Feu Follet 2013

Feu Follet von Friedemodin
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7.7 / 10 61 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Friedemodin für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2013. Der Duft ist würzig-ledrig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „Irrlicht”.
Gut kombinierbar mit Jardin Mystique
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Duftrichtung

Würzig
Ledrig
Holzig
Fruchtig
Süß

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
GrapefruitGrapefruit rosa Pfefferrosa Pfeffer BergamotteBergamotte
Herznote Herznote
MuskatMuskat SafranSafran ZimtZimt KorianderKoriander
Basisnote Basisnote
LederLeder AmberAmber BenzoeBenzoe VetiverVetiver PatchouliPatchouli

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.761 Bewertungen
Haltbarkeit
7.346 Bewertungen
Sillage
6.649 Bewertungen
Flakon
7.349 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 10.08.2023.

Rezensionen

6 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9.5
Duft
Gaukeleya

109 Rezensionen
Gaukeleya
Gaukeleya
Top Rezension 36  
Feurige Lederträume
Zu diesem Duft kam ich wie die Jungfrau zum Kinde. Nie von Friedemodin gehört, gelesen, was geschnuppert, unter den Parfumo-Usern scheinen die Düfte dieser Londoner Manufaktur auch nicht übermässig verbreitet zu sein, und Feu Follet war weder eingeordnet noch kommentiert bisher. Doch was soll ich denn machen, wenn ich als von Natur aus Neugierige zum Blinderwerb dieses Duftes mit süssen Worten überredet werde?? No risk, no fun ----

---- richtig: ich erwerbe ihn. Noch rasch einen Blick auf die Duftpyramide werfen, jawoll, nichts drin, was mit mir Unschönes anstellen könnte, und schon stürzte ich mich in das Abenteuer. Ich kann gar nicht genau sagen, was ich eigentlich erwartet hatte - also blinder kann der Einkauf quasi gar nicht mehr sein - was Würziges ohne Frage, ja, das schon, aber sonst..? Und mir wurde zudem zugetragen, dass wir hier etwas sehr Feines und Weiches zu erwarten hätten. So eine Aussage ist freilich gefährlich verführerisch für mich...

Die Würze packt mich sofort massiv. Hier wird nicht drumherum geredet, man kommt sofort zur Sache, alles was scharf ist, geht mit einem ersten Peitschenhieb auf mich nieder. Aber erstaunlicherweise ist das ein schöner Schmerz, meine Nase wird nicht betäubt, die Schärfe hat tatsächlich eine gewisse frische Weichheit, schon direkt im Angang. Das Leder ist sofort da. Die Lederpeitsche streichelt mich auch, hat etwas sanft Schnurrendes, ich gebe mich ihr hin, trotz des spürbaren Feuers, das sie in sich hat. Ich vertraue ihr, das lässt mich baden in dem leichten Schmerz der Schärfe und ihn in vollen Zügen geniessen.

Dominanz strahlt Feu Follet aus, auch im weiteren Verlauf, lieblich ist hier nichts, das Leder ohne Süsse, sondern eher frisch - durch den Lavendel vielleicht? - und zartbitter interpretiert, aber dennoch tatsächlich auch mit soften Anklängen. Kein schwarzes Lackleder, sondern von tiefem Dunkelbraun wie frisch aufgeworfene Muttererde, die Oberfläche samtig, obgleich auch kein Wildleder. Sehr erwachsen, gelassen, warm und ruhig ist der Eindruck, und nun bemerke ich die gelungene feine Gratwanderung zwischen Dominanz und Devotion, zwischen maskulin und feminin, hart und weich. Mit diesem Duft ist alles möglich, er schafft es, die beiden entgegengesetzten Pole zu vertreten, er ist ein Switcher, ganz selbstverständlich und selbstbewusst. Er ist präsent bei guter Sillage, aber besetzt nicht den Raum, hier ist nichts opulent oder gar aufdringlich, obwohl ich ihn sehr gut wahrnehmen kann an mir.

