vor 8 Monaten 11
Zum Thema:
"Torino21 | XerJoff" ist ein guter Duft, der meist als gepflegt und stimmungsaufhellend wahrgenommen wird, auch wenn er vielleicht nicht als absoluter Favorit des anderen Geschlechts gilt. Ich wüsste aber auch nicht, was der absolute Favorit wäre. Die Top‑Bewertungen zeigen, dass er den allermeisten gut gefällt.
Zur Diskussion:
Es tut mir leid für die Threaderstellerin, dass aus einer simplen Frage eine toxische Debatte wurde. In einem Parfum Forum bedeutet Duft für viele weit mehr als ein angenehmer Geruch. Er ist Ausdruck von Persönlichkeit, ein Kunstwerk, ein emotionales Erlebnis. Doch daraus ergibt sich kein exklusives Recht, anderen vorzuschreiben, wie sie ihren Duft zu tragen haben.
Historisch betrachtet spielte Parfum immer auch im Außen eine Rolle. Ob um Attraktivität zu steigern, Status zu signalisieren oder einfach gepflegt zu wirken. Zwischen dem „für sich selbst“ und dem „für andere“ gibt es keinen harten Bruch. Ein Duft stärkt unser Selbstbewusstsein, indem er uns in eine bestimmte Stimmung versetzt und dieses Selbstbewusstsein strahlen wir nach außen aus. Deshalb ist es wenig verwunderlich, wenn jemand sagt: „Ich trage diesen Duft, weil ich mich damit attraktiver fühle.“ Oberflächlich ist das vielleicht. Menschlich ist es absolut.
Problematisch wird es, wenn manche ihre eigene Sichtweise als einzige Wahrheit propagieren. Wer Duft als fast religiöses Erlebnis begreift, soll das gern tun. Es ist aber genauso legitim, einen Duft zu wählen, um Komplimente zu ernten oder begehrt zu wirken. Düfte bewegen sich stets im Spannungsfeld zwischen Individualität und sozialer Wirkung.
Am Ende geht es um Selbstbestimmung. Jeder darf selbst entscheiden, welchen Wert ein Parfum für ihn hat – sei es als Kunst, als Statement oder einfach als Wohlfühlmoment. Toleranz gegenüber unterschiedlichen Perspektiven ist kein Angriff, sondern eine Bereicherung unserer Vielfalt.