28.05.2018 - 05:18 Uhr
Nurmalso
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Nurmalso
Top Rezension
16
Ein Leuchten in der Stille
Nachdem ich versucht habe, die vier Düfte der Reihe "Mystischer Garten" mittels eines Kommentars zum Jardin Mytique zu beschreiben, kommentiere ich hier die zweite Reihe, die die beiden Damen von Friedemodin mit Desert Gold und seinen drei Kollegen Golden Blaze, Lavish Gold und Amorous Gold kreiert haben. Diese vier Düfte bedienen diesmal das Thema Wüste, Orient und morgenländische Romantik.
Zunächst einmal: Ich war noch nie in einer Wüste, habe den Orient noch nicht mit meiner Anwesenheit beglückt (Türkei zähle ich nicht) und die Vorstellung von morgenländischer Romantik beschränkt sich in meinem Fall eher so in Richtung Sheherazades Tausendundeine Nacht-Erzählungen. Kurzum, ich habe gar keine Ahnung, wie es im Morgenland denn so riecht.
Die sehr viel versiertere Turandot schrieb in ihrem Kommentar bereits alles zum Wesentlichen des Parfums. Ich kann also höchstens mit meinen subjektiven Eindrücken dienen.
Desert Gold startet mit zitrischen Noten, die sich sofort mit würzigem Safran und Leder verbinden. Diese Verbindung duftet warm, orientalisch (meine Vorstellung davon) und mit geschlossenen Augen kann ich mir durchaus Wüstensand vorstellen - habe ja schließlich reichlich Phantasie. Die Basis, die sehr schnell erreicht wird, ist dann wieder ein Meisterwerk von Thomas Fontaine. Die warmen Töne des Sandes verbinden sich mit dem herben Eichenmoos und dem Leder, so lässig elegant und nebenbei, dass ich immer wieder nachriechen muss und vor allem will. Das alles ist laissez faire, völlig mühelos ohne Haudruff und trotzdem kann ich diesen schönen Hauch lange an mir wahrnehmen.
Wer auf eine aufmerksame Sillage wert legt, wird tatsächlich enttäuscht sein. Ich teile mein Büro nur mit einem Kollegen und ab und zu müssen wir die Köpfe zusammen stecken. Und nur der sagte: "Bist du das? Was ist das schönes?". Für den Rest wird er wohl eher unbemerkt bleiben, was mich ja nicht weiter stört.
Das Thema Layern lasse ich hier mal außen vor. Erstens, weil ich die restlichen Düfte der Reihe nur in ganz kleinen Proben da habe (da teste ich lieber erst den Duft und lasse das layern) und zweitens, weil es hier ja schließlich nur um Desert Gold gehen soll. Meine 9.5 vergebe ich, weil er schön und außergewöhnlich ist. Weil man ihm seine 1a-Herkunft anriecht. Und weil er meine Vorstellung vom Orient bedient. Nicht die oft übliche knallig oppulente Gewürzpalette, sondern die elegante feinere Variante. Eben nicht Sheherazade sondern vielleicht eher Saint-Exupéry.
"Ich habe die Wüste immer geliebt.
Man sitzt auf einer Sanddüne. Man sieht nichts. Man hört nichts.
Doch etwas leuchtet in der Stille … "
PS: Der lieben Kazibo wünsche ich in Sachen Allergie baldige Genesung. Zwar habe ich dank dieses guten Deals davon sehr profitiert aber zu Lasten der Höchststrafe für Parfumliebhaber. Gute Besserung!
Zunächst einmal: Ich war noch nie in einer Wüste, habe den Orient noch nicht mit meiner Anwesenheit beglückt (Türkei zähle ich nicht) und die Vorstellung von morgenländischer Romantik beschränkt sich in meinem Fall eher so in Richtung Sheherazades Tausendundeine Nacht-Erzählungen. Kurzum, ich habe gar keine Ahnung, wie es im Morgenland denn so riecht.
Die sehr viel versiertere Turandot schrieb in ihrem Kommentar bereits alles zum Wesentlichen des Parfums. Ich kann also höchstens mit meinen subjektiven Eindrücken dienen.
Desert Gold startet mit zitrischen Noten, die sich sofort mit würzigem Safran und Leder verbinden. Diese Verbindung duftet warm, orientalisch (meine Vorstellung davon) und mit geschlossenen Augen kann ich mir durchaus Wüstensand vorstellen - habe ja schließlich reichlich Phantasie. Die Basis, die sehr schnell erreicht wird, ist dann wieder ein Meisterwerk von Thomas Fontaine. Die warmen Töne des Sandes verbinden sich mit dem herben Eichenmoos und dem Leder, so lässig elegant und nebenbei, dass ich immer wieder nachriechen muss und vor allem will. Das alles ist laissez faire, völlig mühelos ohne Haudruff und trotzdem kann ich diesen schönen Hauch lange an mir wahrnehmen.
Wer auf eine aufmerksame Sillage wert legt, wird tatsächlich enttäuscht sein. Ich teile mein Büro nur mit einem Kollegen und ab und zu müssen wir die Köpfe zusammen stecken. Und nur der sagte: "Bist du das? Was ist das schönes?". Für den Rest wird er wohl eher unbemerkt bleiben, was mich ja nicht weiter stört.
Das Thema Layern lasse ich hier mal außen vor. Erstens, weil ich die restlichen Düfte der Reihe nur in ganz kleinen Proben da habe (da teste ich lieber erst den Duft und lasse das layern) und zweitens, weil es hier ja schließlich nur um Desert Gold gehen soll. Meine 9.5 vergebe ich, weil er schön und außergewöhnlich ist. Weil man ihm seine 1a-Herkunft anriecht. Und weil er meine Vorstellung vom Orient bedient. Nicht die oft übliche knallig oppulente Gewürzpalette, sondern die elegante feinere Variante. Eben nicht Sheherazade sondern vielleicht eher Saint-Exupéry.
"Ich habe die Wüste immer geliebt.
Man sitzt auf einer Sanddüne. Man sieht nichts. Man hört nichts.
Doch etwas leuchtet in der Stille … "
PS: Der lieben Kazibo wünsche ich in Sachen Allergie baldige Genesung. Zwar habe ich dank dieses guten Deals davon sehr profitiert aber zu Lasten der Höchststrafe für Parfumliebhaber. Gute Besserung!
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