Wenn die Leidenschaft zur Sucht wird

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Das ist nicht mehr gesund. Auch nicht wirklich schön: Man hat keinen Signature Scent, man widmet den einzelnen Düften nicht so viel Tragezeit, wie sie zum intensiven Auskosten benötigen würden. 

Das Bild habe ich bei der Verfrachtung meiner teureren Düfte in einen klimatisierten Raum aufgenommen; das sonstige Jahr über stehen sie mit den anderen in einem verschlossenen, lichtgeschützten Schrank. Da ist mir mit einem Schlag aufgefallen, dass das völlig bescheuert ist ...

Vermutlich kompensiere ich damit meine Jugend, in der es überhaupt nicht gern gesehen war, wenn ich Geld für Parfum ausgegeben habe. Naja: Ich therapier mich jetzt erstmal selbst und habe mir für's restliche Jahr eine Kaufabstinenz auferlegt.

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Dito. Ich schließe mich an. Nach meiner Spielsucht und Rauchen fing die Parfumsucht an. Irgendwann sollte man einsehen, dass das so nicht weiter geht. 

ich habe mir das Buch Happily Ever After: Wie Sie Ihre Alltagssüchte in den Griff bekommen bestellt. Autor nenn ich jetzt lieber nicht, sonst heißt es noch unerlaubte Werbung 😢.

Vielleicht hilft es dir auch weiter. 

Alles Gute wünsche ich dir.

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Natürlich ist es rational betrachtet bescheuert wenn wir Freaks hier mehr als 5-10 Düfte haben. 

Dennoch sehe ich es als Hobby, welches nun mal in der Regel Geld kostet. Und es kommt auch sicherlich darauf an ob man im Monat 2 oder 20% seines Einkommens dafür ausgibt. 

Ich bin insgesamt dennoch froh, dass ich es häufiger schaffe den Warenkorb zu löschen als auf Bestellen zu klicken (Verhältnis ca. 10:1) Smile

P.S. Signature Scent wird überbewertet Wink 

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Danke für den Tipp 😃! Hätte mich selbst früher nicht als süchtig bezeichnet, aber nach dem Umräumen meiner Düfte hat sich meine Meinung doch gewandelt. Das ist nicht nur viel Geld, sondern man hat mehr und mehr Düfte, die einem jetzt nicht so wirklich gut gefallen ... Klasse statt Masse - macht dann auch wesentlich mehr Spaß. 

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Tomkat52525

Natürlich ist es rational betrachtet bescheuert wenn wir Freaks hier mehr als 5-10 Düfte haben. 

Dennoch sehe ich es als Hobby, welches nun mal in der Regel Geld kostet. Und es kommt auch sicherlich darauf an ob man im Monat 2 oder 20% seines Einkommens dafür ausgibt. 

Ich bin insgesamt dennoch froh, dass ich es häufiger schaffe den Warenkorb zu löschen als auf Bestellen zu klicken (Verhältnis ca. 10:1) Smile

P.S. Signature Scent wird überbewertet Wink 

Da stimme ich dir zu - wenn man dann aber auch wirklich Düfte sein Eigen nennt, die man allesamt wirklich liebt. Das dürfen dann auch ein paar Handvoll mehr sein. Bei mir haben sich allerdings mehr und mehr "geht so"-Düfte dazwischengemogelt, das macht dann nicht mehr wirklich Freude.

Tja: Unser Signature Scent ist dann halt "Er riecht wieder nach Parfüm ..." 😜

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Eine erschreckende Entwicklung, wie oft in diesem Forum (oder auch in Blogs)  mittlerweile ein im Grunde richtig schönes sinnliches Hobby mit einem verkrampften ungesunden Suchtmodus verkoppelt wird. Mich betrifft es nicht, Gott sei Dank. Aber ja, dass es überhaupt wiederholt angesprochen wird, unter dem zugehörigen psychischen Druck womöglich, liest sich für mich zunehmend dramatisch. Was ist da bloß los, gesellschaftlich und so?

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Danke fürs Teilen deiner Gedanken! 😊

Ich finde es total schön, wie ehrlich du damit umgehst. Und ganz ehrlich? Eine große Duftsammlung ist nichts „Bescheuertes“ sie zeigt einfach Leidenschaft und Neugier. Viele von uns kennen das Gefühl, etwas nachholen oder auskosten zu wollen, was früher nicht möglich war.

