Zofi

Was für ein schöner Duft! Widerspricht sich mit der Überschrift, sagt ihr? Nein, Badreiniger riecht ja auch fein :-)

Eau de Minthé ist für mich ein Sauber-Duft.
Frisch gewischt, frisch gewaschen, frisch gereinigt.
Würde man verlangen, Eau de Minthé bildlich zu beschreiben, wäre es mein Bankberater. Absolut freundlich, etwas älter, immer im frisch gebügelten Anzug und gestärktem Hemd.
Dieses Parfum ist für mich der Inbegriff von schönen Männern 40+ in noch viel schöneren Anzügen und Lederschuhen - und Kaugummi kauend! Denn irgendwie muss man ja die Minze auch unterbringen.

Ich, weiblich, 30, trage ihn sehr gerne, ohne Anzug und mit Sneaker ;-).
Er gefällt, das sogar sehr gut, ist aber auch ein People-Pleaser, würde ich behaupten.

Haltbarkeit ist... naja, ok, Silage gut.

So ungefähr riecht Gentle Fluidity Silver für mich.

Seit ich "erwachsen" bin (HA, das wären schon ein paar Jahre) oder besser gesagt, seitdem ich mich erwachsen fühle, bin ich irgendwie komplett weg aus der süßen Parfümecke.
Mittlerweile trage ich hauptsächlich Männer-/Unisexdüfte, ab und an gibts einen kleinen Ausreißer ins Zuckerwattenparadies.

Gentle Fluidity Silver hab ich mir vor Jahren mal bei MFK direkt als eine Probe mitbestellt.
Genauso wie das Gold - welches für mich ganz schlimm riecht.
Aber Silver... Hut ab - sehr maskulin, sehr geil!


Ich fühle mich, als würde ich in einem Meer aus Gin Tonic (welches by the way fast der einzige alkoholische Drink ist, den ich gerne trinke...) schwimmen. In einem glänzenden Edelstahlpool. Oder einer riesigen Chromwanne.
Oder als würde man Badezimmerarmaturen mit Gin waschen... wobei das klang in meinem Kopf deutlich appetitlicher als hier ausgeschrieben.
Egal, zurück zum Thema:

Der Opener ist DEFINITIV laut. Sehr viel Wacholder, etwas Zitrus kommt dann nach.
Und eigentlich bleibt es bei mir so.
Haltbarkeit ist unglaublich, bin ich aber von MFK so gewöhnt.
In meiner Nase ist GFS doch eher auf der maskulinen Seite, nicht ganz so unisex. Aber das macht überhaupt nichts.
Für mich auch ein absoluter Komplimentmagnet - wenn auch hauptsächlich von Frauen.
Die fühlen sich aber, genauso wie ich vermutlich, gerade wegen der maskulinen Richtung so angezogen.

Für mich dieses Jahr definitiv mein Sommer-Allrounder!

Im Sommer eine Rezension über diesen Duft zu schreiben ist halt schon... speziell, aber wir haben letztens im Büro darüber gesprochen und nun wird getippt :-)

Yog Nog soll winterlich nach Butterscotch, Gewürznelke, Moschus und Achtung, jetzt kommts - Kuchen riechen.

Letzteres trifft komplett zu.
Yog Nog ist mein spezieller Winterduft. Speziell, weil: kommentarlos kann man den nicht tragen.

Jedes Mal werde ich angesprochen:

"Haben Sie Kekse dabei?"
"Warum riecht es hier nach Kuchen?"
"Hier riecht es wie in einer Zuckerbäckerei!"

Im Jänner habe ich mal zum Geburtstag meines Kollegen, einen Guglhupf gebacken. Und ich muss, ohne hier überheblich klingen zu wollen, sagen, dass mein Guglhupf der Beste in der Umgebung ist.
Jeder, der davon nascht, nascht mindestens 2,3 Stück und will das Rezept.

Ich komme ins Büro, Guglhupf in der Hand, Yog Nog auf der Haut.
"Ist der Kuchen für mich?!"
"Klar, hast ja auch Geburtstag!"
"Den riecht man durchs ganze Haus!"

