23.01.2018 - 14:46 Uhr

Meggi
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Meggi
Top Rezension
20
Die Dauer eines Fluges
Ähnlich kryptisch wie zunächst sein Name (auf die Sache mit der Flugnummer, s. Statements, wäre ich nicht von allein gekommen) benimmt sich auch der Duft persönlich. Da steckt so manches drin, aber oft nur angedeutet oder irgendwie „halb“.
Ein Bergamotte-Kratzen leitet rasch über zu einem Anflug von Veilchen-Leder. Selbiges weicht wiederum zügig einer seltsam-diffusen Obst-Gemengelage. Meinetwegen spielt Aprikose mit; getrocknete. Pfirsich und Osmanthus gehen ja angeblich in eine vergleichbare Richtung, das passt. Doch alles wirkt arg dosig-vereinheitlicht. Freude bereiten demgegenüber bald bitter-harzige Nadeln und Verwandte: Tanne, Thuja, Zypresse, was immer. Frisch abgeschnitten und zerkleinert. Leider eine allzu sparsame Portion.
Highlight aus meiner Sicht ist eine nunmehr anscheinend eher der Castoreum-Ecke entstammende, dezente Ledernote, die sich charakterlich herb-markig-ermutigend mit dem zaghaften Harz mischen möchte. Letzteres ziert sich und turtelt stattdessen lieber mit der Dosenfrucht herum. Schlechte Entscheidung.
Ab mittags wähne ich das Geschehen endgültig von Allgemein-Frucht dominiert; die inzwischen nur noch säuselnde Nadelei hat dem wenig entgegenzusetzen. Dazu gibt es eine cremig-florale Note, duftig und recht hautnah. Was ich über Ylang zu wissen glaube, könnte in diesem Moment zum Einsatz gelangen. Das ist überraschend „damenhaft“ geworden, ließe sich sagen. Ein Eindruck, der zweifellos auf das Konto des Obstes geht – führen doch diverse „Fruity-Florals“ solche Universal-Frucht ins Feld.
Erst im Laufe des Nachmittags und einzig direkt auf der Haut kann ich wieder mehr Nadeln und Harz entdecken. Das ist allerdings ein relatives Aufleben, denn insgesamt geht unsere ohnehin ziemlich stille Reise zu Ende. Das ist vielleicht kein Zufall: Rund sieben Stunden dauert ein Flug von Montréal nach Paris.
Fazit: Es gelingt mir nicht, in der Komposition eine Linie zu erkennen. Schade, natürlich hätte ich meine Monsillage-Testreihe (vielen Dank an Kovex!) gerne mit einem tollen Rausschmeißer zu Ende gebracht. Daraus ist zwar nichts geworden, gleichwohl durfte ich unterwegs einige sehr gelungene Kreationen kennenlernen. Anderes gefiel mir weniger, aber eine in dieser Hinsicht gesunde Mischung spricht schließlich für und nicht gegen eine Marke.
Ein Bergamotte-Kratzen leitet rasch über zu einem Anflug von Veilchen-Leder. Selbiges weicht wiederum zügig einer seltsam-diffusen Obst-Gemengelage. Meinetwegen spielt Aprikose mit; getrocknete. Pfirsich und Osmanthus gehen ja angeblich in eine vergleichbare Richtung, das passt. Doch alles wirkt arg dosig-vereinheitlicht. Freude bereiten demgegenüber bald bitter-harzige Nadeln und Verwandte: Tanne, Thuja, Zypresse, was immer. Frisch abgeschnitten und zerkleinert. Leider eine allzu sparsame Portion.
Highlight aus meiner Sicht ist eine nunmehr anscheinend eher der Castoreum-Ecke entstammende, dezente Ledernote, die sich charakterlich herb-markig-ermutigend mit dem zaghaften Harz mischen möchte. Letzteres ziert sich und turtelt stattdessen lieber mit der Dosenfrucht herum. Schlechte Entscheidung.
Ab mittags wähne ich das Geschehen endgültig von Allgemein-Frucht dominiert; die inzwischen nur noch säuselnde Nadelei hat dem wenig entgegenzusetzen. Dazu gibt es eine cremig-florale Note, duftig und recht hautnah. Was ich über Ylang zu wissen glaube, könnte in diesem Moment zum Einsatz gelangen. Das ist überraschend „damenhaft“ geworden, ließe sich sagen. Ein Eindruck, der zweifellos auf das Konto des Obstes geht – führen doch diverse „Fruity-Florals“ solche Universal-Frucht ins Feld.
Erst im Laufe des Nachmittags und einzig direkt auf der Haut kann ich wieder mehr Nadeln und Harz entdecken. Das ist allerdings ein relatives Aufleben, denn insgesamt geht unsere ohnehin ziemlich stille Reise zu Ende. Das ist vielleicht kein Zufall: Rund sieben Stunden dauert ein Flug von Montréal nach Paris.
Fazit: Es gelingt mir nicht, in der Komposition eine Linie zu erkennen. Schade, natürlich hätte ich meine Monsillage-Testreihe (vielen Dank an Kovex!) gerne mit einem tollen Rausschmeißer zu Ende gebracht. Daraus ist zwar nichts geworden, gleichwohl durfte ich unterwegs einige sehr gelungene Kreationen kennenlernen. Anderes gefiel mir weniger, aber eine in dieser Hinsicht gesunde Mischung spricht schließlich für und nicht gegen eine Marke.
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