10.02.2024 - 16:16 Uhr
BunteHexe27
26 Rezensionen
BunteHexe27
Sehr hilfreiche Rezension
9
Flüsternde Zedern in klärender Frische
Ich bin auf der letzten Station meiner Jahreszeitenreise durch den Himalaya. Winter in Manaslu führt uns in schneebedeckten Zedernhochwald. Der Manaslu ist mit über 8000 m der achthöchste Berg der Erde. Sein Name bedeutet "Berg der Seele".
Für Neueinsteiger: Das in Grasse ansässige Haus Hima Jomo verwendet zu 97% natürliche Essenzen für Düfte für alle Geschlechter. Delphine Thierry erzählt in ihren Kreationen Natur und Kultur des Himalaya und erschafft Mikrokosmen und Erfahrungsräume. Die Biodüfte haben eine geringere Haltbarkeit und wirken dadurch intimer.
Dieses Wässerchen aber nicht. Der Duft explodiert intensiv mit Pfefferminze, Sternanis, Basilikum und in der Herznote Kiefernnadeln, Salbei und Zypresse. Im eisigen Wind suche ich Schutz in den Bäumen. Von hier sehe ich den kantigen Gipfel nicht, der Wald auf über 2000 m Höhe hält mich in seiner Welt. Es ist Februar, hier scheint der Wald noch in tiefem Schlaf zu liegen. Der Schnee schluckt alle Geräusche und Gerüche, doch die riesigen alten Bäume sprechen miteinander. Ich kauere mich am Boden zusammen und lege mein Gesicht an die Rinde einer hohen alten Zeder. Ich bin Schamanin, soll Kunde bringen, wann das Leben zurückkehrt. Die Säfte kreisen schon und der Baum träumt. Verspricht neue Triebe, während der Wind in die Zweige fährt und die langen Nadeln herabregnen lässt. In der Erde warten schon die Samen in ihren Kapseln auf das Startzeichen für den neuen Teppich frischer Kräuter und Blumen. Ich weide meine Nase im Duft der Nadelzweige, denen der eisige Wind die Aromen entreißt. Der Baum ächzt und das Holz gibt seinen Duft frei, hier hat sich ein Tier gerieben und mein kleines Pferd liest seine Nachrichten. Das Holz strahlt Wärme aus, hier werden wir bald aus herabgefallenen Ästen Späne schlagen.
Wärme geben Sandelholz und Zeder, doch ich kann sie kaum heraus riechen, die Nadeln und Kräuter strahlen fortgehend herbe Frische aus. Hier ist nur Nadelwald und Eis.
Ambrettesamen, die Körner vom Bisamstrauch oder Abelmoschus, erinnern an Iris, ihre Süße ist fein und herb, doch auch das Animalische wird von der Frische geschluckt oder liegt unter dem Nadelteppich. Hier erhält der Atem Frische und Tiefe, doch die weicheren Hölzer flüstern schon leise von der Rückkehr von Wärme und Vegetation.
Der Berg der Seele hat mir etwas versprochen und ich schlage die Felldecken fester um mich, als ich mich mit dem kleinen Pferd auf den Weg zurück in unser Dorf mache, im knirschenden Schnee und am Sattel einen duftenden Zweig.
Auch dieser Duft hält sich nicht an Konventionen. Seine weiche würzige Frische wirkt klärend und ist so unfassbar sanft komponiert, dass sie das Herz leicht macht. Ich möchte immer wieder kosten von diesem winterlichen Balsam, der ohne anheimelnde Wärme auskommt, sondern die Wärme unter Klarheit und Frische mitschwingen lässt, wenn wir draußen an der Luft sind.
Die Minze ist dominant, aber vielschichtig, hat etwas zu erzählen und sie macht den Kopf frei.
So beende ich meine Himalayareise mit Blick auf den Manaslu, Knirschen durch den Schnee und klarem Kopf für weitere olfaktorische Kreationen.
Für Neueinsteiger: Das in Grasse ansässige Haus Hima Jomo verwendet zu 97% natürliche Essenzen für Düfte für alle Geschlechter. Delphine Thierry erzählt in ihren Kreationen Natur und Kultur des Himalaya und erschafft Mikrokosmen und Erfahrungsräume. Die Biodüfte haben eine geringere Haltbarkeit und wirken dadurch intimer.
Dieses Wässerchen aber nicht. Der Duft explodiert intensiv mit Pfefferminze, Sternanis, Basilikum und in der Herznote Kiefernnadeln, Salbei und Zypresse. Im eisigen Wind suche ich Schutz in den Bäumen. Von hier sehe ich den kantigen Gipfel nicht, der Wald auf über 2000 m Höhe hält mich in seiner Welt. Es ist Februar, hier scheint der Wald noch in tiefem Schlaf zu liegen. Der Schnee schluckt alle Geräusche und Gerüche, doch die riesigen alten Bäume sprechen miteinander. Ich kauere mich am Boden zusammen und lege mein Gesicht an die Rinde einer hohen alten Zeder. Ich bin Schamanin, soll Kunde bringen, wann das Leben zurückkehrt. Die Säfte kreisen schon und der Baum träumt. Verspricht neue Triebe, während der Wind in die Zweige fährt und die langen Nadeln herabregnen lässt. In der Erde warten schon die Samen in ihren Kapseln auf das Startzeichen für den neuen Teppich frischer Kräuter und Blumen. Ich weide meine Nase im Duft der Nadelzweige, denen der eisige Wind die Aromen entreißt. Der Baum ächzt und das Holz gibt seinen Duft frei, hier hat sich ein Tier gerieben und mein kleines Pferd liest seine Nachrichten. Das Holz strahlt Wärme aus, hier werden wir bald aus herabgefallenen Ästen Späne schlagen.
Wärme geben Sandelholz und Zeder, doch ich kann sie kaum heraus riechen, die Nadeln und Kräuter strahlen fortgehend herbe Frische aus. Hier ist nur Nadelwald und Eis.
Ambrettesamen, die Körner vom Bisamstrauch oder Abelmoschus, erinnern an Iris, ihre Süße ist fein und herb, doch auch das Animalische wird von der Frische geschluckt oder liegt unter dem Nadelteppich. Hier erhält der Atem Frische und Tiefe, doch die weicheren Hölzer flüstern schon leise von der Rückkehr von Wärme und Vegetation.
Der Berg der Seele hat mir etwas versprochen und ich schlage die Felldecken fester um mich, als ich mich mit dem kleinen Pferd auf den Weg zurück in unser Dorf mache, im knirschenden Schnee und am Sattel einen duftenden Zweig.
Auch dieser Duft hält sich nicht an Konventionen. Seine weiche würzige Frische wirkt klärend und ist so unfassbar sanft komponiert, dass sie das Herz leicht macht. Ich möchte immer wieder kosten von diesem winterlichen Balsam, der ohne anheimelnde Wärme auskommt, sondern die Wärme unter Klarheit und Frische mitschwingen lässt, wenn wir draußen an der Luft sind.
Die Minze ist dominant, aber vielschichtig, hat etwas zu erzählen und sie macht den Kopf frei.
So beende ich meine Himalayareise mit Blick auf den Manaslu, Knirschen durch den Schnee und klarem Kopf für weitere olfaktorische Kreationen.
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