07.05.2014 - 12:58 Uhr

Naaase
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Naaase
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Der süße Pate
Der süße Pate
Wer kennt nicht den im Jahr 1972 von dem Genie Francis Ford Coppola erschaffenen Film-Klassiker "Der Pate" (Originaltitel: "The Godfather") ? Er gilt als einer der besten Filme aller Zeiten und wurde mit der Starbesetzung Marlon Brando, Diane Keaton und Al Pacino für elf Oscars nominiert, von denen er drei gewann. Erzählt wird die Geschichte der sizilianischen Einwandererfamilie Corleone in New York. Das Oberhaupt "Don" Vito Corleone (Marlon Brando) regiert als "Der Pate" nicht nur die Unterwelt der Metropole, sondern der gesamten US-Ostküste und kontrolliert das organisierte Verbrechen. Er ist kein diktatorischer Patriarch, sondern ein höflicher Geschäftsmann, der "Familie" und Freundschaften pflegt und nach einem Kodex lebt. Nur im äußersten Notfall setzt er Gewalt ein. In den weiteren beiden Folgen geht es um den Erhalt der Macht und insbesondere auch um die Frage, welche Einstellung die Familie zu "schmutzigen" Geschäften (wie etwa Rauschgift) einnimmt.
Vielleicht nicht zuletzt auf Grund dieses cineastischen Meisterwerks verbinden wir landläufig mit Sizilien die Mafia. Doch Sizilien hat zweifellos viel viel mehr zu bieten:
Sizilien (italienisch und sizilianisch Sicilia, früher Trinakria) ist mit 25.426 km² die größte Insel im Mittelmeer. Die Küstenlänge beträgt 1152 Kilometer. Gemeinsam mit einigen ihr vorgelagerten kleineren Inseln bildet sie die Autonome Region Sizilien der Italienischen Republik.
Sie liegt südwestlich vor der „Stiefelspitze“ Italiens und ist der Überrest einer Landbrücke, die einst Europa und Afrika verband. Das geographisch markanteste Merkmal der Insel ist der Vulkan Ätna. Die größten Städte sind Palermo, das auch Hauptstadt der Autonomen Region Sizilien ist, Catania, Messina und Syrakus.
Und so sagte schon Leonardo Sciascia: "Weißt Du, was unser Leben ist ? Deins und meins ? Ein Traum, in Sizilien geträumt. Vielleicht sind wir noch dort und träumen."
Gleichzeitig weiß man aber auch: "In Sizilien sind Frauen gefährlicher als Schießeisen." (Der Pate 1).
Doch träumen wir -vorgewarnt- ruhig weiter: So etwa von Mandeln. Von Mandeln, die unserem heutigen Kandidaten "Mandorlo di Sicilia" seinen Namen gegeben haben. Das wollen wir jetzt mal bewerten, denn "für Gerechtigkeit müssen wir zu Don Corleone.". Ich öffnete also die Verpackung und schon der bildschöne Flakon "machte mir ein Angebot, was ich unmöglich ablehnen" konnte. Ich schaute mir den Flakon an und meinte: "Irgendwann, möglicherweise aber auch nie, werde ich dich bitten, mir eine kleine Gefälligkeit zu erweisen", aber über mich sagt man: "Er bittet kein zweites Mal um einen Gefallen, wenn man ihm den ersten verweigert." Keck blickte der Flakon zurück und hauchte mit heiserer Stimme: "Frag mich niemals nach meinen Geschäften", erst recht
"sprechen wir nicht bei Tisch über Geschäfte." Doch, was ist, wenn mir der Duft nicht gefällt ? Denn:
"Mr. Corleone besteht darauf, schlechte Nachrichten unverzüglich zu erfahren."
Na, dann mache ich mich mal an den Test: Zunächst rieche ich wieder die in Düften dieser Reihe offensichtlich obligatorische Bergamotte. Sie wirkt etwas süßer als in seinem Bruder aus Kalabrien. Nun ja, immerhin spielt sie ja hier nicht die Hauptrolle. Kann ja nicht immer sein ! Doch, wer spielt -bereits in der Kopfnote- die Hauptnote ? Eine Mandel ! Ja, es ist keine süße und schon gar keine solche, die wir als Kind auf Rummelplätzen als "gebrannte Mandeln" genießen durften (und es womöglich heute auch noch tun). Sie hat beileibe nichts Klebriges, sondern wirkt fast unschuldig rein. Und da kommt auch schon Neroli zu der (grünen) Mandel und sagt: "Lassen Sie mich Ihr Freund sein. Auch der stärkste Mann braucht Freunde." Ich will Dich begleiten, denn:"Der reichste Mann ist immer der, der die mächtigsten Freunde hat."
Hinzu kommt etwas Würziges. Der Duftpyramide entnehme ich "Sternanis". Und ich vertraue der Duftpyramide, da ich ihr schon gesagt habe:"Lüg mich nie wieder an. Das beleidigt meine Intelligenz und macht mich sehr böse."
