welcher trend kommt 2015/nach oud?

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Den "Dangerous Complicity" habe ich mir gerade vorgemerkt Smile.

Den Sugi von CdG fand ich auch nicht so toll. Der Artek Standard war aber auch nicht mein Fall, ist aber trotzdem schon das, was ich als modern bezeichnen würde, wenn auch arg kalt und trostlos für mein Empfinden.

Aber schon mit der Synthetik-Serie haben die Mut bewiesen, finde ich. Und ich habe ja die Tipps bekommen, nochmal den White und den CdG2 zu testen und bin gespannt, ob die mein Beuteschema treffen werden.
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@Terra: Du mußt das Parfum mit Leben füllen, nicht umgekehrt.

Ansonsten tippe ich für das nächste Jahr auf Gänseblümchen oder so. Weg vom Schweren, hin zur vermeintlichen Leichtigkeit des Seins..., oder was sonst so reininterpretiert wird.
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Das Leben ist kein Wunschkonzert ... und auch kein Ponyhof oder Nonnenhockey ...

Darum wird der Trend für´s nächste Jahr eindeutig in Richtung Leder gehen!
(oder mehr Richtung Iso-E-Super, was ich allerdings nicht hoffe, da ich dann nichts davon habe)

Oud wird uns jedoch weiterhin erhalten bleiben! Cool
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Terra:
Den "Dangerous Complicity" habe ich mir gerade vorgemerkt.

So war das ja eigentlich nicht gemeint. Mir war nur die sehr verhaltene Reaktion auf Etat-Libre-Waren aufgefallen, die nicht "polarisieren" wollten, sondern abseits dicker Suppe einfach nur gut sein wollten.

Bei den Comme Des Garcons hilft der Kontext. Japan (53 und 71) zwischen ländlicher Tradition und städtischer Moderne, Kirschblüte und Industrie, die Guerilla-Stores im fernen Westen - die daraus abgeleiteten Auftragsarbeiten und immer wieder das mitlerweile sarkastische Spiel mit dem Konsum. Die a-Sensualität der Dampfbad-Düfte: Ich finde, aus der Dekonstruktion kann nur folgen, dass individuelles Parfüm für jeden genauso wenig geht wie Auto für jeden. Die vielen bunten Fläschchen, "Rhubarb", "Lemon", und wie sie alle geheissen haben waren ein tolles Angebot, das war Kunst! Man hätte sich abstimmen können, und Parfüm zu einem sozialen Ereignis werden lassen. Wurde diese Idee aufgegriffen? Ich erwarte nicht mehr so viel.
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Du erwartest doch nicht im Ernst eine gesellschaftlichen Diskurs?! Parfum ist schließlich auch nur ein Konsumprodukt. Ich mag die CdGs zwar, sehe aber auch keine Notwendigkeit der darüber hinaus verweisenden Einordnung.
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Mir war nur die sehr verhaltene Reaktion auf Etat-Libre-Waren aufgefallen, die nicht "polarisieren" wollten, sondern abseits dicker Suppe einfach nur gut sein wollten.


Ich fand die bisherigen Etat-Libre-Düfte schon nischig, aber mich hat noch keiner von den 3,4 die ich getestet habe restlos überzeugt. Am besten fand ich Fat Electrician; den ich auch durchaus eigenständig finde.

Einfach nur gut? Den Eindruck habe ich von Maître Parfumeur et Gantier. Viele Düfte von denen gefallen mir nicht, sind mir zu konservativ. Mein Ambre Dore bleibt natürlich ein Liebling. Aber bei denen habe ich den Eindruck, dass die wirklich hochwertige und gut gemachte Düfte zu einem fairen Preis anbieten.

CdG entstand ja soweit ich weiß aus der Anti-Fashion-Szene. Nur ist CdG eben auch eines der Label dieser Szene, welches am größten geworden ist. So haben die vermutlich einen Anspruch an sich selbst, "anders" zu sein, gegen Trends zu laufen, zu provozieren oder besser: ihrer Zeit voraus zu sein. Nur gerade weil sie zu einem größeren Label geworden sind, haben sie auch den Anspruch zu verkaufen, ausreichend zu verkaufen.

Ich habe aber den Eindruck, dass sie da schon eine erstaunlich gute Brücke geschlagen haben. Ich finde, dass sie eben bezahlbare Düfte machen, die sich vermutlich ausreichend häufig verkaufen, dass sie aber eben auch einige Düfte haben, die ein gewisses Alleinstellungsmerkmal haben und auf ihre teilweise minimalistisch-nüchterne Art und Weise manchmal auch ziemlich modern wirken, finde ich.
Zuletzt bearbeitet von Terra am 03.12.2014 - 16:46 Uhr, insgesamt einmal bearbeitet
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TooSmell27:
Du erwartest doch nicht im Ernst eine gesellschaftlichen Diskurs?! Parfum ist schließlich auch nur ein Konsumprodukt. Ich mag die CdGs zwar, sehe aber auch keine Notwendigkeit der darüber hinaus verweisenden Einordnung.

