Yuki68

Eau de Cacao zur Weihnachtszeit, macht Bäuche dick und Hüften breit. Und verursacht Bilder in meinem Kopf.

Szenario 1: Ich nehme eine Tasse, gebe Kakao und Zucker hinein, gieße das Ganze mit heißer Milch auf und rühre gut um. Ein Schuss Rum darf nicht fehlen. Zur Krönung kommt ein Sahnehäubchen oben drauf. Man nennt das Ganze auch Russische Schokolade.

Szenario 2: Unser Dorfbäcker stellt in der Weihnachtszeit selbst Pralinen her. Kugeln aus weißer, Vollmilch- und dunkler Schokolade. Gefüllt mit unterschiedlichen Trüffelsorten. Von Pina Colada bis hin zu Cognactrüffeln ist alles dabei. Die Teilchen schmecken himmlisch.

Eau de Cacao ist für mich wie eine Mischung aus den genannten Szenarien. Mir steigt der warme Rum-Kakao in die Nase, ich rieche aber auch Schokolade. Sehr zuckrige Schokolade. Es ist, als würde ich meine Nase ins Pralinentütchen halten. Vor allem die weißen und die Vollmilchpralinen nehme ich wahr. Gefüllt mit Vanilletrüffel. Und Rumtrüffel. Lecker!

Wenn ich mir die Duftpyramide so ansehe, dann geben Schokolade, Praline und Vanille den Ton an. Rum rieche ich direkt nach dem Aufsprühen. Die restlichen Zutaten sind im besten Fall zu erahnen, wirklich riechen kann ich sie nicht. Ein unglaublich leckerer Duft! Allerdings muss ich Lust darauf haben. Ich mag nicht jeden Tag wie eine Pralinenschachtel riechen. Aber wie Forrest Gump schon sagte, das Leben ist eine Pralinenschachtel. Insofern riecht Eau de Cacao wie das Leben. Das sollte man genießen. Und genau hier schließt sich der Kreis!

Falls das alles ein bisschen wirr klingt, muss ich zu meiner Entschuldigung sagen, dass ich mich in einer Art Schoko-Delirium befinde. Einem kuscheligen Schoko-Delirium. Das bei mir sogar relativ kräftig ausfällt. Leider aber nicht übermäßig lange andauert. Nach drei bis vier Stunden habe ich das Bedürfnis nachzusprühen. Aber man soll ja nicht übertreiben mit der Schokolade. Insofern ist die Haltbarkeit nicht negativ zu werten. Davon abgesehen: ich bekomme von diesem Duft Lust auf Süßes. Ehrlich! Würde ich den ganzen Tag über intensiv nach Trüffelpralinen duften, wären die Konsequenzen vermutlich erschreckend!

So, jetzt genieße ich noch ein bisschen Eau de Cacao und verkneife mir die Schokolade. Zumindest versuche ich es!

Viel wurde in den letzten Wochen bereits geschrieben über “Quelques Notes d´Amour”. Einerseits war ich neugierig auf den Duft, andererseits bin ich gerade mit Yves Rocher-Düften schon so oft auf die Nase gefallen, dass ich einen Kauf nicht wirklich in Betracht zog. Als ich dann noch las, dass es sich um einen Rosenduft handelt, hatte ich eigentlich kein Interesse mehr daran. Eigentlich. Denn dann bekam ich einen Brief von Yves Rocher mit einer Probe. Eines dieser mit Parfum getränkten Tüchlein, die zwar meist nicht exakt den Duft wiedergeben, aber an denen man sich durchaus orientieren kann. Ich testete also, es erinnerte mich enorm an “Moment de Bonheur”. Den mag ich nicht besonders, also hakte ich das Thema ab. Stunden später wunderte ich mich über den tollen Duft in meinem Wohnzimmer. Was in aller Welt war das? Ich grübelte und suchte, dann sah ich es: ich hatte das Tüchlein am Tisch liegen lassen und einfach vergessen. Inzwischen war es staubtrocken, aber der Geruch, der davon aus ging, war ein Gedicht! So kam es, dass ich mir “Quelques Notes d´Amour” doch noch online bestellte. Ich habe mich spontan verliebt!

