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Duschgelduft - das klingt doch von Beginn an nach Abwertung. Nein, er ist nicht aquatisch. Aber langsam, so schlimm ist der Ramz gar nicht. Vorab, ich kenne den Ultra Male von JPG nicht, dessen Dupe dieser Duft sein soll. Aus dem Orient sind derartige frisch-saubere nicht gerade an der Tagesordnung.

Der Flakon gestaltet sich massiv aber schlicht. Wie abgebildet mit diversen Schriften verziert. Was die Schlagwörter auf dem Flakon für einen Duftbezug und somit tieferen Sinn haben, kann ich nicht beurteilen. Viel mehr gibt's zum äußeren auch nicht zu berichten.

Der erste Sprüher startet mit der Birne und Minze außerordentlich frisch. Hier äußert sich das Duschgel am stärksten. Clean und anstandslos. Ziemlich schnell streuen Kardamom und Salbei, wobei ersteres dominant auftritt, eine maskuline Würze in den Auftakt. Die frisch würzige Mischung gefällt an dieser Stelle sehr. Der Duschgel-Vibe geht nicht verloren, sondern wird nun sehr attraktiv. Irgendwie harmonieren die Noten sehr miteinander. Ich denke der Kardamom ist hier die Schlüsselkomponente. In der Basis runden Moschus, Amber und Patchouli wahrnehmbar ab. Den Amber hätte es hier mMn überhaupt nicht gebraucht. Auch wenn dieser nicht allzu laut auftritt, dieser künstliche Hauch riecht in der Basis fast schon schäbig. Manch einer wird es vielleicht gar nicht mal so wahrnehmen. Nicht, dass ich Amber generell verabscheue, aber hier passt die Note einfach nicht. Vanille kann ich kaum bis gar nicht rausriechen. Dennoch, der Duft stellt insgesamt ein sehr sauberes und zugleich männlich anziehendes Gesamtbild dar. Nicht unbedingt etwas für die junge Generation (18-28 Jahre), aber drüber allemal.

Die Haltbarkeit ist Lattafa typisch bärenstark. Die Sillage einen Tick schwächer, wobei das Adjektiv "schwächer" kein Minus in dem Fall bedeuten soll. Projizieren tut er dennoch ganz gut. Bei solch konzentrierteren Düften empfehle ich immer ein herantasten an die korrekte Dosierung. Zwei Sprüher vom Ramz sollten hier für 7-8 Stunden durchaus reichen. Natürlich reagiert jede Haut anders. Grundsätzlich gilt hier: viel hilft nicht viel.

P/L-Verhältnis ist grandios. Punkt. Auch hier typisch Lattafa. So jetzt hab ich den Ultra Male überhaupt nicht einbezogen. Ja weil ich ihn nicht kenne. Da viele in ihre Rezensionen den Bezug zum Ultra Male herstellen, hoffe ich, dass diese Rezension euch dennoch einigermaßen hilft.

Günstige Düfte aus dem Orient sind ja zumeist aus der Erfahrung heraus qualitativ gut bis hochwertig und immer für eine positive Überraschung gut. Aus dem Hause Lattafa dürften einige solcher Fälle allseits bekannt sein. Der Kashaf ist als unisex Duft nicht ganz so bekannt, auch nicht hier im Forum, wie man an den Bewertungen ableiten kann. Bei einem Preis von lächerlichen 10 Kröten, habe ich das Experiment mal gewagt. Für viele andere Orientaler habe ich bislang durch die Rubrik "ähnliche Düfte" immer eine Orientierung gehabt.

Der Kashaf kommt mit einem wunderschönen zylindrischen Glasflakon her, der mit goldener Schrift und gold "verchromten" Deckel versehen ist. Dabei ist der Flakonkorpus an der Oberfläche angenehm gemustert, im Querschnitt stelle man sich ein Stoppschild mit gefühlt 20 statt 8 Ecken vor. So ist die Zylinderoberfläche nicht ganz glatt, liegt demnach sehr gut in der Hand. Die dunkleblaue Farbgebung finde ich ebenfalls optisch gelungen.

Wie darf man den Duft nun beschreiben? Hier sind ja keine Duftnoten bzw. keine Duftpyramide angegeben. Lattafa selbst gibt auf seiner Homepage keine einzelnen Komponenten, sondern nur Duftrichtungen vor. Kopfnote blumig, Herz fruchtig-würzig und die Basis Moschus holzig. In der Kopfnote herrscht tatsächlich eine sehr blumige Frische, die an frisch gewaschene Wäsche erinnert. Hier ähnelt der Duft mMn dem Kenzo Power. Rasch kommt eine Fruchtigkeit rein, wobei ich sehr deutlich Himbeere heraus rieche. Zusammen mit dem blumigen Akkord aus der Kopfnote ist das frische-Wäsche-Erlebnis komplett. In der Basis dominiert eher Moschus und sehr süßliche Noten. Holzig ist der Duft, wenn überhaupt, nur unterschwellig. Die Basis taucht die frisch gewaschene Wäsche in Sirup. Ein süßer Topf aus Blumen und cremiger Himbeere. Himbeere satt. Nicht stechend, durchaus gefällig. Insgesamt am Anfang durchaus Kenzo Power Vibes (ohne dessen Dupe zu sein), driftet aber mit der Basis eindeutig in die Himbeer-Süße ab.