Stempel drauf und in die Ablage zur Nichtwiedervorlage? Aber ich bestehe darauf, die Sicht auf Duftschmuck wie sie heute eingefordert wird ist ein selbstverstricktes Dilemma. Es entstand wie zufällig um 1900 aus der Erotisierung des Produkts - man war über den heute noch zugkräftigsten Anker der Meinungsindustrie gestolpert. Wohl erzogene Japaner zum Beispiel können das nur abstrakt nachvollziehen.
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Entweder Erotisierung oder Vermarktung als seltenes Luxusgut. Beides zieht wunderbar. In Japan ist letztere Strategie vermutlich sinnvoller Wink.
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Terra:
Entweder Erotisierung oder Vermarktung als seltenes Luxusgut. Beides zieht wunderbar. In Japan ist letztere Strategie vermutlich sinnvoller Wink.

Was ich leider vergessen hatte zu bemerken ist, dass die Idee eine tatsächlich individuellen Parfüms eine recht neue sein dürfte. Beizeiten konnte Frau (!) aus Münz-Automaten die Standarddüfte bei Bedarf portioniert nachkaufen. Es ist wohl überflüssig zu sagen, dass eine Individualisierung über Geruch vielen Menschen fremd ist.
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Können Europäer japanisches Denken tatsächlich nachvollziehen? Bezweifel ich. Tatsächlich ist das Land und die Kultur für mich immer wieder rätselhaft.
Ist es wirklich Zielsetzung, sich als Individuum durch den Duft zu unterscheiden? (Europa, Asien, Amerika). Frage: Kleine Individualisierung in der Menge der wiederum als aktzeptabel angenommen Düfte?
Was haben wir in Europa davon?
Welche Ansprüche haben wir, und was ist für den modernen Mitteleuropäer interessant?
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Was ich leider vergessen hatte zu bemerken ist, dass die Idee eine tatsächlich individuellen Parfüms eine recht neue sein dürfte.


Ich bin mir aber nicht so sicher, ob das nicht vielleicht nur im Westen so ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass in der arabischen Dufttradition sich die Scheichs usw. schon ewig ihre eigenen Düfte haben herstellen lassen.

Ist es wirklich Zielsetzung, sich als Individuum durch den Duft zu unterscheiden? (Europa, Asien, Amerika). Frage: Kleine Individualisierung in der Menge der wiederum als aktzeptabel angenommen Düfte?


Der Vordergrund für mich ist, mich mit einem Duft wohlzufühlen, der eigene Genuss. Meist benutze ich Düfte nur für mich, nur selten zum Ausgehen oder Weggehen. Oft trage ich einen Duft auch nur zum Einkaufen oder auch nur an Gammeltagen allein zu Hause.

Doch ich sehe es schon teilweise als Zielsetzung, meine Individualität durch eine Individualität des Duftes zu unterstreichen.

Mir ist dabei aber recht egal, wie akzeptabel die Düfte angesehen werden. Wenn ich mich mit Zafar einsprühe, interessiert mich das absolut nicht, ob den jemand als "stinkend" empfindet. Wobei ich bisher nur positives Feedback bekam. Wichtig ist mir, dass der Duft meine jeweilige Stimmung widerspiegelt, dass er für mich in dem Moment Genuss und Wohlfühlen bedeutet. Das ist dann schon Individualität, ein kleiner Blick in meine Seele.
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Ich sehe die Oud-Welle auch im nächsten Jahr noch andauern, Fruitchoulis und "pinke" Chypres dürften sich auch noch eine Weile halten, reine Gourmands scheinen sich hingegen ein wenig überlebt zu haben. Darüber hinaus tippe ich auf mehr Holznoten, insbesondere auf Sandelholz, und dass wir mehr Düfte sehen werden, die "orientalisch" oder "retro" wirken sollen.

Außerdem ist es möglich, dass wieder mehr Fokus auf natürlich (erscheinende) Parfums gelegt wird. Bio-Lebensmittel und Naturkosmetikprodukte verzeichnen verhältnismäßig größeres Wachstum als ihre konventionellen Gegenstücke, vielleicht sehen wir einen solchen Trend auch in Sachen Duft?
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Ich könnte mir vorstellen, dass man in Zukunft auch mit Pheromonen arbeitet. Fände ich jedenfalls mal was anderes.
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TooSmell27:
Können Europäer japanisches Denken tatsächlich nachvollziehen? ...
Welche Ansprüche haben wir, und was ist für den modernen Mitteleuropäer interessant?

