Viola8

Bei Fleur du Matin gibt es gute Laune aus der Flasche, ohne dass dies einfach nur ein weiterer der allseits beliebten, beliebigen "Gute Laune-Düfte" ist.

Der Duft startet sehr frisch, zitrisch und aromatisch grün, zusammen mit einer der schönsten Geißblatt-Noten, die ich kenne. Es herrscht eindeutig eine von mir geschätzte "Cologne-Qualität". Verantwortlich hierfür ist neben Grapefruit und Zitrone vermutlich wohl auch Bergamotte. Die grünen Noten von Pinie und Kräutern passen hierzu hervorragend und verstärken den Eindruck eines mediteranen Duftes. Basilikum ist angenehm wahrnehmbar, drängt sich aber nicht in den Vordergrund.

Dieser Duft versetzt einen gleich auf einen wunderschönen, schattigen, üppig begrünten Küstenwanderweg, irgendwo frühmorgens im Süden. Die Sonne erscheint schon am Himmel und es verspricht, ein wunderbar angenehmer Sommertag zu werden. Zwischendurch hält man an, um die Landschaft zu genießen und sich olfaktorisch an Kräutern und dem üppig wild wachsenden Geißblatt zu erfreuen. Am Ende der kleinen Wanderung erholt man sich auf der Gartenveranda, um einen frischen Tee zu genießen.

Das Geißblatt taucht hier voll und rund auf, wirklich wunderbar. Alle einzelnen Elemente, also zitrisch, grün, krautig, blumig (es fällt mir schwer, andere Blumen außer Geißblatt auszumachen) ergänzen sich harmonisch zu einer Einheit.

Fleur du Matin gibt es nur als Eau de Parfum, es gibt also langanhaltende, beschwingte Leichtigkeit. Leider wurde es bereits aus dem Programm genommen. Warum trifft es immer die Besten?

Im Berliner Laden von Frau Toni fiel mir der ungewöhnliche Name Reseda auf, die Blume kannte ich bis dato nicht. Bei dem Duft war sofort klar, dass das einer für mich werden könnte, er stach unter der ganzen großen Auswahl für mich hervor. Ich gehe davon aus, dass diese Version mit der von Harry Lehmann identisch ist, sonst wären sie wohl beide aufgeführt.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ja, der Duft ist eindeutig altmodisch und klassisch, das ist für mich allerdings kein Minuspunkt, ganz im Gegenteil. Alle, die Chypre-Düfte und eine klassische, blumige und trotzdem frische Eleganz mögen, sollten Reseda unbedingt testen. Der Duftverlauf ist von Anfang bis Ende harmonisch und stilvoll. Leider ist keine Duftpyramide angegeben. Der anfängliche Eindruck ist grün, später kommen bestimmt noch Hölzer und eine Würze ins Spiel und eventuell Eichemoos.

Die Blumigkeit ist wunderbar, leider kann ich nicht beurteilen, ob die namensgebende Resedanote gut getroffen ist, da ich an der Pflanze noch nie "in echt" geschnuppert habe. Nun möchte ich für meinen Balkon unbedingt eine Reseda, leider bietet sie auch mein sehr gut sortiertes Pflanzencenter nicht an. Die Reseda scheint wohl aus der Mode gekommen zu sein. Das war nicht immer so. Schon Jane Austen und ihre Zeitgenossen und später die Viktorianer wussten sie wegen ihres Duftes (und nicht wegen der eher unscheinbaren Blüten) zu schätzen. Irgendwie habe ich die Vorstellung, dass die Reseda so ähnlich wie die Levkoje (Stock) riecht, aber wahrscheinlich liege ich da völlig falsch, ich werde es aber herausfinden.

Dafür, dass das Parfum recht preiswert ist, bekommt man einen wirklich hochswertigen, facettenreichen Duft für alle Liebhaber von "Old School"-Blumendüften. Ein Liebling für die breite Masse wird er gewiss nicht, aber das muss ja kein Nachteil sein.

Ich muss gestehen, bevor ich Besitzerin dieses Duftes wurde, kannte ich die Marke gar nicht. Ich bin drüber gestolpert, da es in der Parfümerie einen Tisch mit dem Schild "50% reduziert" gab. Da testet man ja gerne. Obiger Name sprach mich sofort an: Charme und Blätter, wer kann da schon nein sagen? Der erste Test fiel gleich positiv aus, mmh grün und Jasmin, das riecht wirklich gut, irgendwie vertraut und trotzdem ungewöhnlich. Natürlich ließ mir der Duft keine Ruhe, so dass ich am nächsten Tag erneut zur Parfümerie trabte und nach einem weiteren Test war der Kauf dann beschlossene Sache, eine sehr gute Entscheidung.

