Cape Heartache 2013

Efey
18.04.2024 - 10:24 Uhr
5
6
Preis
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft

Als ich Teil der Wälder war - oder doch nicht?

Ich war voller unglaublicher Vorfreude, als ich mir eine kleine Abfüllung von Cape Heartache bestellte.
Waldig sollte er sein...wie eine Mischung aus feuchtem Moos, Waldboden, morgentaubedeckten Beeren und Tannennadeln.
Ich freute mich darauf, mich mit diesem Duft in eine waldige Traumwelt zurückzuziehen, mental barfuß über feuchtes Moos zu wandeln.
Besonders die Tatsache, dass es sich bei Cape Heartache um meinen ersten "Imaginary Authors"-Duft handelte, hatte ich hohe Erwartungen und probierte mich bereits mental durch die anderen Düfte durch, um ihre Geschichten zu atmen und auf der Haut zu tragen.
Leider kam es anders als gedacht.
Ich sprühe "Pfffft".
"Moment mal...was ist das denn?", dachte ich mir und zog die Stirn in tiefe Falten.
Mich erstickte förmlich ein Schwall aus sehr dominanter, pudrig wirkender Erdbeere.
Ja...Ersticken ist das richtige Wort, denn der Duft war wie ein wahrer Pudernebel, der mich direkt umschloss und vielleicht im nächsten Moment in sein Waldparadies ziehen sollte...ich sprühte noch einmal und noch einmal, das sollte reichen.
In dem Moment war ich der Erdbeerkönig und trug eine Krone aus...ja...da war etwas...da war etwas feuchtes, tanniges, ganz versteckt...
Vielleicht trug ich doch keine Krone aus Tannennadeln, doch zumindest ein Diadem.
Leider überschattete die dominante Erdbeere diese doch sehr angenehme und etwas dunklere Tannennote um einiges.
Ich gewöhnte mich an den Duft und behielt ihn zuerst für mich...arrangierte mich mit ihm...danach passierte leider erschreckend wenig.
Die dominante Erdbeere ließ etwas harziges zurück...süßes Harz, Puderharz? Süß, fluffig und wenig klebrig dabei.
Nach ca. 4 Stunden war mein Ausflug in das Erdbeerfeld, von dem ich hoffte, es sei ein Wald auch schon vorbei.
Etwas ernüchtert ließ ich das Pröbchen einige Tage ruhen, um es dann wieder zu probieren.
Vielleicht würde ich dann ja den Wald erleben.
Doch wieder nichts. Dominante Erdbeere, Puder, Puder, Erdbeerpuder und ein Hauch von Tanne. Dann setzt sich alles und verschwindet irgendwo zwischen unsichtbaren Wurzeln und Fuchsbauen.
Seit dieser Enttäuschung hatte ich bisher Hemmungen die anderen "Imaginary Authors"-Düfte auszuprobieren...und obwohl mich ein A City On Fire oder ein Memoirs Of A Trespasser extrem reizen würden halte ich erstmal noch etwas Abstand...nicht aus Angst vor dem Duft, sondern vor der Ernüchterung.

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