Diese Unklarheit bietet eben den Freiraum für die künstlerische Arbeit der Marke Comme Des Garcons. Im hiesigen Zusammenhang wollte ich auf die Frage eingehen, ob die Marke ein Potential hat, über die De-Konstruktion unserer Parfümtradition hinaus positiv konstruktive Impulse zu setzen, welche dann zu einem "Trend" gerinnen könnten.

Immerhin bietet CdG die eigenen Kontakte zur Parfümindustrie anderen an. Die Erfahrungen mit den - sozusagen "Duftmarken" der Guerilla-Stores wird damit auch anderen zugänglich. So kann sich irgendein Laden in London ein eigenes Parfüm aus der Hand von zB A. Maisondieu leisten. Der Parfümkäufer wiederum kann sich über den Duft mit dem besagten Laden identifizieren, sich selbst "labeln". Das hat Zukunft: ich kenne drei Teenies, die "Fierce" benutzen. (ps: das würde bedeuten, dass die bisherigen Anknüpfungspunkte an traditionelle Über-Luxusmarken wie Chanel, Dior, Rabanne - ich meine die Klamotten!, an Zugkraft verlieren.)

Was die Inhaltsstoffe angeht, Iso E Super ist DER Megatrend. Deshalb denke ich auch eher an eine Weiterführung des schwitzig Holzigen, Pfeffrigen wie eben "Oud". Eine duftige Gänseblümchenwiese ist, fürchte ich, für die nächsten 10 Jahre per se abgesagt.
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Catch22:
Was die Inhaltsstoffe angeht, Iso E Super ist DER Megatrend.

ISO-E-Super wird bereits seit Jahrzehnten in großen Mengen verwendet, das ist eigentlich kein Trend mehr, sondern Standard. Es ist halt ein nützlicher Stoff.

Deine Ausführungen zu CdG (Konstruktivität via Dekonstruktion) finde ich sehr gut auf den Punkt gebracht. Und ich finde, das funktioniert sehr gut (im Sinne von "zieht interessante Phänomen nach sich").

Den nächsten Trend kann ich auch nicht vorhersagen, ich glaube, einige von uns haben da auch einen etwas verstellten Blick. Oud scheint vielen schon ausgelutscht, aber was davon erreicht schon einen quantitativen Bereich, den man als Trend bezeichnen kann? Der einzige Oud-Duft, den ich öfter mal in der U-Bahn oder auf der Straße wahrgenommen habe, ist Colonia Intensa Oud. Andere denken, dass z.B. Dior Homme Intense nun wirklich absoluter Mainstream ist – den hab ich vielleicht zwei oder drei Mal an anderen erlebt. Parameter, die im Promillebereich gemessen werden müssen, eigen sich nicht für eine Betrachtung.
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Siebter:
Catch22:
Was die Inhaltsstoffe angeht, Iso E Super ist DER Megatrend.

ISO-E-Super wird bereits seit Jahrzehnten in großen Mengen ... nützlicher Stoff.

So nützlich wie die Backmischung und der Elektrokleinofen: jede Tankstelle kann nunmehr frische Brötchen anbieten. Tonnenschwer zäh verschäumt, geschmacksfrei, gibt's auch als Baguette!

Die totale Verwertung sieht man im explodierenden Markt mit Label "niche". Jedes Jahr abertausende neue, pro Marke zwischen 5 und 10 neue Parfüms. Ohne Iso nicht denkbar; es entfällt so schlicht wie ergreifend eine kunsthandwerkliche Präzisierung, Harmonisierung, Intensifizierung. Kipp' Iso rein, dann passt das schon. In den Schadow-Arkaden DDorf hat man mir einen Ausschnitt aus dem Portfolio eine italienischen Teuermarke vorgeführt. Das war eigentlich NUR Iso, eines wie das andere - zu irgendwas um 200Eus die Buddel.

Wenn das die Zukunft ist, dann ist Parfüm toter als ohne Moos. Vieleicht schreiben wir noch in 10 Jahren über das Thema. Hoffen wir, dass die Optimisten Recht behalten, ich bin gern im Unrecht!
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Wie ich an anderer Stelle schon ansprach, wird es sicherlich Leder sein. Für mich persönlich eher Rolling Eyes
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Catch22, ich würde mich lieber mit Dir unterhalten, wenn Du etwas differenzierter schreiben würdest. Echt schade.
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Siebter:
Catch22, ich würde mich lieber mit Dir unterhalten, wenn Du etwas differenzierter 0schreiben würdest. Echt schade.

