
"Das Exotische...
...ist das Vergnügen des Wohlgenährten." - Wilhelm Meisters Wanderjahre
Wenn man bedenkt, dass es ein Duft von Jean Paul Gaultier war, der mich hierher gebracht hat, dann ist es witzig, dass es jetzt ein weiterer ist von ihm ist, der mich wieder schreiben lässt.
Diese Woche stand nämlich Jean Paul Gaultier - Le Mâle Elixir jeden Morgen am Waschbeckenrand und wartete sehnsüchtig darauf, auf meiner Haut durch den Tag getragen zu werden.
Das war auch mein erstes Zusammentreffen mit dem Begriff „Tonkabohne“.
Und bei dem Duft dieser Tonkabohne-Ingredienz musste ich dabei irgendwie an den Besuch bei einer Freundin vor ein paar Jahren denken.
Dabei hat mich das wundervolle Geschöpf gefragt, ob ich eine Pomelo probieren will.
So eine Pomelo weiß ja auch nicht richtig, ob sie nun Pampelmuse ist, ihr Erbe der Grapefruit vertritt, oder gar ihren Wurzeln als orangenartige Mandarine folgt. Man merkt schon, dass dieser Stammbaum ähnlich kompliziert und doch irgendwie im Kreis führend verläuft wie diejenigen aus manchen Provinzdörfern im Süden von Bayern. (Und ja, ich darf das sagen, ich wohne dort)
Genau so ging es mir beim neugierigen Schnuppern, wie sich denn dieser Duft so zeigt…
… Vanille… intensive Süße… honigartig….
Das muss wohl die Wirkung dieser Bohne sein… der Tonkabohne…
… die auf einem Tonkabaum wächst.
Ich mag ja diese Ausschmückung mit Eigennamen oder einem Präfix, damit man ja die spezifischen Attribute hervorhebt. Erinnert mich dann immer ein wenig an Batman, bei dem ich langsam so das Gefühl habe, dass dieser eine kleine Identifikationsstörung dadurch haben könnte.
Warum? Nun, lass mal ein Beispiel geben:
Er steht früh morgens aus seinem Bat-Bett auf, nachdem der Bat-Wecker mit Bat-Musik ertönte. Dann nimmt er eine schöne Bat-Dusche und gönnt sich seinen Bat-Kaffee aus seiner Bat-Tasse, während er die „Bat am Sonntag“ liest und dann die Schurken mit dem Batmobil/Batkopter jagt und den Batarangs zur Strecke bringt!
… oder dem legendären Anti-Haifisch-Bat-Spray (sic!)
Aja und je nach Bat-Routine kann die Reihenfolge von Bat-Kaffee und Bat-Dusche natürlich variieren (bei manchen nicht-batigen Lesern dieses Blogs tut es das ja auch ;) )
… ich schweife aber gerade ab.
Es geht schließlich um diesen tonkabohnegeschwängerten Duft.
Hier muss ich ehrlich gestehen, dass mir seine Kopf-/Herznote angenehm auffällt…
… was daran liegt, dass ich zu der Wirkzeit meistens in Bewegung bin.
Die Projektion ist übrigens klasse für Aufzugfahrten!
So hat die bloße Präsenz kurz nach dem Eintreten ein Gespräch merklich unterbrochen und einen bleibenden, jedoch nicht zu penetranten Eindruck hinterlassen… das fand ich schon interessant.
Die Silage und Haltbarkeit während des Alltags kann ich auch bestätigen. Noch an jedem Abend habe ich die Basis wahrnehmen können.
Finde ich schon ziemlich beeindruckend!
Trotzdem keimt der Gedanke auf, meinem Nachbarn die Empfehlung auszusprechen, sich das Parfüm zuzulegen. Der sucht schließlich auch des öfteren nach exotischen Früchten wie Hawaii-Papaya und lila Karotten… kennt sich in dem Bereich der Feinkost also doch ein wenig besser aus.
Damit bleibt mir auch dieses mal wieder der abschließende Satz:
Da steh' ich nun, ich armer Tor, und riech nicht mehr, als wie zuvor...
Vielen Dank fürs dran teilnehmen.
Das variieren der Routinen ist im übrigen sehr gut für´s Hirn habe ich gelesen ;-). Nicht nur für Batman. Tonkabohne liebe ich und Fledermäuse mag ich auch sehr gerne...
Das ist wie mit dem "Biberbeauftragten"... da schmunzelt man beim ersten Mal auch noch, wenn man den Begriff hört, bis man realisiert, dass er tatsächlich existiert ;-)
Den Fledermausnewsletter bekomme ich tatsächlich geschickt (kommt quasi in´s Haus geflattert har,har).
Solange man bei der Routine nicht auf einmal mit dem Kaffee in der Hand und ohne Schlüssel vor der Türe steht, obwohl man eigentlich nur schnell duschen wollte ;-)
Bist dann auch in der Koordinationsstelle für Fledermausschutz vertreten? :-P