Smoke Goti Essenze 2013

Smoke ist wie der Name schon sagt, eine rauchige Angelegenheit.
Schon der Anblick des Flakons versetzt mich in Euphorie.
Denn ich steh auf schwarz, gepaart mit Silber.
Ohne viel Schnörkel, ohne viel drum herum.
Schlicht. Bodenständig. Praktisch.
Einfach ein solider Flakon, der einen guten Duft behütet.

Smoke fängt leicht säuerlich an. Eine noch nicht reife Frucht - Ob es Granatapfel ist oder was anderes, kann ich nicht genau benennen. Es ist für mich einfach ein säuerlich/fruchtiges Individuum. Doch im Hintergrund zieht sich schon eine Rauchwand , mit eigener Kraft, in die Höhe. Leicht kühl, dann doch lauwarm. Ein sattes Rauchempfinden breitet sich in meinem Kopf aus. Ich kann ihn förmlich tasten. Diesen Weihrauch, der aus jeder Pore meines Körpers dringt, sobald ich den Duft auftrage. Sauer - Rauch - Frucht. Zugegeben, der Anfang ist jetzt nicht gerade berauschend, eher gewöhnungsbedürftig. Denn so richtig, mag das nicht zusammen passen. Doch nach nur wenigen Augenblicken, sacken ein paar Harztropfen vom düsteren Himmel herab und lassen sich richtig tief einsinken. Leicht rau wird es, etwas Zeder mit dazu und die Stimmung schlägt hier deutlich ins Positive um. Der Rauch wird immer satter - die Frucht auch. Die zuerst angegebene Säure zieht sich Unwillens zurück. Jetzt beginnt er mir richtig zu gefallen.

Ein Duft, wie eine schwarze Feder, die durch die Nacht gleitet. Getrieben vom warmen Wind, angeeckt von schweren Rauch. Dabei immer wieder eine paar fruchtige Peitschenhiebe, die durch die Finsternis knallen. Das Herzstück gefällt mir unheimlich gut und ich muss sagen, dass ich auch wirklich angetan bin. Nach wenigen Stunden wird der Duft leicht erdig. Nicht feucht erdig - sondern leicht trocken, knarzig. Passt aber , meiner Meinung nach, genau hin. Der Duft an sich wird noch etwas üppiger, sobald sich die fruchtige Note, richtig wohl fühlt und all ihr Potenzial raushaut. Der Rauch ist inzwischen etwas abgeflacht und nicht mehr so düster und raumgreifend. Er zieht sich unter die Süße, lässt Zeder etwas mehr nach vorne und sickert, gemeinsam mit der harzigen Komponente, langsamen in den Boden ein. Etwas Frischluft kommt dazu - Gott sei Dank - eine Belüftung für die Lungen ;)

Knappe neun Stunden ist er bei mir. Lässt die schwarzen Federn über meinen Körper entgegen alles andere durch die Nacht gleiten. Sie umschwirren so manches, und lassen sich mit immenser Kraft gegen den von dunklen Wolken gezierten Himmel, drücken. Immer mit dabei: Fruchtige Nuancen, die dies alles unterstreichen und weniger depressiv erklingen lassen.

Und suchst du mich noch in deinen Wünschen,
so lege dir eine schwarze Feder unter dein Kissen.
Ich werde mich schützend um deinen Geist legen,
dich mit meinem Atem aufsaugen,
so das wir eins sind.