xoxo

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Rezensionen
6 - 10 von 62
xoxo vor 2 Jahren 9 2
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Silber/Seife/Seide
Pudrige, talkige, lichtgrau-silbrige saubere Seifen-Aura ohne Geschlecht, ohne Sex.

Erst eine kräftige Staubwolke, anonym. Schimmert wie Mako-Satin oder schwere Seide. Wärmt sich auf der Haut schmelzend auf, wird menschlicher. Bleibt dabei aber immer fein-knarzig, holzig-trocken, mit Assoziationen an Waschpulver und frisches, noch warmes weißes Frottee aus dem Trockner. Neuschnee. Natur und eine Prise Chemie. Blumen und etwas Süße mischen bald eine neue Seife. Bettwäsche im Relais et Chateaux Hotel. Und am Ende hat in diesen Laken dein Liebling doch schon zwei Nächte geschlafen. Es zieht leicht sehnsüchtig.

Passt gut zu weißen Hemden, Trenchcoats, glänzenden Loafern, Cashmere-Pullovern und messy Hair.

P.S.: Ich merke keinen Unterschied zum Infusion d’Homme, den ich auch mal hatte. Vielleicht minimal mehr Holz und Wärme?
2 Antworten
xoxo vor 4 Jahren 9 2
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft
Funky Philosykos
Etwas synthetisches, funky Sampling von deren Evergreen und Kultklassiker Philosykos: Hier statt Feige etwas Kaktusfeige plus Kokoswasser, etwas Creme, gebettet auf frisch gewaschener, noch leicht feuchter Wäsche. Trotzdem für mich kein richtiger Sauberduft, sondern eher fruchtig, frisch und saftig – besonders am Anfang, dann wird er ziemlich flach und relativ süß (s. Philosykos). Die Blumennoten nehme ich einzeln nicht wahr und die Bergamotte hätte ich mir länger ausdauernd und stärker präsent gewünscht. Dem Wunsch nach mehr Frische kann ich nur zustimmen.

Kann man als Fun-Sommer-Duft durchaus machen, trotz der stark synthetischen Anmutung hat er etwas Originelleres als viele andere Sommerwässerchen und hält ganz gut.

Leider gesellt sich etwas später auch eine aquatische Duschgelnote dazu, die den Duft für mich zu generisch-“männlich” werden lässt – in Richtung Tom Fords blaue Reihe schiebt.
2 Antworten
xoxo vor 11 Jahren 7 1
10
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
So schön unkompliziert können weiße Blüten sein!
Die im Untertitel genannten weißen Blüten riecht man von Beginn an. Der Duft ist – typisch für den Duft einer Pflegelinie – nicht kompliziert gestrickt, sondern von verführerischer Einfachheit.
Ein minimal grüner Auftakt, dann setzt heller Jasmin ein und kurz darauf auch das ganze weiße Blüten-Bouquet in 1a Creme-Qualität. Es brizzelt ein wenig holzig im Hintergrund, es pudert etwas, dabei bleibt aber alles schön fedrig. Ich kann am ehesten noch die Gardenie aus dem Bouquet herausriechen, die etwas ganz leise Dumpfes beisteuert, was man aber glücklicherweise nur recht nah an der Haut wahrnimmt. Vielleicht ist auch etwas helle Rose dabei?

Lierac "Eau Sensorielle" ist ein schöner typischer, femininer Pflegeduft, der tatsächlich einen leichten, pflegenden Ölfilm auf der Haut hinterlässt und wohl auch daher überraschend gut (wenn auch relativ nah am Träger) hält und etwas Sinnliches hat. So sanft ist er gar nicht, eher strahlend hellblumig, cremig-vollmundig. Im Ausklang kann man klar auch noch Vanille erkennen.
Er ist nicht zu süß, nicht zu trocken, nicht zu laut, nicht zu leicht, nicht zu sauber, nicht indolisch, er verbindet sich schön mit der Haut – so schön unkompliziert kann ein Weißblüten-Duft sein!

Ein guter Duft für jeden Tag, der in meiner Nase er eine simplifizierte, aber sehr charmante Budget-Alternative zu Chanel "Beige", eventuell gekreuzt mit "Gardenia", ist.

