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Top Rezension
Sacrebleu!
Als Nachfolger seines berühmten Vaters Jacques Polge im Hause Chanel tritt Olivier Polge, der Perfumeur von "Gabrielle", kein leichtes Erbe an. Jacques Polge verdanken wir herausragende Kompositionen wie "Antaeus" (1982), "Égoïste" (1990), "Chance" (2002) und "Coco Mademoiselle" (2001). Auch Olivier Polge hat mit Kompositionen wie "Dior Homme" (2005), "Midnight in Paris" (2005) und "No 5 L'Eau" (2016) bereits sein Talent als Perfumeur unter Beweis gestellt. "Gabrielle" ist für mich eine charakterische Olivier Polge Komposition, denn sie bedient sich vor allem Zitrusnoten, die Olivier Polge gerne und oft bei seinen Kompositionen (ua. "Chance Eau Vive", "Boy") einsetzt.
Duft:
Vor allem am Anfang von "Gabrielle" habe ich das Gefühl, dass mich dieser Duft "beißt" und er irgendwie kratzig ist. Viel zu viel Zitrus! Der Start ist wenig harmonisch und die Zutaten aus Zitrusfrüchten und Johannisbeere wollen sich nicht so recht miteinander verbrüdern. Die Mittelnoten setzten mit der Orangenblüte fort. Nach einem etwas unglücklichen Start erscheinen Ylang-Ylang, Jasmin und Tuberose auf der Bildfläche und lassen "Gabrielle" endlich licht wirken und hell erstrahlen. Darauf habe ich gehofft! Das ist auch der Teil des Duftverlaufes, der am schönsten ist. Leider währt er nur sehr kurz (15 bis 20 Minuten), bevor der Duft zur Basis übergeht. Die Basis ist schwierig, denn schon nach 3 bis 4 Stunden ist "Gabrielle" auf meiner Haut nur noch sehr leicht (mild bzw. warm) bis gar nicht mehr wahrnehmbar. Das Problem ist, dass ich erst mit der Basis endgültig entscheide, ob ein Duft gefällt und ich ihn folglich kaufe oder nicht. Wie soll man einen Duft beurteilen, wenn die Basis praktisch nicht vorhanden ist? In Kurzform: Eröffnung und Ende sind nicht geglückt, Mittelteil ist chanelig-schön, aber dauert leider viel zu kurz. Der erhoffte "Wow" Effekt, unerwartete Wendungen sowie perfekt verschmolzene Zutaten, die für das Haus Chanel so charakteristisch sind, bleiben hier leider komplett aus. "Gabrielle" hinterlässt bei mir somit eher einen bitteren Nachgeschmack.
Flakon:
Durch die vier geschliffenen Gläser im Flakon wird das Licht reflektiert. Der Flakon ist klassisch-elegant gehalten und gut gelungen.
Fazit:
"Gabrielle" stellt für mich einen krampfhaften Versuch dar, dem Zeitgeschmack und dem Duftpublikum auf Teufel komm raus zu gefallen. Das ist nicht Chanel. Chanel folgt keinen Trends, Chanel setzt die Trends! Wenn man die Flanker nicht berücksichtigt, ist "Gabrielle" seit "Chance" (2002) der erste Damenduft und dafür leider eine herbe Enttäuschung. Ein guter Flakon allein ist auch kein Ersatz für einen mittelmäßigen Duft. Ich mag das Haus Chanel sehr und schätze die anderen Arbeiten von Monsieur Olivier Polge. "Gabrielle" finde ich allerdings - für ein Unternehmen wie Chanel - nicht in Ordnung.
Duft:
Vor allem am Anfang von "Gabrielle" habe ich das Gefühl, dass mich dieser Duft "beißt" und er irgendwie kratzig ist. Viel zu viel Zitrus! Der Start ist wenig harmonisch und die Zutaten aus Zitrusfrüchten und Johannisbeere wollen sich nicht so recht miteinander verbrüdern. Die Mittelnoten setzten mit der Orangenblüte fort. Nach einem etwas unglücklichen Start erscheinen Ylang-Ylang, Jasmin und Tuberose auf der Bildfläche und lassen "Gabrielle" endlich licht wirken und hell erstrahlen. Darauf habe ich gehofft! Das ist auch der Teil des Duftverlaufes, der am schönsten ist. Leider währt er nur sehr kurz (15 bis 20 Minuten), bevor der Duft zur Basis übergeht. Die Basis ist schwierig, denn schon nach 3 bis 4 Stunden ist "Gabrielle" auf meiner Haut nur noch sehr leicht (mild bzw. warm) bis gar nicht mehr wahrnehmbar. Das Problem ist, dass ich erst mit der Basis endgültig entscheide, ob ein Duft gefällt und ich ihn folglich kaufe oder nicht. Wie soll man einen Duft beurteilen, wenn die Basis praktisch nicht vorhanden ist? In Kurzform: Eröffnung und Ende sind nicht geglückt, Mittelteil ist chanelig-schön, aber dauert leider viel zu kurz. Der erhoffte "Wow" Effekt, unerwartete Wendungen sowie perfekt verschmolzene Zutaten, die für das Haus Chanel so charakteristisch sind, bleiben hier leider komplett aus. "Gabrielle" hinterlässt bei mir somit eher einen bitteren Nachgeschmack.
Flakon:
Durch die vier geschliffenen Gläser im Flakon wird das Licht reflektiert. Der Flakon ist klassisch-elegant gehalten und gut gelungen.
Fazit:
"Gabrielle" stellt für mich einen krampfhaften Versuch dar, dem Zeitgeschmack und dem Duftpublikum auf Teufel komm raus zu gefallen. Das ist nicht Chanel. Chanel folgt keinen Trends, Chanel setzt die Trends! Wenn man die Flanker nicht berücksichtigt, ist "Gabrielle" seit "Chance" (2002) der erste Damenduft und dafür leider eine herbe Enttäuschung. Ein guter Flakon allein ist auch kein Ersatz für einen mittelmäßigen Duft. Ich mag das Haus Chanel sehr und schätze die anderen Arbeiten von Monsieur Olivier Polge. "Gabrielle" finde ich allerdings - für ein Unternehmen wie Chanel - nicht in Ordnung.
19 Antworten
Das ist der Einstiegschanel für die neue, junge Kundschaft, die sie sich noch ranzüchten werden wollen.
Die Alten schauen eh schon in der Exclusif Reihe oder sterben weg.
Gehe aber absolut konform, dass die Haltbarkeit für einen Chanel unterirdisch ist und dafür sollten sie sich beim aufgerufenen Preis schämen.