Über den Flakon muss man nicht viel sagen, der ist einfach nur schön. Viel wichtiger ist der Inhalt!

Als ich mir den Duft zum ersten Mal aufgesprüht habe, war ich anfangs ein bisschen enttäuscht. Er war sehr leicht und frisch, auf meiner Haut kaum wahrnehmbar. Sollte ich mich schon wieder verkauft haben? Nach einer knappen halben Stunde stieg mir dann allerdings ein Duft in die Nase, den ich so nicht erwartet hatte. Ich konnte eine sanfte Rose wahrnehmen, eine rosa Teerose, klein, ein bisschen schüchtern und zart. Diese Rose wurde bestäubt mit einer ordentlichen Portion Puder! Und der Puder wurde mehr, entwickelte sich zu einer wahren Puderwolke, der die Rose einhüllte, ohne sie zu erdrücken. Viel hätte aber nicht mehr gefehlt! Der Puder ist süß, sehr süß sogar. Aber er provoziert keine Zahnschmerzen, er hellt die Stimmung auf. Eine wahre Wohlfühl-Puderrose!

Ganz leicht nehme ich die Hölzer unter der Puderschicht wahr. Sie drängen sich aber nicht hervor, sie passen nur auf, dass die Puderrose nicht zur kandierten Rose wird. Den Patchouli kann ich nicht erriechen. Schade eigentlich, denn ich liebe Patchouli. Wenn er da ist, dann ist es ein sanfter und gezähmter Patchouli, der nichts Erdiges oder gar Gruftiges an sich hat.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich sich die Düfte entwickeln. Der Duft wird hier von den meisten als holzig und eher dunkel beschrieben. Bei mir wird er zur leuchtend hellen rosigen Puderwolke!

Die Sillage ist mittelmäßig, sie lässt allerdings relativ schnell nach und der Duft wird hautnah. Die Haltbarkeit liegt bei mir bei ziemlich genau 4 Stunden, dann ist er komplett verschwunden. Im Vergleich zu den meisten anderen Yves Rocher-Düften ist das eher hoch, allgemein gesehen aber unbefriedigend. Es ist auch wirklich der einzige Punkt, den ich kritisieren muss.

Ist es Liebe? Nun, es gibt bei mir Tage (die sind deutlich in der Überzahl), an denen ich kräftige Düfte bevorzuge. Manchmal ist mir aber nach leiseren Duftkandidaten. Für diese Tage ist “Quelques Notes d`Amour” perfekt. Ein Duft zum Einkuscheln und Wohlfühlen, wenn es draußen grau und trübe ist. Doch, es ist Liebe und ich freue mich, dass Yves Rocher diesen schönen Duft auf den Markt gebracht hat!

Ich erinnere mich noch gut an den Herbsttag im Jahr 2005, als ich in einer Modezeitschrift ein Pröbchen Omnia Crystalline entdeckte. Es war so ein Teil, wo man eine Folie abziehen muss und dann das Handgelenk dran reibt. Ich dachte mir “Oh, das probiere ich mal aus”, wobei ich keine großen Erwartungen hatte. Aber dann – ich war einfach nur begeistert und musste den Duft haben. Sofort! Kurz danach zog ein 65 ml-Flakon bei mir ein. Wenn ich nach den Einordnungen hier gehe, dann war das wohl nicht die ideale Jahreszeit. Aber dazu gleich mehr!

Oft lese ich bei Parfumo, dass der Flakon hässlich sei. Um ehrlich zu sein, ich finde ihn nicht hässlich. Eher ungewöhnlich! Allerdings ist er ziemlich unhandlich, vor allem wenn man eher kleine Hände hat. Aber man gewöhnt sich dran. So hat man einen Duft und Handgymnastik in einem! :)

Omnia Crystalline riecht an mir edel, leicht holzig und wunderbar warm. Als aquatisch empfinde ich ihn überhaupt nicht! Den Bambus rieche ich deutlich heraus, genau wie das Holz. Nashi geht auf meiner Haut irgendwie verloren. Die Nashibirne riecht aber auch nach nicht wirklich viel, jedenfalls die aus der Obstabteilung nicht. Für mich war dieses Parfum immer der ideale Büroduft: angenehm, unaufdringlich und mit deutlichem Wohlfühlfaktor. Die Sillage empfinde ich als mittelmäßig. Sie ist wahrzunehmen, aber sie erschlägt niemanden und man muss schon nahe an seinen Mitmenschen sein, damit diese den Duft riechen können.

