Valentin93

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6 - 10 von 12
Valentin93 vor 9 Jahren 11 1
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Zartbitterschokolade, Gewürze und Patchouli Extrême
Bei L'Instant de Guerlain pour Homme Eau Extrême (LIDGE) handelt es sich um ein Eau de Parfum aus dem Hause Guerlain, welches in die Gruppe der Gourmands fällt. Der Duft zeichnet sich durch seine orientalischen, harzigen, würzigen, süßen, vanilligen und schokoladigen Noten aus. Am besten passt der Duft in den Herbst und Winter, im Frühling ist er auch noch tragbar, im Sommer besser nicht. Der Duft ist als Herrenduft deklariert und das würde ich so unterschreiben. Durch seine leicht bitteren Noten passt er einfach nicht so recht zum schönen Geschlecht. Es handelt sich um die Eau de Parfum-Version vom ein Jahr früher erschienenen L'Instant de Guerlain pour Homme (Eau de Toilette). Allerding ist LIDGE nicht nur stärker konzentriert als das Eau de Toilette, sondern auch unterschiedlich im Duft. Im direkten Vergleich riecht das Extrême für mich stärker nach Schokolade, ist insgesamt etwas süßer und perfektioniert den eigentlich schon sehr guten L'Instant de Guerlain pour Homme. Außerdem war er durch seinen riesen Erfolg offenbar auch Inspiration für zahlreiche später erschienene Düfte, darunter Jean Paul Gaultiers Kokorico, Calvin Kleins CK One Shock for Him und Bentley for Men Intense. An Guerlains Original kommt dabei aber keiner der genannten heran.

Den Kern des Duftes bildet eine Schokoladennote, die während des gesamten Duftverlaufs stets präsent ist, sich aber im Laufe der Zeit verändert. Sie startet als wirklich dunkle, harte Bitterschokolade, die nach und nach immer süßer und weicher wird. Bis zu einer Vollmilchschokolade schafft sie es aber nie. Neben der Bitterschokolade rieche ich in der Kopfnote vor allem Gewürze (Anis, Nelke und Pfeffer), scharfe Harze und eine bittere, leicht stechende Zintrusnote, wie man sie von unreifen Zitrusfrüchten kennt. Die Kopfnote erscheint mir in den ersten Sekunden so garnicht gourmandig und daher war ich über die vorherrschende Einteilung zunächst erstaunt. Die für Gourmands so typische Süße kommt aber im späteren Duftlauf dazu, daher ist die Einteilung korrekt. Die zitrischen Noten ziehen sich nach wenigen Minuten zurück und auch die Gewürze werden weniger scharf, sodass man dann zum ersten Mal den wunderbaren Schmeichler und Kuschelduft, der sich hinter LIDGE verbirgt, erahnen kann. Ab der Herznote kann man auch wieder von der typischen Guerlain-Signatur, genannt Guerliande, sprechen. Ich rieche süßes, holziges, leicht rauchiges, zum Glück überhaupt nicht muffiges Patchouli, kombiniert mit einer nicht mehr ganz so bitteren Zartbitterschokolade, spiced Rum und eine Spur von Zimt. In der Basis wird das Patchouli dann noch süßer, beinahe vanillig, und die Schokolade auch noch gefälliger. Dazu rieche ich Sandelholz, Weihrauch und Benzoe. So klingt der Duft dann so richtig schön gourmandig aus.

Die Haltbarkeit ist mit bis zu 10 Stunden im sehr guten Bereich. Die Sillage ist mehr als ordentlich und alles andere als hautnah. In der ersten Stunde ist LIDGE sogar ein richtiger Wummser, wird dann aber deutlich leiser, sodass er durchaus auch sehr dezent dosierbar ist. Der Flakon wirkt sehr hochwertig, ist toll verarbeitet und liegt gut in der Hand. Lediglich der Deckel aus Plastik gefällt mir nicht so gut. Außerdem war der Flakon mit dem schwarzen Rand früher schöner als heute, wo sich der Flakon nur durch die Aufschrift "Eau de Parfum" vom Eau de Toilette unterscheidet.