Dass du dir jetzt bewusst Zeit nimmst und sogar eine kleine Kaufpause einlegst, klingt gesund und reflektiert. Und wer sagt denn, dass man einen Signature Scent haben muss? Vielleicht ist genau diese Vielfalt dein persönliches Duft-Abenteuer 😉✨

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Was mache ich, wenn Parfum mein Hobby ist, meine Leidenschaft schon seit fast vierzig Jahren ist. Wenn ich auf Messen gehe, Vorträge in der Osmothèque höre, selbst schon welche gegeben habe, mal in einer Parfümerie aus Neugier als Aushilfe gearbeitet habe und auch Bücher zu dem Thema konsumiere.

Mir persönlich sind Menschen mit einer Leidenschaft lieber, die für etwas brennen...als Menschen ohne ein konkretes Interesse. 

Bei einem Blick in meine Sammlung bin ich hochgradig "süchtig." Witzigerweise werden Leidenschaften wie Fußball und an Autos schrauben etc. in Deutschland mehr als "normal" akzeptiert, als ein Sinn für Schönes. 

Diese Leidenschaft ändert sich über die Jahre, vom schnöden Anhäufen zum aussortieren, weglegen, Fachinteresse beginnen und wieder Begeisterung fassen. Leidenschaft und Unvernunft können wunderbar sein. Auch ich denke natürlich manchmal "ui, ich habe zuviel," aber letztendlich ist es meine Passion!

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MrsEauMyGod

Danke fürs Teilen deiner Gedanken! 😊

Ich finde es total schön, wie ehrlich du damit umgehst. Und ganz ehrlich? Eine große Duftsammlung ist nichts „Bescheuertes“ sie zeigt einfach Leidenschaft und Neugier. Viele von uns kennen das Gefühl, etwas nachholen oder auskosten zu wollen, was früher nicht möglich war.

Dass du dir jetzt bewusst Zeit nimmst und sogar eine kleine Kaufpause einlegst, klingt gesund und reflektiert. Und wer sagt denn, dass man einen Signature Scent haben muss? Vielleicht ist genau diese Vielfalt dein persönliches Duft-Abenteuer 😉✨

Wie wunderschön ge- und beschrieben - wow, vielen Dank!

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Ich glaube es kann erst als Sucht bezeichnet werden, wenn man sich 24/7 damit beschäftigt, Geldprobleme hat, oder sogar gesundheitliche wie Atemnot durch zuviel Parfum oder Hautausschläge... Oder man versucht ein anderes vorhandenes Problem damit zu kaschieren. 

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Rivegauche

Was mache ich, wenn Parfum mein Hobby ist, meine Leidenschaft schon seit fast vierzig Jahren ist. Wenn ich auf Messen gehe, Vorträge in der Osmothèque höre, selbst schon welche gegeben habe, mal in einer Parfümerie aus Neugier als Aushilfe gearbeitet habe und auch Bücher zu dem Thema konsumiere.

Mir persönlich sind Menschen mit einer Leidenschaft lieber, die für etwas brennen...als Menschen ohne ein konkretes Interesse. 

Bei einem Blick in meine Sammlung bin ich hochgradig "süchtig." Witzigerweise werden Leidenschaften wie Fußball und an Autos schrauben etc. in Deutschland mehr als "normal" akzeptiert, als ein Sinn für Schönes. 

Diese Leidenschaft ändert sich über die Jahre, vom schnöden Anhäufen zum aussortieren, weglegen, Fachinteresse beginnen und wieder Begeisterung fassen. Leidenschaft und Unvernunft können wunderbar sein. Auch ich denke natürlich manchmal "ui, ich habe zuviel," aber letztendlich ist es meine Passion!

Total schön geschrieben - herzlichen Dank! Von "dir" habe ich übrigens zwei Stück rumstehen (pour homme) - eins angebrochen, und noch eins verpackt (vor vielen Jahren aus Angst gekauft, dass eine Reformulierung kommen könnte). Und vom ziemlich gleich riechenden Beau de Jour habe ich auch einen 50ml Flacon. Und dann nochmal den 250ml Flanker - sicherheitshalber, bevor das vom Markt genommen wird. Wurde es auch, nur um in der "billigeren" Linie aber mit gleicher Formulierung wieder aufzutauchen 😂. 

