Traviata

Kamille und Weihrauch beim Beginn der Behandlung vitalisieren und wirken dabei sehr heilsam bei allerlei Wehwehchen.
Der Wermut steht für mich für ein paar wenige Tropfen bittere Medizin.
Danach gibt es eine Esslöffel voll von diesen milchigen Saft gegen Fieber, Geschmack Aprikose.
Die Zitrone belebt und erfrisch ungemein und erhellt den Weihrauch, wie es noch keine Kirche vermochte.
Eine staubige Iris macht das Wundpuder und gibt die trockene Verbandsmull-Aura.
Eine Krücke aus Zedernholz steht bereit.
Der dicke lederne Sessel lädt ein und lässt zur Ruhe kommen.
Vanille tröstet. Wie immer.
...und macht den Angstschweiß trocknen (ich hab riesige Angst vor Moschus- seit jeher)
Ein hautiger Moschus. Ja. Damit kann ich leben. Ambra und Moschus.. so riecht Deine Haut.

Interessant, die Kopfnote wird von Flora und Ergo unten in den beiden Kommentaren schon etwas unterschiedlich wahrgenommen. Von Ergo wird sie als stechend-dann fruchtig beschrieben und von Flora als weich und fruchtig.
Interessant.
Für mich ist da bei jedem Gebrauch im Kopf GAR keine Frucht wahrnehmbar! Keine Frucht, aber viel dreckiger Moschus. Er drückt sich gleich aus der Basis nach vorn und sagt mir deutlich wer hier der Chef ist. Dreckiger Moschus, seit drei Wochen nicht geduscht.

Ja, dieser Rosenduft ist (zu Anfang) ein Stinker... ist das allein der Moschus? Dann entfaltet sich Alluring unsüß ins Rosig-Holzige, von Beeren ist für mich immer noch wenig zu spüren, aber eine unsüße Pflaume kommt mir in den Sinn. Honig ist da, süßt jedoch auch nicht wirklich, dient eher als Emulgator und für die Sämigkeit des Duftes.
Ja ja. Und Onkel Patch wirkt ziemlich bärig (er hat auch nicht geduscht:). Wenn weder Mama Vanille oder eine andere süße Harmonieschaffende an seiner Seite ist, kann er echt etwas schroff wirken. Dennoch entfaltet sich Alluring auf meiner Haut elegant, fein und cremig...
Gerade in der Basis(die Stunden anhält): dunkel, animalisch, rosenblumig, holzigwarm, schafft es der Honig dann doch sich zu entfalten und das Animalische mit seinen sich langsam in der sämigen Creme auflösenden Zuckerkristallen zu mildern, sogar der Moschusboss kriegt ein samtiges Auftreten.
Ich mag das sehr. Da vergesse ich fast den vorherigen Schreck durch die Kopfnote. :)

Und durchaus vom Manne tragbar! Unbedingt sogar.

Er erinnert mich stark an Lutens Cedre, auch wen hier viel Rose drin ist und dort eher die Tuberose dominiert.

Die Ingwer macht dem Pfirsich die Lieblichkeit streitig.
Auch Bergmotte ist eine falsche Freundin, die ihre typischen strengen Intrigen sät und sogar Mandarine zeigt sich heute von ihrer hinterlistigen Seite und reibt ihre harte Schale an der zarten Pfirsichhaut.
Oh nein und Moschus hat Haarspray mit gebracht...brr
Da kann die wirklich liebe, weiche, sandeholzige Mysore auch nichts mehr ausrichten.
Das wird nichts mit der Wahl zum schönsten Pfirsich.

Das nächste Mal, lass doch einfach die dominanten Freundinnen daheim (Le Mimosa) - oder nimm die ganze Clique mit: Bergamotte und Mandarine nur zusammen mit harmonisierender Birne, Cassia, Pflaume, schwarze Johannisbeere und Zitrone - dann klappt es mit dem verführerischen Pfirsich. (Fath de Fath)
Oder bade den Pfirsich zuvor im Honig-Sahne-Vanillesee! Soll Wunder wirken. (Ouris von soOUD)

Üppiger Blauregen überzieht die alten Gemäuer und zaubert einen wunderschönen Kontrast zum blauen Himmel. Alles grünt und blüht. Ein Kranz aus grünen Zweigen und weißen Blüten schmückt das Haupt Olènes, einzelne Haarsträhnen flattern im Wind, ihr lose herab fallendes weißes Kleid bauscht sich leicht in der Frühsommerbrise.

Ophelia von Heeley könnte glatt die ältere Duftschwester Olènes sein.
Ein schönes Geschwisterpaar.
Der Jasmin ist auch hier sehr dominant und sehr authentisch und von Blattspitzen und frischen, grünen Blüten hübsch eingerahmt. Für mich drücken diese Blumen in dieser Frische noch keine drohende Schwüle, oder gar die lastende Schwere einer Sommernacht aus, sondern sonnenwarmer Frühsommer, und übertragen auf Lady Olène: Romantik, Unschuld und Jugendlichkeit.

Die Haltbarkeit ist bombastisch!

Ein Schuss aus Hotzenplotz’ Pfefferpistole und Alois Dimpfelmoser rennt was er kann. Niesend und hustend eilt er durch den finstren Wald und erreicht endlich die Kapelle. Ein gehetzter Blick zurück – er schlüpft unbeholfen durch die schwere Holztür und setzt sich keuchend auf die blanke Kirchenbank vor dem Altar...
Kalter Weihrauch hängt in dem klammen Gemäuer.
Den Oberwachtmeister fröstelt.
Bittersüße Erinnerungen an seine Ministrandenzeit tauchen vor seinem inneren Auge auf, als er da so sitzt und einem schwer melancholischen Dimpfelmoser laufen fast Tränen der Rührung über die Wangen, als er an Pfarrer Kleinhückelkoten denken muss.
Ein kalter Windzug stellt seine Nackenhaare auf. Dimpfelmoser dreht den Kopf:
Hotzenplotz steht feixend hinten im Portal, die Pfefferpistole im Anschlag.
Puff!
Alois Dimpfelmoser muss vor der Schläue und der stets geladenen Pfefferpistole des berüchtigten Räubers Hotzenplotz mit den sieben Messern kapitulieren.