16.06.2013 - 08:24 Uhr

Gaukeleya
109 Rezensionen

Gaukeleya
Sehr hilfreiche Rezension
14
Der Ursprung des Lebens, oder: was will uns der Autor damit sagen
Es fällt mir zugegebenermaßen sehr schwer, bei S-Perfume über das Flakondesign hinwegzusehen und es im Kommentar zu vernachlässigen (so wie es meinem Vorschreiber gelungen ist). Zudem erkenne ich - natürlich rein subjektiv und spekulativ - durchaus eine Verbindung des Designs zum Duft. Deshalb sehe ich nicht darüber hinweg, sondern werde direkt mit meinen "just 2 cents" dazu beginnen.
Nun, man mag vermuten, dass der Hersteller auf die Schiene "Sex sells" aufspringen möchte, oder aber wenigstens auf die der Provokation, vielleicht aber auch nur auf eine verkopfte "Wir sind anders"- Attitüde verweisen. Ein bisschen "arty" und bemüht wirkt das Ganze schon, aber wenn man den eher mickrigen Flakon mit dem ausdruckslosen Weichgummideckel in der Hand hält, kommen Zweifel an den oben genannten Gründen auf. Ja, natürlich, die Abbildung des Spermiums soll es hier wohl rausreissen, doch gerade in Hinsicht auf den Duft, den der Flakon umhüllt, mag die Ursprungsabsicht eine andere sein.
S-Perfume beginnt mit einer deutlichen, aber überraschend unstechenden Alkoholnote, die nach wenigen Sekunden weich und moschusartig wird, nach weiteren wenigen Sekunden aquatisch, um sich schliesslich in einem salzig-kräuterigen, zart holzigen Dufthauch auszuruhen auf der Haut. Ein Fünkchen Süsse miteingeschlossen, aber wirklich nur ein Fünkchen. So bleibt S-Perfume liegen. Und zwar sehr schwach nur. Oder besser: S-Perfum LIEGT nicht auf der Haut, sondern verschmilzt mit ihr. Man könnte auch sagen: es riecht nach Haut, nachdem man nach einem Bade dem Meer entstiegen ist (Ostsee, Nordsee, Nordatlantik oder ähnliche unwarme Meere), sich nachlässig abgetrocknet hat und nun Wind und Sonne die restliche Trocknungsarbeit der noch zu eliminierenden Salzwassertröpfchen auf der Haut machen lässt. Kurz: es riecht nach Haut, komplett natürlich, kaum wahrnehmbar. Man muss schon sehr, sehr nahe an die Haut rangehen, um S-Perfume überhaupt wahrzunehmen.
Hier könnte man nun ein bisschen lüstern einen Bogen zum Flakondesign herstellen (nahe rangehen..? GANZ nahe rangehen! Spermium! Sex!!), doch will sich bei mir diese Assoziation nicht wirklich einstellen. Vielmehr stelle ich mir vor, dass hier auf den Ursprung des Lebens verwiesen werden soll, am Anfang stehen Spermium und Eizelle, und vor allem: ganz am Anfang steht das Meer, aus dem alles Leben auf der Erde entstanden ist vor ca. 3,5 Milliarden Jahren. So riecht S-Perfume dann auch nach Meer und nach menschlicher Haut, meinetwegen auch nach menschlicher Haut in besonderen Momenten der Zweisamkeit (die leichte Salznote an diskreter Süsslichkeit impliziert eine Art idealisierten, femininen Schweissgeruch), doch nicht nach komplexer Leidenschaft, allumfassender Erotik oder gar pornösem Schmutzigsex.
Das sind ohne Frage sehr freie Interpretationsansätze. Eben just my 2 cents. Doch muss ich eines sagen: ich mag S-Perfume. Ich mag seine zarte Würze und Salzigkeit, seine feine weiche Moschushaftigkeit, die sehr diskrete Süsse, das Warmsandelholzige. Leider - wenngleich wohl auch so beabsichtigt - ist die Sillage extrem schwach. Ich kann S-Perfume an mir selbst kaum wahrnehmen, geschweige denn, dass andere das könnten an mir (ganz nahe rangehen!). Alles, was an Duftverlauf auszumachen ist, geschieht in den ersten paar Minuten, danach bleibt S-Perfume als eine Art zarter Bestandteil des eigenen Hautgeruchs für noch ca. ein dürftiges Stündchen an mir bestehen.
