Tage trägt man ein paar Spritzer auf: London startet sehr würzig mit Pfeffer und Zimt. Direkte, auch unbewusste Assoziationen zum Gewürzstand auf dem Weihnachtsmarkt, Spekulatius, Zimtsternen kommen auf. Der Übergang zum Portwein im Herzen ist fließend und ähnlich betörend wie ein Glas zu viel davon. Nur ohne die Kopfschmerzen :) Minimal süßlich und ein Hauch von Frucht: Die Note spendet gleichzeitig die Wärme, die einem die Geborgenheit von Weihnachten vermittelt.
Und so erinnert der Duft, wenn man kurz am Käppchen schnüffelt, eine(n) selbst im Hochsommer ans Jahresende, den Schnee, den heißen Tee, die kurzen Tage, die Wolldecken, die Ruhe, die Gemütlichkeit. An all das Schöne was diese Zeit mit sich bringt. London macht genau das, was ein Parfum machen soll.

Meiner Meinung nach ist London massiv underrated und mindestens ein Probiererle im Drogeriemarkt um die Ecke wert!