Das bekomme ich dann hoffentlich besser hin - mehr Klasse, weniger Masse. Ansonsten resonieren deine Worte über die Leidenschaft an und für sich total mit mir. Ich glaube, meine Leidenschaft hat mit 14 begonnen; die Mutter meiner damaligen Freundin hat in einer Parfümerie gearbeitet und hatte hunderte Pröbchen in Schaukästen zu Dekozwecken rumstehen. Der Mutter meines Kumpels kam es dann schon sehr seltsam vor, dass ich in jungen Jahren so mit Parfum hantiert habe ... Davidoff Relax, Cool Water, Joop Homme ... meine Güte, war das eine schöne Zeit. 

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Cagla2121

Ich glaube es kann erst als Sucht bezeichnet werden, wenn man sich 24/7 damit beschäftigt, Geldprobleme hat, oder sogar gesundheitliche wie Atemnot durch zuviel Parfum oder Hautausschläge... Oder man versucht ein anderes vorhandenes Problem damit zu kaschieren. 

So beginnen Süchte in der Regel nicht. Was du beschreibst, entspricht eher einem Endstadium. Der Weg dorthin ist meist ein schleichender Prozess, der am Anfang kaum auffällt.

Grundsätzlich finde ich es gut, wenn Menschen ihren Konsum hinterfragen. Konsum ist menschlich und an sich nichts Schlechtes. Trotzdem gibt es Formen von Überkonsum, die man kritisch betrachten kann. Die Grenzen sind dabei individuell und oft fließend. Wenn man merkt, dass man negative Emotionen, Stressphasen oder schwierige Lebenssituationen mit Konsum, etwa dem Kauf eines Parfüms, kompensiert, lohnt sich Selbstreflexion. Wenn die innere Abfolge immer wieder lautet Stress → Belohnung → Konsum, kann man sich fragen, ob das zur Standardreaktion geworden ist und ob es langfristig überhaupt gegen den Stress hilft.

An gelegentlichen Selbstbelohnungen ist nichts falsch. Aber wenn Konsum in schwierigen Phasen zur dauerhaften Bewältigungsstrategie wird, ist es selten eine nachhaltige Lösung. 

P.S.: Ich habe selber damit Probleme und manchmal ist ein solcher Konsum auch das kleinere Übel im Leben und für eine Lebensphase okayisch.

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Ginkstar
Cagla2121

Ich glaube es kann erst als Sucht bezeichnet werden, wenn man sich 24/7 damit beschäftigt, Geldprobleme hat, oder sogar gesundheitliche wie Atemnot durch zuviel Parfum oder Hautausschläge... Oder man versucht ein anderes vorhandenes Problem damit zu kaschieren. 

So beginnen Süchte in der Regel nicht. Was du beschreibst, entspricht eher einem Endstadium. Der Weg dorthin ist meist ein schleichender Prozess, der am Anfang kaum auffällt.

Grundsätzlich finde ich es gut, wenn Menschen ihren Konsum hinterfragen. Konsum ist menschlich und an sich nichts Schlechtes. Trotzdem gibt es Formen von Überkonsum, die man kritisch betrachten kann. Die Grenzen sind dabei individuell und oft fließend. Wenn man merkt, dass man negative Emotionen, Stressphasen oder schwierige Lebenssituationen mit Konsum, etwa dem Kauf eines Parfüms, kompensiert, lohnt sich Selbstreflexion. Wenn die innere Abfolge immer wieder lautet Stress → Belohnung → Konsum, kann man sich fragen, ob das zur Standardreaktion geworden ist und ob es langfristig überhaupt gegen den Stress hilft.

An gelegentlichen Selbstbelohnungen ist nichts falsch. Aber wenn Konsum in schwierigen Phasen zur dauerhaften Bewältigungsstrategie wird, ist es selten eine nachhaltige Lösung. 

P.S.: Ich habe selber damit Probleme und manchmal ist ein solcher Konsum auch das kleinere Übel im Leben und für eine Lebensphase okayisch.

Danke, Ginkstar! In der Tat: Nicht die Menge meiner Düfte ist (oder war) mein Problem, sondern der Konsum. Schnell mal einen Clive Christian bei der U-Bahn-Fahrt bestellt, weil einen die Beschreibung und Rezensionen auf Parfumo angesprochen haben. Da muss man schon vielfacher Millionär sein, damit einem das nicht wehtut, wenn man dann sowas wie Crab Apple bekommt 🤭.