L'Instant de Guerlain pour Homme Eau Extrême war bei mir Liebe auf den zweiten Blick, denn die bittere Kopfnote hat mich, als ich ihn zum ersten Mal roch, vom weiteren Testen abgehalten. Zum Glück habe ich mich etwas später dann nochmal an ihn gewagt, und das mit einem phänomenalen Ergebnis: LIDGE ist wirklich ein genialer, außergewöhnlicher und sehr edler Duft. Er passt ebenso in's Büro wie zu allen festlichen Angelegenheiten und gehört beinahe schon in das Pflichtrepertoire eines jeden männlichen Parfumos. Seinen Stammplatz ganz oben in den Herren-Top 100 hat er jedenfalls völlig zu Recht.
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Valentin93 vor 9 Jahren 9 1
2.5
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Der Geruch, der nach einer heißen Liebsnacht in einem engen, stickigen Raum in der Luft hängt ...
Ameer Al Oudh ist ein Eau de Parfum von Lattafa. Es handelt sich um einen typischen Orientalen, wenn auch um einen sehr günstigen. Und ja, das riecht man, aber eben keinesfalls negativ. Der Duft zeichnet sich durch seine süßen, holzigen, erdigen und harzigen Akkorde aus. Er erinnert stark an 24 Gold von ScentStory, an Ilham von soOud und auch an den bei uns etwas bekannteren Dufa von Lattafa Raghba. Ameer Al Oudh ist aber insgesamt dunkler und animalischer als die drei oben genannten. Das macht das Oud. Dadurch empfinde ich ihn auch weniger unisexgeeignet als die anderen drei Düfte. Irgendwie will das dunkle Oud nicht so recht zum zarten Geschlecht passen. Als Frau würde ich liebe zu Raghba greifen.

Ameer Al Oudh trägt seinen Namen völlig zu recht, denn Oud gibt in diesem Duft den Ton an. Es handelt sich dabei um ein synthetisches Oud und das riecht man auch. Trotzdem empfinde ich es als wunderbar rauchig, dunkel und süß. Es ist in meiner Nase auch ein wenig animalisch, was ich eigentlich nicht so mag. Hier passt es aber und es ist noch weit, weit davon entfernt, fäkal zu riechen. Eine Untergliederung in Kopf-, Herz- und Basisnote vermag ich bei diesem Duft nicht vorzunehmen, denn ich empfinde Ameer Al Oudh als ziemlich lienar. Neben dem Oud rieche ich vor allem Amber, eine dunkel-rauchige Vanille, verschiedene Hölzer (Sandelholz ist auf jeden Fall dabei), Weihrauch und etwas Zimt. Insgesamt riecht dieser Duft wie ein orientalischer Basar, aber kein so sauberer Noble-Basar wie z. B. Serge Lutens Arabie ihn verkörpert, sondern ein Basar, auf dem gearbeitet wird. Da gehören Hektik und ein bisschen Schmutz halt dazu. Und trotzdem duftet es noch ganz fantastisch und anregend!

Die Haltbarkeit bei diesem Duft ist unglaublich: 15 Stunden und mehr - und er ist nicht nur so lange wahrnehmbar, er projiziert auch so lange. Wahnsinn! Normalerweise habe ich immer einen Taschenzerstäuber bei mir. Der ist bei Ameer Al Oudh aber vollständig überflüssig. 3 Spritzer reichen für einen ganzen und langen Tag. Die Sillage ist zu Anfang einfach eine Wucht: Raumerfüllend! Nach einiger Zeit wird der Duft dann langsam etwas weniger heftig, ist aber immer noch gut und weit wahrnhembar. Alles andere als 100% für Haltbarkeit und Sillage wären ein Witz. Der Flakon gefällt da leider nicht ganz so gut. Die Idee finde ich klasse, die Umsetzung ist mangelhaft. Das Glas wirkt leider extrem billig, nimmt schneller als jeder andere Flakon in meiner Sammlung Fingerabdrücke an und ist sehr uneben verarbeitet. Der Deckel ist aus billigem Plastik, die Beschriftung sehr lieblos in weißer Farbe auf den Flakon geklatscht. Der Sprüher ist bei mir eher schwergängig, sodass man vergleichsweise viel Kraft braucht. Halbe Sprüher bzw. ein kontrolliertes Dosieren sind nicht möglich.

