TIA1971

TIA1971

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31 - 34 von 34
TIA1971 vor 8 Jahren 8 2
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Flakon
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Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Ein Klassiker? Nein (noch) kein Klassiker!!
Ich sprühe Mito auf und sehe hier bei parfumo erstmal gar nicht nach. Nur mal am Sprüher vorher geschnuppert, der gab schon „Entwarnung“, weil von Vanille keine Spur ;-)

Also mutig, immer rauf damit und zack, wo bin ich?

Schwarz-weiß Filme, ich sehe Liz Taylor, aber auch Audrey Hepburn, vielleicht Marilyn Monroe, obwohl die ja immer mit Chanel No 5 in Verbindung gebracht wird und auch Jackie Kennedy-Onassis kommt mir in den Sinn. Ich rieche Eleganz, pure, frische, kühle Eleganz, Liz Taylor in „Denn sie wissen nicht was sie tun“ natürlich nicht als „Kleopatra“ …ich denke nur:

„Oha, ein Klassiker!“

Ich sehe schwarz-weiß, ja nicht bunt, weil der Duft einfach nicht blumig ist, nicht „fröhlich“, etwas – ja wie soll man es ausdrücken – klassisch eben ;-)
Nun überfällt mich Enttäuschung: „ Oh nein, den gibt es sicher nicht mehr! Ein Klassiker, ja es muss so sein! Warum habe ich immer soviel Pech! Diese Abfüllung rücke ich nie, nie, nie mehr raus!!“

So frisch, klassisch, nicht süß, etwas herb zu Anfang, das ändert sich im Verlauf schnell, leicht blumig später, aber absolut unaufdringlich, sauber, fein. Ich kann mich an diesem Duft nicht sattriechen und ich glaube, es ist ein Duft, den man sich kaum „überriechen“ kann.

Zum Auftakt denke ich, es könnte sich um einen Herrenduft, vielleicht einen Unisexduft handeln, aber das habe ich schon öfter bei klassischen Düften so empfunden. Späterhin vielleicht doch eher für Damen geeignet, da er aber keine Mördersillage hinter sich her zieht, würde ich den Herren empfehlen: Testen und selbst entscheiden. Ich möchte, nein KANN mich da nicht festlegen! Ich weiß es schlicht und ergreifend nicht.

Nun muss ich doch mal bei parfumo „reinluschern“ und die Pyramide „checken“. Alles klar, ich lag nicht wirklich falsch, Zitronengras ganz zu Anfang ja und evtl. ist es gleich zu Anfang das Moos, das für den herben Unterton sorgt, der aber schnell verschwindet. Das ganz leicht blumige scheint also vom Jasmin herzurühren, aber ich versuche auch nicht gerne, die Pyramide zu beschreiben. Es muss auch ohne Nennung der hier aufgeführten Noten gehen ;-)

Duft für mich 1 A mit *, Haltbarkeit gute 6 bis 7 Stunden, Sillage könnte in diesem Fall gerne stärker sein, weil der Duft absolut nicht anstrengend ist und auch kein Kopfschmerzauslöser ;-)

Noch kein Klassiker, obwohl er so anmutet, aber er hat das Zeug dazu!

Unbedingte Testempfehlung!
2 Antworten
TIA1971 vor 8 Jahren 15 4
5
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Meine Konfirmation
In diesem Jahr sind es nun 30 Jahre her, 30 Jahre, dass ich meine Konfirmation feiern durfte.

Es war ein riesiges Fest damals und wir hatten das große Glück, den der Kirche angeschlossenen Gemeindesaal mieten zu können für die Feier, um meine damals noch sehr umfangreiche Verwandtschaft unterzubringen und zu verköstigen.

Die eigentliche Konfirmation begann um 14:00 Uhr in der Kirche, der Tag vorher war ausgelastet damit, den Saal herzurichten und die letzten Vorbereitungen zu treffen. Es war ein Samstag, was sich gut traf, weil ich den weiteren Vorbereitungen am Vormittag somit entgehen konnte, ich durfte zum Frisör.

