Designer vs. Nische

Designer vs. Nische 2

Hallo zusammen, ich hab da mal eine Frage: Was genau sind die Unterschiede zwischen Designer und Nischen-Düften?

Ich hab jetzt schon viel gelesen und angeschaut über Parfüms und von vielen Leuten, die sich sehr gut damit auskennen, wird oft sehr betont, in welche Kategorie ein Duft fällt. Und ich hab schon ziemlich das Gefühl, dass es ähnlich wie mit Markenklamotten ist: Das wichtigste ist der Markenname und dass es dann gar nicht so wichtig ist, ob es wirklich SO schön ist, sondern Hauptsache, es ist von einer Marke. Also selbst, wenn es den gleichen Duft von einer Designer-Marke gäbe (besonders, wenn wir uns im Preissegment unter 50€ bewegen), würde er von vielen vielleicht nicht ganz so gut bewertet werden, wie ein Nischenduft. Ist da was dran?

Oder geht es eher darum, dass Nischendüfte oft sehr besonders und ungewöhnlich sind (die einfach nicht jedem gefallen und es eher um die Anerkennung der Kreation geht und gar nicht nur darum, dass es einfach nur schön riecht) und Designer eher Massentaugliche Düfte machen?

Denn ausschließlich am Preis kann es ja nicht liegen, viele Designer haben ja auch sehr teure Düfte. Hängt es vielleicht auch damit zusammen, dass man Nischendüfte nicht einfach überall her bekommt? 

Bin schon auf eure Antworten gespannt Smile

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Die Definition ist eigentlich recht einfach, aber warum auch immer gibt es trotzdem Diskussionen darüber:

Mainstream sagt nur, dass man ein Parfum überall bekommen kann. Und Nische bedeutet, dass man es eben nicht überall bekommt.

Unmittelbar sagt die Art des Vertriebes nichts über Qualität, Preis, Stil, Kundschaft usw. aus.

Und "Designer" können als Vertriebsweg sowohl versuchen, in jeder Parfümerie vertreten zu sein (Mainstream), als auch, sich auf wenige zu beschränken (Nische). 

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Unternehmen von Designerparfüms stellen auch andere Sachen her. Siehe Prada wie z. B. Taschen, Sonnenbrillen. Unternehmen von Nischendüften stellen nur Düfte her. Hat aber rein garnichts mit Preis, Qualität etc zu tun. Manche Designerdüfte sind teurer (siehe Dior) als Nischendüfte. Und manche Nischendüfte sind qualitativ nicht so hochwertig wie manch Designerdüfte Smile

Zuletzt bearbeitet von Kumabear am 14.04.2025 - 06:47 Uhr, insgesamt einmal bearbeitet
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"Designer" habe ich immer so verstanden, dass Designermarken, wie Dior, Chanel etc., die eigentlich Kleidung herstellen, auch Düfte (wenn auch nur in Lizenz) herstellen (lassen)

"Nische" waren für mich immer Firmen, die sich auf die Herstellung von Parfüm spezialisiert haben, meist mit hochwertigen Inhaltsstoffen

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Nischendüfte werden ausschließlich von Herstellern erstellt, die sich in der Regel auf Parfum spezialisieren. Meistens sind dies kleinere Hersteller bzw. Häuser.
Designer Düfte sind von Herstellern, bzw. Häusern die eigentlich kein Parfum im Fokus haben.  Dort dient das Parfum als Ergänzung für die Marke.


Hier ein cooler Beitrag von @Basti87 in dem er genauer auf die Unterschiede eingeht:

https://www.parfumo.de/Benutze...

Lg Smile

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Mina4

Oder geht es eher darum, dass Nischendüfte oft sehr besonders und ungewöhnlich sind (die einfach nicht jedem gefallen und es eher um die Anerkennung der Kreation geht und gar nicht nur darum, dass es einfach nur schön riecht) und Designer eher Massentaugliche Düfte machen?