Du schreibst doch selbst, dass Iso E Super besonders nützlich sei. Neben sicher sehr abgewogenen Entscheidungen für so und soviel des Stoffs in einer bestimmten Komposition, könnte es auch einen gewissen Missbrauch geben? Bei Anteilen von weit über 10%, ja bis zu 80% könnte man einen Missbrauch vermuten. Es ist eben "so schön".

Meinem Anspruch an ein gut durchkomponiertes Parfüm entsprechen diese Sachen nicht. Ganz besonders wenn ein hoher Preis mit einer speziellen "niche"-Qualität begründet wird, stößt mir das "schöne" auf. Dass andere das anders sehen, weiss ich, und ich toleriere das auch. Ist ja nicht meine Knete Very HappyVery Happy

Wenn ich mein statement von eben noch wiederholen darf, ich tippe für die Zukunft auf weiter schwitzig Holziges - wegen Iso -E, das passt am einfachsten zusammen. Nix für ungut!
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Ist doch klar, was jetzt kommt. Oud Sport, Oud Extreme, Oud Fresh ... Very Happy
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Catch22:
Du schreibst doch selbst, dass Iso E Super besonders nützlich sei.

"Nützlich" ist es de facto, was nicht heißt, dass ich alles, wo ISO-E-Super drin ist, toll finde.

Catch22:
Neben sicher sehr abgewogenen Entscheidungen für so und soviel des Stoffs in einer bestimmten Komposition, könnte es auch einen gewissen Missbrauch geben?

Na klar. Terre d'Hermès finde ich z.B. insbesondere durch den fiesen Einsatz von ISO absolut schrecklich. Aber das es eben "sicher sehr abgewogenen Entscheidungen für so und soviel des Stoffs in einer bestimmten Komposition" gibt, das übergehst Du immer wieder. Die unbedachte Verwendung davon ist nicht das Problem dieses Stoffs, sondern ggf. Ausdruck einer allgemeinen Herangehensweise an die Kreation eines Parfums (welche sich dann auch auf die Verwendung aller anderen verwendeten Duftstoffe auswirkt) – die kann man ja gerne unter die Lupe nehmen und kritisieren, aber doch nicht den einen Mosaikstein in einem solchen Komplex.

Außerdem verwendest Du doch auch Düfte mit ISO-E-Super, ich verstehe nicht, wie Du andererseits derart kategorisch argumentieren kannst.

Schwitzig-holziges ist schon lange präsent, mindestens seit den Achtzigern.
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Catch22:
... kritisieren, aber doch nicht den einen Mosaikstein in einem solchen Komplex.

Ich bedaure, dass es - insbesondere auch in der "niche" zu viele zu "schöne" Parfüms gibt, welche kaum eine Seele zu haben scheinen. Das ist für mich sehr seh schade. Sei Dir gewiss, ich freue mich umso mehr für die, die die Umstände anders empfinden können!
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Catch22:
Die totale Verwertung sieht man im explodierenden Markt mit Label "niche". Jedes Jahr abertausende neue, pro Marke zwischen 5 und 10 neue Parfüms.

Du schießt dich leider immer wieder selbst ins Abseits durch unsinnige Aussagen. Meine Lieblingsnischenhäuser wie Profumum Roma, Amouage, Nasomatto, Frederic Malle, Serge Lutens, Kurkdjian usw. bringen garantiert nicht jedes Jahr 10 Parfüms auf den Markt.
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MrWhite:
Catch22:
Die totale Verwertung sieht man im explodierenden Markt mit Label "niche". Jedes Jahr abertausende neue, pro Marke zwischen 5 und 10 neue Parfüms.

Du schießt dich leider immer wieder selbst ins Abseits durch unsinnige Aussagen. Meine Lieblingsnischenhäuser wie ... usw. bringen garantiert nicht ...

www.parfumo.de/Marken/Profumum_Roma/Alle/JahrA ufsteigend/

34 Varianten in 7 Jahren - das erste 1996, das letzte in 2013, macht rund 5/Jahr.

Korrektur: 34 Varianten in 16 Jahren ^= 2Jahr

www.parfumo.de/Marken/Serge_Lutens_Les_Salons_ du_Palais_Royal_Shiseido/Alle/JahrAufsteigend/

61 Varianten in 12 Jahren, wiederum etwa 5/Jahr

www.parfumo.de/Marken/Maison_Francis_Kurkdjian /Alle/JahrAufsteigend/

31 Varianten in 5..6 Jahren, macht ...

... und lass uns jetzt nicht über die Stellen hinter dem Komma streiten, runden wir kaufmännisch!
Zuletzt bearbeitet von ExUser am 05.12.2014 - 00:24 Uhr, insgesamt einmal bearbeitet
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Ist das zufällig dein Lieblingslied?
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