Der Duft startet sehr aromatisch, frisch und grün. Die zitrischen Elemente empfinde ich eher als untergeordnet, ein schön dezenter Minzeduft macht sich breit. Fast durchgängig nimmt man -neben dem Jasmin- die grünen Elemente wie Salbei, Majoran und Thymian wahr, allerdings ohne dass es an Salatsoße erinnert! Schnell übernimmt der sehr harmonische, frische und weiche Jasmin eine Hauptrolle. Und dann erst die Basisnote. Hier kommt eine Schwere ins Spiel, die man nach dem leichten grünen Auftakt gar nicht vermutet hätte. Der Patchouli kommt ganz ohne Gothic- oder Hippie-Assoziationen aus. Die Haltbarkeit ist hervorragend.

Ich kann meine Nase einfach nicht von meinem Puls lassen, wenn er mit C&F besprüht ist, man entdeckt immer wieder neue Facetten. Ein wunderbarer Duft fürs Kopfkino. Insofern passt es, wenn die Homepage von The Different Company das Bild eines verzauberten, mystischen Gartens aufruft, wo Zauberer, Schamanen und Hexen ihre wundersamen Pflanzen und Kräuter ziehen. Dieses Bild passt hervorragend zu diesem schönen Duft, aber jeder wird seine eigene Interpretation finden. Mir fällt gerade jetzt "Ein Sommernachtstraum" von Shakespeare ein.

Soviel vorab, man bekommt genau das, was der Name verspricht. Da ich Fresien sowohl als Blumen als auch als Duft sehr schätze, war ich erfreut, als ich eine Original-Probe überreicht bekam.

Der Auftakt ist wunderschön und gibt einen echten, natürlichen Fresienduft sehr gut wieder. Zudem ist die Kopfnote auch ausgesprochen grün und frisch. Hier gibt es nicht nur Blütenduft, sondern gleich das Grün von einem ganzen Blumenladen.
Leider verblasst dieser tolle erste Eindruck dann etwas, die Entwicklung ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht spannennd oder gar überraschend. Von den Pfeffernoten nehme ich fast gar nichts wahr. Was ich in der Herznote dann wahrnehme, sind eindeutig auch Maiglöckchen. Die aufgeführten Hölzer halten sich viel zu dezent im Hintergrund, der Eindruck ist immer noch blumig-Fresien-Maiglöckchen-lastig.

Gerade in der Basis hätte ich etwas mehr Überraschung und Substanz erwartet, stattdessen geht es leicht in Richtung stechend. Die Haltbarkeit ist trotzdem gut. Unterm Strich trotzdem noch ein schöner gradliniger Fresienduft. Fans dieser Richtigung sollten in probieren. Ich werde meine Probe gerne noch aufbrauchen, für eine Neuanschaffung reicht es aber nicht, dafür fehlt das besondere.

Dieser Duft bewährt sich bei mir mittlerweile über mehrere Jahre, normalerweise langweilen mich Düfte nach ein paar Jahren, dieser aber nicht. Dieser Duft sprudelt einem nach dem ersten Aufsprühen förmlich mit einer Explosion von Aromen und Gewürzen entgegen, so dass ich ihn regelrecht als energiespendend empfinde. Später tritt eindeutig der Honig hervor, auf eine wunderbar angenehme Art, aber trotzdem nicht zu süß. Auch Vanille, die ich normalerweise gar nicht mag, ist hier schön dezent wahrzunehmen. Wichtig für mich ist, dass das ganze überhaupt nicht ins orientalische übergeht.

TFT ist mittlerweile mein Winterklassiker, der mich jedes Jahr begeistert. Vor allem Fans von Lapsang Souchong-Tee sollten ihn unbedingt probieren, denn das ist natürlich eine der dominantesten Noten. Lapsang Souchong ist ein geräuchterter Schwarztee. Wenn er wirklich nach Zigaretten-Rauch riechen würde, so wie das offensichtlich einige empfinden, würde er nicht für mich funktionieren, da Zigarettenrauch ungefähr das ekelhafteste ist, was man riechen kann. Natürlich spricht auch Lapsang Souchong nicht jeden an, aber hier ist genau dieser Duft zusammen mit dem Gewürzbouquet wunderbar eingefangen.