Vielifee

Ich bin eine durch und durch gut gelaunte Person, und wohl nicht umsonst nennt mein Freund mich des öfteren Sonnenschein.
Von ihm habe ich auch zum ersten Mal eine Probe dieses wunderbaren Dufts bekommen, mit dem Kommentar: “Das bist du, als Parfüm!”.
Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn abgesehen davon, dass Sunshine meinen persönlichen Duftvorlieben sehr nahe kommt, verbreitet der Duft mit seiner warm-fruchtig-süßen Leichtigkeit auch einfach richtig gute Laune.
Sunshine hat etwas Unbeschwertes, Leichtfüßiges; das einfach perfekt zum Namen passt.
Ein fruchtiger Start, viel Mandel, ein paar Blümchen und schließlich eine Prise Tabak und hell-holzige Noten, fast wie sonnenbeschienene trockene Äste ohne Rinde.
Sunshine ist für mich per se kein reiner Sommerduft, dafür ist er mir fast zu dicht, aber er erinnert mich trotzdem an die Sommer in meiner Jugend: Unbeschwert und fröhlich.
Düfte haben für mich stets eine Farbe - und in diesem Fall hat Amouage mit der Farbe des Flakons den Nagel auf den Kopf getroffen. Dieses strahlend-satte Sonnengelb passt perfekt zu Sunshine und trägt zum Gute-Laune-Faktor bei. Künftig definitiv ein weiterer Dauermieter in meiner Sammlung, denn gute Laune braucht man immer, und auch wenn ich wohl eine positive Ausstrahlung habe, schadet es ja nicht, zur Unterstützung einen unsichtbaren, aber wohlriechenden Begleiter dabei zu haben :-)

Byredos Bal d‘Afrique war 2016 tatsächlich mein erster teurer Duft.
Was für Erinnerungen ich damit verbinde... Mein Freund hat mich damit kennengelernt; ich habe den tollsten Urlaub meines Lebens auf La Réunion mit ihm im Gepäck verbracht; ich habe mein erstes eigenes Auto gekauft; ich habe fantastische Menschen getroffen, die bis heute mein Leben lebenswert machen.
Manchmal weiß ich nicht, ob ich Bal d‘Afrique nur wegen dieser Erinnerungen so abgöttisch liebe oder weil es wirklich ein toller Duft ist.
Vermutlich spielt beides eine Rolle.
Denn er ist wirklich toll, dieser Duft. Schön zitrisch, leicht süß-blumig, und er hat diese wunderbar cremige Basis aus Moschus und Zeder, die ich so sehr mag. Er riecht dabei zu jeder Zeit schön gepflegt und rettet einen damit auch durch heißere Tage.
Jetzt, im Winter, ist der Flakon für mich eine Ladung Sonnenstrahlen in der Dunkelheit, macht mir gute Laune und lässt mich auf wärmere Tage hoffen. Und das, obwohl ich so ziemlich die begeistertste Wintersportlerin überhaupt bin.
Er verkörpert für mich Unbeschwertheit, Leichtigkeit, vor Glück pochendes Herz.

Byredos Bal d‘Afrique war der Anfang. Und es wird vermutlich das einzige Parfüm sein, das ich immer und immer wieder nachkaufen werde - bis zum Ende.

