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Frage zu Parfums angebl. "Made in Paris" und "

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Frage zu Parfums angebl. "Made in Paris" und " vor 11 Jahren
Hallo zusammen!

Ich habe mal eine Frage. Habe bei einem TV-Kaufsender zwei Parfums gekauft, die von Jean-Pierre Sand (JPS) sind. Es wurde damit geworben, der eine Duft sei "Made in Paris", der andere stamme aus der "Dubai Lounge". Jetzt bekomme ich die Düfte, die sind beide von der Marke Tiverton, gucke mir die Packung genauer an und sehe, dass Tiverton wohl eine chinesische Firma ist, jedenfalls steht da eine Adresse in China drauf und die Website http://www.tiverton.cn, eine chinesische Website, auf der ich auch die von mir gekauften Düfte wiederfinde. Als Bezug zu Jean-Pierre Sand findet sich lediglich ein maschineller Aufdruck auf der Verpackung "exclusively distributed by Jean-Pierre Sand Paris".

Ich kenne mich mit Parfums nicht so gut aus, und wollte daher hier mal die Kenner fragen: Würdet Ihr das auch so verstehen, dass der Duft "Made in China" ist und nicht "Made in Paris"? Weil "exclusively distributed by JPS" heißt doch nur "Exclusiv-Vertrieb durch JPS". Ich finde das irreführend, wenn es heißt, der Duft sei Made in Paris und dann bekomme ich Chinaware. Darf man das sagen, Made in Paris, wenn dort wenn überhaupt lediglich der Duft KREIERT wurde? Und was soll überhaupt diese "Dubai Lounge" sein, von der die da immer reden in dem TV-Sender, ich habe gegoogelt aber finde da nichts in Bezug auf Parfum.

Wäre schön, wenn sich hier jemand aufklären kann, was es damit auf sich hat - danke!!!

LG
sonich
vor 11 Jahren
Ich verstehe das auch so wie Du, dass die Produkte von JPS vertrieben werden. Ob die trotzdem Made in Paris behaupten dürfen, das weiss ich nicht, aber ich kann Deine Verärgerung verstehen und schlage Dir vor, genau diese Fragen mal an den Shopping-Sender zu stellen. Ganz abgesehen davon ist "Made in Paris" sowieso seltsam. Auf Produkten steht made in UK oder Made in Italy, Made in Germany und nicht Made in München oder Kleinkleckersdorf.
vor 11 Jahren
Ich erinnere mich dunkel an eine TV-Reportage, wo erzählt wurde, dass irgendein Fabrikdorf in China in Solingen umbenannt wurde, damit "korrekt" deklariert werden konnte, dass deren Messer "Made in Solingen" sind.

Eventuell gibts ja auch einen Ort namens Paris in China?
vor 11 Jahren
Damit würde ja die gesamte Herkunftsangabe ad absurdum geführt. Der nächste nennt sein Kaff Germany und schreibt made in Germany drauf...
vor 11 Jahren
Danke für Eure Antworten! Gibt es denn da keine gesetzlichen Vorgaben, wegen der Herkunftsangabe? "Made in Paris" müsste dann ja eh falsch sein, wenn überhaupt müsste es dann doch eigentlich "Made in France" heißen, es wird doch eigentlich (zumindest offiziell) immer das HerkunftsLAND angegeben und nicht die Stadt, eben genau um solche absichtlichen Verwirrungen zu vermeiden.
vor 11 Jahren
... oder das Schlitzauge, das für die Beschriftung zuständig war, hat in
Erdkunde kleine Defizite
vor 11 Jahren
Ich weiß nicht, ob das für alle Waren gilt, aber ich habe mal einen erschreckenden Bericht darüber gesehen, was den Begriff "Made in Germany" betrifft.
Demnach reicht es vollkommen aus, das letzte Schräubchen in Deutschland festzuziehen, nachdem vorher sämtliche anderen Produktionsschritte z.B. in Entwicklungsländern von ausgebeuteten Arbeitern für einen Hungerlohn durchgeführt wurden, oft unter sehr traurigen Arbeitsbedingungen.
Dann wird das Produkt nach Deutschland verschickt, hier z.B. nur fertig montiert, und bekommt ganz rechtmäßig den begehrten Stempel o. Aufkleber, obwohl die eigentliche Herstellung z.T. in drei oder vier verschiedenen anderen Staaten stattgefunden hat.
Hier wird dann ein saftiger Preis dafür verlangt, kann man ja, weil's ja keine "billige" Ware, sondern gute deutsche "Qualitätsarbeit" ist.

