Ocean Rain for Men 1990 Cologne

Ocean Rain for Men (Cologne) von Mario Valentino
Flakondesign Pierre Dinand
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8.6 / 10 41 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Mario Valentino für Herren, erschienen im Jahr 1990. Der Duft ist würzig-blumig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
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Duftrichtung

Würzig
Blumig
Grün
Aquatisch
Holzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
grüne Notengrüne Noten ArtemisiaArtemisia BasilikumBasilikum BergamotteBergamotte LavendelLavendel ZitroneZitrone
Herznote Herznote
AlpenveilchenAlpenveilchen maritime Notenmaritime Noten RoseRose ThymianThymian TanneTanne
Basisnote Basisnote
AmberAmber LederLeder MoosMoos WeihrauchWeihrauch ZederZeder

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.641 Bewertungen
Haltbarkeit
8.032 Bewertungen
Sillage
7.331 Bewertungen
Flakon
6.331 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.312 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 14.04.2024.
Wissenswertes
Ocean Rain war Edmond Roudnitskas letzte Arbeit.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen
5
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Gold

256 Rezensionen
Gold
Gold
Top Rezension 21  
Hätte, hätte...Blumenkette
Die unsägliche Lust des Testens, des Lesens, des Entdeckens.
Ohne Parfumo hätte ich dieses Juwel hier nicht getroffen. Das ist die gute Nachricht.
Die schlechte lautet: der von mir heute in Empfang genommene Vintage ist nicht mehr völlig intakt. Ich habe gehofft, dass er es noch wäre, aber vergeblich.
Dennoch erkenne ich sie, die Handschrift des Meisters. Ein Duft, der durstig macht, obwohl er angeblich von Regen handelt.
In der Kopfnote ist noch Lavendel zu riechen, außerdem diverses Grün, leider schon verwelkt.
Im Herzen eine Kette aus Blumen, schwierig, die einzelnen Komponenten genau zu benennen, hätte ich den Duft früher schon gekannt...
Doch ist dies nicht abermals eine fürstliche Herznote, die von einem französischen Genie erdacht worden ist?
Nach Stunden noch rieche ich die Basis und eine plötzliche Verlassenheit überfällt mich wie die unerwartete Nachricht vom Verlust eines geliebten Menschen.
Ich empfinde eine unveränderte, mir schmerzlich vertraute Schönheit und den unbegreiflichen Drang, fast alle anderen Parfums, die ich besitze, wegzugeben, alle, die nicht von Roudnitzka geschaffen worden sind.
Denn von seinen Kreationen geht für mich ein seltsamer, unwiderstehlicher Zauber aus.
Wohin sollte mich ein anderer Parfumeur /eine andere Parfumeurin noch bringen?
Sollte denn diese Meisterschaft vielleicht noch irgendwo übertroffen werden?
--------
Es ist schwierig. In Worten lassen sich meine Gefühle kaum ausdrücken.
9 Antworten
6
Preis
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Cappellusman

358 Rezensionen
Cappellusman
Cappellusman
Hilfreiche Rezension 6  
Regen - Warm
Ja, man läßt sich ja zuweilen von Parfumnamen vielleicht in seinem Urteil beeinflussen. Ja, das ist mir auch mit diesem Duft passiert. Und - fürwahr, die Assoziation eines warmen Sommerregens stellt sich ein.

Der Duft und dessen Entwicklung und Anmutung wurde von meinen Vorkommentatoren bereits ausführlich und anschaulich beschrieben, so daß ich hier wenig hinzufügen kann. Was ich jedoch sagen kann, und was mir bei der Testung deutlich auffiel, ist eine für mich unleugbare Ähnlichkeit mit "Nino Cerruti pour Homme (1979)". Die wunderbar natürliche Blumigkeit jenes Duftes wird hier mit maritimen Noten und ordentlich Moos kombiniert und ergibt ein äußerst stimmiges Gesamtbild.