Dann lasst uns zur Herznote, mithin zum Höhepunkt, kommen. Und das ist wahrhaft ein Höhepunkt: Die Mandel bleibt uns -natürlich- erhalten. Wird nur süßer. Aber zu keinem Zeitpunkt klebrig-süß, da sie nunmehr von Kaffee unterlegt wird. Und hinzu gesellen sich auch noch fruchtige Noten: Ja, in der Tat, es ist Pfirsich. Aber keinesfalls einer dieser matschigen Dosen-Pfirsiche. Nein, ein ebenso frischer wie fruchtiger (mit einer schönen Säure ausgestatteter) Pfirsich bildet mit der -nach wie vor dominierenden- Mandel und dem würzigen Kaffee ein Dreigestirn, an das nicht einmal Alexandre Dumas "Musketiere" heranreichen. Was für eine geniale Idee !
Und das sage ich jetzt voller Begeisterung obwohl man ja weiß:
"Du darfst nie einen Menschen, der nicht zur Familie gehört, merken lassen, was du denkst."
Und die Basis ? Ja, wie von Acqua di Parma in ihrer blauen Reihe gewohnt, bleibt das jeweils gewählte Thema -also hier die Mandel- auch in der Basis aufrecht erhalten. Es ändert sich nur die Grundstimmung: Zu der inzwischen etwas süßeren Mandel gesellen sich edle Hölzer (ich rieche Sandelholz) und der ebenfalls wieder obligatorische Moschus für die Tiefe. Zusätzlich noch etwas Vanille, die das Ganze jetzt doch etwas ins "Gourmandige" abdriften lässt.
Habe ich bei dem Orangen-Bruder von "Mandorlo di Sicilia" noch über die Haltbarkeit gemeckert, so kann diesem Kandidaten hier eine solche über einen Arbeitstag hinweg bescheinigt werden. Man ist einfach in einen zarten Hauch von Mandel eingehüllt. Sehr schön !
Mein Fazit:
Ein unheimlich gelungener "Mandel-Traum". Das muss man erst mal hinbekommen: Ein Mandel-Thema, ohne so richtig ins Süße oder gar ins Kitschige abzugleiten. Großen Respekt ! Ein Kaufkandidat ? Auf jeden Fall ! Leider von mir nur 90 %, da die Vanille in der Basis dann doch ein klein wenig zu süß wird. Aber das ist Geschmacksache. Ich liebe diesen Duft und überlasse dem Paten das Schlusswort: "Jemanden lieben heißt, als Einziger ein Wunder begreifen, das für alle anderen unsichtbar bleibt."
Wer kennt nicht den im Jahr 1972 von dem Genie Francis Ford Coppola erschaffenen Film-Klassiker "Der Pate" (Originaltitel: "The Godfather") ? Er gilt als einer der besten Filme aller Zeiten und wurde mit der Starbesetzung Marlon Brando, Diane Keaton und Al Pacino für elf Oscars nominiert, von denen er drei gewann. Erzählt wird die Geschichte der sizilianischen Einwandererfamilie Corleone in New York. Das Oberhaupt "Don" Vito Corleone (Marlon Brando) regiert als "Der Pate" nicht nur die Unterwelt der Metropole, sondern der gesamten US-Ostküste und kontrolliert das organisierte Verbrechen. Er ist kein diktatorischer Patriarch, sondern ein höflicher Geschäftsmann, der "Familie" und Freundschaften pflegt und nach einem Kodex lebt. Nur im äußersten Notfall setzt er Gewalt ein. In den weiteren beiden Folgen geht es um den Erhalt der Macht und insbesondere auch um die Frage, welche Einstellung die Familie zu "schmutzigen" Geschäften (wie etwa Rauschgift) einnimmt.
Vielleicht nicht zuletzt auf Grund dieses cineastischen Meisterwerks verbinden wir landläufig mit Sizilien die Mafia. Doch Sizilien hat zweifellos viel viel mehr zu bieten:
Sizilien (italienisch und sizilianisch Sicilia, früher Trinakria) ist mit 25.426 km² die größte Insel im Mittelmeer. Die Küstenlänge beträgt 1152 Kilometer. Gemeinsam mit einigen ihr vorgelagerten kleineren Inseln bildet sie die Autonome Region Sizilien der Italienischen Republik.
Sie liegt südwestlich vor der „Stiefelspitze“ Italiens und ist der Überrest einer Landbrücke, die einst Europa und Afrika verband. Das geographisch markanteste Merkmal der Insel ist der Vulkan Ätna. Die größten Städte sind Palermo, das auch Hauptstadt der Autonomen Region Sizilien ist, Catania, Messina und Syrakus.
Und so sagte schon Leonardo Sciascia: "Weißt Du, was unser Leben ist ? Deins und meins ? Ein Traum, in Sizilien geträumt. Vielleicht sind wir noch dort und träumen."
Gleichzeitig weiß man aber auch: "In Sizilien sind Frauen gefährlicher als Schießeisen." (Der Pate 1).