Nicht ganz unerwartet, geht es im weiteren Verlauf immer sanfter zu, vor allem kommt nun ambrierte Süsse dazu, welche die schmerzenden Striemen zärtlich streichelt, aber passend zum Gesamtcharakter ist es keine vollmundige, gar triefende Süsse, sondern noch immer mit einem herbbitteren Zug, der nicht vergessen lässt, dass das Feuer noch immer in ihm brennt und jederzeit wieder entfacht werden kann. Gerne würde ich das Spiel noch länger spielen, aber leider ist nach ca. 5 Stunden Schluss, doch: nach dem Spiel ist vor dem Spiel...

Obwohl Feu Follet aufgrund seiner mangelnden Opulenz und der gewissen selbstverständlichen Noblesse, die er ausstrahlt, ohne Frage auch im normalen Alltag, ja, sogar im Büro, getragen werden könnte, hat er etwas sehr Spezielles und Hintergründiges, welches ich persönlich dem Alltag entheben möchte. Feu Follet ist ein exquisiter Duft für besondere Momente, für besondere Emotionslagen, für aussergewöhnliche Stimmungen. Das möchte ich zelebrieren, und so bleibt dieses individuelle Duftjuwel "outstanding" in meiner Duftsammlung, und ich freue mich, dass ich mit meinem Blinderwerb hier ins Schwarze -- oder besser, ins Dunkelbraune -- getroffen habe.

Edit: mittlerweile gestaltet sich das Spiel ausdauernder -- Feu Follet hält es 8-9 Stunden durch an mir, sehr erfreulich..!
20 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 21  
Identifizieren Sie den üblichen Verdächtigen!
Den Auftakt finde ich pikant gewürzt. Dazu kommt er mir sacht floral vor, was auch immer angegeben sein mag. Aber vor allem gehen Leder und rosa Pfeffer ganz wundervoll zusammen. Das Leder ist von der sanften Sorte und kein Birkenteer-Haudrauf; im Stil fühle ich mich an Byredos Black Saffron oder Pal Zileris Cuoio erinnert. Ein Gedanke an die geruchliche Verwandtschaft zum Veilchen drängt sich auf angesichts der Veilchen-Halspastillen-Ähnlichkeit der ersten Phase, doch im Fortgang sind die floralen Noten zurückhaltend-fruchtig-verspielt-umspielend.

Die zarte Edel-Ledernote ist schlichtweg köstlich. Ich kriege mich gar nicht wieder ein. Ist er das, der lang gesuchte Lederduft? Mit einer aparten Gegenüberstellung von Leder und einer mild-erträglichen Idee Floralem?

Nein. Bitte nicht. Was soll denn nach drei Stunden dieser Anflug von Frucht. Bitte keine Himbeere. Der Eindruck vergeht, der fruchtige Aspekt des rosa Pfeffer (der botanisch gesehen keiner ist) hat mich in die Irre geführt. Oder? Aaaaargh! Irgendwas Fruchtiges ist da, als gehöre das üblich-verdächtig einfach dazu. Zum Glück ist es derart dezent eingesetzt, dass Feu Follet als eigenständig gelten darf. Außerdem eher Erdbeere als Himbeere – O.K., war ein Witz.

Auf jeden Fall veredelt freilich eine sanfte Muskatwürze das Leder, verbunden mit einer rätselhaften Süße. Aus der Pyramide drängt sich Amber als Ausgangspunkt auf. Hm. Oder Lavendel? Vielleicht in Form von Lavendelhonig. Ja, das passt tatsächlich. Moment: Manchmal entwickelt ja sogar Lavendel pur – je nach Sorte und Tagesform – ebenfalls eine ganz eigene, leicht ölige Süße, deren Geruch die süd-süchtigen Mitteleuropäer um den Verstand zu bringen vermag.

Am Ende war es aber wohl der Amber. Denn ab der sechsten Stunde tritt er in den Vordergrund. Und da ist auch das Fruchtige wieder. Rote Beeren. Leicht angeharzt, ein bisschen herb dadurch.

In der Projektion ist die Patchouli-Muskatnuss in der siebenten Stunde stärker, als man selbst glaubt. Piekst indes nur ein wenig, ist gut und weich eingepackt. Sacht und süß die Rest-Ledernote in Allianz mit dem Amber. Einzig direkt auf der Haut überrascht eine bittere Winz-Portion Doch-noch-Birkenteer. Oh ja, der wird auf seine alten Stunden und in unmittelbarer Nähe regelrecht finster. Allerdings klein und niedlich dabei. Ein Finsterchen, das im Laufe der zehnten Stunde sein Ende erreicht.