Die Haltbarkeit ist gut bis sehr gut (Lattafa eben), die Sillage überdurchschnittlich bis mittelstark. Ich würde ihn anfangs leicht auf der Haut dosieren und dann eventuell anpassen. Für 10 Euro bekommt man hier etwas sehr gescheites. Definitiv unisex, wenn nicht sogar etwas femininer. Man(n) sollte sich hier durchaus trauen. Tut dem Geldbeutel nicht weh.

Nach längerer Zeit wollte ich mir mal wieder einmal einen Duft aus der "Champions League" a la Dior Homme Intense oder ähnliches gönnen. Einen wahren Designer. Und da bin ich nach einiger Recherche beim Guerlain gelandet. Aufgrund der Duftrichtung habe ich mich dann für den L'instand Homme EdP entschieden. Gourmandig süße Düfte gefallen mir grundsätzlich, vor allem Designer wie den ebend genannten DHI. Schlussendlich hat mich auch der Guerlain überzeugt. Wie genau, lest ihr in den nächsten Abschnitten.

Zunächst aber zum Äußeren, dem Flakon. Was soll ich sagen, zwar ist dieser nichts außergewöhnliches, aber dennoch hat er haptisch und optisch irgendwie was. Etwas edles und geschmeidiges an sich. Vom Glaskörper über die Aufschrift bis hin zum Deckel. Der Gesamteindruck passt hier für das Auge einfach. Das ist ganz bestimmt so gewollt. Die hellbraune, karamellartige Farbe des Duftes rundet den schicken und edlen Look perfekt ab.

Karamellartige Farbe = Karamellduft? Nein. Viel, viel besser. Die Kopfnote wird hier ja von vielen als altbacken und unpassend angepriesen. Ich habe hier oft Kommentare wie "Gott sei Dank ist die Kopfnote nach einer Minute vorbei" gelesen. Dabei finde ich diese als ein sehr angenehmes Opening. Harzige Zitrusnoten eröffnen die herrlich elegante Runde der Gentleman. Und ja, es duftet halt nunmal etwas "altbacken". Ich würde es liebevoll als "retro-zart" umschreiben. Mich stört es überhaupt nicht. Die Noten passen dort genau rein. Die zarte Eröffnungsrunde ist, wie von den meisten beschrieben, rasch vorbei. Vielleicht sind es 2-3 Minuten. Danach werden die ersten Blüten auf den Tisch der Gentleman gestellt. Patchouli und Neroli lassen die feine "Retrozärte" nicht gänzlich abebben, Jasmin streut eine leicht süß-blumige Komponente mit rein. Es dauert nicht lange, bis die Herren heiße Schokolade auf hölzernen Tablets ordern. Die Kakaonote verschmilzt dabei herrlich mit dem blumigen Akkord. In Folge entsteht ein wunderbar warmer Gourmandcocktail, der die Retrozärte nun in den Hintergrund drängt. Patchouli steuert hier eine leicht erdige Würze bei, ohne die angenehme Süße zu stören. In diese Komposition gesellen sich die Hölzer nun unterschwellig bei. Kakaogourmand harmoniert sehr gut mit den Hölzern. Die Gentleman kleckern die heiße Schokolade auf Ihre Anzüge. Es stört niemanden. Die Anzüge sind kakaobraun und es duftet herrlich. Die Zigarren bleiben aus.

Die Haltbarkeit ist mit gut 7 Stunden auf meiner Haut durchaus überdurchschnittlich. Reicht allemal für eine Gentlemanrunde. Oder für ein Date. Viele Damen werden beeindruckt sein. Einfach ein toller Ausgeh-Duft, auch für Sommerabende. Die Sillage ist sehr angenehm, garantiert wahrnehmbar. Wie weiter oben erwähnt, ein Duft aus der Königsklasse. Vielleicht nicht Lostopf 1 (da würde ich die Marlys und Xerjoffs einsortieren), aber allemal 2 und 3. Damit keine Verwirrung herrscht: das mit den Lostöpfen kommt aus dem zuvor genannten europäischen Spitzenfußballwettberwerb. Ich denke viele von euch werden meine Metapher verstehen :D

Vom Preis her ist er für den 100ml Flanker derzeit auf jeden Fall unter 100€ zu haben. Für das, was der L'instand bietet, geht das in Ordnung finde ich. Gourmand Liebhaber sollten hier definitiv zur Probe schnüffeln. Lohnt sich!

