07.07.2018 - 15:12 Uhr
Serenissima
1053 Rezensionen
Serenissima
Top Rezension
11
eine zartblaue Enttäuschung
Der wunderschöne blaue Glasflacon fesselte zuerst meine Aufmerksamkeit, dann allerdings die Duftpyramide.
Allein die Herznote begeisterte mich beim Lesen (dass ich auf Iris manchmal ein bisschen verzichten könnte, ist ja bekannt) und die Erwähnung der Schwarzen Johannisbeere, in Kombination mit Bambus klingt ja auch sehr verlockend.
So erbat ich mir eine Abfüllung aus dem "to go"-Ordner einer sehr lieben Parfumista und freute mich schon auf den Test.
Aber, oh weh! Was geschieht denn hier?
Weißer Moschus dominiert so sehr: die Kopfnote mit frischer Zitrone, herber Schwarzer Johannisbeere und grün-saftigem Bambus wird von ihm am kurzen Zügel geführt.
Ein kurzes, kühles Aufbäumen dieser Komponenten - der Moschus lässt so gut wie keine Duftgötter neben sich zu!
Die von mir so geliebte Pfingstrose versucht, zusammen mit der nicht weniger mutigen Freesie, ein wenig Platz zu gewinnen, um im Duftkonzert wenigstens etwas mitzuspielen.
Aber selbst die manchmal ein wenig stinkig wirkende Iris kommt nicht dagegen an.
Die zarte, fast schüchterne Magnolie geht gleich unter; sie traut sich gar nicht, den schönen weiß-rosa Kopf zu heben. Von ihr bleibt nicht einmal ein Hauch!
"Weißer Moschus über alles, über alles in der Welt!" möchte man hier singen!
Aber nicht genug - ich fasse es eigentlich kaum: schwere sämige Vanille und der stark nach Vanille duftende dunkelviolette Heliotrop gehen eine innige Verbindung mit diesem mir viel zu gewaltigen Moschuskrieger ein.
Gefühlt umwabern mich schwere dichte Wolken einer Moschus-Vanille-Melange, die ich zum Glück lange nicht mehr getroffen habe.
Daran kann das auch der zaghafte Versuch, dieser Duftgewalt durch Amberholz eine bändigende Note zu geben, nichts ändern!
Für mich bleibt es leider eine gewaltige Moschus-Keule, die mit ebenso kräftigen "Hintermännern" namens Vanile und Heliotrop hier marschieren; wer sich nicht beugt, wird überrannt.
Zum Glück ist diese Vergewaltigung meiner Sinne nur von kurzer Dauer; Abwaschen hilft nicht viel - man muss Geduld haben.
So ist dieser hübsche blaue Flacon für mich eine schöne Hülle, die den Inhalt bei weitem überstrahlt.
Allerdings bin ich sicher, dass auch "Nudo Blue" seine Liebhaber findet. Warum auch nicht?
Moschus steht immer noch weit oben auf der Beliebtheitsskala vieler Frauen; erst neulich wurde ich davon wieder beim Verlassen eines Geschäftes niedergerungen. Bei 32° Außentemperatur ist das ganz schön heftig!
Es braucht von diesem Duft nicht viel, um den Sitz- ober Büronachbarn eventuell etwas zu erschlagen.
Aber es zeigt sich eben doch wieder: Alles ist nicht für alle!
Und "Nudo Blue" ist leider nichts für mich!
Schade eigentlich! Ein so schönes helles Blau ...
Allein die Herznote begeisterte mich beim Lesen (dass ich auf Iris manchmal ein bisschen verzichten könnte, ist ja bekannt) und die Erwähnung der Schwarzen Johannisbeere, in Kombination mit Bambus klingt ja auch sehr verlockend.
So erbat ich mir eine Abfüllung aus dem "to go"-Ordner einer sehr lieben Parfumista und freute mich schon auf den Test.
Aber, oh weh! Was geschieht denn hier?
Weißer Moschus dominiert so sehr: die Kopfnote mit frischer Zitrone, herber Schwarzer Johannisbeere und grün-saftigem Bambus wird von ihm am kurzen Zügel geführt.
Ein kurzes, kühles Aufbäumen dieser Komponenten - der Moschus lässt so gut wie keine Duftgötter neben sich zu!
Die von mir so geliebte Pfingstrose versucht, zusammen mit der nicht weniger mutigen Freesie, ein wenig Platz zu gewinnen, um im Duftkonzert wenigstens etwas mitzuspielen.
Aber selbst die manchmal ein wenig stinkig wirkende Iris kommt nicht dagegen an.
Die zarte, fast schüchterne Magnolie geht gleich unter; sie traut sich gar nicht, den schönen weiß-rosa Kopf zu heben. Von ihr bleibt nicht einmal ein Hauch!
"Weißer Moschus über alles, über alles in der Welt!" möchte man hier singen!
Aber nicht genug - ich fasse es eigentlich kaum: schwere sämige Vanille und der stark nach Vanille duftende dunkelviolette Heliotrop gehen eine innige Verbindung mit diesem mir viel zu gewaltigen Moschuskrieger ein.
Gefühlt umwabern mich schwere dichte Wolken einer Moschus-Vanille-Melange, die ich zum Glück lange nicht mehr getroffen habe.
Daran kann das auch der zaghafte Versuch, dieser Duftgewalt durch Amberholz eine bändigende Note zu geben, nichts ändern!
Für mich bleibt es leider eine gewaltige Moschus-Keule, die mit ebenso kräftigen "Hintermännern" namens Vanile und Heliotrop hier marschieren; wer sich nicht beugt, wird überrannt.
Zum Glück ist diese Vergewaltigung meiner Sinne nur von kurzer Dauer; Abwaschen hilft nicht viel - man muss Geduld haben.
So ist dieser hübsche blaue Flacon für mich eine schöne Hülle, die den Inhalt bei weitem überstrahlt.
Allerdings bin ich sicher, dass auch "Nudo Blue" seine Liebhaber findet. Warum auch nicht?
Moschus steht immer noch weit oben auf der Beliebtheitsskala vieler Frauen; erst neulich wurde ich davon wieder beim Verlassen eines Geschäftes niedergerungen. Bei 32° Außentemperatur ist das ganz schön heftig!
Es braucht von diesem Duft nicht viel, um den Sitz- ober Büronachbarn eventuell etwas zu erschlagen.
Aber es zeigt sich eben doch wieder: Alles ist nicht für alle!
Und "Nudo Blue" ist leider nichts für mich!
Schade eigentlich! Ein so schönes helles Blau ...
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