Fazit: Ziemlich drastische Kehrtwende vom Leder über Amber zur Patchouli-Muskatnuss. Muss man mögen, ich hätte darauf verzichten können. Mir zudem phasenweise einen kleinen Zacken zu floral. Aber sonst gut. Ein Top-Tipp für alle, denen Lederdüfte gerne mal zu penetrant sind. Das ist dieser Kollege hier gewiss nicht.

Ich bedanke mich bei Angelliese für die Probe.
15 Antworten
6
Duft
Kleopatra

229 Rezensionen
Kleopatra
Kleopatra
Top Rezension 14  
Experimentell, originell, aber nicht sensationell
Dank der lieben Angelliese kam ich jetzt in den Genuss, diesen Duft zu testen, zu dem Gaukeleya bereits eine grandiose Beschreibung geliefert hat. Mich konnte Feu Follet aber leider nicht so begeistern… ;)

Feu Follet startet frisch, etwas herb und ziemlich würzig, ohne dass ich auch nur eine Zutat explizit herausriechen könnte. Nach einer Stunde wird es irgendwie schräg, wobei ich leider ebenfalls nicht definieren kann, was genau dieses Schräge ausmacht. Es riecht irgendwie – experimentell. Nicht so, als hätte man Parfum aufgetragen. Mehr wie ein Geruch, aber kein unangenehmer. Schwer zu beschreiben…

Der Gesamteindruck für etwa drei bis vier Stunden bleibt aber insgesamt sehr würzig und für meine Nase eher maskulin. Erst danach dreht Feu Follet ein bisschen mehr ins Sanfte, Weiche, Feminine. Auch weiches Leder kann ich jetzt vernehmen. An diesem Punkt – allerdings reichlich spät - gefällt mir der Duft etwas besser, und jetzt kann man meiner Nase nach auch von einem richtigen „Duft“ im Sinne von Parfum sprechen. Die Sillage ist nicht allzu stark, aber der Duft ist an mir gut 8 Stunden wahrnehmbar.

Fazit: Feu Follet kann definitiv von Männlein und Weiblein getragen werden. Er verbindet das Maskuline und das Feminine, das Harte und das Weiche, da bin ich ganz bei Gaukeleya. Feurig ist an ihm aber für mein Empfinden nichts. Mir persönlich gefällt er nicht so gut, denn er geht in eine völlig andere Richtung als die, die ich normalerweise bevorzuge und hatte für mich keinerlei Wow-Effekt.

Eine interessante Erfahrung war der Test aber allemal, und ich bin überzeugt, dass dieser Duft unter den Parfumos einige Anhänger finden dürfte!
12 Antworten
Nofretete

42 Rezensionen
Nofretete
Nofretete
Top Rezension 14  
Parfum Parcours
Für mich ist dieses Parfum durch und durch abstrakt und synthetisch. Das meine ich nicht abwertend, sondern so, daß es aus isolierten Duftnoten zusammengesetzt ist, die ich nicht bestimmten Pflanzen oder Natursubstanzen zuordnen kann. Hier wird die Duftpyramide als reine Fiktion entlarvt, als ein Gerüst, an dem die Einbildungskraft sich entlanghangeln kann. Besser noch: den Irrlichtern nachjagend Traceur spielen.

Der Duft beginnt mit Kanonensalven und schreckt mich mit seinem Krach und Rauch auf. Dann ist es eine Weile hell und dunkel: zitrische Blitze sausen vor torfig-angekokeltem Hintergrund herunter. Später erscheinen Harztropfen und Rauchfäden auf süßlichem Untergrund. Es sind drei Schichten, die sich hier und da wechselseitig durchdringen und vermischen, changierend zwischen weich, ätherisch, beißend, streng und lieblich, je nachdem was oder welche Mischung an die Oberfläche kommt. Nach einigen Stunden - die Dauer variiert - verflüchtigt sich das Gewoge und löst sich auf.