Ich könnte mir vorstellen, dass das bei Parfum grundsätzlich nicht anders ist, vielleicht reicht es ja rein rechtlich, den Duft in Paris oder Frankreich abzufüllen, oder dort das Etikett draufzukleben...
vor 11 Jahren
Ja, sowas hab ich auch aus dem Lebensmittelbereich schon gesehen (TV), da ging es um Tomatenmark, das mit dem Schiff lose im Container nach Italien geschippert wird, um dort abgefüllt und ganz legal mit "Made in Italy" versehen zu werden. Abfüllen reicht.
vor 11 Jahren
Ja Lovis, das gilt m.E. für alle Waren. Ich hab mal nen Bekannten gehabt dessen Vater eine Firma für Sanitätsprodukte besitzt und der macht super Umsatzzahlen weil er "made in Germany" auf die produkte drucken lassen darf. De Facto lässt er die Waren aber in Rumänien produzieren. Sie werden lediglich an der Grenze, also knapp in Deutschland, eingetütet.
vor 11 Jahren
Ich habe das nur mal bei Schlachtvieh gesehen, dass die das extra tausende Kilometer weit lebend (und sehr tierquälerisch) transportieren ins Ausland, um es da günstig schlachten zu lassen, und dann wird das Fleisch wieder zurücktransportiert und ist trotzdem "Qualitätsfleisch aus Deutschland"... das Ganze ist für die Tier sehr schlimm, weil sie eng eingepfercht sind und sich zu 30% im Transporter schon gegenseitig tottrampeln, und natürlich werden sie unterwegs auch nicht mehr groß versorgt mit Wasser und Futter, weil sie ja eh schon lebende Tote sind... in welchem Zustand, mehr tot als lebendig, diese armen Tiere dann am Ende beim rumänischen oder polnischen Schlachthof landen, da vergeht einem echt der Appetit auf Fleisch, wenn man das mal gesehen hat. Sad
vor 11 Jahren
Warum gibt es eigentlich dazu keine EU-Bestimmung, die solchen Schwindel bei der Herkunftsangabe verbietet? Evil or Very Mad
vor 11 Jahren
Es gibt schon Bestimmungen und auch schon neuere Urteile, nachdem verschiedene Kunden oder die Konkurrenz einige Firmen verklagt haben. Aber die Formulierungen sind größtenteils immer noch so dämlich, dass man sie seehr günstig auslegen kann.
Ich denke, das, was die Firmen durch Produktionen in Billiglohnländern einsparen, lässt die Kosten so eines Prozesses wie "Peanuts" aussehen, und was diese Art Handel für die produzierenden Arbeiter, die Kunden und nicht zuletzt ja auch für die Umwelt bedeutet (man denke nur an die riesigen Mengen Abgase und den Kraftstoffverbrauch selbst, um die ganzen Waren hin- und herzutransportieren), dürfte den meisten Firmen relativ schnurz sein, gequälte Tiere wahrscheinlich erst recht.
Da hilft wahrscheinlich nur, sofort nachhaken und möglichst viel beim Hersteller und Vertreiber nerven (und mit Boykott drohen!), je mehr Leute das machen, desto weniger lohnend wird diese Art der Produktion, auch was Parfum angeht (grad noch die Kurve zurück zum Thema gekriegt Wink ).
vor 11 Jahren
Es ist ja auch schwer, hier Gesetze zu formulieren. Wenn man z.B. sagt, für ein "Made in Germany" reicht es nicht aus, wenn die ganzen Komponenten im Ausland gefertigt wurden und in Deutschland nur zusammengesetzt wurden, muss man ja auch klar definieren, wieviel Prozent der Komponenten aus deutscher Herstellung stammen dürfen, und wie man diese Prozentzahl erreichnet (nach Gewicht? Nach Anzahl der Komponenten?)... ALLE Komponenten aus deutscher Herstellung wäre ja z.B. im Maschinenbau gar nicht machbar, das hieße dann ja auch, dass nicht mal die Schrauben aus China o.ä. stammen dürften.

