17.10.2016 - 07:52 Uhr
Florblanca
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Florblanca
Top Rezension
9
Ladies Night and Day
Als ich zum ersten Mal Knize Ten vor die Nase bekam, schauderte ich. Was ist das für'ne Marke, die solche Putzlappendüfte anbietet. Ich roch nichts ausser einem feuchten, schmutzigen Putzlappen. Doch dann verhalf mir eine superliebe parfuma zu einer Probe des Knize 'Belle Epoque' und um mich war's geschehen. Belle Epoque ist ein so schöner, deutlich femininer aber dennoch nicht aufdringlicher Immergeher, dass ich schon oft mit ihm positiv aufgefallen bin.
Also stand natürlich auch Lady Knize auf meiner Merkliste. Lange schon, doch irgendwie habe ich mich nicht an die Tuberose-Lady herangetraut. Vor wenigen Wochen nun hat mir eine dänische Duftsammlerin zu einem sensationellen Preis einen kleinen 15ml Flakon reines Parfum der Lady angeboten. Jetzt habe ich nicht mehr gezögert und kaufte ihr den Duft ab, zumal der Flakon einfach wunderschön ist und weich in einem weißen Lederetui verpackt.
Der erste Test ging voll in die Hose! Ich hatte eigentlich gar keine Lust zu testen, habe dem Duft nach der langen Reise von Dänemark nach hier keine Ruhe gegönnt (was ich sonst immer tue - es ist wie bei gutem Wein) und habe zwei Tröpfchen auf mein Handgelenk aufgetragen. Tuberose hat mich richtiggehend erwürgt und ich hab ihn sofort wieder abgewaschen.
Gönn Dir und ihm Ruhe, sagte ich mir und so ließ ich ihn einige Tage liegen, bis ich mich wieder heran traute, an die hoheitliche Lady (Kníže - wie Knize ursprünglich geschrieben wurde - ist tschechisch und bedeutet Prinz).
Diesmal hat sie mich nicht mehr gepiekst, die Tuberose. Die Lady begann mit einer leicht wachsartigen Note, die aber sehr schnell verflog und der eigentlichen Tuberose Platz machte. Sie ist es auch, die über den Verlauf hinweg das Geschehen bestimmt: eine weiche, cremige, subtile und sehr elegante Tuberose, ohne jede Süße und ohne sonstige Begleitakkorde. Tuberose auf diese Art zu verarbeiten, ist nicht einfach. Sie ist eine sehr laute, dominante, süße und oft sehr schwülstige Blüte und es gehört enormes Fingerspitzengefühl dazu, sie so fein umzusetzen, wie in Lady Knize geschehen.
Sie hält diesen Akkord über vier Stunden, bevor im Drydown eine kleine Wandlung beginnt. Der Duft wird hier fein floral, keine einzelne Blüte lässt sich mehr bestimmen, sondern sehr subtil dosierte, weiche, weiße Blüten, die sich sanft auf Sandelholz betten. Ambra hat keine Bedeutung in der Basis, doch Moschus steuert hier ein winziges Tröpfchen Süße bei. Diese Basis ist einfach zum niederknien schön!
Lady Knize erinnert mich an einen Duft, der mir einfach nicht mehr einfallen will. Doch ich habe den viel lauter und 'ordinärer' in Erinnerung. Davon ist Lady Knize Lichtjahre entfernt. Ich hatte noch nie eine so schön und fein umgesetzte Tuberose vor der Nase. Zwar schafft auch diese Lady es nicht, mich noch zu einer solchen zu machen, doch ich werde sie sicher gerne tragen und ihre subtile Weichheit einatmen.
Also stand natürlich auch Lady Knize auf meiner Merkliste. Lange schon, doch irgendwie habe ich mich nicht an die Tuberose-Lady herangetraut. Vor wenigen Wochen nun hat mir eine dänische Duftsammlerin zu einem sensationellen Preis einen kleinen 15ml Flakon reines Parfum der Lady angeboten. Jetzt habe ich nicht mehr gezögert und kaufte ihr den Duft ab, zumal der Flakon einfach wunderschön ist und weich in einem weißen Lederetui verpackt.
Der erste Test ging voll in die Hose! Ich hatte eigentlich gar keine Lust zu testen, habe dem Duft nach der langen Reise von Dänemark nach hier keine Ruhe gegönnt (was ich sonst immer tue - es ist wie bei gutem Wein) und habe zwei Tröpfchen auf mein Handgelenk aufgetragen. Tuberose hat mich richtiggehend erwürgt und ich hab ihn sofort wieder abgewaschen.
Gönn Dir und ihm Ruhe, sagte ich mir und so ließ ich ihn einige Tage liegen, bis ich mich wieder heran traute, an die hoheitliche Lady (Kníže - wie Knize ursprünglich geschrieben wurde - ist tschechisch und bedeutet Prinz).
Diesmal hat sie mich nicht mehr gepiekst, die Tuberose. Die Lady begann mit einer leicht wachsartigen Note, die aber sehr schnell verflog und der eigentlichen Tuberose Platz machte. Sie ist es auch, die über den Verlauf hinweg das Geschehen bestimmt: eine weiche, cremige, subtile und sehr elegante Tuberose, ohne jede Süße und ohne sonstige Begleitakkorde. Tuberose auf diese Art zu verarbeiten, ist nicht einfach. Sie ist eine sehr laute, dominante, süße und oft sehr schwülstige Blüte und es gehört enormes Fingerspitzengefühl dazu, sie so fein umzusetzen, wie in Lady Knize geschehen.
Sie hält diesen Akkord über vier Stunden, bevor im Drydown eine kleine Wandlung beginnt. Der Duft wird hier fein floral, keine einzelne Blüte lässt sich mehr bestimmen, sondern sehr subtil dosierte, weiche, weiße Blüten, die sich sanft auf Sandelholz betten. Ambra hat keine Bedeutung in der Basis, doch Moschus steuert hier ein winziges Tröpfchen Süße bei. Diese Basis ist einfach zum niederknien schön!
Lady Knize erinnert mich an einen Duft, der mir einfach nicht mehr einfallen will. Doch ich habe den viel lauter und 'ordinärer' in Erinnerung. Davon ist Lady Knize Lichtjahre entfernt. Ich hatte noch nie eine so schön und fein umgesetzte Tuberose vor der Nase. Zwar schafft auch diese Lady es nicht, mich noch zu einer solchen zu machen, doch ich werde sie sicher gerne tragen und ihre subtile Weichheit einatmen.
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