Lôant Collection - Lôvann von Santi Burgas

Lôant Collection - Lôvann 2013

Yatagan
22.07.2013 - 04:42 Uhr
12
Sehr hilfreiche Rezension
7Duft 10Haltbarkeit 7.5Sillage 5Flakon

Das große Krabbeln - Teil 4

Was hat mich so sehr an der Loant-Serie fasziniert, dass ich die Düfte testen wollte (einen herzlichen Dank an Franfan20 für die Zusendung der Probenserie!)?
Es ist die Ameise auf den Flakons, die mich sofort fesselte. Das Wort „Ameise“ dürfte mit dem althochdeutschen Wort für „emsig“ verwandt sein. Wer sich schon einmal mit dem Gekrabbel und Gewimmel eines Ameisenhaufens beschäftigt hat, der wird meine Faszination nachvollziehen können.

Das perfekte Zusammenspiel dieser Insekten durch die Kommunikation über Duftstoffe mag gut zur Vorstellung einer Duftserie passen, die durch Layering immer wieder neu kombiniert werden kann, theoretisch nicht nur in Kombination von zwei Düften (Basisduft: Loant mit einem der anderen Düfte: Kopfnoten: Lojazz , Lorose, Lobitt, - Fondnoten zur Abrundung der Basisnote: Lovann, Lotree, Lomusk), sondern auch in der Kombination mehrerer Düfte bzw. Duftbausteinen. Ein Gewimmel zahlreicher, miteinander kombinierbarer Einzelbausteine, theoretisch natürlich erweiterbar und damit unendlich verzweigt.

Wie bereits mehrfach erwähnt, ist Layering kein neues Konzept. Besonders bekannt sind die Düfte von Etro, die z.T. dieses Konzept verfolgten, zuvor fand sich diese Idee bereits bei der traditionellen englischen Marke Crown (Nachfolger sind die Düfte der Anglia Perfumery), die gleichfalls empfahl, ihre Colognes und Perfumes zu kombinieren.

Ich selbst habe gelegentlich einen Versuch mit zitrisch hellen in Kombination mit schwereren Düften gemacht (besonders schön: Annick Goutal Eau d‘Hadrien mit Lords von Penhaligon‘s) und interessante Ergebnisse erzielt. Erstaunlich häufig lassen sich Düfte kombinieren, erstaunlich selten ergibt die Überlagerung des einen durch den anderen Duft eine olfaktorische Kakophonie.

Grundsätzlich lässt Santi Burgas offen, ob die Loant-Serie zum Layern oder alternativ auch zum Tragen des Einzelduftes geeignet sei. Ich persönlich bin aber der Meinung, dass die Düfte erst durch Layering ihren eigentlichen Charakter entfalten.

Loant etwa, der Basisduft der Serie, erscheint mir für ein Tragen ohne Kopf- (Lojazz, Lorose, Lobitt) oder Fondnote (Lovann, Lotreee, Lomusk) nicht wirklich gut geeignet. Der Duft wirkt synthetisch, scharf, unausgewogen, entwickelt sich nur langsam harmonischer.

Kombiniert man Loant jedoch mit einem andern Duft, so entstehen durchaus interessante Effekte und die Serie gewinnt deutlich an Reiz.

Eine besonders spannende Kombination ist die folgende: Loant (Herz bzw. Basis), Lobitt (Kopf) und Lovann (Fond / abschließende Basis): Der solcherart kombinierte Duft entfaltet seine Orangennote (s. Kommentar zu Lobitt), erhält jedoch eine sehr weiche honigartig und vanillesüße Abrundung im Ausklang. Während ich wenig Lust verspüre, Lovann solitär zu tragen, gefällt mir die Kombination aus Mandarine und Orange (Lobitt) in der Kopfnote, Jasmin (Loant) in der Herznote und Vanille (Lovann) in der Basisnote außerordentlich gut.

So zeigt sich das große Krabbeln in perfektem Zusammenspiel.
9 Antworten
FittleworthFittleworth vor 12 Jahren
Ganz hervorragender, spannender Kommentar! Sehr interessant, dieses Layering-Konzept ... Einen großen Pokal für Dich!
ParfumAholicParfumAholic vor 12 Jahren
Amber, Honig, Vanille? Hmmmm, jetzt werde ich abe doch so richtig neugierig!
PaloneraPalonera vor 12 Jahren
Klingt in dieser Kombination nach einem gemäßigten Gourmand, der auch bei den aktuellen Temperaturen tragbar ist, hm?!
MandelmausMandelmaus vor 12 Jahren
Oh ja, das wäre auch meins. :-)
DobbsDobbs vor 12 Jahren
Neee, lieber nicht ...
ZoraZora vor 12 Jahren
O.K. jetzt kommen wir der Sache schon näher.
ErgoproxyErgoproxy vor 12 Jahren
*richtigzweifelkrieg*
AuraAura vor 12 Jahren
Sind die denn wirklich unisex?
TaurusTaurus vor 12 Jahren
Der scheint ja bei Dir hervorragend anzukommen ... :-)