Valiriel

Oh Carmina, du wunderschöner karmesinroter Verführer. Dein Name ist Programm. Würde Casanova einen Duft tragen - dann wäre es "Carmina | Creed".
Obwohl für Damen beworben, empfinde ich den Duft durchaus als unisex.

Dies ist einer der Düfte, der mich beim ersten Sprüher umgehauen hat. Eine lustvolle dunkle Kirsche eröffnet, begleitet von rotem Pfeffer und einer Prise sanftem Safran. Die Würzigkeit ist dabei nicht störend oder ablenkend, sondern umspielt die Kirsche ganz ausgewogen und macht sie zum Star der Kopfnote.

Nach ungefähr einer Stunde weicht die Kirsche etwas und macht Platz für die pinken Blüten - die Pfingstrose ist jetzt der Hauptakteur des Duftes.
Der Duft wird an dieser Stelle weich und samtig und wunderschön anschmiegsam - das dürfte dem Moschus geschuldet sein. Tatsächlich schummelt sich hin und wieder auch eine minimale Rauchigkeit mit ein, was ich sehr anziehend finde.

Direkt an der Haut gerochen vermag meine Nase keine große Projektion wahrzunehmen, die immer wieder zufällig vorbei wehenden Duftschleier sind aber sehr gefällig und schon fast schnurrend.

Hach, ihr merkt schon - ich mag den Duft wirklich sehr. So ein attraktiver Schmeichler ist er.
Die Haltbarkeit beträgt bei mir ca 8 Stunden, der Duft wird aber deutlich leiser nach einigen Stunden.
Im Drydown ist er schön kuschelig ambriert.

Wer einen verführerischen sexy Kuschelduft sucht, wird hier defintiv fündig!

Desert Rosewood ist ein Duft, der in mir wahnsinnig viele Assoziationen und Widersprüche auslöst.
Ich kann nicht mal mit Sicherheit behaupten, dass ich ihn mögen würde - aber er hat defintiv etwas Besonderes und so richtig loslassen kann ich ihn (noch) nicht.

Das spricht für den Duft und seine Vielschichtigkeit. Es ist ein Duft mit dem man sich auseinander setzen muss.

Der erste Test erfolgte auf einem Papierstreifen und ich war angenehm überrascht, wie anders dieser Duft im Vergleich zu meinen üblichen bevorzugten Dufttypen riecht. Ich ließ den Teststreifen im Badezimmer liegen und am nächsten Morgen erfüllte ein würzig balsamischer Geruch das Bad. Wow! Ein paar Tage später kam er auf die Haut und ich konnte nicht aufhören an meinem Handgelenk zu schnuppern.
Es ist einer dieser Düfte, die bei jedem Riechen anders riechen.

Anfangs ist "Desert Rosewood | Goldfield & Banks" sehr würzig, trocken und dicht. Ich rieche Kardamom, Patchouli, Sandelholz. Hier kommt die Wüstenassoziation - heißer roter Sand, die Sonne britzelt, man ist umgeben von trockenem Holz und Sträuchern.
Im Verlauf kommt eine unterschwellige Süße hinzu, Vanille und Mandarine zeigen sich ganz schüchtern - hier riecht es fast wie in der Sauna.
Nach einigen Stunden rundet sich der Duft ab, er wird cremiger, kuscheliger, leicht balsamisch. Hier riecht es jetzt wie in einem orientalischen Spa - nachdem man mit Rosenöl massiert, dick eingekuschelt in luxuriöse Handtücher, auf der Liege verweilt und einfach nur entspannt.

Zeitweise kommen mir aber auch Henna Vibes - der Geruch nach Heu und Gewürzen in den Haaren.

Der Duft hält seine 8 Stunden, die Sillage ist ebenfalls recht gut.
Aufgefallen ist mir außerdem, dass der Duft auf Kleidung wärmer und süßlicher riecht, nicht ganz so trocken und eigenwillig.

Es ist kein Duft den man an jeder Ecke riechen wird, dafür ist er zu speziell. Auch als Daily taugt er nicht, er braucht eine bestimmte Stimmung und einen Anlass um getragen zu werden. Deswegen ist er für mich leider kein Kaufkandidat - da wird die Abfüllung ausreichend sein.

Der Name ist fast Programm - der Duft schwebt samtig weich um einen herum. Dabei rieche ich mehr Bittermandel wie Tonkabohne, aber das verzeihe ich diesem wunderschönen Geborgenheitsspender.

Der Auftakt ist stechend, ich hab beim ersten Mal niesen müssen
Das verfliegt jedoch sofort und je mehr Zeit vergeht, desto weicher, wärmer und cremiger wird er. Dabei ist der Verlauf recht linear. Kann mir vorstellen, dass er ein großartiger Kuschelduft ist.

Er erschlägt nicht, schmiegt sich traumhaft schön an und ist nicht zu süß (vorausgesetzt, man übertreibt es bei der Dosierung nicht - dann evtl. Kopfschmerzkandidat).

Auf der Haut hält er bei mir knapp 6 Stunden und ist dann auch schon recht hautnah. Auf der Kleidung deutlich länger und stärker.

Toller edler und sanfter Duft. Empfehlung!

Heimat warst du - unerschütterlicher Fixpunkt, rauchend im Anbau hinter dem Haus.
Deine zweite Haut - die Lederjacke, am Hirschgeweih hängend, gewärmt vom holzbefeuerten Kamin.
Während der Röhrenfernseher die Tagesschau zeigt, bringt Oma die selbstgebackene Kirschtorte mit Marzipan und Zimt und du trinkst einen Schnaps dazu.
Bei euch war Frieden - auch wenn der Rest der Welt am Brennen war.

Sugar leather wird sicherlich wenigen Menschen Assoziationen von rauchenden und trinkenden Opas hervorrufen
Mich hat der erste Sniff direkt in meine Vergangenheit katapultiert.

Warme, ledrige, harzige und rauchige Noten sind für mich anfangs stark präsent - dicht gefolgt von einer marzipanigen süßen Kirsche.
Das ledrige weicht relativ schnell, die Kirsche bleibt, zusammen mit etwas schüchternem Zimt und etwas Rauch.
Der Drydown gefällt mir wahnsinnig gut.
Der Duft hält sich auf der Haut ca. 6 Stunden, auf Kleidung etwa 8. Sillage ist eher mittelmäßig.

Hier muss ein Flakon her - für mich ein tröstlicher Duft.