Ein weicher Duft, der dennoch Kraft hat. Sehr ausdauernd auch. Erhältlich ist der Kollege am besten online bei italienischen Parfümshops. Sicherlich auch von Damen tragbar, aber für mich doch sehr männlich, gerade aufgrund seiner "Sanftheit". Da besteht kein Widerspruch.
1 Antwort
Fhfhfh

23 Rezensionen
Fhfhfh
Fhfhfh
Top Rezension 18  
Der Ocean schlägt mit einem Tsunami zurück: es regnet
[Disclaimer: Dies ist nur eine Meinung, kein elaborierter Essay.]
Warum eigentlich immer die gesamte Menschheitsgeschichte einholen, wenn es nur um eine Meinung geht? Oder, warum eine Novelle verfertigen, wenn ein kurzer Eindruck genügen sollte?
Keine Ahnung, hier nur kurz ein Erlebnis.
Ich war heut beim Zoll. Nun, das bedeutet, einmal quer durch die Stadt zu fahren, sich vor der Deathline (15 Uhr) in der Nähe Flughafen einzufinden, die Warteprozeduren zu überleben (Marke ziehen, warten, deklarieren, Personenidentifikation, auf die Ware warten, die Ware kontrollieren, Rechnungen präsentieren, 19% Umsatzsteuer zu errechnen (aus dem $-Raum), zu entrichten, Stempel, Quittung, Go).
Das sind Kosten (5,70 EUR Fahrt), das frisst Zeit (2,5 Stunden - inklusive Fahrscheinkontrolle) und das ist trotzdem: der Hauptgewinn.
Jetzt mal Klartext: Es geht um „Ocean Rain“. Edmond Roudnitska. 1990 in Italien produziert. Der Mann hat (laut unserer Datenbank - ich glaube aber, da sind Lücken im Spiel) gerade mal 17 Stükker produziert, jedes Stück ein Knaller, OR ist das vorletzte, ein Spätwerk mithin, ein Testament. Und damit sowieso schon Legende.
Ich habs also aus Amiland erhalten. International Affair mithin: In Franzenland ausgedacht, in Italia produziert, in der Welt verbummelt, auf einem nordamerikanischen Kirchenbasar aufgetaucht, nach Germania versendet und schließlich angelangt, wo es von Anfang an hingehörte: zu mir.
Hatte ich nicht Klartext angekündigt? Ja. Bevor es dazu kommt: ein Auszug aus dem beiliegendem Propagandamaterial: „Ocean Rain – Mario Valentino – Men’s Cologne. Eine grüne Komposition, nach Agrumen, Blumen, Holz und Ambra duftend. Der erste Eindruck der Frische wird durch den Agrumenduft vermittelt, der zusammen mit dem Duft des Meeres ein aromatische Ganzes bildet, das an die zarte Blume des Likörs ‚Chartreuse’ erinnert. Das alles wird mit Tropenblumen, Holz- und Ambraduft noch zauberhafter und milder gemacht. Aus diesen Übereinstimmungen geht ein Parfum von seltener Raffinesse hervor.“ Amen. Wer’s glaubt wird seelig.
„Tropenblumen“ (*pruuust*) hin oder her. Ach (die Damen mögen entschuldigen), Scheiß drauf.
Klartext, jetzo: Ocean Rain ist eine Jasminbombe, die dermaßen in die männlich-animalische Richtung tariert ist, dass ein Gender-Mißbrauch ausgeschlossen ist (*rülps*: Frauen werden damit nichts anfangen können…). Ikke sprays mir auf und schon läuft das Rudel los… In die Irre. Ach, es ist schwer zu beschreiben, besonders für das venusianische Geschlecht. Ich versuchs: Kennt ihr den Katzenblick („evil face“) des Katers, wenn er den Korridor durchstreift und am abgetragenen T-Shirt des Hausherrn sich verbeißt: Hass-Kampf-Attraktion? Sonst Herr Cool persönlich und plötzlich leidenschaftlich wie ein spanischer Stier?
Also die Frau, die dieses Parfüm aus Überzeugung trägt, die würde ich gerne kennenlernen (bitte per PN). Die Zahl der Frauen, die ihm verfallen, ohne es zu schätzen, wüsste ich zwar auch gern, aber das wird schwer zu ermitteln sein.
Ach so, der Duft selbst. *römmpömm* Über Jasmin hatten wir schon geredet. Agrumen (also Hesperiden) spielen eine so kurze Rolle, dass sich die Erwähnung nicht lohnt. Über die Duftentwicklung gibt es ein Forschungsprojekt, dass die Entwicklung zur holzigen Basis herausstellen wird.
Aber, verdammt (*tschulligung*), dieses Parföng startet folgende Raketen (unabgeschlossene Aufzählung):
- Dislokation: Es transportiert zu entfernten Raumregionen
- Transgender: Es überträgt sich wie ein Virus zu intimen Situationen.
- Polyolfaktorium: Es springt von Nase zu Stammhirn…
[Ach verdammet, wieder eine misslungene Duftbeschreibung, stattdessen unnütze Gefühligkeit…]
Und um noch ein Wort zu Profumos würdigen Kommentar zu sagen: Der kleine Bruder ist ein Großer...

