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Sehr hilfreiche Rezension
Kitschroman ohne Kitsch
Wie reagiert man eigentlich darauf, wenn einem eine sonst verhasste Richtung plötzlich mundet?
In meinem Fall versuchte ich dem Trick auf die Schliche zu kommen, roch mir die Nase wund.
Eines vorweg, Prin Lomros hat es einfach drauf. Er verwandelt ausgelutschte Themen in wahre spannungsgeladene Erzählungen.
Ich bekam eine Probe mit dem Namen „Cigar Rum - Strangers Perfumerie“ drauf.
Nun, es gibt drei Varianten des Duftes.
Welche es wohl sein würde?
Zisch!
Ich habe es raus gerochen, ohne den Duft zu kennen, die 2024er!
Da macht mir Davana nichts vor.
Jubel!
Aber der Reihe nach.
Zunächst erhalte ich diese mir so verleidete Trockenobst-Mischung, welche häufig neben Duftkerzen zu finden ist.
Holzspäne werden damit nur allzu gern getränkt und in einer Schale neben der Couch aufgestellt.
Nicht meine Einrichtung.
Dann spritzt aber eine Mandarine nass und die wassernahe Davana eicht die kitschige Eröffnung neu.
Bitter, blumig, würzig, dunkel fruchtig.
Danke!
Red Skies riecht in dieser Phase des Duftverlaufs äußerst ähnlich.
Davana als heimliche en vogue Zutat?
Immerhin driftet sie in eine ernstere Richtung ab, färbt das Fruchtige fast schon gräulich.
Genau hier liegt der tolle Trick!
Und gräulich ernst betrete ich das Herrenzimmer des Duftverlaufs.
Holzgetäfelt, sicherlich gemütlich ambriert und leicht rauchig.
Irgendwo dampft eine Tasse Grog, welche unangetastet bleibt.
Die melancholische Denkpause über das Vergängliche - so lässt sich nämlich Obst auch modulieren - richtet den starren Blick auf die frisch kühle Gischt hinterm Fenster.
Davana, Seetang und Vetiver lassen Himmel und Meer silbrig olivengrün eins werden.
Der Herbst.
Nein. Ein Herbsterwachen!
Denn eine sehr raffiniert elegante Rose betritt das Herrenzimmer.
Keine plumpe Nacktheit.
Äußerst geschmackvoll drapiert, leicht in ihren Bewegungen, tief in ihren Absichten.
Sind es die Früchte, der Zimt und der warme Ylang, welche gekonnt maßgeschneidert wurden?
Mir gefällt diese so vermisste Rose früherer Jahrzehnte.
Davana und Rose stehen sich nun gegenüber, betrachten sich lange und wissen um einander.
Ihr Abend in der gemütlichen Stube wird stets blumig duften, ihre Reife wird dank der restlichen Komponenten gediegen untermalt.
Beide Protagonisten, Davana und Rose, beweisen, dass die restlichen Zutaten als Kulisse völlig ausreichen und nur hintergründig agieren sollen.
Und damit konnte ich endlich Frieden mit dem Thema Obst im Herrenzimmer schließen.
In meinem Fall versuchte ich dem Trick auf die Schliche zu kommen, roch mir die Nase wund.
Eines vorweg, Prin Lomros hat es einfach drauf. Er verwandelt ausgelutschte Themen in wahre spannungsgeladene Erzählungen.
Ich bekam eine Probe mit dem Namen „Cigar Rum - Strangers Perfumerie“ drauf.
Nun, es gibt drei Varianten des Duftes.
Welche es wohl sein würde?
Zisch!
Ich habe es raus gerochen, ohne den Duft zu kennen, die 2024er!
Da macht mir Davana nichts vor.
Jubel!
Aber der Reihe nach.
Zunächst erhalte ich diese mir so verleidete Trockenobst-Mischung, welche häufig neben Duftkerzen zu finden ist.
Holzspäne werden damit nur allzu gern getränkt und in einer Schale neben der Couch aufgestellt.
Nicht meine Einrichtung.
Dann spritzt aber eine Mandarine nass und die wassernahe Davana eicht die kitschige Eröffnung neu.
Bitter, blumig, würzig, dunkel fruchtig.
Danke!
Red Skies riecht in dieser Phase des Duftverlaufs äußerst ähnlich.
Davana als heimliche en vogue Zutat?
Immerhin driftet sie in eine ernstere Richtung ab, färbt das Fruchtige fast schon gräulich.
Genau hier liegt der tolle Trick!
Und gräulich ernst betrete ich das Herrenzimmer des Duftverlaufs.
Holzgetäfelt, sicherlich gemütlich ambriert und leicht rauchig.
Irgendwo dampft eine Tasse Grog, welche unangetastet bleibt.
Die melancholische Denkpause über das Vergängliche - so lässt sich nämlich Obst auch modulieren - richtet den starren Blick auf die frisch kühle Gischt hinterm Fenster.
Davana, Seetang und Vetiver lassen Himmel und Meer silbrig olivengrün eins werden.
Der Herbst.
Nein. Ein Herbsterwachen!
Denn eine sehr raffiniert elegante Rose betritt das Herrenzimmer.
Keine plumpe Nacktheit.
Äußerst geschmackvoll drapiert, leicht in ihren Bewegungen, tief in ihren Absichten.
Sind es die Früchte, der Zimt und der warme Ylang, welche gekonnt maßgeschneidert wurden?
Mir gefällt diese so vermisste Rose früherer Jahrzehnte.
Davana und Rose stehen sich nun gegenüber, betrachten sich lange und wissen um einander.
Ihr Abend in der gemütlichen Stube wird stets blumig duften, ihre Reife wird dank der restlichen Komponenten gediegen untermalt.
Beide Protagonisten, Davana und Rose, beweisen, dass die restlichen Zutaten als Kulisse völlig ausreichen und nur hintergründig agieren sollen.
Und damit konnte ich endlich Frieden mit dem Thema Obst im Herrenzimmer schließen.
29 Antworten
Der restliche Text natürlich auch:-)
Danke, gerne gelesen, hast mich auf alle Fälle neugierig gemacht.
Gerne gelesen und wieder gut geschrieben lieber @Axiomatic !
Und Kümmel würde mich nicht stören. 🤭