Trotzdem fällt mein Urteil über Ameer Al Oudh insgesamt sehr positiv aus. Der Duft ist orientalische Sexyness pur, und das zu einem Hammerpreis! Liebhaber von 24 Gold werden, sofern es auch mal ein bisschen mehr Oud sein darf, vollumfänglich auf ihre Kosten kommen. Ich wüsste keine Bezugsquelle in Deutschland, aber zu diesen Preisen lohnt sich auch ein Blindbuy, besonders da der Duft offensichtlich nicht mehr produziert wird.
1 Antwort
Valentin93 vor 9 Jahren 12 7
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Ein Espresso-Oud-Cocktail vom Allerfeinsten (Vergleich mit Montales Intense Cafe)
Aoud Cafe ist ein Eau de Parfum aus dem Pariser Hause Mancera. Ich möchte an dieser Stelle kurz auf Mancera eingehen. Mancera wurde von einem Parfumeur gegründet, der sich heute Pierre Mancera nennt, aber früher unter dem Namen Pierre Montale bekannt war, einem der beiden Gründer der Marke Montale. Montale wurde urprünglich von Ammar Atmeh und eben Pierre Montale (sein richtiger Name ist Pierre Durani) in Dubai gegründet. Beide beanspruchen für sich, der kreative Kopf hinter den Düften zu sein. Durani hat sich dann irgendwann nach Paris abgesetzt und dort alleine mit Montale als "Montale Paris" weitergemacht, während sein ehemaliger Partner im nahen Osten weiterhin die ursprüngliche Marke Montale ("Montale International") betrieben hat. Dies führte zu einem Rechtsstreit zwischen den beiden, den Atmeh zumindest vorläufig gewann. Als Reaktion darauf gründete Pierre Durani als Pierre Mancera die Marke Mancera, die ja für jedermann offensichtlich Parfums produziert, die sowohl vom Duft als auch von der Aufmachung her stark an die Düfte von Montale erinnern. Das Vorbild von Aoud Cafe aus dem Hause Montale ist Intense Cafe. Aoud Cafe fällt in die Gattung der Orientalen und zeichnet sich durch seine gourmandigen, würzigen und rauchigen Noten aus. Die Oud-Note ist unverkennbar, aber es handelt sich um ein synthetisches, süßes und eher gefälliges Oud und (für mich zum Glück) kein Fäkal-Oud. Insgesamt riecht Aoud Cafe für mich wie eine Mischung aus zwei Teilen Intense Cafe von Montale und einem Teil 24 Gold von Scent Story. Es kommt dem Original von Montale schon sehr nahe, aber es ist insgesamt weniger floral, sodass ich mir Aoud Cafe sicherlich zulegen werde, wenn meine Abfüllung leer ist, obwohl sich Intense Cafe schon in meiner Sammlung befindet. Der Duft ist unisex, passt aber durch die Oud-Noten für mich besser zu einem Mann. Intense Cafe ist definitv weiblicher.

Kernelemente von Aoud Cafe sind die beiden namensgebenden Bestandteile: Oud und Kaffee. Das Oud habe ich weiter oben schon beschrieben, der Kaffee riecht für mich wie ein gesüßter Milchkaffee, schwarz (wie in angegeben) ist er keinesfalls. Ich empfinde den Duft als relativ linear. Oud und Kaffee bestimmen den ganzen Duft, von der Kopf- über die Herz- bis in die Basisnote. In der Kopfnote rieche ich zusätzlich die schwarze Johannesbeere, die mich so an 24 Gold erinnert. Das macht die Kopfnote insgesamt angenehm fruchtig. In der Herznote kommen dann verstärkt auch florale Noten durch, aber weit weniger stark als ausfallen als beim Montale. In der Basis wird der Duft dann leiser, Kaffee und Oud sind weiterhin gut wahrnehmbar, aber sie knallen einem nicht mehr so entgegen. Der Duft ist dann sehr gourmandig und holzige Noten finden auch Einzug. Tolles, wenn auch eher zurückhaltendes Finish für einen tollen Duft.

Die Haltbarkeit bleibt deutlich hinter der der Montales zurück, ist bei einem solchen Orientalen aber natürlich immer noch gut: 8 bis 10 Stunden. Die Sillage ist zu Anfang echt heftig. Heute Morgen hatte ich das Gefühl, dass ich die ganze Bahn eindiesele, aber meine Kommilitonen in der Uni haben mir versichert, dass ich nicht zu sehr projeziere, daher gute Haltbarkeit, aber auch nicht mit Montale vergleichbar. Der Flakon gefällt mir gut, haut mich aber nicht um. Er ist eben nicht so innovativ, wie die so hübsch gefärbten Aluflakons von Montale.