Doch träumen wir -vorgewarnt- ruhig weiter: So etwa von Mandeln. Von Mandeln, die unserem heutigen Kandidaten "Mandorlo di Sicilia" seinen Namen gegeben haben. Das wollen wir jetzt mal bewerten, denn "für Gerechtigkeit müssen wir zu Don Corleone.". Ich öffnete also die Verpackung und schon der bildschöne Flakon "machte mir ein Angebot, was ich unmöglich ablehnen" konnte. Ich schaute mir den Flakon an und meinte: "Irgendwann, möglicherweise aber auch nie, werde ich dich bitten, mir eine kleine Gefälligkeit zu erweisen", aber über mich sagt man: "Er bittet kein zweites Mal um einen Gefallen, wenn man ihm den ersten verweigert." Keck blickte der Flakon zurück und hauchte mit heiserer Stimme: "Frag mich niemals nach meinen Geschäften", erst recht
"sprechen wir nicht bei Tisch über Geschäfte." Doch, was ist, wenn mir der Duft nicht gefällt ? Denn:
"Mr. Corleone besteht darauf, schlechte Nachrichten unverzüglich zu erfahren."
Na, dann mache ich mich mal an den Test: Zunächst rieche ich wieder die in Düften dieser Reihe offensichtlich obligatorische Bergamotte. Sie wirkt etwas süßer als in seinem Bruder aus Kalabrien. Nun ja, immerhin spielt sie ja hier nicht die Hauptrolle. Kann ja nicht immer sein ! Doch, wer spielt -bereits in der Kopfnote- die Hauptnote ? Eine Mandel ! Ja, es ist keine süße und schon gar keine solche, die wir als Kind auf Rummelplätzen als "gebrannte Mandeln" genießen durften (und es womöglich heute auch noch tun). Sie hat beileibe nichts Klebriges, sondern wirkt fast unschuldig rein. Und da kommt auch schon Neroli zu der (grünen) Mandel und sagt: "Lassen Sie mich Ihr Freund sein. Auch der stärkste Mann braucht Freunde." Ich will Dich begleiten, denn:"Der reichste Mann ist immer der, der die mächtigsten Freunde hat."
Hinzu kommt etwas Würziges. Der Duftpyramide entnehme ich "Sternanis". Und ich vertraue der Duftpyramide, da ich ihr schon gesagt habe:"Lüg mich nie wieder an. Das beleidigt meine Intelligenz und macht mich sehr böse."
Dann lasst uns zur Herznote, mithin zum Höhepunkt, kommen. Und das ist wahrhaft ein Höhepunkt: Die Mandel bleibt uns -natürlich- erhalten. Wird nur süßer. Aber zu keinem Zeitpunkt klebrig-süß, da sie nunmehr von Kaffee unterlegt wird. Und hinzu gesellen sich auch noch fruchtige Noten: Ja, in der Tat, es ist Pfirsich. Aber keinesfalls einer dieser matschigen Dosen-Pfirsiche. Nein, ein ebenso frischer wie fruchtiger (mit einer schönen Säure ausgestatteter) Pfirsich bildet mit der -nach wie vor dominierenden- Mandel und dem würzigen Kaffee ein Dreigestirn, an das nicht einmal Alexandre Dumas "Musketiere" heranreichen. Was für eine geniale Idee !
Und das sage ich jetzt voller Begeisterung obwohl man ja weiß:
"Du darfst nie einen Menschen, der nicht zur Familie gehört, merken lassen, was du denkst."
Und die Basis ? Ja, wie von Acqua di Parma in ihrer blauen Reihe gewohnt, bleibt das jeweils gewählte Thema -also hier die Mandel- auch in der Basis aufrecht erhalten. Es ändert sich nur die Grundstimmung: Zu der inzwischen etwas süßeren Mandel gesellen sich edle Hölzer (ich rieche Sandelholz) und der ebenfalls wieder obligatorische Moschus für die Tiefe. Zusätzlich noch etwas Vanille, die das Ganze jetzt doch etwas ins "Gourmandige" abdriften lässt.
Habe ich bei dem Orangen-Bruder von "Mandorlo di Sicilia" noch über die Haltbarkeit gemeckert, so kann diesem Kandidaten hier eine solche über einen Arbeitstag hinweg bescheinigt werden. Man ist einfach in einen zarten Hauch von Mandel eingehüllt. Sehr schön !
Mein Fazit:
Ein unheimlich gelungener "Mandel-Traum". Das muss man erst mal hinbekommen: Ein Mandel-Thema, ohne so richtig ins Süße oder gar ins Kitschige abzugleiten. Großen Respekt ! Ein Kaufkandidat ? Auf jeden Fall ! Leider von mir nur 90 %, da die Vanille in der Basis dann doch ein klein wenig zu süß wird. Aber das ist Geschmacksache. Ich liebe diesen Duft und überlasse dem Paten das Schlusswort: "Jemanden lieben heißt, als Einziger ein Wunder begreifen, das für alle anderen unsichtbar bleibt."
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