Ist mir nur nie so wirklich aufgefallen, weil halt alles schön blickdicht im Schrank gelagert ist. Insofern hatte ich diesen Sommer einen heilsamen Schock und mit dem nächsten Düften werde ich mich im Vorfeld erstmal gebührend beschäftigen, bevor ich über einen Kauf nachdenke. Selbst, wenn Geld keine Rolle spielen sollte - das Abwägen von Für und Wider gehört einfach dazu und bildet ja auch einen Teil des Genusses. Außerdem müsste ich mit den vorhandenen Düfte sowieso 150 werden, um die vernünftig aufgebracht zu bekommen. Tja: Vielleicht ein guter Zeitpunkt, um selbst mal in den Souk einzutauchen ...

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Cagla2121

Ich glaube es kann erst als Sucht bezeichnet werden, wenn man sich 24/7 damit beschäftigt, Geldprobleme hat, oder sogar gesundheitliche wie Atemnot durch zuviel Parfum oder Hautausschläge... Oder man versucht ein anderes vorhandenes Problem damit zu kaschieren. 

Da hast du schon Recht. Glaube, bei mir war's einfach die Tatsache, dass ich in meiner Jugend nicht so wirklich frei war, mich den Düften zu widmen. War halt für's Elternhaus Geldverschwendung, für die Eltern der Freunde "schon sehr komisch". Dann kommt noch dazu, dass ich schon immer ein sehr geruchssensibler Mensch war und Düfte gerne zur emotionalen Eigenregulation nutze. 

Die Menge ist nicht das Problem: Die Tatsache, dass ich auch viel Geld für Düfte ausgegeben habe, die mir nicht wirklich gefallen, dafür schon. Danke für's "gemeinsam mit mir reflektieren", das war in der Tat sehr hilfreich für mich ❤️.

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Olli9

Das ist nicht mehr gesund. Auch nicht wirklich schön: Man hat keinen Signature Scent, man widmet den einzelnen Düften nicht so viel Tragezeit, wie sie zum intensiven Auskosten benötigen würden. 

Das Bild habe ich bei der Verfrachtung meiner teureren Düfte in einen klimatisierten Raum aufgenommen; das sonstige Jahr über stehen sie mit den anderen in einem verschlossenen, lichtgeschützten Schrank. Da ist mir mit einem Schlag aufgefallen, dass das völlig bescheuert ist ...

Vermutlich kompensiere ich damit meine Jugend, in der es überhaupt nicht gern gesehen war, wenn ich Geld für Parfum ausgegeben habe. Naja: Ich therapier mich jetzt erstmal selbst und habe mir für's restliche Jahr eine Kaufabstinenz auferlegt.

Es könnte schlimmer kommen ... (kleine Auswahl)

Und schon mal über Oldtimer nachgedacht?

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@Ginkstar 

Sehr schön zusammengefasst! Überkonsum passiert einfach schneller als man glaubt, schnell möchte man sich nur kurz belohnen oder über die Paketvorfreude eine negative Emotion bewältigen. Gerade der Riechsinn ist dabei etwas sehr Intimes (oder Primitives?) und ich empfinde die Gefahr dahin wirklich gross und dass man sich immer im Hinterher rechtfertigt warum man denn jetzt auch noch diesen Duft gekauft (Nein, wirklich, ich brauche diesen Duft, du musst das verstehen, der passt perfekt für die Ästhetik von diesem Outfit, welches ich einmal im Jahr trage).

Es ist aber wirklich wirklich schwer, weil das ja auch wirtschaftliche Norm ist und auch anerzogen wird. Da hilft nur bewusst mal Stoppen und sich selber hinterfragen.

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Olli9 Die Menge ist nicht das Problem: Die Tatsache, dass ich auch viel Geld für Düfte ausgegeben habe, die mir nicht wirklich gefallen, dafür schon. Danke für's "gemeinsam mit mir reflektieren", das war in der Tat sehr hilfreich für mich ❤️.