Ich habe einen sehr vollen Kleiderschrank und eigentlich für jede Gelegenheit etwas passendes anzuziehen. Und dennoch stehe ich jeden tag wieder davor und habe das Gefühl, heute passt einfach nichts zu meiner Stimmung. Es ist zum Mäuse melken.
Aber halt! Einen Trumpf habe ich noch: Da gibt es ja diese wunderschön schlichte, cremefarbene Seidenbluse, die ich mir vor Jahren einmal auf einem Tagesausflug nach Salzburg gekauft habe. Diese Bluse, in all ihrer Schlichtheit, ist für mich die Rettung in der Not, die immer passend ist, egal welcher Anlass. Und in ihr fühle ich mich wohl, vielleicht sogar schön. Sie steht mir, sie passt zu mir.
Die Prada-Iris ist das olfaktorische Äquivalent zu dieser Bluse. Nicht aufregend, aber so unglaublich rund und unanstößlich, dass sie immer tragbar ist und mir ein Gefühl des Wohlbefindens vermittelt. Ich fühle mich gut mit diesem Duft, ich fühle mich vielleicht sogar attraktiv.
All das passiert in einer so unaufgeregten, entspannten und subtilen Art und Weise, dass es wahrscheinlich nur ich selbst wahrnehme. Aber so lange ich dieses Gefühl der inneren Zufriedenheit nach außen abstrahle, passt es doch.
Pudrig-cremig, leicht floral und ein ganz winziges bisschen holzig - einfach herrlich zurückhaltend und angenehm. Sauber, aber menschlich gepflegt und nicht klinisch geschrubbt. Nicht “Wow” (atemberaubend), sondern ein positives “Hmmmmhmm” (wohlig seufzend).
Ich war bis vor einigen Monaten kein Fan der Iris. Dieser Duft hier hat mich mit ihr versöhnt und mir diese Tür geöffnet. Danke an “Infusion d’Iris” dafür. Einen dauerhaften Platz in meiner Sammlung hat sich dieser Wohlfühlduft definitiv verdient.

Ich kann die Provence getrost als meine zweite Heimat bezeichnen. Ich verbringe seit jeher meine Sommer an einem Verdon-Stausee, auf den gelben Felsen am Wasser umgeben von wildem Thymian, Bohnenkraut, Lavendel, Pinien, Eichen und vielen weiteren geruchsintensiven Gewächsen und im einzigartigen Licht der provenzalischen Sonne.
Die Luft ist würzig und warm, mit einer beinahe erdigen Basis.
Wundervoll - und der Duft meiner Träume.
Als ich dann letzten Sommer in Manosque einkaufen war und unter anderem im Fabrikverkauf von L’Occitane vorbeischaute, wurde dort Werbung für “Terre de Lumière” gemacht. Der Name, die Beschreibung - ich dachte wirklich, meine Gebete seien erhört worden. Noch dazu hat L’Occitane einfach Heimbonus bei mir.
Dann schnupperte ich - und selten war ich so enttäuscht. Der Duft, der mir entgegenschlug, hatte nichts gemein mit meinen Vorstellungen.
Triefender Honig, untermalt von Tonkabohne. Viel mehr rieche ich nicht, denn diese Süße bolzt alles nieder, was eventuell noch zu riechen wäre.
So fern von den feinen Nuancen der provenzalischen Landschaft unter diesen einzigartig goldenen Sonnenstrahlen.
Ich habe “Terre de Lumière” dennoch gekauft, weil ich diese Enttäuschung nicht wahrhaben wollte. Ich habe meine Erwartungen gesenkt, sodass ich jetzt sage: Netter Duft. Aber nett ist auch die kleine Schwester von...

Schon beim ersten Schnuppern war Eau des Sens eine Offenbarung für mich und ich war hin und weg. Meine Nase bekam ich den Rest des Tages nicht mehr vom Handgelenk.
Balsam für Nase und Seele in meinem Fall - und der Beginn einer großen Liebe.
Ein Duft, der frisch und würzig daher kommt; klar und rein wie ein Glas kühles Wasser.
Leicht, aber mit einer Ernsthaftigkeit, dass er zu beinahe allen Anlässen, die das Leben so bietet, passt.
Ein runder Duft, aber nicht langweilig.
Immer tragbar, immer angemessen. Nicht zu aufdringlich, aber einige Stunden deutlich wahrnehmbar für Personen um mich herum - und stets für deren Komplimente gut.
Ein Alleskönner, ein Dauerbrenner, ein Tausendsassa in meiner Sammlung, der mich innerlich jauchzen lässt und den ich nie wieder missen möchte.