Undercat78

Undercat78

Rezensionen
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1 - 5 von 17
Undercat78 vor 12 Monaten 1
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Perfekt für Mama
Jasmin, Gardenie und Vanille schätze ich sehr, auf die Passionsblume war ich gespannt, da sie mir olfaktorisch noch nicht geläufig war. Ja, doch, ich kann sie deutlich herausriechen, ähnlich wie die Passionsfrucht, aber herber und ein bisschen grüner. Erinnert mich an Passaia, eine Limonade, die das Lieblingsgetränk meiner Mutter als Kind war. Kribbelt auch ein wenig in der Nase, wie Kohlensäure. Ansonsten sehr süss, lieb und kuschlig. Die Lakritze-Assoziation konnte ich zuerst nicht nachvollziehen, bei mir kam zuerst eher Kuchen, bei weiteren Tests bekomme ich sie nun sehr deutlich. Ich finde es an sich ganz gut, aber irgendwie ist es nicht meins. Ich bekomme schnell genug davon. Eigentlich alle Lancome Düfte sind mir zu schwer schwülstig süss, dieses ist diesbezüglich das am Wenigsten Schlimmste. Es ist eindeutig ein "Weibchen"-Duft, ich sehe vor dem inneren Auge eine Werbung mit einer jungen hübschen Mama in einem lila Kuschelkaschmir-Cardigan, die ein hübsches Kind mit blondem Schopf und blauen Augen in die Arme schliesst. Das Kind hat Geburtstag, es bekommt Geburtstagskuchen und Vanillecrème.
Es ist ein bisschen wie bei meiner eigenen Mutter, ich hab sie sehr lieb, ertrage sie aber nur hin und wieder und nicht länger als einen Tag, sonst wird's zu viel.
Wer es süss und kuschlig mag, ist hier richtig.
Meins darf weiterziehen. Perfekt zum Muttertag.
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Undercat78 vor 1 Jahr 3
9
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Die goldene Mitte im Apfelregal
Nach dem grünen, den ich schon lange als gelegentlichen Gute-Laune-Sommerduft trage, und dem neuen "Holzapfel" (be 100% delicious), welcher prima als simpler unauffälliger Alltagsduft geht, durfte nun auch der goldene Apfel in mein Obstkörbchen wandern. Vom Rotem und Rosanem halte ich Abstand, bin ich doch kein jugendliches Schneewittchen mehr, aber der Goldene schien mir aufgrund von Bewertungen und Rezensionen auch für die goldene Mitte des Lebens geeignet.
Der Flakon: Wie all seine Apfelgeschwister hat er dieselbe hübsche runde Form mit schönen harmonischen Schwüngen und Kurven. Die Handhabung lässt wie bei allen zu wünschen übrig: Bei der 30ml Version ist es ein umständliches Gefummel den Deckel ab- und wieder drauf zu schrauben. Ich habe nur den grünen Apfel in der grösseren Version, bei welcher der Sprühkopf und Knopf im Deckel integriert sind, was in Handtasche oder Reisekoffer schon mal zu unerwünschten Dufterlebnissen führen kann.
Die Farbe hat mich positiv überrascht. Da ich kein Gold mag, war ich skeptisch, aber der Deckel hat eher ein Silber mit Bronzestich, so dass er gut zu den anderen mit silbernem Deckel passt, und nicht mit auffälligem Bling heraussticht, sondern eher elegant und bescheiden aber durchaus geschmackvoll und wertig wirkt. Die Flüssigkeit ist hell zartgelb, beides zusammen also wie links und rechts an Gold vorbei, harmoniert sehr schön und erinnert viel mehr an den tatsächlichen Golden Delicious Apfel als an das Edelmetall.