So wird hier dann wohl auch nicht nur dem Beginn allen Lebens gehuldigt, sondern anscheinend ebenso der schnellen Vergänglichkeit allen Lebens, doch auch das ist spekulativ, eben: just my 2 cents.
Danke an Fischlandmen für den Restflakon!
Nun, man mag vermuten, dass der Hersteller auf die Schiene "Sex sells" aufspringen möchte, oder aber wenigstens auf die der Provokation, vielleicht aber auch nur auf eine verkopfte "Wir sind anders"- Attitüde verweisen. Ein bisschen "arty" und bemüht wirkt das Ganze schon, aber wenn man den eher mickrigen Flakon mit dem ausdruckslosen Weichgummideckel in der Hand hält, kommen Zweifel an den oben genannten Gründen auf. Ja, natürlich, die Abbildung des Spermiums soll es hier wohl rausreissen, doch gerade in Hinsicht auf den Duft, den der Flakon umhüllt, mag die Ursprungsabsicht eine andere sein.
S-Perfume beginnt mit einer deutlichen, aber überraschend unstechenden Alkoholnote, die nach wenigen Sekunden weich und moschusartig wird, nach weiteren wenigen Sekunden aquatisch, um sich schliesslich in einem salzig-kräuterigen, zart holzigen Dufthauch auszuruhen auf der Haut. Ein Fünkchen Süsse miteingeschlossen, aber wirklich nur ein Fünkchen. So bleibt S-Perfume liegen. Und zwar sehr schwach nur. Oder besser: S-Perfum LIEGT nicht auf der Haut, sondern verschmilzt mit ihr. Man könnte auch sagen: es riecht nach Haut, nachdem man nach einem Bade dem Meer entstiegen ist (Ostsee, Nordsee, Nordatlantik oder ähnliche unwarme Meere), sich nachlässig abgetrocknet hat und nun Wind und Sonne die restliche Trocknungsarbeit der noch zu eliminierenden Salzwassertröpfchen auf der Haut machen lässt. Kurz: es riecht nach Haut, komplett natürlich, kaum wahrnehmbar. Man muss schon sehr, sehr nahe an die Haut rangehen, um S-Perfume überhaupt wahrzunehmen.
Hier könnte man nun ein bisschen lüstern einen Bogen zum Flakondesign herstellen (nahe rangehen..? GANZ nahe rangehen! Spermium! Sex!!), doch will sich bei mir diese Assoziation nicht wirklich einstellen. Vielmehr stelle ich mir vor, dass hier auf den Ursprung des Lebens verwiesen werden soll, am Anfang stehen Spermium und Eizelle, und vor allem: ganz am Anfang steht das Meer, aus dem alles Leben auf der Erde entstanden ist vor ca. 3,5 Milliarden Jahren. So riecht S-Perfume dann auch nach Meer und nach menschlicher Haut, meinetwegen auch nach menschlicher Haut in besonderen Momenten der Zweisamkeit (die leichte Salznote an diskreter Süsslichkeit impliziert eine Art idealisierten, femininen Schweissgeruch), doch nicht nach komplexer Leidenschaft, allumfassender Erotik oder gar pornösem Schmutzigsex.
Das sind ohne Frage sehr freie Interpretationsansätze. Eben just my 2 cents. Doch muss ich eines sagen: ich mag S-Perfume. Ich mag seine zarte Würze und Salzigkeit, seine feine weiche Moschushaftigkeit, die sehr diskrete Süsse, das Warmsandelholzige. Leider - wenngleich wohl auch so beabsichtigt - ist die Sillage extrem schwach. Ich kann S-Perfume an mir selbst kaum wahrnehmen, geschweige denn, dass andere das könnten an mir (ganz nahe rangehen!). Alles, was an Duftverlauf auszumachen ist, geschieht in den ersten paar Minuten, danach bleibt S-Perfume als eine Art zarter Bestandteil des eigenen Hautgeruchs für noch ca. ein dürftiges Stündchen an mir bestehen.
So wird hier dann wohl auch nicht nur dem Beginn allen Lebens gehuldigt, sondern anscheinend ebenso der schnellen Vergänglichkeit allen Lebens, doch auch das ist spekulativ, eben: just my 2 cents.
Danke an Fischlandmen für den Restflakon!
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