26.11.2021 - 07:47 Uhr

Pollita
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Pollita
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Die „Königin“
Schätzchen, ich benötige unbedingt diese und jene Berichte. Baby kümmer Dich um dies, Darling, erledige das, Sweetheart, ich brauche unbedingt Deine Hilfe. So ging es vom ersten Tag an, als D. in meinem damaligen Unternehmen angefangen hatte. Eine attraktive Dame in den Fünfzigern mit überschaubarem Ausbildungshintergrund und entsprechend geringen Qualifikationen. Das machte sie mit ihrem bestimmenden Verhalten allerdings locker wieder wett. Sie war sowieso die Größte, die „Königin des Unternehmens“, nannten wir sie unter Kollegen manchmal scherzhaft, wenn sie es nicht mitbekam. Auf den ersten Blick sympathisch, auf den zweiten herrschsüchtig mit großem Talent, Leute herumzukommandieren und klein zu halten.
D. trug meistens Flowerbomb in hohen Dosen. Man konnte immerzu riechen, wenn sie bereits im Gebäude war. Wenn es nach in Patchouli und in literweise Zuckerwasser ertränkten Rosen, Freesien und Orchideen in den Fluren duftete, war auch ihr Organ oft schon zu hören. Leise? Kannte und konnte sie nicht. Wie geht das? Klar, als „Königin“ der Firma muss man schließlich wahrgenommen werden. Olfaktorisch wie auch akustisch. Vielleicht machte sie damit auch so manches Halbwissen oder Nichtwissen wieder wett. Oder war zumindest selbst überzeugt davon.
Ich war ihr Schätzchen, Baby, Darling usw. Ich fand das mindestens so erniedrigend wie ihre Art, mich herumzuscheuchen und so schlimm fand ich auch ihr Parfum.
Vor wenigen Jahren traf ich sie – privat. Und bei aller oberflächlichen Nettigkeit ließ die erste unterschwellige Beleidigung nicht lange auf sich warten.
Ja, D. und Flowerbomb. Ich habe mich sehr schnell nicht mehr bemüht, die beiden zu mögen. Und auch andere Fruitchoulis werden ganz sicher aufgrund dieser Assoziation heute und in Zukunft schlechte Karten bei mir haben. Genauso, wie solche „Firmenköniginnen“.
D. trug meistens Flowerbomb in hohen Dosen. Man konnte immerzu riechen, wenn sie bereits im Gebäude war. Wenn es nach in Patchouli und in literweise Zuckerwasser ertränkten Rosen, Freesien und Orchideen in den Fluren duftete, war auch ihr Organ oft schon zu hören. Leise? Kannte und konnte sie nicht. Wie geht das? Klar, als „Königin“ der Firma muss man schließlich wahrgenommen werden. Olfaktorisch wie auch akustisch. Vielleicht machte sie damit auch so manches Halbwissen oder Nichtwissen wieder wett. Oder war zumindest selbst überzeugt davon.
Ich war ihr Schätzchen, Baby, Darling usw. Ich fand das mindestens so erniedrigend wie ihre Art, mich herumzuscheuchen und so schlimm fand ich auch ihr Parfum.
Vor wenigen Jahren traf ich sie – privat. Und bei aller oberflächlichen Nettigkeit ließ die erste unterschwellige Beleidigung nicht lange auf sich warten.
Ja, D. und Flowerbomb. Ich habe mich sehr schnell nicht mehr bemüht, die beiden zu mögen. Und auch andere Fruitchoulis werden ganz sicher aufgrund dieser Assoziation heute und in Zukunft schlechte Karten bei mir haben. Genauso, wie solche „Firmenköniginnen“.
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