Fazit: Ein schönes, preiswertes Universaltalent für die dezente Signatur- und Sauberduft-Fraktion.

Edit: Habe noch folgende Auflistung der Noten gefunden...
Note de Tête : Camélia, Notes Fraîches
Note de Coeur : Jasmin, Gardenia
Note de Fond : Ambre Gris, Vanille, Notes Boisées
1 Antwort
xoxo vor 11 Jahren 11 3
2
Duft
Memento Mori
Zu einem Duft, auf den ich sehr gespannt war, den ich aber nun verreißen muss:

Uff, die Kaugummi-Assoziation von Lolita kommt irgendwo hin. Aber irgendwie ist das in meiner Nase nicht lecker oder lustig-synthetisch, sondern offentsichtlich ernst gemeint und erstickend.
Pudrig oder leicht ist hier nichts. Vanitas ist "in your face". Es handelt sich um ein "natürliches", aber total übersüßtes Kaugummi mit einer himbeerartigen (könnte die Orangenblüten in der Kombo sein) und abgründig harzigen, für mich leider das Gegenteil von einer duftenden Note (Myrrhe?). Vanille rieche ich als solche kaum, stattdessen nur klebrige, dichte Süße, Rauch, angebrannter Zucker, etwas leicht Denaturierendes...
Vanitas, der Name passt – das muss man den Leuten von Profumum Roma lassen.

"Vanitas" vergeht ironischerweise nur selbst nicht, sondern schreit immer nervtötend gleich von meinem linken Handgelenk. (Das hat fast wieder was, rein konzeptuell gedacht.) Offensichtlich hat er eine unglaubliche Konzentration, Sillage und Haftbarkeit, denn auch nach dem Abschrubben ist er noch so stark da wie andere Düfte nach dem Aufsprühen...

Harter Tobak, ich möchte den Duft weder an mir noch an anderen riechen. Warum um Himmels willen möchte jemand so riechen?
3 Antworten
xoxo vor 11 Jahren 18 2
5
Flakon
10
Sillage
8
Duft
Gebadet, gecremt und bis zu den Fußspitzen gepflegt
Auf das Parfüm kam ich durch meine Mutter und da bin ich wohl nicht die einzige Benutzerin... Schon als Kind liebte ich den einhüllenden, vanilligen Geruch, konnte mich an den Wollpullovern meine Mutter, die danach rochen nichts sattriechen.
Joop Le Bain ist fast so alt wie ich, "geht" meiner Meinung nach immer noch, ist irgendwo als Duft zeitlos – ist aber auch immer noch superstark. Er hält und hält und hält und das mit sehr guter Sillage, dafür lobe ich mir die 80er.
Der Trick ist meiner Erfahrung nach: Wirklich nur einen Spritzer nehmen und den sorgsam verteilen. Alles andere ist zuviel.

Dieser eine Spritzer legt sich wie der Geruch eines edlen, goldenen Pflegeöls um einen und gibt im Winter den perfekten ich "bin gebadet, gecremt und bis zur lackierten Fußspitze top gepflegt"-Vibe. Den Dampf des Bades mit Mandelmilch-Vanille-Bademilch kann man noch an den Spiegeln des Kosmetikschranks sehen, die sanfte Wärme noch spüren. Er passt daher am besten zu Angora- oder Kaschmirpullover, engen Jeans und großen Wollmänteln.
Der Duft ist vanillig, mandelpudrig, pflegerosig, ganz leicht hellblumig, Creme-Hautmoschus ohne jegliches Tier, minimal zitrisch: ein Vanillepflegeduft (kein Gourmand) mit immer noch einer der schönsten Vanille-Melanges, die ich kenne. Dagegen können der aktuelle HP und viele andere süße Düfte meiner Meinung nach einpacken. Immer, wenn ich ihn trage, bekomme ich Komplimente von beiden Geschlechtern gleichermaßen.

Allerdings ist er wirklich leider nur für den Winter geeignet, das ist der einzige Wehrmutstropfen. Wer einen versatileren Duft in der Richtung sucht, dem würde ich Caudalie Parfum Divin empfehlen.
2 Antworten
6 - 10 von 62