Da muss man sich dann ja schon eher fragen, was der Verbraucher sich vom Prädikat "Made in Germany" (oder bei Parfum eben "Made in France") erwartet, und das sind ja sicher zum einen gehobene Qualitätsstandards, z.B. ist aber gerade bei Made in Germany in der heutigen Zeit vielen wichtig, dass sie mit dem Kauf dieser Produkte auch Arbeitsplätze in Deutschland sichern. Für mich heißt "Made in..." einfach, die Komponenten können schon im Einzelnen aus dem Ausland stammen, aber das eigentliche Produkt wurde dann daraus in Deutschland zusammengesetzt oder fabriziert und durchlief auch die deutschen Qualitätskontrollen.

Komme selbst aus der Maschinenbaubranche, unsere Fertigung wurde auch irgendwann von Deutschland nach China verlegt; die finale Endfertigung und Qualitätskontrolle fand in Deutschland statt, trotzdem durften wir nicht mehr mit "Made in Germany" werben. Und das würde ich von einem Parfum, das in China abgefüllt und verpackt wurde, eben auch so erwarten. Habe letztens übrigens zufällig mitbekommen bei dem TV-Sender, dass die da eine Anruferin ins Studio durchgestellt haben, und die hat dann überraschenderweise genau dies ("Made in China" statt wie versprochen "Made in Paris") bemängelt, da behauptete der Moderator dann natürlich, das müsse ein Irrtum sein und hat die Frau ganz schnell abgewürgt, tja, peinlich, wenn man aus Versehen dann auch mal einen kritischen Kunden in die Livesendung durchgestellt hat, das hat den schuldigen Callcenter-Agent bestimmt den Job gekostet. Rolling Eyes
vor 11 Jahren
Es ist auch so (ich bin mir nicht sicher, auf welche Branchen sich das beschränkt), daß ein bestimmter Anteil der Wertschöpfung in D stattgefunden haben muss für das berühmte "made in Germany".

Das kann zum Beispiel eine Vollautomatisierte Endmontage sein, die keine Lohnkosten mehr erzeugt...

Bei einem Parfum, dasß komplat auch China stammt greift das wohl nicht!
Wurde evtl. mit "Design in France/Paris" geworben?

Beliebt z.B. bei Skiern: steht drauf "engineered in Austria", gepresst werden die mittlerweile fast alle auch in China...
vor 11 Jahren
Es sind eben nicht nur die "Schlitzaugen" - das Wort in pejorativer Verwendung hier finde ich nicht gut!!! - , sondern eben auch tonnenweise "Schlitzohren" aus aller Welt, auch aus Deutschland, die betrügen! Oft helfen ihnen ja sogar noch die Gesetze!
vor 11 Jahren
Esther, da stimme ich dir zu (auch wenn ich "pejorativ" erstmal googeln musste Embarassed ).

SCHLITZOHREN gibt es überall, manche haben Schlitzaugen, andere Langnasen. Letztere sind in Geografie sicherlich nicht unbedingt besser, denn dafür ist wohl eher die graue Masse als die Nationalität/Herkunft zuständig.
vor 11 Jahren
Möchte nur kurz klarstellen, dass das Wort "Schlitzauge" auf keinen
Fall abwertend gemeint war. Wollte nur etwas witzig sein und habe
mir in dem Moment nur bildhaft vorgestellt (wie man des öfteren
in Dokus im Fernsehen sieht) wie Chinesen in irgendwelchen
gesichtslosen Fabriken an Produkten arbeiten.
vor 11 Jahren
Na ja, MisterPetite...
wenn jemand das Wort "Kümmeltürke" benutzt und danach sagt, das sei aber auf keinen Fall abwertend gemeint gewesen und er wollte nur etwas witzig sein, dann würdest Du doch sicher auch sagen, dass das trotzdem ein Missgriff war, oder?

Bestimmte Worte sind so sehr negativ beladen, dass man sie automatisch abwertend benutzt, auch wenn das gar nicht die eigentliche Intention gewesen sein mag.
vor 11 Jahren
Louce:
[...]Bestimmte Worte sind so sehr negativ beladen, dass man sie automatisch abwertend benutzt, auch wenn das gar nicht die eigentliche Intention gewesen sein mag.

Mir war auch etwas unbehaglich zumute, als eine Kollegin eifrig erklärt hatte, das Wort Neger könne man ja wohl wertneutral verwenden und es sei doch überhaupt nichts Schlimmes daran Rolling Eyes. Begriffe haben nunmal ihre Konnotationen, die man nicht einfach ignorieren kann, weder der Absender noch der Empfänger.
vor 11 Jahren
Venice:
Louce:
[...]Bestimmte Worte sind so sehr negativ beladen, dass man sie automatisch abwertend benutzt, auch wenn das gar nicht die eigentliche Intention gewesen sein mag.