Ich glaube, das ist eine der notwendigen Phasen im Leben eines Duftliebhabers. Es gibt nicht ohne Grund einen lebhaften Marktplatz für gebrauchte Düfte. Du bist nun auch schon über zehn Jahre hier angemeldet, also nicht grün hinter den Ohren. Der Geschmack entwickelt sich, man merkt irgendwann, was wirklich gefällt, und was nur 8/10 Punkten bekommt. Prima. Dann kannst du die Sammlung bis auf deine Lieblinge ausdünnen. Verkaufen, tauschen, wie auch immer. Oder entscheiden, dass dir die 8punkter auch gefallen und bleiben dürfen. Was ist doof daran?

Ich empfinde diesen Minimalismus Trend ehrlich gesagt mittlerweile als superstressig und frage mich, will ich das wirklich? Oder bin ich da Lemming? Sieht alles hübsch leer und aufgeräumt aus bei Insta, die Akteure freeminded und alles voll im Griff habend, zauberhaft. Will ich so leben? Nein. 

Will sagen: Stress dich nicht. Schau dir an, was du hast, du hast schöne Düfte. Was du ganz sicher nicht mehr magst, werd los. Vertage die Wackelkandidaten, gib dir mit ihnen Zeit. Genieße die Lieblinge. Und so wie du jetzt schreibst, wirst du nicht gleich nach der nächsten hübschen Rezension hier den Bestellknopf drücken. Wir haben alle gelernt, dass das allzu oft nicht passt.

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Ich wandle an der Stelle immer gerne ein Zitat aus 'Sex and the City' ab 

"Ich mag mein Geld da, wo ich es sehen kann- hängend (stehend) in meinem Kleiderschrank" 😉

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Solange ich immer den Wunsch habe, fast alle meine Düfte mit der Parfumo-Gemeinde teilen zu wollen im S..k, habe ich nicht das Gefühl einer Sucht. Wenn das mal nicht mehr so sein sollte und ich an meinen zahlreichen Düften klammern sollte, würde ich mir Gedanken machen. 

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Wenn man befürchtet, es handelt sich um eine Sucht, ist erstmal Zeit zu reflektieren. Das bedeutet erstmal Trigger suchen. Süchte kompensieren meistens negative Gedanken oder Stress. So wie bei mir, ich sollte gerade für meine Abschlussprüfung lernen. Upsi. 

Der erste Schritt zum identifizieren einer Sucht ist also das. Beschäftigst du dich mehr mit Parfums wenn du Stress hast? Kaufst du aus einem Impuls heraus, oder überlegst du länger? Macht dir kaufen mehr Spaß als benutzen? Kaufst du viele Düfte blind? Gibst du mehr Geld dafür aus als du willst? Je mehr solcher Fragen du mit Ja beantworten kannst, desto eher kann man es als Sucht bezeichnen. Es gibt aber auch genügend Gründe für das kaufen von Düften. Macht dir das Sammeln einzelner Marken Spaß? Schnupperst du auch an deiner jetzigen Sammlung Rum und liebst die Düfte? Beschäftigst du dich auch nach dem Kauf mit dem Produkt, oder erfüllt es einen anderen Zweck? Ich weiß, dass manche meiner Käufe Impulskäufe sind, und dass ich mehr kaufe, wenn ich Stress habe. Aber ich weiß auch, dass ich mir mittlerweile gerne Proben kaufe und Düfte ausgiebig teste bevor ich sie kaufen, dass ich eigentlich nur Düfte haben möchte, die ich wirklich sehr mag, und dass ich mir nichts kaufen, nur weil ich es ein bisschen mag. Ich kaufe mir nicht mehr als ich mir leisten kann. Es kann beides sein.

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Mit heute nur noch 20 Parfums (und ein paar Layerdüften) besitze ich gerade mal 1/4 deiner Sammlung und bin dank wenn einer kommt muss einer gehen weit entfernt von einer Sucht. Und doch kommt mir verschiedentlich der Gedanke, wie extrem wenig 2-3 Sprüher pro Tag von über 2 Litern Parfum sind, wofür ich ca. 25 Jahre brauchen werde 🤪 ... und als wäre das nicht genug, habe ich vom ein oder anderen auch noch einen Bunkerflakon - nicht mitgerechnet, versteht sich Wink

Wie gesagt, keine Sucht ... aber noch immer eine große Leidenschaft 🥰

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Wenn du das Gefühl hast, das ganze belastet dich, entgleitet dir und du dich selbst süchtig fühlst, dann ist es wahrscheinlich auch so. Ich würde da jetzt gar nicht unbedingt so küchenpsychologisch nach Auslösern suchen sondern erstmal zu Sofortmaßnahmen greifen. 