Omnia Crystalline ist der Duft, zu dem ich die meisten Komplimente bekommen habe. Vorzugsweise von Kolleginnen. Ich erinnere mich aber auch gut an eine andere Begebenheit, als ich nach der Arbeit zur Krankengymnastik musste und mich die Dame dort schnuppernd gefragt hat, welchen tollen Duft ich denn trage! Und hier komme ich zur Jahreszeit und zur Haltbarkeit.

Ich habe den Duft wie erwähnt im Herbst 2005 gekauft und im Winter 2005/2006 exzessiv getragen. Damals habe ich meine Düfte noch nicht den Jahreszeiten zugeordnet, sondern einfach getragen, wonach mir gerade war. Und dieser Winter war kalt! Ich habe Omnia Crystalline morgens um 5.30 Uhr aufgesprüht, im Laufe des Tages aber nicht nachgelegt. Der Flakon wäre auch wirklich zu groß gewesen, um ihn in die Tasche zu stecken und Taschensprüher besaß ich damals nicht. Die Krankengymnastik fand nachmittags um 15.00 Uhr statt. Demzufolge konnte man den Duft 9 1/2 Stunden später noch deutlich riechen! Und das bei gerade mal drei Sprühern!

In diesem Sommer habe ich ihn bei warmen Temperaturen getestet, da war er nach zwei Stunden weg. Gerade trage ich ihn wieder, draußen ist es ziemlich kalt. Und er ist richtig intensiv. Sollte der Duft trotz seiner Leichtigkeit doch eher ein Herbst/Winterduft sein? Egal, ich trage ihn künftig nur noch, wenn es kühler ist, da finde ich ihn einfach besser.

Für mich ist Omnia Crystalline ein herrlicher Duft, wenn man nicht auffallen aber dennoch gut riechen möchte. Im Beruf, bei Familienfeiern oder einfach Zuhause zum Wohlfühlen. Und da in meinem Flakon noch einige Milliliter enthalten sind, werde ich ihn in der nächsten Zeit mal wieder richtig genießen!

Flowerbomb kennt offensichtlich jeder. Zugegeben, ich kannte den Duft bisher nicht. Mich hat die Beschreibung abgeschreckt, so hatte ich wenig Interesse, ihn zu testen. Aber nachdem ich nun ein Pröbchen erhalten habe, wurde ich doch neugierig. Und der Duft hat mich überrascht, in vielerlei Hinsicht.

Ich habe das berühmte Blumengeschwader erwartet. Doch als ich ihn aufgesprüht habe, roch ich als erstes Tee. Stark gezuckerten Tee. Dieser wurde immer süßer, ich hatte tatsächlich das Gefühl, in eine Zuckerwattewolke gehüllt zu sein! Ein paar Blümchen blitzten langsam hervor, aber nur ganz wenige, schüchterne. Dann bekam der Duft eine Note, die mir bekannt vorkam. Ich überlegte wirklich lange, bis ich den Geistesblitz hatte: “Miro Pretty Flamingo”! Auch wenn die Duftpyramide unterschiedlicher nicht sein könnte, nahm ich ihn hier wahr: den Duft nach Karamell. Und er wurde stärker und stärker. Ich fühlte mich wie ein wandelndes Karamellbonbon!

Ich mag Karamell. Ich liebe mein Pretty Flamingo. Aber ich habe nicht erwartet, dass Flowerbomb ebenfalls nach Karamell riecht. Doch ich gebe zu, das ist wahnsinnig lecker! Ich könnte in meinen eigenen Arm beißen!