Amen.
0 Antworten
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Profumo

284 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 33  
Diorellas kleiner, leider sehr zu unrecht vergessener Bruder
Lange habe ich mich schwer getan mit den Werken Edmond Roudnitskas. Sicher, man riecht sofort, dass es sich bei ihnen um wirklich gute Düfte handelt – der Mann verstand sein Handwerk wie kaum ein anderer! Und ja, sie haben alles, was große Düfte ausmacht: Stil und Eleganz, eine raffinierte Komposition, der erkennbare Inspiration vorausging, und vor allem eine eigene Handschrift. Wer seine vergleichsweise wenigen Werke – er war ein sehr aktiver Parfumeur, der allerdings nicht selten Jahre an seinen Düften feilte, was dazu führte, dass sein Lebenswerk kaum mehr als ein Dutzend Kreationen umfasst (ganz im Gegensatz zu heutigen Parfumeuren wie beispielsweise Betrand Duchaufour, der fast im Monatstakt einen neuen Duft lanciert, der dann häufig allerdings auch recht unfertig und wenig inspiriert riecht ....) – wer also zwischen Roudnitskas wenigen Werken hin und her schnuppert, der wird ziemlich schnell eine eigene Handschrift erkennen, die sich auf folgenden Nenner bringen ließe: Reduktion und Sublimierung.
Selbst seine üppigsten Düfte (‚Femme’, ‚Le Parfum de Thérèse’, ‚Diorama’) sind schlanke, konzentrierte Werke, die in keiner Sekunde des Duftverlaufes zu unkontrolliertem Dahinströmen neigen. Alles ist eng gefasst und auf das Nötigste beschränkt. Trotzdem wirken sie nie mager, oder gar minimalistisch (erst sein wichtigster Epigone, J.C. Ellena, wird diesen Pfad mit aller Konsequenz beschreiten), haben ganz im Gegenteil durchaus Substanz und Volumen. Doch verglichen mit so manch aufwändig gestalteter Robe, nebst flatterndem Faltenwurf, langer Schleppe und sich bauschenden Puffärmeln, wirken seine Kreationen wie passgenau auf den (durchaus kurvenreichen, aber nicht Rubens-haften) Körper geschneiderte Haut Couture.

Und so verwundet seine enge künstlerische Zusammenarbeit mit Christian Dior nicht: wie Ernest Beaux das olfaktorische Äquivalent zu Coco Chanels Kreationen schuf, so ergänzte sich der Stil des Parfumeurs Roudnitska und jener des Couturiers Dior aufs Beste. Mit ‚Diorama’, ‚Diorissimo’, ‚Diorella’, ‚Eau Fraîche’ und ‚Eau Sauvage’ kreierte Roudnitska die Duftwelt Diors, die doch ebenso seine eigene war, wie die wenigen Kreationen zeigen, die er nicht für Dior schuf: vor allem ‚Femme’ (für Rochas),‚Le Parfum de Thérèse’ (für seine Frau, später von Frederic Malle veröffentlicht) und seine letztes Werk – erneut für einen mit ihm befreundeten Couturier kreiert: ‚Ocean Rain’.
Roudnitska selbst war schon in den Achtzigern, als Mario Valentino ihn um einen Duft für sein Unternehmen bat, und als 1990 ‚Ocean Rain’ schließlich erschien, zählte der Parfumeur bereits stolze 85 Jahre (elf Jahre mehr als der heute 74 jährige Jean-Paul Guerlain!).
Wer aber vermuten würde, dass dieses - sein letztes - Werk, ein im Geiste der 50er und 60er Jahre geschaffenes sei, der wird zugeben müssen - hat er erstmal an ‚Ocean Rain’ geschnuppert -, dass er sich getäuscht hat.

