Burning Ben Strangers Parfumerie 2018
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Burn, Ben... Burn
Burning Ben ist eine Hommage an eine Figur (Ben) aus dem Film des südkoreanischen Regisseurs Lee Chang-dong, „Burning“. Er versucht mit dem Film das Geheimnis der Welt anzusprechen. Etwas, das ganz offensichtlich schief läuft, aber keiner kann sagen, was. Es geht ihm darum, die Wut der heutigen Jugend - ohne Perspektiven, apathisch – darzustellen. Eine Jugend, die nach einem Schuldigen für ihre Not sucht.
Obwohl der Film nicht direkt ins LGBTIQ-Genre fällt, widmete Prin wohl einen der schönsten Düfte seiner Collection diesem Film, rund um eine Dreiecks-Beziehung. Und vor allem der Figur Ben. Ben selbst ist reich, gut aussehend und eben der Archetyp eines Gewinners. Er paßt also so gar nicht in die im Film portraitierte Verzweiflung der Jugend. Ist vielleicht eher der Grund oder auch der Schuldige, der die Mittellosen, noch ärmer und machtloser wirken läßt. Während er sich nimmt, was er möchte.
Aber nun erst einmal der Reihenfolge nach.
Die Geschichte entspinnt sich rund um Hae-mi, einer verträumten, junge Frau, die mit ihrem hart ersparten Geld nach Afrika aufbricht, um den Sinn ihres Lebens zu finden. Zuvor hat sie Jong-su, einen Jungen aus ihrer alten Schule (und ihrem Heimatort), der sich durch Gelegenheitsjobs über Wasser hält, durch Zufall wiedergetroffen und die beiden verbringen Zeit miteinander. Es kommt auch zu mehr. Als sie Jong-su bittet während ihrer Abwesenheit (und Sinnsuche) in Afrika auf ihre Katze zu achten, willigt er ein. Die Katze bekommt er aber die folgenden Wochen nie zu Gesicht und glaubt irgendwann auch nicht mehr daran, dass sie überhaupt existiert.
Als Jong-su dann nach Wochen Hae-mi am Flughafen abholt, stellt diese ihm Ben vor, den sie in Afrika kennengelernt hat. Fortan verbringen alle drei häufiger Zeit miteinander und Jong-su kann im Grunde nur zusehen, wie Hae-mi mehr und mehr Ben verfällt. Eines Abends, beim gemeinsamen Essen, erklärt Hae-mi unter Tränen, welche riesige Angst vorm Sterben sie hat. Sie möchte lieber einfach verschwinden, sich in Rauch auflösen, als hätte es sie nie gegeben. Sie nie existiert. Dieser sehr offene und emotionale Moment und ihre Tränen werden von Ben nur mit Unverständnis für die Verzweiflung, Zerrissenheit und Lebensängste „der anderen“ quittiert. Er, Ben, habe noch nie geweint.
Bei einem anderen Treffen, unter Rauschmitteln, gesteht Jong-su, Ben nicht nur, dass er Hae-mi liebe, sondern erzählt ihm vom Verlust seiner Mutter und davon, wie sein Vater ihn zwang alle Sachen und Andenken nach ihrem Tod zu verbrennen. Dieses Stichwort nutzt Ben, um von seinem „Hobby“ zu berichten: verlassene Gewächshäuser abzubrennen. Das völlige Fehlen von Empathie bei Ben trägt nun noch mehr zu Verzweiflung und zum Feindbild bei Jong-su bei.
Nach einem verstöhrenden Anruf von Hae-mi, bei dem nur Schritte und Schreie zu hören sind, glaubt nun Jong-su vollends, dass Ben seiner Lieber (Hae-mi) nach dem Leben trachtet. Nach diesem Anruf ist Hae-mi spurlos verschwunden. Er observiert sämtliche Gewächshäuser und auch Ben, um ihn bei der Tat zu stellen. Als er eines Tages dabei von Ben ertappt und verwirrender Weise in seine Wohnung eingeladen wird, kommt ihm eine Katze entgegen, die auf den gleichen Rufnamen, wie Hae-mis Katze (, die er nie gesehen hatte), hört. Zudem findet er, unter vielen Uhren und Armbändern, auch Dinge bei Ben, die Hae-mi gehörten.
Im Gespräch erwähnt Ben, dass er sich auch wundere, wie Hae-mi einfach so verschwinden konnte. Wie, als habe sie sich, in Rauch aufgelöst. (Ja, fast die gleichen Worte…)
Jong-su lockt Ben daraufhin aus der Stadt. Tötet ihn und übergießt ihn mit Benzin, um ihn anschließend zu verbrennen. Hae-mi bleibt spurlos verschwunden.
Das ist Burning Ben.
Der Duft riecht nach Rauch und herrlichem Kaffee. Er riecht nach wundervollen, edlen Autositzen (Bens Porsche). Er riecht nach teurem Cognac. Schlicht, aber teuer. Wohlhabend, aber erstaunlich wenig protzig.
Riecht nach dem Sein und dem Ende von Ben.
Mit seinem hübschen, perfekten Gesicht und dem Mangel, die Welt als mehr, als nur eine Spielwiese seiner Gelüste zu sehen.
Obwohl der Film nicht direkt ins LGBTIQ-Genre fällt, widmete Prin wohl einen der schönsten Düfte seiner Collection diesem Film, rund um eine Dreiecks-Beziehung. Und vor allem der Figur Ben. Ben selbst ist reich, gut aussehend und eben der Archetyp eines Gewinners. Er paßt also so gar nicht in die im Film portraitierte Verzweiflung der Jugend. Ist vielleicht eher der Grund oder auch der Schuldige, der die Mittellosen, noch ärmer und machtloser wirken läßt. Während er sich nimmt, was er möchte.