Und wie gefällt mir nun das Ganze? Zweifelsohne ist „Feu Follet‘‘ das Werk eines Parfumeurs, der sein Handwerk, meinetwegen auch seine Kunst (techne - ars) versteht. Aber für mich ist dieses Parfum etwas, das ich nur betrachte und nicht erlebe, es berührt nur meinem Verstand, nicht mein Gemüt. Es ist ein Konstrukt wie ein dynamisches physikalisches Modell, aber das ist nichts zum Riechen. „Feu Follet“ kommt mir vor wie ein unsinnliches Parfum. Andererseits - oder deshalb? - ist es mir zu anstrengend, denn vom Typ her bin ich eher der gemächliche Flaneur als der behende Traceur.

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10 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
6
Duft
Turandot

834 Rezensionen
Turandot
Turandot
Top Rezension 14  
Spannend
Wenn wir uns das Tortendiagramm ansehen, dann stimmt die Mehrheit der Parfumos mit der Einordnung von würzig, holzig und ledrig überein. Dem kann ich mich nur anschließen. Aaaaber, dann kommts, denn die sonstigen Zuordnungen bedienen alles, was unsere Einordnungen hergeben. Und das ist genau der Punkt, warum ich mit dem Duft nicht klarkomme.

Für mich entwickelt sich Feu Follet zu einem lustigen Durcheinander an Geruchseindrücken, die alle paar Minuten wechseln. Das ist interessant und macht Spaß, aber als Parfum kann ich den Duft nicht ernst nehmen. Das liegt wahrscheinlich nicht an dem Parfum, sondern an mir, denn ich mag es, wenn ich in einem Duft den roten Faden finde. Nun könnte man zu Recht sagen - was will sie eigentlich - sie hat bekommen, was der Name verspricht. Als Übersetzung für Feu Follet fand ich je nach Quelle auch Irrlicht oder eben verrücktes Feuer. Deshalb sehe ich meinen Eindruck auch nicht negativ, sondern sogar perfekt umgesetzt, nur ist es eben nicht meine Vorstellung von einem gelungenen Parfum.

Desungeachtet finde ich es erfreulich, dass Friedemodin nicht auf ausgetretenen Pfaden wandelt, sondern mutig auch mal Aussergewöhnliches kreiert. Die Machart "Ich-weiss-nicht-wass-ich-will" des Parfums scheint auch nicht Methode des Hauses zu sein, denn Vertine z.B. ist ganz kurz an meiner Wunschliste vorbei geschrammt. Hier gibt es durchaus das Thema, das sich vom Auftakt bis zu Basis zwar entwickelt, aber keine Zickzacksprünge macht.

Ich freue mich sehr darüber, mit Friedemodin wieder eine mir bis dato völlig unbekannte Marke zu entdecken und danke der Spenderin ganz herzlich. Die Duftwelten sind wirklich unerschöpflich.
6 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

16 kurze Meinungen zum Parfum
FloydFloyd vor 4 Jahren
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Zwischen Zitrusflanken
Weichen Gräsern
Heilenden Harzen
Gewürzelfenhäusern
Erhebt sich ein Grat aus dem Amber
Da leuchtet balsamisches Leder
9 Antworten
UntermWertUntermWert vor 10 Monaten
7
Sillage
8
Duft
weich süßlich-blumig-harzig-würzig mit einer sehr schönen, sanften Ledernote
erinnert mich irgendwie an Lagerfeld Classic
20 Antworten
GlosoliGlosoli vor 8 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
10
Duft
Lederpeitsche, die die Haut streichelt. Pflaumenlikör, wo keiner sein soll. Dominant, aber nicht Domina. Gross, aber nicht artig. Paradox...
0 Antworten
NurmalsoNurmalso vor 6 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Ein ganz besonderer Freigeist
Pfeffrig-ledriger Auftakt
Sehr leckere Gewürzpaste
Außergewöhnlich lebendig
und nicht einzufangen
Wunschliste
3 Antworten
HeikesoHeikeso vor 5 Jahren
10
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Der Imker hängt den nassen zerknitterten Mantel weg, setzt sich in den braunen Ledersessel und erfüllt das Haus mit einer feinen Honignote.
5 Antworten
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