Ja, es fällt schwer zu glauben, aber ‚Ocean Rain’ ist tatsächlich ein moderner Duft, und Edmond Roudnitska gelingt einmal mehr ein kleines Wunder: einerseits ist der Reichtum seines Erbes und sein mittlerweile unverkennbarer Stil hier deutlich erlebbar, andererseits aber nimmt er einen sich mächtig abzeichnenden Trend auf, der die kommenden Jahre der Parfumentwicklung wie kaum ein anderer dominieren wird, und der zu diesem Zeitpunkt – 1990 – noch recht jung ist, aber schon mit zwei Werken und einer Substanz assoziert wird: mit Yves Tanguys ‚New West’ für Aramis und Pierre Bourdons ‚Cool Water’ für Davidoff. Beide Werke entstanden zwei Jahre vor ‚Ocean Rain’, und die Substanz die sie so folgenreich einführten hieß ‚Calone’. Dabei war dieses ähnlich einer wässrigen Melone duftende Molekül gar nicht mal so neu.
Luca Turin weiß folgendes zu berichten: „1966 meldeten Chemiker des Pharmakonzerns Pfizer ein Patent auf ein merkwürdiges Molekül an, das aussah wie ein Tranquilizer (es ist entfernt mit Valium verwandt). Es roch wie nichts sonst auf der Welt oder – wie es damals prosaisch hieß – nach «Melone». Da Pfizer zwei Jahre zuvor die altehrwürdige Firma Camilli Albert Laloue in Grasse aufgekauft hatte, reichten sie den Balg an ihre parfümierten Freunde weiter, die es auf den Namen Calone tauften.“
Ende der achtziger Jahre, so Turin weiter, sei die Zeit dann wohl reif gewesen für jenes ‚merkwürdige Molekül’.
Der Rest der Geschichte dürfte uns noch hinlänglich ‚in der Nase stecken’...
Nicht so Edmond Roudnitskas wunderbares ‚Ocean Rain’, denn es verschwand, kaum dass es sich einige Jahre zu bewähren hatte, wieder von der Bildfläche.
Warum nur?

Schwer zu sagen.

Natürlich ist eine Duftlinie wie die von Mario Valentino nicht vergleichbar mir jener von Dior oder Hermès, für die Roudnitska seine Hauptwerke schuf. Sein Haus steht weit ab von der Phalanx der großen Häuser und verfügt nicht über den finanziellen Atem, ein großes, aber nicht augenblicklich erfolgreiches Werk über einen langen Zeitraum im eigenen Katalog zu belassen, um es ähnlich wie ‚Bel Ami’ von Hermès oder ‚Derby’ von Guerlain zu viel bewunderten und geachteten Außenseitern reifen zu lassen. Aber das ist nicht alles. Es erklärt vielleicht eines: ‚Ocean Rain’ war zu groß für ein so kleines Unternehmen. Hätte es beispielsweise Roudnitskas alter Auftraggeber Dior lanciert, wäre dem Duft sicher größer Aufmerksamkeit und eine längere Lebensdauer zuteil geworden. Wäre es aber letztlich wirklich erfolgreicher geworden?
Ich glaube kaum.
‚Ocean Rain’ ist nicht nur ein ungewöhnlicher, sondern auch ein schwieriger Duft. Ungeübten Nasen dürfte es schwer fallen, ihn mit luftig-leichtem, sauber und unbeschwert duftendem ‚Calone’ in Verbindung zu bringen. Hier riecht es nicht wirklich nach Sommer, Sonne, Strand und brandendem Meer. Hier schlagen auch keine braugebrannten Surfer ihre Kapriolen, nein, hier regnet buchstäblich – und wie!
So ist ‚Ocean Rain’ eher wie ein spätsommerlicher Spaziergang an der bretonischen Küste – der Himmel voller dunkler, schwerer Wolken, die einen Schauer nach dem anderen über das Land jagen; dazwischen immer wieder Lücken, durch die eine tief stehende, gleißende und noch immer wärmende Sonne bricht. In den Dünen, und dahinter, sondern die vor kurzem noch in vollster Blüte stehenden Gewächse schon einen deutlich vergehenden, leicht indolischen Duft ab, der sich wunderbar mit dem feuchten Dunst der Meeresgischt und dem Geruch der regennassen Erde mischt.

Welch Gegensatz zu den hedonistisch-heiteren Sonnenbad- und Surfdüften à la ‚New West’, ‚Cool Water’ oder ‚L’Eau d’Issey’!