Der Duft: Beim ersten Sprüher kommt eine wunderbar fruchtig süsse Mirabelle, die aber nach einer Splitsekunde wieder weg ist, und auch nicht mehr zurück kommt, zusammen mit dem typischen Alkoholgeruch, der einem in die Nase sticht, wenn man nicht die Geduld hat mit dem ersten Schnupperer zu warten. Letzterer verschwindet aber nie ganz.
Es erinnert mich sofort an HUGO Woman (das alte von 1997), bei dem das auch so war: apfelig-säuerlich-frisch, und einen Tick zu alkoholisch-stechend. Dieses wurde als "typischer Parfumgeruch", oder "wie das Parfum an sich" beschrieben, das finde ich hier ebenfalls recht zutreffend.
Die Herznote wird auch bei mir quasi übersprungen. Ich bekomme vor allem säuerlichen Golden Delicious Apfel, und diesmal finde auch ich den Apfel, mehr als bei den anderen beiden, relativ synthetisch. Ich nehme nur wenig Blumiges wahr. Die Lilie, die mir im grünen Apfel so gut gefällt, ist zwar wahrnehmbar aber viel dezenter, eher im Hintergrund, und da ist ein ganz klein wenig etwas Vanilliges und ein bisschen Maiglöckchen wenn ich mich sehr darauf konzentriere. In der Basis ein wenig Sandelholz, was mir gut gefällt, aber den Moschus vermisse ich.
(EDIT: Dies bezog sich auf die erste Testung am Handgelenk; bei Ganzkörpertestung, bzw. Handgelenke und Dekolleté entfaltet sich die Lilie in der Herznote dann doch noch deutlicher und auch das Maiglöckchen zeigt sich kurz.)
Insgesamt eine gelungene, treffende, leicht künstliche Imitation des tatsächlichen Geruchs von Golden Delicious Äpfeln. Kaum eine Entwicklung, kaum ein Verlauf, nichts Mysteriöses. Simpel und "you get what you see". Es bleibt körpernah und unauffällig wie die anderen auch, also gut für den Alltag geeignet und geht auch im Bus oder im Lift niemandem auf die Nerven. Die Haltbarkeit ist die kürzeste von den 3 Äpfeln in meinem Körbchen, nach 2 bis maximal 3 Stunden ist bei mir der Spass vorbei, und ich müsste nachlegen wenn ich den ganzen Tag danach duften will. Es ist nicht zu süss, recht erfrischend, angenehm, nett, fröhlich, unspektakulär. Geht, wie ich finde, immer, zu jeder Tages- und Jahreszeit, persönlich würde ich es als Tagesparfum und am ehesten im Spätsommer einordnen. Es gefällt mir gut, und ich werde, wenn mich das Leben wieder mal in den sauren Apfel beissen lässt, gerne hin und wieder vom goldenen Apfel kosten um die Stimmung aufzuhellen.

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Undercat78 vor 1 Jahr 4 2
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
5.5
Duft
Rosenwasser
Ja, ich gebe es zu, ich bin ein Augentierchen, das Auge riecht immer mit, und insofern spielt das Design des Flakons bei meinen Parfumkäufen immer eine grosse Rolle.
Dieser hatte es mir sofort angetan, die klaren Linien, die stilisierte Blume in schwarzweiss, eine Augenweide, und passt als Akzent in jede Sammlung. Auch die zauberhaft und leicht gefährlich anmutenden fleischfressenden Pflanzen auf der Verpackung... Die gesamte Aufmachung erweckte sofort Assoziationen an eine selbstbewusste Eva in einem verwunschenen wilden botanischen Garten Eden.
Zur Zeit an einer künstlerischen Arbeit zum Thema Garten Eden, war ich auf der Suche nach einem Duft, der genau das vermittelt, und dachte ihn mit Florabotanica gefunden zu haben.
In Rezensionen gelesene Aussagen wie "Garten im Morgentau", "natürlich, grün, nicht zu süss" klangen vielversprechend, und das Gemunkel darüber, es sei eine versteckte Hanf-Note drin, liess mich neugierig werden.
