01.10.2023 - 05:32 Uhr
loewenherz
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loewenherz
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Schwörst du mir ewigen Schmerz?
las ich neulich in großen Lettern an der Fassade der Deutschen Oper, und ich fand das hinreißend theatralisch. Entlehnt ist der Satz der wenig bekannten Oper 'Written on Skin' des zeitgenössischen britischen Komponisten George Benjamin, die 2012 beim Festival d'Aix-en-Provence ihre umjubelte Premiere feierte und auf Grundlage mittelalterlicher, okzitanischer Texte ein verstörendes Gleichnis von Liebe, Macht und Eifersucht erzählt.
Die Düfte des Labels Aēsop sind nicht verstörend, doch gleichwohl allesamt nicht nahbar, geschweige denn banal. Sie fordern Einkehr und eine gewisse Ernsthaftigkeit. Selbst vergleichsweise sommerliche Wesen wie Karst und Tacit verweigern Sorglosig- und Leichtigkeit. Sie alle gebieten Reflexion und Ruhe, und Ouranon, der jüngste aus ihren Reihen, reiht sich ein in diesen schwermütigen Reigen, ist fahl und mineralisch-distanziert.
'Schwörst Du mir ewigen Schmerz?' fragt er mit all jenem Drama, das Harze bereits in der Kopfnote zu formulieren in der Lage sind. Schwer ist er, kühl und trocken - Treibholz an lichtlosen Gestaden gleich, dunkle Pflanzensäfte mit fast pharmazeutischen Anklängen bitter und stumm dabei. So wenig Petitgrain der Kopfnote Leichtfüßigkeit gibt, so wenig Versöhnliches gibt die Tonkabohne seiner Basis - er bleibt ernst und verschattet durch und durch.
Fazit: bei aller Liebe für das Theatralische, bei aller Anerkennung seines Konzepts - zu wenig Licht und zu viel Drama. Dennoch sehr schön und konsequent für jene, die dieses Drama bewusst suchen.
Die Düfte des Labels Aēsop sind nicht verstörend, doch gleichwohl allesamt nicht nahbar, geschweige denn banal. Sie fordern Einkehr und eine gewisse Ernsthaftigkeit. Selbst vergleichsweise sommerliche Wesen wie Karst und Tacit verweigern Sorglosig- und Leichtigkeit. Sie alle gebieten Reflexion und Ruhe, und Ouranon, der jüngste aus ihren Reihen, reiht sich ein in diesen schwermütigen Reigen, ist fahl und mineralisch-distanziert.
'Schwörst Du mir ewigen Schmerz?' fragt er mit all jenem Drama, das Harze bereits in der Kopfnote zu formulieren in der Lage sind. Schwer ist er, kühl und trocken - Treibholz an lichtlosen Gestaden gleich, dunkle Pflanzensäfte mit fast pharmazeutischen Anklängen bitter und stumm dabei. So wenig Petitgrain der Kopfnote Leichtfüßigkeit gibt, so wenig Versöhnliches gibt die Tonkabohne seiner Basis - er bleibt ernst und verschattet durch und durch.
Fazit: bei aller Liebe für das Theatralische, bei aller Anerkennung seines Konzepts - zu wenig Licht und zu viel Drama. Dennoch sehr schön und konsequent für jene, die dieses Drama bewusst suchen.
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