Ja, ich denke darum geht es bei dem einen oder anderen. Wenn man lange in dieser Bubble unterwegs ist und viele, massentaugliche Düfte gerochen hat, dann wird es einem evtl. langweilig. 

Nische ist dann was Besonders, mit Duftnoten, die man so noch nicht gerochen hat. Außerdem will man sich von der Masse abheben.

Ich teste hier und da auch mal Nische, aber wirklich abgeholt haben mich, oder mein Umfeld nur wenige Düfte.

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Und ich will die Diskussion gar nicht neu entfachen, weil es völlig egal ist. Aber aus wissenschaftlicher Perspektive betrachtet man, wenn man von Nische spricht eine Vertriebsstrategie. Spreche ich mit meinem Produkt eine bestimmte Nische an - also einen sehr speziellen Kundenkreis, welcher beispielsweise durch Preis, Regionalität, bestimmte Präferenzen usw. definiert ist und somit eine Nische im Gesamtmarkt darstellt. Oder habe ich keine sehr spitze Zielgruppendefinition für mein Produkt, dann bewegen wir uns eher im Mainstream, also sprechen wir die breite Masse an.

„Nische“ wird hier immer falsch benutzt. Tatsächlich wird es in der Community als Gegenteil zu einer Diversifikationsstrategie verwendet. Bei Designermarken kann man üblicherweise von Diversifikation sprechen, d.h. sehr unterschiedliche Produkte wie Kleindung, Accessoires, Beauty usw. Label, die sich auch Parfüm beschränken verfolgen einen Fokussierung oder Konzentrationsstrategie. Nur hat das überhaupt nichts mit Nische im eigentlichen Sinn zu tun.

Zu guter letzt muss ich einigen Vorrednern zustimmen. „Nische“ und „Designer“ sagen nicht automatisch etwas über Qualität aus oder ob ein Duft gut oder schlecht ist.

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TerenceChill

Nische ist dann was Besonders, mit Duftnoten, die man so noch nicht gerochen hat.
Außerdem will man sich von der Masse abheben.

Immer noch glaube ich, dass viele Anfragen damit zu tun haben, dass Nische vermeintlich was Besonderes ist. 
Gerade wenn ein Neuling nach 'Nische' fragt, geh ich davon aus, dass man sich damit hauptsächlich von der breiten Masse abheben will.

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Artnowscent

Aber aus wissenschaftlicher Perspektive betrachtet man, wenn man von Nische spricht eine Vertriebsstrategie. Spreche ich mit meinem Produkt eine bestimmte Nische an - also einen sehr speziellen Kundenkreis, welcher beispielsweise durch Preis, Regionalität, bestimmte Präferenzen usw. definiert ist und somit eine Nische im Gesamtmarkt darstellt. Oder habe ich keine sehr spitze Zielgruppendefinition für mein Produkt, dann bewegen wir uns eher im Mainstream, also sprechen wir die breite Masse an.

Das ist, finde ich, eine sehr klare Definition (die wir übrigens bei all den Diskussionen noch nie hatten).

Lustig ist, dass dabei viele Marken, die heute bei der Frage nach der Nische genannt werden, sich als keine entpuppen Smile

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Artnowscent

Und ich will die Diskussion gar nicht neu entfachen, weil es völlig egal ist. Aber aus wissenschaftlicher Perspektive betrachtet man, wenn man von Nische spricht eine Vertriebsstrategie.

„Nische“ und „Designer“ sind keine Begriffe aus der Vetriebsstrategie, sondern sind in der Parfumcommunity entstanden. Du verwendest als Gegensatz zu Nische den Begriff „Mainstream“, dadurch wird das ganze erst so richtig verworren, denn damit bezeichnet man Produkte, die sich an die große Masse richten – was sehr viele Nischenmarken inzwischen genauso tun wie Designerhäuser.