Zitrisch-frisch, leicht pfeffriger Aquat mit Holzbasis. So könnte man den Legend Spirit von Montblanc kurz und knackig beschreiben. Klingt sehr unspektakulär, nach einem Allerwelts-Sommerduft. Aber möchte er das auch nicht sein? Ob er möchte oder nicht, er ist es. Und er macht es gut.

Der Flakon ist schlicht und bauchig, analog zu den anderen Düften aus der Legendreihe. Die weiße Farbe passt sehr gut zum Image, mal was anderes als das typische aquablau von anderen Aquaten. Der Flakonkopf ist verchromt, ebenso die Kappe. Fühlt sich haptisch ganz gut an.

Welche Zutaten sind in einem frischen Duft sehr oft gelistet? Richtig, Zitrusfrüchte. Hier liefern Bergamotte und Grapefruit einen lecker frischen Auftakt, der durch den Pfeffer leicht verstärkt wird. Letzteres schwächt nach einigen Minuten ab und wird von aquatischen Noten - und damit eine leichte Synthetik hereinbringend - abgelöst. Das synthetische stört mich aber kaum, der Akkord bleibt bis dato stets frisch. Kardamom und Lavendel steuern nunmehr blumig-süße Noten herbei, ich würde ab hier sogar von einer leichten Cremigkeit sprechen. Aber wirklich nur sehr leicht, vielleicht bilde ich mir das nur ein. Moschus und diverse Hölzer runden den frischen Duft ab, wobei er nicht komplett ins holzige abdriftet, sondern grundsätzlich zitrisch-frisch bleibt. Die Hölzer passen aber mMn durchaus zum Gesamtbild des Legend Spirit.

Schade, dass H/S nicht etwas mehr Power mitbringen. Nach 4 Stunden ist er bei mir nur noch hautnah. Der Duft eignet sich perfekt als Alltagsduft von Frühling bis Spätsommer. Ob im Büro, beim Sport, zuhause oder im Strandurlaub. Gut, für Dates würde ich hier vielleicht etwas anderes empfehlen. Dafür ist der Legend Spirit zu frisch und sportlich. Preis/Leistung passt hier auch noch. Für alle Aquatenfans und Freshie-Liebhaber kann ich diesen hier sehr empfehlen!

Grundsätzlich bin ich ja Befürworter von Düften aus dem Orient. Da der Craze vom Armaf auch ein Clon vom Pegasus sein soll, erwachte meine Neugier besonders. Ich erwartete - wie hier angegeben - einen süßen Orientaler, der vielleicht nicht allzu betört. Von dem hier wurde ich echt enttäuscht.

Aber zunächst zum Flakon. Viele von euch verabscheuen den Flanker ja regelrecht. Ich aber finde, dass es das schönste an dem Produkt ist. Naja, der Inhalt konnte mich nicht überzeugen, wenigstens das Äußere. Klar, etwas breit ist er schon. Für kleinere Hände sehr unpraktisch. Der Korpus wird von einem Kunstledergürtel umarmt, nice anzusehen. Der verchromte Plastikdeckel zieht sich über die gesamte Breite und scheint nicht gut zu halten, er hält aber.

Jetzt zum wesentlichen. Der braune Sirup aus dem so "hässlichen" Flakon. Meiner Meinung nach beginnt er gar nicht mal so übel, Kreuzkümmel und Heliotrop dominieren hier, die Bergamotte kommt nicht zu Wort. Jasmin und Lavendel steuern nun die ersten süß-blumigen Noten herbei, wobei die Mandel eine übergeordnete Rolle spielt. Diese macht den Duft im mittleren Stadium ja noch durchaus angenehm bis die Basisnoten mit Vanille und Amber meine Geruchszellen stechend gewaltsam penetrieren. Süß stechende Synthetik ballert die letzten Signale in meine Synapsen und lässt die Mandel karamellisieren. Ab jetzt finde ich die Mandel auch nicht mehr wohltuend. Schade eigentlich. Dabei dosiere ich die orientalischen Düfte stets sehr vorsichtig.

Die Haltbarkeit und Sillage sind stark. Dosiert man hier über - wie es viele Menschen draußen (und drinnen) tun - verpestet man regelrecht seine Umwelt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das auch angenehm für den Träger ist. Den Pegasus von Marly kenne ich nicht. Ich glaube viele die ihn kennen und mögen, mögen auch den Craze. Daher hat er absolut seine Daseinsberechtigung. Für mich persönlich ist das eine orientalische Einheitssuppe, die nichts außergewöhnliches darstellt und gefühlt tausende Male draußen (von nahezu) jedem schonmal wahrgenommen wurde. Und das leider bestimmt viel zu oft in Überdosis.