12.09.2017 - 14:41 Uhr

Meggi
1019 Rezensionen

Meggi
Top Rezension
21
Da überhole ich mal die Anbieterin!
Wow, Mudéjar scheint ja wirklich extrem neu zu sein, wenn nicht einmal an der Quelle alle davon wissen: Weder auf der Bekkali-Web-Seite noch im per Link angedockten Online-Shop ist er zu finden. Nun, es gibt ihn zweifellos, denn ich habe bei Sens Unique in Paris eine Probe bekommen, als ich für meine Frau nach was mit Schwarzer Johannisbeere fragte. Und zwar mit deren Blattgrün - pfeif‘ auf die albernen Beeren.
Zum Auftakt bölkt jedoch erstmal Pfeffer, ich hätte auf weißen getippt. Die angesagte Grapefruit spüre ich hingegen kaum. Meiner Lieblingskollegin, das sei nicht verschwiegen, hüpfte sie geradezu in die Nase. (Auch) hinter der Angabe „schwarze Johannisbeere“ steckt in der Tat mitnichten Frucht, sondern vor allem Blatt und Knospe. Nur ein Anflug von Beerengeruch ist vornean erahnbar.
Die Gartengrün-Oberstinkerin gibt sich heute allerdings erstaunlich diszipliniert, wenn ich sie beispielsweise mit Armanis (sic!) Pierre de Lune vergleiche. Mit originellem Resultat: Sie entwickelt, wobei Laborielles ergänzend helfen mag, auf Wunsch sogar ein leicht maritimes Flair, welches im Verein mit den Rauch-Nuancen, einschließlich jenen des Pfeffers, eine recht aparte Mischung ergibt.
Weil derlei oft leider schnell brackig wird, bleibe ich zunächst skeptisch. Aber Mudéjar hält den ganzen Vormittag stabil treibholz-frei durch. Und je öfter ich daran schnuppere, desto aquatisch-maritimer und gleichzeitig dahingehend gelungener finde ich ihn.
Ab mittags wandelt sich der Charakter und das dann verblüffend deutlich, obwohl im Grunde lediglich eine Akzent-Verschiebung erfolgt, indem Süßlich-Cremiges hinzutritt. Und doch kriegt der Duft dadurch was Schmeichelndes und Umarmendes. Nicht allzu vereinnahmend, da sind die nunmehr in die zweite Reihe gerückten Frische-Bringer vor. Deren allmähliche Substitution in Richtung Eichenmoos mag übrigens diagnostiziert werden, als genuiner Eichenmoos-Auftritt darf das trotzdem nicht gelten, da muss ich unsere liebe J. enttäuschen.
Bald stellt sich ohnehin heraus, dass es sich beim mittäglichen Geschehen bereits um das Dernière handelt. Ein wenig Holz rieselt noch, ehe Mudéjar unvermittelt entfleucht - abgesehen von ein paar in ihrer plötzlichen Einsamkeit etwas kläglichen Resten. Ob ich den Duft auf der Hersteller-Seite womöglich deshalb nicht gefunden habe, weil er auch dort nur halbtags tätig ist? Muss ich später ein weiteres Mal nachschauen…
Fazit: Ein Kurzarbeiter. Aber was er macht, macht er ganz gut.
Zum Auftakt bölkt jedoch erstmal Pfeffer, ich hätte auf weißen getippt. Die angesagte Grapefruit spüre ich hingegen kaum. Meiner Lieblingskollegin, das sei nicht verschwiegen, hüpfte sie geradezu in die Nase. (Auch) hinter der Angabe „schwarze Johannisbeere“ steckt in der Tat mitnichten Frucht, sondern vor allem Blatt und Knospe. Nur ein Anflug von Beerengeruch ist vornean erahnbar.
Die Gartengrün-Oberstinkerin gibt sich heute allerdings erstaunlich diszipliniert, wenn ich sie beispielsweise mit Armanis (sic!) Pierre de Lune vergleiche. Mit originellem Resultat: Sie entwickelt, wobei Laborielles ergänzend helfen mag, auf Wunsch sogar ein leicht maritimes Flair, welches im Verein mit den Rauch-Nuancen, einschließlich jenen des Pfeffers, eine recht aparte Mischung ergibt.
Weil derlei oft leider schnell brackig wird, bleibe ich zunächst skeptisch. Aber Mudéjar hält den ganzen Vormittag stabil treibholz-frei durch. Und je öfter ich daran schnuppere, desto aquatisch-maritimer und gleichzeitig dahingehend gelungener finde ich ihn.
Ab mittags wandelt sich der Charakter und das dann verblüffend deutlich, obwohl im Grunde lediglich eine Akzent-Verschiebung erfolgt, indem Süßlich-Cremiges hinzutritt. Und doch kriegt der Duft dadurch was Schmeichelndes und Umarmendes. Nicht allzu vereinnahmend, da sind die nunmehr in die zweite Reihe gerückten Frische-Bringer vor. Deren allmähliche Substitution in Richtung Eichenmoos mag übrigens diagnostiziert werden, als genuiner Eichenmoos-Auftritt darf das trotzdem nicht gelten, da muss ich unsere liebe J. enttäuschen.
Bald stellt sich ohnehin heraus, dass es sich beim mittäglichen Geschehen bereits um das Dernière handelt. Ein wenig Holz rieselt noch, ehe Mudéjar unvermittelt entfleucht - abgesehen von ein paar in ihrer plötzlichen Einsamkeit etwas kläglichen Resten. Ob ich den Duft auf der Hersteller-Seite womöglich deshalb nicht gefunden habe, weil er auch dort nur halbtags tätig ist? Muss ich später ein weiteres Mal nachschauen…
Fazit: Ein Kurzarbeiter. Aber was er macht, macht er ganz gut.
13 Antworten