07.01.2025 - 10:39 Uhr

Floyd
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Floyd
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Students Of Decay
Du siehst uns nicht, wir sind hier drinnen. Wir haben alles von draußen mitgenommen. In einem Taupeschleier aus Harzvanill studieren wir eine Form von Zerfall durch die Augen der fließenden Siamwurzel. Im kollektiven Gehirn aus Walnusscypriol flüstern Reste von organischem Material, sickern Spuren von einem fernen Stall auf winzigen Zibetkatzenpfoten in die Erde aus goldbraunem Weihrauchkristall, dem schillernden inneren Weltenall, das wir auf unsere Höhlenwände träumen, auf die dunklen Gold- und Edelsteinminen, auf den Lehmlikör unsrer Intuition. So kannst Du uns riechen, hören und spüren.
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Antonio Lasheras aus Saragossa stellt für sein Label Mallo handgemachte Düfte aus 100% natürlichen, zumeist seltenen Rohstoffen in hohen Konzentrationen und kleinen Auflagen her. Kleine Zeitkapseln. "Momente der Erinnerung, welche die Zeit begraben wird".
"SOD" entstand zum zwanzigsten Jubiläum des experimentellen Ambient-Labels "Students of Decay" aus Cincinnati, Ohio. Hörbeispiele der Künstler gibt es unter folgendem Link, Reflektionen innerer Welträume, elektronisch verfremdete Darstellungen von Natur, Klangmetamorphosen- und Meditationen, das Außen nach innen, das Innere nach außen kehrend, miteinander vereinend:
https://studentsofdecay.bandcamp.com/
"Experience the spiritual joys of heaven on earth." schreibt Antonio dementsprechend zu "SOD". Es sind demzufolge auch nicht die nassen Böden und erdigen Wurzeln, die man aufgrund der Thematik und der Rohstoffe als dominant erwartet hätte, "SOD is an experience in wood and soil like never before." schreibt Lasheras weiter, es ist nicht der dunkle organische Zerfall eines Waldes, sondern vielmehr das olfaktorische Gold, welches daraus entstehen kann, ohne dabei auf letzte Spuren des Organischen zu verzichten. Er reflektiert - ähnlich wie die Musiker - die Natur, den Boden des Zerfalls, als Nährboden des Neuen.
Der Duft eröffnet mit vanilligen Benzoeharzen, ich hätte eher auf Styrax getippt, welche tief in ihrer balsamisch-kristallinen Struktur (Weihrauch) zunächst leicht stallige Nuancen des indischen Ouds, dann dezent rauchige, nussgrasig-erdig-holzige Aromen (Cypriol, Erde, Java-Vetiver) offenbaren, auch leicht ledrige Zibetnoten sind da, bevor im zunehmenden Verlauf etwas mehr likörartig-erdiges Patchouly und minimal lehmige Nuancen des Mitti Attar zu erahnen sind. Bestimmend bleiben jedoch durchweg die warmen, harzig-balsamischen Noten, die jedoch durch die anderen Aromen vielschichtiger und tiefer wirken. "SOD" projiziert moderat und abendfüllend.
(Mit Dank an Bloodxclat)
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Antonio Lasheras aus Saragossa stellt für sein Label Mallo handgemachte Düfte aus 100% natürlichen, zumeist seltenen Rohstoffen in hohen Konzentrationen und kleinen Auflagen her. Kleine Zeitkapseln. "Momente der Erinnerung, welche die Zeit begraben wird".
"SOD" entstand zum zwanzigsten Jubiläum des experimentellen Ambient-Labels "Students of Decay" aus Cincinnati, Ohio. Hörbeispiele der Künstler gibt es unter folgendem Link, Reflektionen innerer Welträume, elektronisch verfremdete Darstellungen von Natur, Klangmetamorphosen- und Meditationen, das Außen nach innen, das Innere nach außen kehrend, miteinander vereinend:
https://studentsofdecay.bandcamp.com/
"Experience the spiritual joys of heaven on earth." schreibt Antonio dementsprechend zu "SOD". Es sind demzufolge auch nicht die nassen Böden und erdigen Wurzeln, die man aufgrund der Thematik und der Rohstoffe als dominant erwartet hätte, "SOD is an experience in wood and soil like never before." schreibt Lasheras weiter, es ist nicht der dunkle organische Zerfall eines Waldes, sondern vielmehr das olfaktorische Gold, welches daraus entstehen kann, ohne dabei auf letzte Spuren des Organischen zu verzichten. Er reflektiert - ähnlich wie die Musiker - die Natur, den Boden des Zerfalls, als Nährboden des Neuen.
Der Duft eröffnet mit vanilligen Benzoeharzen, ich hätte eher auf Styrax getippt, welche tief in ihrer balsamisch-kristallinen Struktur (Weihrauch) zunächst leicht stallige Nuancen des indischen Ouds, dann dezent rauchige, nussgrasig-erdig-holzige Aromen (Cypriol, Erde, Java-Vetiver) offenbaren, auch leicht ledrige Zibetnoten sind da, bevor im zunehmenden Verlauf etwas mehr likörartig-erdiges Patchouly und minimal lehmige Nuancen des Mitti Attar zu erahnen sind. Bestimmend bleiben jedoch durchweg die warmen, harzig-balsamischen Noten, die jedoch durch die anderen Aromen vielschichtiger und tiefer wirken. "SOD" projiziert moderat und abendfüllend.
(Mit Dank an Bloodxclat)
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