Insgesamt gefällt mir Aoud Cafe unheimlich gut und nächsten Winter ist ein Flakon sicherlich fällig. Eigentlich würde ich 100% vergeben, aber mit Intense Cafe gibt es einen Duft, der sehr ähnlich, aber eben noch eine Nuance besser ist. Trotzdem werden Fans von Intense Cafe oder 24 Gold hier vollumfänglich auf ihre Kosten kommen. Ich bin froh, diesen Duft entdeckt zu haben!
7 Antworten
Valentin93 vor 9 Jahren 9 1
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Man nehme ...
1 Teil Dior Fahrenheit
1 Teil Dior Aqua Fahrenheit
1 Teil Prada Infusion de Vétiver
1 Teil Lalique Encre Noire

Heraus kommt Laliques Hommage à l'Homme - so könnte man schreiben, aber man würde diesem Duft damit nicht gerecht.

Hommage à l'Homme ist ein Eau de Toilette aus dem Hause Lalique, die vor allem mit Encre Noire so richtig punkten konnten. Der Duft fällt insgesamt in die Gruppe der würzigen Aromaten und zeichnet sich besonders durch seine frischen, holzigen, blumigen, moschusartigen und tabakähnlichen Noten aus. Der Duft hat durch den Veilchen-Akkord starke Ähnlichkeiten zu Diors Klassiker Fahrenheit, doch ist der Hommage insgesamt viel frischer, leichter und sommerlicher als Fahrenheit. Hier also von einem Dupe zu sprechen wäre lächerlich. Der Duft ist nicht zuletzt durch den Petroleum-Akkord für mich ein reiner Männerduft.

Haupthema des Duftes ist der Veilchen-Akkord, der auch schon in Fahrenheit für die Petroleum-Note verantwortlich ist. Fahrenheit ist ja aufgrund dieser Note ein Duft, der die Gemüter scheidet: man hasst oder liebt ihn, bei mir ist es Hass-Liebe. Eines gleich vorweg: Das Veilchen fällt hier VIEL weniger stechend und dafür viel blumiger aus, sodass Hommage sicherlich weniger polarisieren wird als Fahrenheit. Der Veilchen-Petroleum-Akkord in Hommage ähnelt eher dem zurückhaltenderen Veilchen in Fahrenheits Aqua-Flanker (der mir übrigens auch mehr zusagt als Fahrenheit selbst). Der Duft eröffnet in der Kopfnote mit einer Mischung aus Zitrone, Bergamotte und Veilchen. Die Ähnlichkeit zu Fahrenheit bzw. am ehesten zu Aqua Fahrenheit ist zu Anfang am stärksten. Die zitrischen Akkorde ziehen sich dann recht schnell zurück, das petrolige Veilchen bleibt einem aber mindestens bis in die Hernote erhalten. Diese ist deutlich würziger als die Kopfnote. Ich rieche neben dem Veilchen vor allem Pfeffer und Vetiver. Zu diesem Zeitpunkt erinnert mich der Duft sogar leicht an Pradas Infusion de Vétiver. Nach und nach ziehen sich die Gewürze dann ebenfalls in den Hintergrund zurück, bleiben aber bis zum Schluss wahrnehmbar, genauso wie das Veilchen. Dafür bildet nun ein wunderbarer weißer, sauberer Moschus die Basisnote. Außerdem nehme ich noch eine leichte, würzige Note wahr, die ich nicht zuordnen kann, irgendwie orientalisch, es könnten dezente Tabak- und Weihrauch-Akkorde sein. Mit diesen Eindrücken klingt der Duft dann langsam aus.

Die Haltbarkeit ist bei mir mit 6 bis 8 Stunden für einen Freshie völlig in Ordnung. Die Sillage ist eigentlich nur in den ersten 15 Minuten richtig laut, dann wird der Duft eher hautnah, daher ist ein Taschenzerstäuber Pflicht! Der Flakon ist einfach wunderschön: zeitlos, elegant, klassich im besten Sinne - ich bin ehrlich begeistert!

