18.04.2024 - 08:15 Uhr
BunteHexe27
26 Rezensionen
BunteHexe27
6
Vom Kuchen geküsst
Die Nischenboutique Evanescence entdecke ich am Ende eines Tages voller Dufteindrücke in Grasse. Das ist eher ungewöhnlich, denn hier haben zumeist die großen oder kleinen Marken ihre eigenen Läden. Versatile aus Paris gibt es hier, eine Marke, die anders sein will. Die Düfte sind Extraits in 15 ml-Flacons als Roll-on, zum Einreiben, um die Intensität zu erhöhen. Die Namen sind allesamt Wortspiele, Accrodisiaque spielt mit accro, süchtig, und aphrodisiaque. Er riecht fremd und geheimnisvoll und hat etwas Süßes, aber nicht blumig oder gourmand, etwas Balsamisches mit etwas leicht Herbem. Von den 35 Ingredienzien tragen die meisten für mich unbekannte chemische Namen. Rose kommt dreimal vor, plus Damascenone. In der Kopfnote ist Rosenoxid angegeben - also verbrannte Rosenblätter? Die Rose erscheint mir zunächst wie eine zarte Erinnerung. Woran kann ich mich noch festhalten? Schwarzen Tee kann ich wahrnehmen.
Eine Party zu vorgerückter Stunde, die Band hat sich längst zurückgezogen, Musik plätschert aus der Konserve, die Tische sind klebrig, im Bowlerest schwimmen eine Traube und Ananasstückchen, in Bechern Teebeutel in ihrer kalten bitteren dunklen Brühe. Das Kuchenblech ist leer bis auf ein paar Krümel, die ich mit den Fingern auflese. Feines Zitronenöl, geriebene Mandeln, Rosenöl, etwas Zimt. Es wird geschmust, umschlungen getanzt, gekichert. Leere Likörflaschen geben noch einzelne Moleküle an die Luft, etwas süßes Spanisches, Aperol, Pastis. Ich sinke in ein Kissen, träume von einem ausgedehnten Kuss mit feinem Muffinteerosenblattgeschmack.
Der Duft ist also doch blumig-gourmand, aber anders, als ich es bisher kennengelernt habe, ein samtiger Gebäckduftbrei mit herben und grünen Noten. Dill sollen es sein, Fenchel, Citronellol, Anis, Veilchen, Patchouli, Benzoe, der schon genannte schwarze Tee und Mate. Rose Absolue ist dabei und die wird später zu einer sanften Hülle um das Süße herum. Das Gebräu ist neu für meine Nase, wohlig, frisch, fein würzig. Eine echte Alternative zu Süßigkeiten. Aber der Untertitel "La nuit de sexe" passt für mich nicht.
Eine Party zu vorgerückter Stunde, die Band hat sich längst zurückgezogen, Musik plätschert aus der Konserve, die Tische sind klebrig, im Bowlerest schwimmen eine Traube und Ananasstückchen, in Bechern Teebeutel in ihrer kalten bitteren dunklen Brühe. Das Kuchenblech ist leer bis auf ein paar Krümel, die ich mit den Fingern auflese. Feines Zitronenöl, geriebene Mandeln, Rosenöl, etwas Zimt. Es wird geschmust, umschlungen getanzt, gekichert. Leere Likörflaschen geben noch einzelne Moleküle an die Luft, etwas süßes Spanisches, Aperol, Pastis. Ich sinke in ein Kissen, träume von einem ausgedehnten Kuss mit feinem Muffinteerosenblattgeschmack.
Der Duft ist also doch blumig-gourmand, aber anders, als ich es bisher kennengelernt habe, ein samtiger Gebäckduftbrei mit herben und grünen Noten. Dill sollen es sein, Fenchel, Citronellol, Anis, Veilchen, Patchouli, Benzoe, der schon genannte schwarze Tee und Mate. Rose Absolue ist dabei und die wird später zu einer sanften Hülle um das Süße herum. Das Gebräu ist neu für meine Nase, wohlig, frisch, fein würzig. Eine echte Alternative zu Süßigkeiten. Aber der Untertitel "La nuit de sexe" passt für mich nicht.
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