Mir war auch etwas unbehaglich zumute, als eine Kollegin eifrig erklärt hatte, das Wort Neger könne man ja wohl wertneutral verwenden und es sei doch überhaupt nichts Schlimmes daran Rolling Eyes. Begriffe haben nunmal ihre Konnotationen, die man nicht einfach ignorieren kann, weder der Absender noch der Empfänger.

Alten Menschen gestehe ich das allerdings durchaus zu. Wenn meine Oma von der Negerpuppe erzählte, die sie meiner Schwester geschenkt hat, dann war das nicht rassistisch gemeint, sondern deskriptiv. (Die Puppe war auch einfach eine schokoladenbraune Babypuppe.)
vor 11 Jahren
Ich mag es trotzdem nicht, GERADE von alten Leuten nicht, diese Relikte aus dem Dritten Reich, die dann teilweise auch noch ganz BEWUSST weiter gepflegt werden unter dem Deckmantel des "wir kannten es ja nicht anders". Auch alte Leute können (und sollten) dazulernen. Da finde ich das ja noch eher akzeptabel von jemandem, der zu der Zeit, als diese Greuel und rassistischen Dinge hierzulande geschahen, noch gar nicht gelebt hat, denn gerade die Generation, die das damals hautnah miterlebt hat, sollte doch draus gelernt haben und falschen sprachliches Gedankengut nicht über 70 Jahre lang weiter gepflegt haben. Meine Oma hat sich dieser Ausdrücke leider auch unbelehrbar weiter bedient, und das habe ich immer ganz furchtbar gefunden.
vor 11 Jahren
Hab zwar schon ein paar Chinesen in meinem Leben kennengelernt
aber noch nicht rausgefunden ob der Ausdruck "Langnasen" uns
gegenüber abwertend gemeint ist. Würde mich interessieren.
vor 11 Jahren
In diesem Artikel steht, der Begriff "Langnasen" wird in Asien "pointiert-pragmatisch und durchaus respektvoll" verwendet, demnach wohl dann nicht abwertend sondern eher sogar bewundernd. Das würde auch zu dem Kult passen, dass sich viele reiche Asiantinnen per Schönheitschirurgie europäisch aussehende Wagenknochen, Augen und auch Nasen operieren lassen.
www.bunte.de/lifestyle/bunte-unterwegs/unterwe gs-in-china/die-langnase-ist-der-star_aid_9830 .html

In dem Artikel steht das auch gut begründet, warum das so ist:

"Wer eine „Langnase“ ist, ist nicht nur total anders, sondern irgendwie auch eine Art Star. Die Chinesen sind nicht nur sichtlich erstaunt, es schwingt offensichtlich auch Bewunderung mit. Da sind plötzlich Leute in der Stadt, die genauso oder ähnlich wie die zahllosen Personen auf Werbeplakaten aussehen. Es ist schwer nachvollziehbar, aber wahr: Auf vielen der enorm zahlreichen Werbeflächen in China wird mit europäisch aussehenden Menschen für Parfums, Bier, Käse oder sonstwas Reklame gemacht. Die stehen für die Chinesen allem Anschein nach für so etwas wie Glamour. Das Äußerste, was auf diesen Plakaten auftaucht, sind Models, die nur ein wenig asiatisch anmuten – sie sehen in jedem Fall ganz anders aus als 99 Prozent der Einwohner. Richtig chinesisch wirkt jedenfalls niemand auf diesen Werbeflächen."

Also, eine Langnase in Asien zu sein ist demnach ungefähr so, als würde hier plötzlich neben einem im Restaurant George Clooney oder Brad Pitt sitzen. Wink
vor 11 Jahren
Das das in China bzw. Asien so gemeint ist, hätte ich jetzt nicht gedacht.
Denn meiner Meinung nach klingt ja das Wort "Langnase" an sich nicht
gerade nach einem Kompliment.
vor 11 Jahren
Und das ist der Punkt, man könnte "Nigger" noch so lieb, respektvoll-bewundernd oder humorvoll meinen - und gaaaar nicht abwertend und beleidigend - das ändert überhaupt nichts.
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