Nein, ‚Ocean Rain’ war wirklich kein leichter, unbeschwerter Duft, eher ein melancholischer, und vermutlich deshalb auch zu Beginn der neunziger Jahre in gewisser Weise ein Anachronismus.
Heute aber, zwanzig Jahre später, bleibt festzustellen: ‚Ocean Rain’ war ein großer Duft, mit dem Edmond Roudnitska zeigte wie delikat Calone duften konnte, wenn man es nur raffiniert genug einzusetzen wusste. So riecht es bei ihm überhaupt nicht beliebig und banal, weil er exemplarisch vorzuführen versteht, wozu dieses Molekül imstande ist, wenn man es nur die ihm gemäße Funktion ausüben lässt – nämlich die Schwere einer Textur aufzulockern, sie mit einer Kuppel von leichter, fruchtiger Frische zu überwölben.
Ähnlich wie er ‚Eau Sauvage’ mit hellen Hedionen aufstrahlen ließ, ohne es in ein Blütenbouquet zu verwandeln, so versteht er es ‚Ocean Rain’ mithilfe der gar nicht mehr so neuartigen Substanz ‚Calone’ aufzuhellen, ohne den Duft in das immergleiche Melonendessert abdriften zu lassen, mit dem wir jahrelang traktiert werden sollten.
Würde der Duft heute veröffentlicht - sagen wir mal unter dem Label von Frederic Malle - wir empfänden ihn sicher als sensationelle Neuheit, als einen Duft, der die klassische Parfumkunst mit der modernen Parfümerie auf das Raffinierteste vereint.
Seltsam: womöglich kam ‚Ocean Rain’ nicht eigentlich zu spät, sondern viel eher zu früh!
Wie auch immer.

‚Ocean Rain’ duftet jedenfalls – wie gesagt – nach vielen regenfeuchten, in später Blüte stehender Blumen, nach dunkel tosendem Meer und nach Roudnitskas vielleicht besten Kreationen: ‚Diorella’ und ‚Le Parfum de Thérèse’. Letzterer könnte so etwas wie seine Mutter sein, während ersterer seine androgyne, größere Schwester ist. Wie ein Zeichen familiärer Zusammengehörigkeit, besitzt auch ‚Ocean Rain’ - als jüngerer Bruder - eine ebenso wunderbar sublimierte Chypre-Basis, nur dunkler gestimmt, von holzigeren Tönen gerahmt. So mag er vielleicht etwas maskuliner wirken, aber wie fast alle genialen Werke – und insbesondere jene von Roudnitska selbst – entzieht er sich der eindeutigen Zuteilung zu diesem oder jenem Geschlecht, ohne im banalsten, also geschlechtslosen Sinne ‚unisex’ zu sein. Dieser Duft hat definitiv Sex - ein bisschen mehr männlichen als weiblichen, aber das sollte keine Frau daran hindern diesen Duft, so sie denn je seiner habhaft werden kann, zu tragen.
Ebensowenig wie ‚Diorella’ nur Frauen vorbehalten ist, ist ‚Ocean Rain’ ausschließlich Männern zugeeignet.

Habe ich eigentlich schon gesagt, dass ich mich mit Edmond Roudnitskas Kreationen nicht mehr schwer tue?
Ich bin ihnen verfallen.
‚Diorella’ und ‚Ocean Rain’ sei Dank!
9 Antworten

Statements

15 kurze Meinungen zum Parfum
AxiomaticAxiomatic vor 1 Jahr
7
Sillage
7
Haltbarkeit
10
Duft
Startet an trächtigen Blüten.
Eine unglaublich fesselnde aber sanfte Animalik übernimmt.
Schönste Holzer schließen ab.
Edel Dschungel*
51 Antworten
KovexKovex vor 3 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Ein tropischer Regenschauer auf Blüten und Blattwerk, dampfende Erde befördert mineralisches Erbgut an die Oberfläche.Zeitloses Meisterwerk.
7 Antworten
AnarlanAnarlan vor 1 Monat
2
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Noch warmer Sand, während der Wind kalten Regen vom Meer heranträgt. Weiche, pelzige Animalik. Blüten, fast welk. Truely heartbreaking.
8 Antworten
SebastianMSebastianM vor 6 Monaten
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft
Ein selbstbewusstes Veilchen im Wind. Es reitet hurtig auf einem Pferd über die Wiesen und strahlt vor Energie und Fröhlichkeit. Zauberhaft!
6 Antworten
DawameskDawamesk vor 6 Jahren
10
Duft
Wie die meisten von Roudnitskas Arbeiten verlauft auch die nach dem Drehbuch Freude, Melancholie, Verfall. Meisterwerk, besser als Diorella!
1 Antwort
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