Das ganze dient nur der groben Einteilung: Nische produziert Parfum, Designer produziert v.a. Klamotten und Accessoires (wie z.B. Parfum) – und selbst diese grobe Einteilung funktioniert nicht für alle Marken. Comme des Garçons wird oft als Nische bezeichnet, obwohl die auch Klamotten machen. Oder was ist mit Lush? Deren Düfte würde ich weder als Nische noch als Designer noch als Mainstream bezeichnen.

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Früher waren Nischendüfte meist direkt erkennbar daran, dass sie Ecken und Kanten hatten und deshalb auch nicht unbedingt jedem gefallen haben. Sie waren auch eher für einen kleineren Kundenkreis bestimmt. Designer Düfte sind eher darauf ausgelegt, der breiten Masse zu gefallen und sind idR leicht erhältlich .Ausnahmen sind die exclusiven oder auch privaten Linien, die man nur direkt bei der Brand bekommt wie zB bei Dior. Diese privaten Linien halten beim "typischen Nischenpreis" mit und umgekehrt gibt es mittlerweile auch Nischenhäuser, die mit ihren Preisen gut auf dem Teppich bleiben und auch gefälligere Düfte machen. Heute ist es also ein bisschen schwieriger zu erkennen, ob ein Duft Designer oder Nische ist. Und ja, Nischenhäuser produzieren ausschließlich Parfum. 😊🙋‍♀️

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Siebter
Artnowscent

Und ich will die Diskussion gar nicht neu entfachen, weil es völlig egal ist. Aber aus wissenschaftlicher Perspektive betrachtet man, wenn man von Nische spricht eine Vertriebsstrategie.

„Nische“ und „Designer“ sind keine Begriffe aus der Vetriebsstrategie, sondern sind in der Parfumcommunity entstanden. Du verwendest als Gegensatz zu Nische den Begriff „Mainstream“, dadurch wird das ganze erst so richtig verworren, denn damit bezeichnet man Produkte, die sich an die große Masse richten – was sehr viele Nischenmarken inzwischen genauso tun wie Designerhäuser.

Das ganze dient nur der groben Einteilung: Nische produziert Parfum, Designer produziert v.a. Klamotten und Accessoires (wie z.B. Parfum) – und selbst diese grobe Einteilung funktioniert nicht für alle Marken. Comme des Garçons wird oft als Nische bezeichnet, obwohl die auch Klamotten machen. Oder was ist mit Lush? Deren Düfte würde ich weder als Nische noch als Designer noch als Mainstream bezeichnen.

Nicht zu vergessen grosse alte Parfumhäuser, die nur Parfum herstellen, wie zb Guerlain, die aber kein Mainstream sind, keine offizielle Nische oder eigentlich beides. Und Häuser wie Chanel oder Dior, deren Gesamtangebot keineswegs Mainstream ist, im Gegenteil, und auch keine „ Designer“ sind, sondern Modehäuser, ein grosser Unterschied. Manchmal denke ich, dass es doch eine gewisse Bildung benötigt, um die richtigen Begriffe zu verwenden, ohne geschichtliche Kenntnisse und Interesse an der Parfum - und auch Modegeschichte funktioniert das nicht. Und natürlich sind „Nischendüfte“ wegen ihrer Preisgestaltung und einfachen Verfügbarkeit nicht nur bei der kaufkräftigen Jugend verbreitet, eben als reines Statussymbol und Bekenntnis zur Peergroup. Mit Enthusiasmus und Leidenschaft hat dies oft gar nichts zu tun. Mir wäre es am liebsten, wenn hier unter uns die Begriffe Nische und Designer etc gar nicht mehr verwendet werden, sie sind einfach zu belanglos. 