Meine damals beste Freundin, aber auch viele Klassenkameradinnen und Nachbar-Jugendliche wurden gemeinsam mit mir konfirmiert und meine Freundin und ich hatten zeitgleich einen Termin beim Friseur. Wenn ich heute das gemeinsame Foto vor der Kirche ansehe, waren wir wohl ALLE beim selben Friseur ;-)

Es war natürlich ein sehr aufregender Tag, zuhause angekommen, konnte ich eigentlich nichts mehr machen, als darüber nachzudenken, wann ich mich denn nun endlich umziehen und schminken konnte und wann es denn losgehen würde. Meine Eltern waren schon völlig erledigt, mussten sich natürlich aber auch noch für die Kirche fertigmachen, mein Bruder – ein Jahr jünger – tat recht desinteressiert und gelangweilt, wurde aber selbstverständlich auch rechtzeitig fertig und dann, ja dann sollte es losgehen und meine Mutter fragte, ob ich denn mein Gesangbuch parat hätte.

Klar, das lag doch schon hier im Flur, nur noch mitnehmen und los. Nein, halt da muss noch das Spitzentaschentuch her, welches sie extra für diesen Anlass herausgesucht und gebügelt hatte. Ein Taschentuch? Ja da kommt doch gleich der Strauß drauf, der Maiglöckchenstrauß…ach so?!

Vor der Kirche standen dann zwei Damen. Jede Dame hatte einen großen Korb voller kleiner Maiglöckchensträuße in der Hand und verteilten die Sträuße an uns Konfirmanden für das Foto. Wir herrlich das duftete!

Sorgsam legte ich das Sträußchen in das alte Spitzentaschentuch auf das Gesangbuch und wartete geduldig. Wer einen Strauß hatte stellte sich beim Fotografen an, es wurde fotografiert und auch ein Gemeinschaftsfoto wurde noch gemacht und dann ging es feierlich in die Kirche und die ganze Zeit hatte ich diesen herrlichen Duft in der Nase. Er lässt sich für mich nur so beschreiben. Herrlich, mit einem leicht herben Unterton und dieser ist auch hier in H. Lehmanns Duft wieder zu finden. Schlicht und einfach, wie es sich gehört, einfach Maiglöckchen.
Heute im Nachhinein weiß ich nun auch die Bezeichnung „Taschentuchparfum“ zu deuten. Eine meiner Großmütter hatte immer Taschentücher mit Maiglöckchenduft bei sich, aber das nur am Rande.

Ich hatte diesen Duft seit damals überhaupt nicht mehr bewusst wahrgenommen, ja schlicht vergessen, wie Maiglöckchen duften, erst die vielen kleinen Abfüllungen meiner lieben Serafina brachten mich wieder darauf und so habe ich mir den H. Lehmann Maiglöckchenduft bestellt und bereue es nicht. Eigentlich wollte ich den Duft zum layern haben, aber nun, nachdem er diese schöne Erinnerung heraufbeschworen hat, möchte ich ihn doch gerne ab und an so nutzen (was mich ja im Endeffekt aber nicht vom layern abhalten muss ;-))).

Und so hat wieder mal ein Duft eine schöne Erinnerung heraufbeschworen….
4 Antworten
TIA1971 vor 8 Jahren 7 4
5
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
5.5
Duft
Reformulierungsopfer!
Wie ich in meinem Blog bereits ausgeführt habe, hatte ich von der lieben Serafina eine Abfüllung "Lily of the Valley" erhalten. Vielen Dank hier an dieser Stelle nochmal. Ich war so begeistert, dass ich sofort zuschlagen musste und erhielt....das 2015 reformulierte "Monster" dieses vormals so schönen Duftes.