Nur riecht nicht der Kuchen durchs ganze Haus sondern Yog Nog. Und das nicht zu schmal!

So wurde ich von meinem Kollegen begrüßt.
Ich glaube, du meinst mich - riech mal!

Meine Beziehung zu BR540 ist ja speziell.
Vor einigen Jahren meinte meine Mutter zu mir: "Ich glaube, ich habe bei meiner Kollegin heute den schönsten Duft der Welt gerochen!"

Das ist mal eine Ansage.
Sie hat sich daraufhin auch einen Flakon gegönnt und als ich dann bei ihr zu Besuch war war ich hin und weg.
Wie unglaublich geil (!) riecht denn dieses Parfüm? Geschmolzenes Plastik, Zuckerwatte, Zahnarzt, Latex.

Daraufhin, ihr werdet es schon erahnen, kam auch mein Flakon an.

Und was soll ich sagen?
An mir kommt die Plastik/Latexnote leider deutlich weniger raus als bei anderen, jedoch ist die Süße, die die Zuckerwatte-Assoziation bringt, nicht so pappig. Leicht angebrannt sogar.


Baccarat Rouge und ich führen seit nun knapp 6 Jahren eine offene Beziehung.
Wir lieben uns, heiß und innig.
Aber nicht jeden Tag, auch nicht jede Woche.
Ich greife immer wieder auf ihn zurück, Tages- und Jahreszeitenunabhängig.
BR540 geht in meiner Nase immer - die Dosierung machts.

Komplimente bekomme ich zuhauf dafür, so viel wie für keinen anderen Duft.
Für mich ist er definitiv ein Wohlfühlduft, vielleicht auch deswegen, weil ich ihn mit meiner Mutter assoziiere.

Ich finde, jede duftbegeisterte Person sollte ihn zumindest einmal auf der Haut gehabt haben. Hate it or love it, ganz egal, aber den soll man gerochen haben!

… würdest du an mir nicht so riechen, als hätte mich eine Katze angepinkelt.

Es begann vor gut einem Jahr. Meine Kollegin schwebte in mein Büro (nunja, natürlich ging sie, so wie jeder andere), umhüllt von dieser wunderbaren, leicht synthetischen Note.

Sie war gerade frisch von Corona geheilt, hatte jedoch ihren Geruchssinn noch nicht zurückgewonnen. Seufzend ließ sie sich (nun weniger grazil) auf meinen Besucherstuhl plumpsen.

„Was ist denn los?“

„Ich riech nix! Es ist zum verrückt werden!“

„Hm, ich kann dir aber guten Gewissens sagen: du riechst dafür so fein!“

Da hat sie sich gefreut.
An ihr roch (und riecht) Libre so… fein. Feminin. Elegant.
Leicht süß, leicht synthetisch, nicht aufdringlich, so wunderbar.
Und das wollte ich auch.
Ich steh sowieso auf Jasmin und Vanille, und beides kommt an ihr total durch.
Leicht seifig, so wie man es von Chanel No 5 ein wenig kennt.

Sie war so lieb und hat mir den Flakon dagelassen.
„Probier ruhig und gib ihn mir morgen einfach mal zurück!“

Gesagt, getan.
Der erste Sprühstoss:
Wow, wie schön.
Lavendel? Keine Ahnung. Jasmin, Vanille und Ambra in voller Dröhnung.
Verliebt seufzend lehne ich mich in meinem Stuhl zurück.
Moment, was ist das?
Wo ist die Katze?
Warum ist hier im Büro eine Katze? Und warum pullert sie mir mitten aufs Shirt?

Keine Katze - dafür Urin. Börgs.
Ich fühle mich schmutzig.
Ich rieche nach Pipi und irgendwie nach Schweiß.
Ich bringe den Flakon zurück.

„Wow, irgendwas riecht hier unangenehm…“

Und das von der Frau mit der kaputten Nase.
Naja, das soll ja wohl was heißen.
Von daher: Libre? Ja gerne, jedoch nur an meinen Mitmenschen.