11.02.2021 - 08:17 Uhr
Friesin
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Friesin
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32
Unterbrechung
" So geht es nicht ", höre ich eine männliche Stimme neben mir. Schon wird der Stuhl an meiner Seite zurückgezogen, ein Longdrinkglas neben meiner Tasse geparkt, während sich ein gut aussehender Typ auf den Stuhl gleiten lässt.
"Ich sehe, sie trinken ihren Mocca ohne einen Pastis dazu, das konnte ich mir nicht länger mit ansehen."
Genervt hebe ich eine Augenbraue und hasse sofort die Tatsache, dass seine Stimme rau und verführerisch klingt. Er sieht mir in die Augen und ein Lächeln schleicht sich auf sein Gesicht.
" Ich beobachte sie schon länger, sie hacken auf ihr Tablet ein, während sie gestresst einen Kaffee nach dem anderen trinken, nehmen sie den Drink dazu und nennen sie mich Tom."
Ich lächle und frage ihn mit funkelnden Augen:
" Und was ist das für ein Universum, in dem Anis zum Kaffee gehört? "
" Das ist meine Welt, ich lade dich ein sie kennen zu lernen. Du kannst gerne an meinen Lippen testen, oder erstmal so " er schiebt den Pastis unter meine Nase. Und weil er zwar irre, aber frech und charmant ist, nehme ich einen Schluck.
Himmel! Ich hatte ganz vergessen, wie sehr ich diesen lakritzigen Geschmack liebe. Er legt sich auf meine Zunge und vermischt sich mit der Bitterkeit des Kaffees, herrlich! Nachmittage in Marseiller Cafés ziehen an mir vorbei. Ein leichter Hauch der Blumenstände auf dem Markt weht herüber an unseren Bistrotisch, der in der Sonne steht. Freunde sitzen schnatternd beisammen, in der Mitte stapeln sich die Kaffeetassen und ein beschlagener Krug steht neben den Pastisgläsern....vergangene Mußestunden.
Ich öffne die Augen und sehe direkt in Toms schmunzeldes, wissendes Gesicht. Er ist mir nun so nah, dass ich seinen Duft wahrnehme, Sandelholz und Moschus, mmh.
"Geh' mit mir essen ," sein Blick ist stark, ich kann seine Hitze auf meiner Haut spüren und sage "Ja !".
"Ja!" sage ich vor allem zu 'Aoud Café' von Mancera. Ein Duft ganz nach meinem Geschmack. Er ist ein Gourmand, mit einer eindeutigen Kaffeenote. Im Auftakt gibt es Bergamotte zum Kaffee, was gleich mal dafür sorgt, dass durch die Zitrik keine Langeweile aufkommt. Es riecht, als stünde man vor einer Rösterei, malzig. Also weniger gefällig als ein frisch gebrühter Kaffee.
Die angegebenen Beeren nehme ich gar nicht wahr.
Aber ganz, ganz deutlich kommt Lakritz zum Vorschein ( Süßholz, Anis) und diese Kombi ist wirklich schön und gibt eine Art Zäsur.
Bevor allerdings dieses Malz/ Lakritzding aus dem Ruder läuft , kommt Moschus beschwichtigend und warm um die Ecke und sorgt für eine lange Beständigkeit.
Der große Bruder von 'Montale' ist gleichförmiger und eindeutiger, während dieser Kerl hier ( vom gleichen Vater ) unangepasster und lebendiger ist, ganz toll !
P.S. Oud hab ich keins gefunden. Unser Oudkenner (Manogi) eine Etage tiefer auch nicht, das beruhigt.
"Ich sehe, sie trinken ihren Mocca ohne einen Pastis dazu, das konnte ich mir nicht länger mit ansehen."
Genervt hebe ich eine Augenbraue und hasse sofort die Tatsache, dass seine Stimme rau und verführerisch klingt. Er sieht mir in die Augen und ein Lächeln schleicht sich auf sein Gesicht.
" Ich beobachte sie schon länger, sie hacken auf ihr Tablet ein, während sie gestresst einen Kaffee nach dem anderen trinken, nehmen sie den Drink dazu und nennen sie mich Tom."
Ich lächle und frage ihn mit funkelnden Augen:
" Und was ist das für ein Universum, in dem Anis zum Kaffee gehört? "
" Das ist meine Welt, ich lade dich ein sie kennen zu lernen. Du kannst gerne an meinen Lippen testen, oder erstmal so " er schiebt den Pastis unter meine Nase. Und weil er zwar irre, aber frech und charmant ist, nehme ich einen Schluck.
Himmel! Ich hatte ganz vergessen, wie sehr ich diesen lakritzigen Geschmack liebe. Er legt sich auf meine Zunge und vermischt sich mit der Bitterkeit des Kaffees, herrlich! Nachmittage in Marseiller Cafés ziehen an mir vorbei. Ein leichter Hauch der Blumenstände auf dem Markt weht herüber an unseren Bistrotisch, der in der Sonne steht. Freunde sitzen schnatternd beisammen, in der Mitte stapeln sich die Kaffeetassen und ein beschlagener Krug steht neben den Pastisgläsern....vergangene Mußestunden.
Ich öffne die Augen und sehe direkt in Toms schmunzeldes, wissendes Gesicht. Er ist mir nun so nah, dass ich seinen Duft wahrnehme, Sandelholz und Moschus, mmh.
"Geh' mit mir essen ," sein Blick ist stark, ich kann seine Hitze auf meiner Haut spüren und sage "Ja !".
"Ja!" sage ich vor allem zu 'Aoud Café' von Mancera. Ein Duft ganz nach meinem Geschmack. Er ist ein Gourmand, mit einer eindeutigen Kaffeenote. Im Auftakt gibt es Bergamotte zum Kaffee, was gleich mal dafür sorgt, dass durch die Zitrik keine Langeweile aufkommt. Es riecht, als stünde man vor einer Rösterei, malzig. Also weniger gefällig als ein frisch gebrühter Kaffee.
Die angegebenen Beeren nehme ich gar nicht wahr.
Aber ganz, ganz deutlich kommt Lakritz zum Vorschein ( Süßholz, Anis) und diese Kombi ist wirklich schön und gibt eine Art Zäsur.
Bevor allerdings dieses Malz/ Lakritzding aus dem Ruder läuft , kommt Moschus beschwichtigend und warm um die Ecke und sorgt für eine lange Beständigkeit.
Der große Bruder von 'Montale' ist gleichförmiger und eindeutiger, während dieser Kerl hier ( vom gleichen Vater ) unangepasster und lebendiger ist, ganz toll !
P.S. Oud hab ich keins gefunden. Unser Oudkenner (Manogi) eine Etage tiefer auch nicht, das beruhigt.
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