Wie du ja selbst schon erwähnt hast, solltest du unbedingt ausmisten und Flakons in den Souk stellen. Das ist gar nicht so furchtbar viel Aufwand und ungemein befreiend. 

Ich empfehle dir außerdem hier jeweils einen Ordner mit "to Go" und "Wackelkandidaten" anzulegen, das hilft bei der Selbstorganisation und manchmal melden sich darauf auch Kaufinteressenten initiativ. Auch verschenken macht Freude, am einfachsten natürlich im persönlichen Umfeld... vielleicht hat dir mal Person XY ein Kompliment für einen Duft gemacht, den du selbst eigentlich gar nicht so gern trägst > und Tschüss, das ist eine Win-win -Situation.

Ansonsten: Selbsterkenntnis ist der beste Weg zur Besserung. Ich konnte nach Ewigkeiten mit dem Rauchen aufhören und wenn ich das schaffe, schaffst du das auch 🙂

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Wenn man merkt, daß mehr dahintersteckt als ein Hobby, ist es schon mal gut. Dann kann man schauen, was und wie man etwas ändern könnte.

Düfte loszuwerden ist allerdings gar nicht mehr so leicht, wie sie anzuschaffen...

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Dann wären viele Sammler süchtig,  z.B. Weinsammler, die 200 Flaschen besitzen. Oder Sammler, die 50 Gitarren besitzen (da arbeite ich dran 😅, nee Scherz, berufsbedingt habe ich natürlich mehr als eine Gitarre). 


Für mich ist es ein Hobby und ich brauche keinen Signature. Ich sehe Parfum als eine Art Kleidungsstück und suche es je nach Jahreszeit, Anlass und Stimmung aus. Für mich ist es langweilig immer gleich zu duften.

Und ich lerne dazu, freue mich neues zu entdecken und mich hier auszutauschen. Und wenn ich im Freundeskreis jemanden beraten kann, dann macht mir das auch viel Freude. 

Ich rieche halt gerne schöne Düfte. Ist das ein Fehler?

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Mit Süchten ist so eine heikle Sache. Wenn sich im Leben alles um eine gewisse Sache dreht und man nur damit beschäftigt ist Dieses oder Jenes zu bekommen oder auszuüben, dann kann man schon von Süchten reden. Wobei  dann unterscheiden zwischen Hobby und Sucht . Die Grenze ist fließend. 

Düfte bestimmen seit Kind an Dank meines Onkels mein Leben. Aber ich sehe sie als Teil meiner Persönlichkeit an. Ähnlich wie Kleidung, Schuhe und Taschen. Düfte und ich haben uns im Laufe der Jahrzehnte verändert und gewandelt. Sie müssen zu mir passen und Teil  von mir sein. Quasi eine Einheit mir mir bilden. 

Klar, es gab Zeiten wo ich gerne und viel in Sachen Düfte unterwegs war. Mal eben so nebenbei einen Duft gekauft, der mit auf den ersten Riecher gefiel, aber auf Dauer dann doch nicht. Aber das ist eine Sache der Einstellung und der Reife. 

Nun machte mir vor 2 Jahren Dufttechnisch Corona einen Strich durch meine Sammlung. Geruchssinn veränderte dauerhaft und ich nahm das zum Anlass mein Verhalten ein wenig kritischer zu sehen. Aber bei allem verlor ich nicht den Spaß an Düften und das ist für mich ausschlaggebend. Sich hier locker und lässig auszutauschen. 

Auch betrachte ich es als Tendenz Sucht gehend, wenn man danach strebt, Düfte zu besitzen sich sich jenseits des für Düfte vorgesehenen Betrags befinden. Man sich nach Luxusmarken sehnt, sich selbst betrauert und beweint, dass man sie sich nicht leisten kann. Sich eigentlich dafür schämt "nur " Drogeriedüfte kaufen zu können.  

Ich habe da meinen privaten preislichen Rahmen und in diesen Sparten suche ich die Düfte, die zu mir passen. Da juckt es mich nicht, was andere über mich denken. So passen die derzeitigen Vanilledüfte nicht zu mir. Na und ? 

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