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Artnowscent

Aber aus wissenschaftlicher Perspektive betrachtet man, wenn man von Nische spricht eine Vertriebsstrategie. Spreche ich mit meinem Produkt eine bestimmte Nische an - also einen sehr speziellen Kundenkreis, welcher beispielsweise durch Preis, Regionalität, bestimmte Präferenzen usw. definiert ist und somit eine Nische im Gesamtmarkt darstellt. Oder habe ich keine sehr spitze Zielgruppendefinition für mein Produkt, dann bewegen wir uns eher im Mainstream, also sprechen wir die breite Masse an.

ich muss sagen, das ist die erste Definition, die für mich auch irgendwie Sinn macht - und genauso hab ich das Wort "Nische" auch immer verstanden. Was daraus folgt, wäre, dass eventuell Marken wie Parfums de Marly, Xerjoff nicht unter Nische fallen, da sie eine sehr breite Kundenschaft ansprechen und sehr gefällige Düfte machen, die aktuellen Trends folgen. Eventuell könnte man aber auch argumentieren, der hohe Preis sie für viele unerschwinglich macht; und daher ist die Nische dieser Marken sozusagen der "besser betuchte Mainstream". Eigentlich gar kein so schlechtes Argument.

Interessanterweise ergibt sich daraus folgendes Szenario : Wir haben zwei Menschen, einer trägt Baccarat Rouge 540 Eau de Parfum und der andere trägt Belle Icône . Einer trägt also Nische, der andere Mainstream. Aber sie riechen quasi identisch. Ist diese Definition also in einem Hobby, wo es vor allem um die Düfte geht, so richtig brauchbar? Debatable

Oder vielleicht geht es gar nicht um die Düfte? Sondern um den Preis in diesem Fall? Um das Wissen, ja, wir riechen zwar gleich, aber ICH trage das Original.

Mehr Sinn würde machen, nach Ausgefallenheit der tatsächlichen Düfte zu gehen, allerdings ist das noch schwerer messbar und würde sich irgendwann in Kleinstdiskussionen auflösen. Ist das schon ausgefallen - ist das noch "normal" - was wäre unter dieser Definition mit historischen Düften, wären die dann automatisch alle Nische ??? Und und und. Also auch ganz schön unbrauchbar.

Ich finde immer noch, mit am brauchbarsten da am besten vorstellbar, ist sowas wie "was steht im Douglas" vs was findet man nur in exklusiven Parfumerien bzw. vielleicht nur an gewissen Standorten (z.B. Grasse) - und daraus folgt, was sind Düfte, die die breite Masse so auf dem Schirm hat und welche lernt man nur kennen, indem man sich interessiert. Daraus folgt, dass bspw Exklusiv-Linien von Designern wie Dior, Chanel etc. ebenfalls Nische sind.

Im Prinzip die Frage, was macht jemandem von einem "Nutzer" zum Liebhaber - wie in anderen Bereichen auch. Höre ich nur Charts und Radio, weil ich Musik gern mag, aber mich nicht weiter dafür interessiere? Oder checke ich Indie-Events auf Festivals und in kleinen Kneipen und Bars aus von Bands, die (noch) kein Mensch kennt.

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EdithLyri

Oder vielleicht geht es gar nicht um die Düfte?


Das ist der Punkt. L'Artisan kann einen Mainstream-Duft raushauen, das macht sie nicht zu einem Designer und auch nicht zu einer Mainstream-Marke. Gucci kann eine Exklusiv-Linie mit limitierten 500€-Buddeln mit echtem Sandelholz und Oud lancieren, das macht sie nicht zur Nische. Und von der Grenze zwischen dem, was wir Mainstream nennen und allem anderen will ich gar nicht erst anfangen. Die zieht jeder woanders.

Mal im Ernst: zumindest ganz grob wissen wir alle, was gemeint ist, wenn wir von Nische und Designer reden. Sobald wir versuchen, diese Begriffe festzunageln, kommen wir ins Schwimmen, sei es, weil z.B. Guerlain bei Douglas rumsteht oder weil Maison Francis Kurkdjian einen Duft rausbringt, der einfach nach langweiligen Aftershave riecht. Diese Begriffe sagen rein gar nichts über einen Duft aus.

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