Insgesamt gefällt mir Hommage unheimlich gut. Ehrlich gesagt mag ich ihn lieber als Fahrenheit und seine Flanker, denn die Petroleum-Note ist zwar da, aber nicht so stechend. Ich bin sicher, dass er in diesem Sommer ausgiebig getragen wird. Ein toller Duft!
1 Antwort
Valentin93 vor 9 Jahren 7 3
5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Bourbon-Vanille-Pudding mit Toffee-Einlage
Bei m handelt es sich um ein Eau de Toilette der bekannten US-Modemarke Perry Ellis. Neben m hat diese Marke vor allem mit 360 Degrees Red als die (bessere) Version von Armanis Acqua di Giò Aufsehen erregt. m ist ein klassicher Gourmand, der sich durch seine süßen, würzigen und leicht orientalischen Noten auszeichnet. Insgesamt riecht m für mich wie ein riesiges, süßes Bonbon. Er gilt als Kopie des großen Chanel Allure Homme und eine gewisse Ähnlichkeit ist sicherlich nicht zu verleugnen, aber ich würde ihn nicht als Dupe bezeichnen. m ist insgesamt süßer, weniger scharf und viel weniger holzig als der Chanel. Tragbar ist der Duft meiner Meinung nach für beide Geschlechter, aber er passt besser zu einem Mann, obwohl ich nicht genau sagen kann, warum. Er wäre mir an einer Frau einfach zu schwer und zu dunkel.

Kernelement von m ist Vanille, wahnsinnig dominante, süße, klebrige Bourbon-Vanille, die sich von der Kopf- über die Herz- bis in die Basisnote zieht. Meine erste Assoziation mit m ist ein hausgemachter, richtig leckerer Vanille-Pudding. In der Kopfnote startet m mit leicht fruchtigen Akkorden, die aber von der Vanille bzw. zu Anfang vielleicht noch eher Tonkabohne sehr im Zaum gehalten werden. Ich rieche Banane und möglichweise etwas Kokos. Wenn sich die Kopfnote zurückgezogen hat, wird der Duft insgesamt würziger. Ich rieche viel Zimt. Der Duft erinnert mich jetzt sogar leicht an Milchreis mit Zimt und Zucker. Dazu kommt ein Nuss-Akkord, wahrscheinlich Haselnuss, ebenfalls sehr süß, wird wohl Nougat sein. Der Vanille-Pudding ist dabei die ganze Zeit deutlich wahrnehmbar im Hintergrund. Mit Voranschreiten des Duftes ziehen sich die Gewürze zurück, was bleibt ist eine einnehmende Süße. Jetzt nehme ich auch Karamell- und Kaffee-Noten wahr, die mir vorher entgangen sind. Das Karamel riecht wie Toffee-Bonbons, es könnten tatsächlich Werther's Originale sein. Der Kaffee ist ein Latte Macchiato, aromatisiert mit verschiedenen Sirupen, so wie man ihn bei Starbucks bekommt. In der Basis wird der Duft dann tatsächlich etwas weniger süß. Die Vanille wird immer dunkler und ruhiger. In der Basis nehme ich zum ersten Mal auch holzigere Akkorde wahr, aber nie so stark, dass sie die Vanille in ihrer Dominanz ernsthaft gefährden könnten.

Die Haltbarkeit liegt bei mir bei 8 bis 10 Stunden und ist damit im guten Bereich. Die Sillage ist zu Anfang wirklich sehr, sehr laut, zieht sich dann aber auf ein nicht mehr körperverletztendes Level zurück, trotzdem immer noch mindestens gut. Der Flakon ist sicherlich keine Schönheit. Ich mag ihn aber, weil ich schmale hohe Flakons aufgrund ihrer Handlichkeit schätze. Er liegt wirklich super in der Hand! Aus dem Sprühkopf kommt eine Menge Parfum raus, also ist Vorsicht bei der Dosierung geboten!

Insgesamt ist m ein unglaublich gelungener Duft, der trotz seiner Ähnlichkeiten zu Allure Homme definitiv seine Daseinsberechtigung hat. Leider wurde m discontinued. Wer also mit dem Gedanken spielt, ihn zu erwerben, der sollte jetzt zuschlagen. Außerdem bekommt man ihn zu wirklich super guten Preisen im Internet: 20 bis 25 Euro auf 100 ml sind möglich. Damit wird m zu einem absoluten Preiswunder. Wer Allure Homme mag oder allgemein etwas für sehr süße Gourmands mit viel Vanille übrig hat, der darf hier getrost blind bestellen!
3 Antworten
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