Nach einiger Recherche enttäuscht festgestellt, dass die Produktion eingestellt wurde, habe ich Florabotanica von der Liste gestrichen und vergessen, bis es kürzlich bei meinem Lieblings-Onlinekosmetikshop in der Auslage auftauchte. Zuschlagen, dachte ich, und wagte einen Blindkauf.
Doch leider nein. Schon Bein ersten Schnupperer am Deckel: Es ist nicht meins, schade. Ich hätte es wissen müssen, bin ich doch kein grosser Fan von Rosendüften. In Kombination mit Weissblühern und anderen Blüten mag ich die Rose ganz gern, aber wenn sie alleine steht und auch noch nass wie ein übergossener Pudel...
Grün mag ich an sich sehr gern, und ich kann den Hype irgendwie nachvollziehen. Ich verstehe, was man daran mögen kann. Der botanische Teil gefällt mir ganz gut, und darauf hatte ich mich gefreut, aber leider ist mir im floralen Teil die Rose viel zu dominant.
In meinem Garten IRL wachsen auch Rosen und Minze, sogar im selben Beet, aber auch nach dem grössten Regen riecht er nicht so.
Ich finde es, entgegen früherer Beschreibungen, nicht natürlich, sondern sehr künstlich und konstruiert. Es erinnert mich an eine Kunstausstellung, die bei uns in der Nähe gerade lief: "Blumen für die Kunst", wo Florist*innen florale Interpretationen zu Meisterwerken aus der Sammlung machen. An sich spannend. Ich konnte die Ausstellung dieses Jahr nicht besuchen, aber eine Freundin fand, ich habe nichts verpasst, sie sei "sehr zeitgenössisch" gewesen. Eingefärbte Blumen in Gittern, künstlich, konstruiert, lieblos.
So ähnlich geht es mir mit Florabotanica. Ich finde es erfrischend unsüss, hätte mir aber im floralen Bereich etwas mehr Diversität gewünscht. Ich bekomme hier nur Rose. Mit bisschen Grün und viel Wasser. Auch von der angeblichen Hanfnote ist nichts auszumachen.
Ich denke sofort an die Rosenseife meiner verstorbenen Stiefmutter.
Und ja, es riecht wirklich nach Blumenladen. Blumenladen, nicht botanischer Zaubergarten. Blumenladen, eine halbe Stunde vor Feierabend, keine Kunden, die junge Floristin kaut gelangweilt Minzkaugummi und wartet bis der Regen vorbei ist.
Schade, es hätte so gut gepasst. Aber manchmal ist auch die schönste Kunst mehr Schein als Sein.
Ich würde sagen: wer Rosen und Minze mag kann gerne zugreifen, wer nach Morgentau in einem zauberhaften wilden Garten sucht, sollte die Finger davon lassen.
1x Rose mit Grünzeug in einer dickwandigen kubischen Glasvase mit viel Wasser.
Jung, kühl, unspektakulär, gelangweilt und lieblos. Konstruiert, zeitgenössisch und frei von jeglichem Zauber.
2 Antworten
Undercat78 vor 1 Jahr 3
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft
Simpel und gut

Ich mag den grünen Apfel schon lange, dieser kommt sommerlich frisch, verspielt und jugendlich daher, hat einen hübschen Flakon und eine hübsche frisch fröhliche Farbe, passt immer gut und ist nicht aufdringlich, aber in den meisten Parfumsammlungen, gross oder klein, vertreten, und hat einen hohen Wiedererkennungswert (gerade gestern wieder im Bus gerochen).