Jetzt möchtet Ihr wissen, was an diesem Duft verändert wurde? Alles aber ich weiß nicht, WAS da jetzt drin sein soll. Maiglöckchen? Standen vielleicht beim Parfumeur vorm Fenster. Birnen? Na mit viel "Good Will" ganz am Anfang bei Aufsprühen in der 3 sekündigen Frischephase vielleicht und um meinen Sohn sprechen zu lassen: "Uuugh, stinkt!" Ich war erst mal sauer, aber genau genommen hatte er recht. Es stinkt wirklich und ich kann nicht mal sagen warum und wonach. Allerdings hält das Zeug nur gefühlte 20 Minuten und dann ist da nichts mehr. Ich habe gedacht, dass das nicht sein kann und nochmal gesprüht.
Wieder: Unangenehmer "Geruch" Freesie - mag sein -, Maiglöckchen soweit vorhanden, alles scheint welk oder die Birnen faulig...ich kann da absolut nichts wirklich herausriechen und definitiv benennen und der Duft ist auch so dermaßen schwach, dass es sich um abgestandenes Wasser handeln könnte. So etwas ist mir noch nicht untergekommen und ich würde niemandem empfehlen, diesen "Duft" zu kaufen, so günstig er jetzt auch ist. Er hat keinerlei Sillage und hält keine Stunde, was in diesem Fall ein Vorteil ist. Ich habe noch nie einen Duft zurückgegeben / umgetauscht, weil man ihn normalerweise bei Nichtgefallen ja weitergeben kann an jemanden der ihn mag oder hier in den Souk einstellen. In diesem Fall wäre das eine Zumutung und Frechheit und ich habe ihn zurückgesandt mit Erklärung und einer Probe des Vorgängerduftes und der Zusage des Verkäufers, sich mit dem Vertreter der Firma Yardley über diese Reformulierung zu unterhalten und mich zu informieren.

Eine dermaßen fürchterliche Reformulierung vorzunehmen und den Namen in keinster Weise anzupassen bzw. umzubenennen etc. grenzt für mich in diesem Fall an Betrug. Hier wurde nicht einfach etwas "verdünnt", wie es z.B. bei den Essentials von Jil Sanders Bath & Beauty der Fall ist oder aber die Inhaltsstoffe durch synthetische Stoffe ersetzt oder was auch immer. Hier stimmt hinten und vorne nichts mehr.

Der Verkäufer hat sich zwischenzeitlich bei mir gemeldet und Duft und Probe von mir verglichen und stimmt meinen Ausführungen zu. Er hat mir nochmals zugesagt, dem Vertreter der Firma Yardley meine Beschwerde zu unterbreiten und sich zu informieren, was sich wohl dabei gedacht wurde, einen völlig neu gestalteten Duft mit einem bekannten Namen herauszubringen. Ich bin gespannt und werde ggf. berichten.
4 Antworten
TIA1971 vor 8 Jahren 5 2
8
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Klassisch und zeitlos, (fast) alterslos aber bitte immer elegant
Beim Testen dieses Duftes habe ich sofort zwei Bilder vor Augen:

Die Gattin meines werten – leider bereits verstorbenen Seniorchefs – und die Konsulin Buddenbrook. Ich bin nicht sehr bewandert, was klassische Musik anbetrifft, aber klassisch trifft für mich in diesem Fall trotzdem zu und zwar sowohl auf die Gattin meines Chefs als auch auf die Frau Konsulin Buddenbrook und beide verbinde ich sofort mit diesem Duft.

Ich habe ganz bewusst den Duft nicht zuerst hier herausgesucht, bewusst mir nicht die Pyramide angesehen und wollte einfach mal meine Gedanken dazu niederschreiben und eventuell einen Kommentar daraus machen, obwohl mir bereits der Name dieses Parfums Ehrfurcht abnötigt, da ich nicht in der Lage bin, ihn mit Musik in Verbindung zu bringen.

Gleich nach Aufsprühen dieses Duftes ist mir nämlich eines klar:
Als Schülerin einer weiterführenden Lübecker Schule waren natürlich „Die Buddenbrooks“ von Thomas Mann Pflichtlektüre und ich weiß noch genau, dass ich beim lesen der Zeile „…ein Hauch von Patschuli…“ mich gefragt habe: „Was um Himmels Willen ist Patschuli? Wie riecht Patschuli?“ Mitte der 80er Jahre war das nicht unbedingt leicht herauszubekommen, aber die Frage hat mich nicht wieder losgelassen und als ich dann im Jahre 1989 meine Ausbildung begann und somit tagtäglich an einer Parfümerie vorbei musste, sah ich meine Chance gekommen, um endlich etwas darüber herauszufinden und tat das auch mit Begeisterung. Seitdem verbinde ich, sobald ich irgendwo auch nur Patschuli (als Anmerkung: damals wie heute die korrekte deutsche Schreibweise) wahrnehme jeden Duft zunächst mit der Konsulin Buddenbrook, habe diese Textzeile vor Augen.