Das Karamell ist nicht ganz so quietschsüß wie beim Miro-Kollegen. Liegt das am Patchouli? Ich weiß es nicht. Zwar bin ich ein riesiger Patchouli-Fan, aber hier kann ich ihn beim besten Willen nicht identifizieren. Um ehrlich zu sein, ich kann gar keine der aufgeführten Noten wirklich identifizieren! Der Duft verbindet sich zu einer süßen, leckeren, gourmandigen Einheit. Ich mag das, auch wenn ich inzwischen von den Gourmands größtenteils wieder abgekommen bin. Aber Flowerbomb trifft dennoch meinen Geschmack. Nach und nach wird er übrigens ein bisschen blumiger, das extreme Karamell verabschiedet sich teilweise. Aber nur teilweise! Die Süße verliert dieser Duft nie, aber das soll wohl auch nicht sein.

Die Sillage empfinde ich als relativ kräftig. Allerdings kam von meinem Freund kein Kommentar, obwohl ich mich reichlich eingesprüht habe. Er scheint es zumindest nicht als überladen zu empfinden. Gut so! Leider überzeugt mich die Haltbarkeit überhaupt nicht. Nach knappen drei Stunden hat er sich fast komplett verabschiedet, was für diese Preisklasse in meinen Augen nicht akzeptabel ist. Mein Miro Pretty Flamingo hält mindestens 6 Stunden durch...

Mein persönliches Fazit: ein schöner Duft für Frauen, die Süßes lieben. Leider hinsichtlich der Haltbarkeit völlig überteuert. Falls Düfte auf eurer Haut prinzipiell lange anhalten, dann ist Flowerbomb aber auf jeden Fall einen Test wert!

Ist das wirklich so?

"Downtown" war in meinem Probenpäckchen enthalten und hat mich von Anfang an sehr interessiert, da ich vor 25 Jahren passionierte Calvin Klein-Trägerin war, damals allerdings war es "Obsession". Die bisherigen Kommentare haben mich innerlich darauf vorbereitet, dass es sich hier um einen eher zarten Duft handelt und nicht um einen Kracher wie genanntes Obsession. Ich bin aber immer gerne offen für Neues, so konnte ich es kaum erwarten, den Duft aufzusprühen.

Gesagt, getan. Ich habe gesprüht und das nicht zu knapp. Und es passierte erst mal gar nichts. Ich war irritiert. wo sind die zitrischen Noten? Die Birne? Die Pflaume? Mit der Nase am Arm geschnuppert: oh, da ist etwas! Etwas frisches und ganz leichtes, kaum wahrzunehmen. Einzelne Duftkomponenten waren schon gar nicht zu erkennen. Ich habe abgewartet. Aus 30 cm Entfernung konnte ich gar nichts riechen. Also die Nase wieder in Richtung Arm bewegt und erneut geschnuppert. Jetzt roch es blumig. Wie ein Korb Blumen, der unter einer zentimeterdicken Zuckerschicht begraben ist. Hallelujah! So viel Zucker kenne ich nur von gewissen Essence-Düften aus meinem Drogeriemarkt. Mein Backenzahn fing an zu pochen. Aber ich hielt durch. Karies aufgrund eines Duftes ist wissenschaftlich nicht erwiesen. Wird schon nichts passieren!

Viel mehr passierte auch nicht. Damit meine Mitmenschen den Duft riechen können, müssten sie schon mit der Nase an mir kleben. Das macht "Downtown" in meinen Augen alltags- und bürotauglich, gleichzeitig aber auch völlig überflüssig. Soll heißen: Sillage gibt es nicht. Die Haltbarkeit ist schwer abzuschätzen, wenn man den Duft eh kaum riechen kann. Nach einer Stunde gibt meine Nase auf, baut sich warnend vor meiner Duftfresserhaut auf und befiehlt, umgehend etwas Schwereres aufzulegen. Diesem Befehl komme ich gerne nach...

In Downtowns Bürogebäuden ist "Downtown" sicherlich gut aufgehoben. Great ist er aber nicht. Für die Fans der ganz leichten Düfte aber eventuell eine Testung wert!