Dieser neue Apfel hier hat abgesehen vom Flakon nichts mehr mit Apfel zu tun. Er ist etwas erwachsener würde ich sagen, ernster und klarer. Die 3 Duftnoten mag ich alle sehr gerne, und sie sind hier ausgewogen und harmonisch kombiniert. In der Kopfnote bekomme ich anstatt Cassis eher Wassermelone, wo auch immer die her kommt. Sie bleibt nicht lange, aber gibt etwas Süsse zu Beginn. Danach und insgesamt eher herb, nicht zu süss, wirkt natürlich und ist ebenfalls unaufdringlich. Geht auch gut als unisex durch. Weder Haltbarkeit noch Sillage sind überragend. Sehr gut für den Alltag, geht niemandem auf die Nerven. Sehr simpel und einfach. 3 gute Dinge gemischt, manchmal braucht es nicht mehr. Nichts Auffälliges, nichts Besonderes, aber rundum gut.
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Undercat78 vor 1 Jahr 8 2
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Sinnlicher Sommertraum
Ok, der Parfumgott hat mich erhört. Danke. Wir erinnern uns an eine ausführliche Lobeshymne auf Rhabarbergebäck und Mystische Schicksalszufälle beim Aura EDT, welches immer noch mein erklärter Lieblings- und Signaturduft ist, mit dem einzigen Wermutstropfen, dass er sich viel zu schnell verflüchtigt. Wir erinnern uns ebenfalls an einen zähen Gang durch den Dschungel, Machete in der einen, eine halbe Buddel voll Rum aus einem alten Piratenbestand in der anderen Hand, verzweifelt sahen wir vor lauter Grün den Wald nicht mehr, doch zog uns die Hypnose der schwer animalischen Vanille tiefer in den Dschungel, wir vergassen alles um uns herum, abgesehen von einer dumpfen Erinnerung an das staubige Treppenhaus der Grossmutter, und fragten uns, ob wir nicht vielleicht doch besser zum Tierarzt sollten; dies beim originalen Aura EDP. Letzteres mir immer noch zu unausgewogen und zu krass, - ich will ja nicht jeden Tag mit der Machete unterwegs sein, nein, eigentlich möchte ich nur etwas Frieden in der Natur finden, auf- und durchatmen können, und vielleicht ein bisschen Erleuchtung für meine Aura. Mir scheint, das ist nun bei Aura Eau Sensuelle möglich. Haltbarkeit ist top, es duftet auch am nächsten Tag noch wunderbar intensiv, und wenn man es nicht abwäscht, ist es auch am übernächsten noch wahrnehmbar. Es ist deutlich süsser und harmonischer als das Original und höchstens noch zartgrün, dafür mehr rosa. Ein*e Vorredner*in hat den treffenden Ausdruck "Zuckergrinch" verwendet, dieses ist deutlich mehr Zucker als Grinch. Entweder den Puderzucker von einem Bazooka Kaugummi abkratzen oder einen Traubenzucker zerbröseln (oder beides) und über das Zartgrün vom EDP streuen. Voilà, Zaubertrank für sinnliche Feen, Nymphen, Musen oder ähnliches Fabelgetier mit poetischen Herzen und feinen Näschen. Ich finde, die Zutaten harmonieren hier wunderbar, die Gardenie betörend, Zimt und Sandelholz warm umarmend und der weisse Moschus sinnlich anziehend. Ich sehe Sonnenstrahlen durch das Blätterdach brechen und den heissen Sommerwind mit meinem Kleid, meinen feuchten Haaren und den Farnblättern um mich herum spielen. Da ist eine Nymphe vorbeigehuscht, ich konnte sie beinahe aus dem Augenwinkel sehen, ganz sicher. Ich glaube, sie war nackt, und hmmm... schon sehr sexy. Wie sie sich wohl im sonnengewärmten Moos räkelt..?
Definitiv auf der süssen Seite, nahe an der Grenze von "zu süss", aber geht gerade noch. Und es lässt sich wunderbar layern mit dem EDT. Ein Spritzerchen Sensuelle auf den Bauch, das EDT auf Hals und Handgelenke, und fertig ist ein Sommertagtraum, der verfliegt, bis am Abend nur noch eine sinnliche Erinnerung übrig ist.
2 Antworten
1 - 5 von 17