Ich verbinde diesen Duft mangels eigener Kenntnisse somit also nicht mit klassischer Musik, aber wohl mit Damen, die in meinen Augen als „klassisch“ zu bezeichnen sind. Moschus ist für mich unverkennbar ebenfalls enthalten, Rosen bzw. andere Blüten und Hölzer vermute ich sollten enthalten sein, aber ich erkenne immer nur Sandelholz irgendwo heraus, andere Hölzer nie und so ist das auch hier der Fall. Sandelholz wohl eher nicht, welche Hölzer sonst, entzieht sich meiner Kenntnis.

Dieses Parfum ist für mich nicht an Jahres- und/oder Tageszeiten gebunden, wohl aber an einem bestimmten Typ Trägerin.
Klassisch elegant gekleidet, eine Dame wie die Konsulin Buddenbrook oder aber die Gattin des Seniorchefs, ehemalige Studienrätin in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts an einem unserer damals noch reinen Mädchen-Gymnasien. Immer elegant, aber nie „overdressed“ wie man es heute sagen würde. Immer eine gerade Haltung, nie laut aber immer bestimmt und voller Durchsetzungskraft und immer und jederzeit Herrin der jeweiligen Lage, das verbinde ich mit einer Dame, die diesen Duft tragen kann und, auch wenn ich dieses Wort wirklich nie benutzen wollte so muss ich es hier doch, weil einige ansonsten mit dieser Beschreibung nichts anfangen können, KEIN OMADUFT! (leider ist dieses Unwort häufig im Zusammenhang mit – für mich klassischen, meist sandelholzhaltigen – Düften zu lesen).

M. E. kein Duft für Turnschuhträger. In der heutigen Zeit sicher auch mal zur Jeans, aber bitte mit klassischer weißer, mit viel „good Will“ auch hellblauer Bluse und unbedingt klassisch elegantem Schuhwerk, hochwertigem, aber dezentem Schmuck, so stelle ich mir die Träger dieses Duftes vor und sie darf gerne die Twens bereits hinter sich gelassen haben.

Nun zum Ende meines Kommentars werfe ich einen Blick auf die „Duftpyramide“ und nun weiß ich auch, warum ich keine große Veränderung wahrnehmen kann. Alles was enthalten ist scheint von Anfang an präsent und bleibt dieses auch, evtl. mit einer ganz leichten Veränderung zum Schluss hin, was aber wiederum zur Beschreibung der Frau Konsulin passt: Die Beschreibung bezieht sich im Buch auf den "Auftritt" der Frau Konsulin am Weihnachtsabend und ja, hier ist für mich die Mandarine zu vernehmen, welche von mir unweigerlich mit Weihnachten verbunden ist ebenso wie ein opulent geschmückter Weihnachtsbaum.

In der „Pyramide“ finden sich also Patschuli und Moschus, was auch nicht wirklich schwer heraus zu riechen war. Nichts von dem, was aufgeführt ist, könnte ich wirklich einzeln herausriechen, sondern eben nur vermuten, weil – und nun mache ich doch noch einen klitzekleinen Schwenker in Richtung Musik – Patschuli und Moschus einfach "tonangebend" sind, alles andere "untermalt“ diesen für mich wundervollen Duft, den ich persönlich wohl nie tragen würde, nur ganz eventuell mal zu einem ganz besonderen Anlass, wenn ich wirklich gut und elegant gekleidet bin, ansonsten würde ich mich mit diesem Duft „overdressed“ fühlen.

Diesen Duft zu tragen will m.E. gut überlegt sein und sollte wirklich zur Trägerin passen, alles andere würde auf die eine oder andere Weise das „Gesamtbild“ angreifen und unglaubwürdig machen und so möchte ich auch die Studienrätin von heute bitten:
„Falls Sie doch mal in bequemeren Schuhen mit Ihren Kindern durch einen Freizeitpark gehen, empfehle ich zu diesem Anlass auch einen "bequemeren" Duft."

Er hat eine ordentliche Haltbarkeit, die gut einen „Unterrichtsvormittag“ durchhält und auch die Sillage ist angenehm, aber nicht zu verachten und es sollte die Dosierung – wie üblich bei solchen Düften – keinesfalls außer Acht gelassen werden.
2 Antworten
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