Aber nun erst einmal der Reihenfolge nach.
Die Geschichte entspinnt sich rund um Hae-mi, einer verträumten, junge Frau, die mit ihrem hart ersparten Geld nach Afrika aufbricht, um den Sinn ihres Lebens zu finden. Zuvor hat sie Jong-su, einen Jungen aus ihrer alten Schule (und ihrem Heimatort), der sich durch Gelegenheitsjobs über Wasser hält, durch Zufall wiedergetroffen und die beiden verbringen Zeit miteinander. Es kommt auch zu mehr. Als sie Jong-su bittet während ihrer Abwesenheit (und Sinnsuche) in Afrika auf ihre Katze zu achten, willigt er ein. Die Katze bekommt er aber die folgenden Wochen nie zu Gesicht und glaubt irgendwann auch nicht mehr daran, dass sie überhaupt existiert.
Als Jong-su dann nach Wochen Hae-mi am Flughafen abholt, stellt diese ihm Ben vor, den sie in Afrika kennengelernt hat. Fortan verbringen alle drei häufiger Zeit miteinander und Jong-su kann im Grunde nur zusehen, wie Hae-mi mehr und mehr Ben verfällt. Eines Abends, beim gemeinsamen Essen, erklärt Hae-mi unter Tränen, welche riesige Angst vorm Sterben sie hat. Sie möchte lieber einfach verschwinden, sich in Rauch auflösen, als hätte es sie nie gegeben. Sie nie existiert. Dieser sehr offene und emotionale Moment und ihre Tränen werden von Ben nur mit Unverständnis für die Verzweiflung, Zerrissenheit und Lebensängste „der anderen“ quittiert. Er, Ben, habe noch nie geweint.
Bei einem anderen Treffen, unter Rauschmitteln, gesteht Jong-su, Ben nicht nur, dass er Hae-mi liebe, sondern erzählt ihm vom Verlust seiner Mutter und davon, wie sein Vater ihn zwang alle Sachen und Andenken nach ihrem Tod zu verbrennen. Dieses Stichwort nutzt Ben, um von seinem „Hobby“ zu berichten: verlassene Gewächshäuser abzubrennen. Das völlige Fehlen von Empathie bei Ben trägt nun noch mehr zu Verzweiflung und zum Feindbild bei Jong-su bei.
Nach einem verstöhrenden Anruf von Hae-mi, bei dem nur Schritte und Schreie zu hören sind, glaubt nun Jong-su vollends, dass Ben seiner Lieber (Hae-mi) nach dem Leben trachtet. Nach diesem Anruf ist Hae-mi spurlos verschwunden. Er observiert sämtliche Gewächshäuser und auch Ben, um ihn bei der Tat zu stellen. Als er eines Tages dabei von Ben ertappt und verwirrender Weise in seine Wohnung eingeladen wird, kommt ihm eine Katze entgegen, die auf den gleichen Rufnamen, wie Hae-mis Katze (, die er nie gesehen hatte), hört. Zudem findet er, unter vielen Uhren und Armbändern, auch Dinge bei Ben, die Hae-mi gehörten.
Im Gespräch erwähnt Ben, dass er sich auch wundere, wie Hae-mi einfach so verschwinden konnte. Wie, als habe sie sich, in Rauch aufgelöst. (Ja, fast die gleichen Worte…)
Jong-su lockt Ben daraufhin aus der Stadt. Tötet ihn und übergießt ihn mit Benzin, um ihn anschließend zu verbrennen. Hae-mi bleibt spurlos verschwunden.
Das ist Burning Ben.
Der Duft riecht nach Rauch und herrlichem Kaffee. Er riecht nach wundervollen, edlen Autositzen (Bens Porsche). Er riecht nach teurem Cognac. Schlicht, aber teuer. Wohlhabend, aber erstaunlich wenig protzig.
Riecht nach dem Sein und dem Ende von Ben.
Mit seinem hübschen, perfekten Gesicht und dem Mangel, die Welt als mehr, als nur eine Spielwiese seiner Gelüste zu sehen.
10 Antworten
Josefka vor 3 Jahren
Habe den Film eben gesehen und finde ihn meisterhaft. Das Parfum ist kongenial umgesetzt. Danke, dass du den Duft hier vorgestellt hast!
Chizza vor 5 Jahren
Interessant mit dem Hintergrund, Prin hat ja öfters mal solche Duft-Hommagen
Skjomi vor 6 Jahren
Sehr interessante Geschichte! Danke fürs Teilen.
SchatzSucher vor 7 Jahren
Ein sehr ansprechender und liebevoller Kommentar. Sehr gern gelesen.
Maggy4u vor 7 Jahren
An das Buch ("Der Elefant verschwindet") will ich mich noch ranwagen. :)
Anessa vor 7 Jahren
Wenn Dir der Film gefallen hat, wäre es interessant, wie Du die Originalvorlage "Scheunenabbrennen" von Haruki Murakami finden und den Duft damit auch verbinden würdest :)
Kylesa vor 7 Jahren
Ein großartiger Kommentar und der Duft klingt sehr schön.
LadyLuxifer vor 7 Jahren
Da hast Du Dir aber viel Mühe gegeben, M. Der B mag den auch sehr...
Hofnärrin vor 7 Jahren
Danke für den wunderbaren Kommentar. Ich hab allerdings mehr Lust auf den Film bekommen, als auf das Parfum...
Salered vor 7 Jahren
Sehr interessante Duftbeschreibung!

